mt 09 zuviel für Anfänger?

  • #111

    Irgendwie könnte man hier zwei Themen zusammenfassen: zum einen "zuviel für Anfänger", zum anderen "die ungenutzen cm am Reifen".
    War am Wochenende mal wieder auf einer Gruppenausfahrt und hatte wie immer das schwächste Motorrad. Vor mir eine R1200 RS, eine Mt09 Tracer, eine FJ900 und eine 1400er Kawa. Vor mir immer wieder das gleiche Bild: die starken Maschinen werden vor der Kurve ziemlich zusammengebremst, es geht mit vergleichsweise wenig schräglage ums Eck, und danach wird das Gas aufgezogen. Die Großen schütteln das ja aus dem Handgelenk. Mit maximal 50 PS bin ich da ganz schön beschäftigt, um bergauf den Anschluß nicht zu verlieren. Ich laß mich dann trotzdem gern ein Stück zurückfallen, um ein paar Kurven mit ordentlicher Schräglage fahren zu können, spätestens nach der Dritten stehen die Großen dann eh wieder im Weg.
    Was ich damit sagen will: mit 48 oder 50 PS lernt man gezwungenermaßen, möglichst gleichmäßig zu fahren und dabei möglichst viel Geschwindigkeit mit in die Kurve zu nehmen, weil beim Herausbeschleunigen nicht viel passiert und man´s auf der Geraden nicht so schnell ausgleichen kann, und damit ergibt sich fast zwangsläufig eine gleichmäßige Reifennutzung.
    Fang ich dagegen mit 116 PS an, ergibt sich diese Notwendigkeit nicht. Schräglagentraining und ein paar Renntrainigs mögen das ausgleichen können, aber Fahren lernt man mit einer überschaubaren Herde leichter.

  • #112

    Anmerkung: Du nimmst nicht viel Geschwindigkeit in die Kurve mit, sondern nur soviel, um möglichts viel aus der Kurve raus zu bekommen.
    .

  • #113

    Hi,


    ich bin ja auch noch Anfänger. Ich habe meinen Motorradschein erst seit Oktober 2016 und habe gleich den Einstig auf ne 2014er MT09 gewagt.
    Ich denke, dass die Maschine durchaus für Anfänger geeignet ist, wenn man selbst seinen Fahrstil seinen Fähigkeiten entspr. anpasst. Die Maschine ist leicht und Handlich, was es dem Anfänger leichter macht, die Kontrolle zu behalten. Die Leistung kann man Abrufen, muss man aber nicht. Ich vergleiche mit einem Kumpel, der ebenfalls ne 14er 09 fährt. Seine Fahrweise ist deutlich aggressiver als meine, was man auch am Verbrauch merkt. Während ich eher der gediegene Fahre bin, fährt er schon die Gänge gut aus.
    Allerdings darf man den Respekt vor der Leistung nicht verlieren. Die ist nämlich ne Wucht.


    Abschliessend kann ich sagen, dass ich gerne mit meiner MT09 fahre, sie bereitet mir viel Spass und überfordert mich nicht. Lediglich das Fahrwerk kann einem Fahranfänger denke ich schon mal falsche Eindrücke von der Fahrbahn vermitteln.


    dergeorg
    Am Besten ist es, bei Touren, den Schwächsten/Langsamsten voraus fahren zu lassen. Auch sollte sich die Gruppe aneinander orientieren.


    Grüße
    Johannes

  • #114

    Wenn man den schwächsten Fahrer voraus oder an zweiter Stelle fahren läßt, beißen alle hinter ihm vor Frust in den Lenker. Da passiert dann nämlich genau das, daß vor der Kurve stark abgebremst wird und alle anderen ebenfalls in die eisen müssen, obwohl sie schneller könnten und wollten.

  • #115

    Also ich kann vielleicht auch etwas dazu sagen, ich besitze jetzt seit 2 Tagen meinen Führschein (A) und habe mir eine neue MT-09 gekauft. Ich bin das Bike nicht einmal zur Probe gefahren und war mir sicher, dass es das richtige für mich ist. Ich bin vorher _nie_ irgend etwas mit 2 Reifen gefahren, außer Fahrrad. Daher bin ich wirklich Anfänger was Motorrad fahren angeht. Ich fühlte mich schon beim "Raufsetzen" pudelwohl auf der Maschine, als ich dann gestern meinen Lappen bestanden habe, ging es natürlich direkt auf mein eigenes Bike (Fahrschule war eine Kawa ER-6n mit 71 PS).


    Ich fahre auf TCS 2 mit B-Mode um mich an die Power (die ist im B-Modus schon gewaltig) zu gewöhnen. Das Bike ist deutlich zickiger als mein Fahrschulmoped, das merkt man, aber wenn man weiß (jetzt ~ 150 km) wie man sie am besten reitet, geht das alles klar. Man sollte einen gewissen Respekt vor der Maschine haben, wie vor jedem neuen Moped. Wenn man es jedoch langsam und sachte angehen lässt, findet man sich auch als Anfänger auf der MT-09 gut zurecht. Ich hatte absolut keine Probleme mit der Möhre und fühle mich wie gesagt super wohl. Habe mir gerade noch die Komfortsitzbank bestellt, da der originale Sitz mir zu "griffig" ist und meine Hosen immer hochzieht :eusa-shifty:


    Man sollte einfach wissen, dass eben 115 PS an der Hinterachse anliegen und nicht ein Rasenmähermotor. Wenn man das beherzigt und sich langsam an die Geschichte herantastet, wird es einem mit der MT echt gut gehen. Ich habe mich in den 2 Tagen bereits geändert, ich laufe nurnoch grinsend durch die Gegend, mag an den 88Nm Drehmoment liegen, welche ich nicht mehr vergessen kann :lol:


    Also: Vernünftiger Anfänger, Respekt vor der Sache, wissen was man sich für ein Moped holt und dann passt das!


    LG


    fvd

  • #116

    Alle diskutieren hier immer über viel Leistung und wie sehr man sich zurücknehmen muss. Natürlich sollte man sich erst an die Leistung gewöhnen und nicht Digitalgas fahren.
    Aber ich denke, dass die Leistung gar nicht mal die vielen Unfälle provoziert. Wie viele Unfälle gibt es, bei denen jemand mit Vollgas irgendwo gegenfährt?
    Viel eher machen Anfänger doch andere Fehler: zu wenig Schräglage, Panik-Vorderradbremsungen, etc. Die Gashand ist meiner Meinung nach leicht kontrollierbar.
    Ich hatte meinen ersten Unfall mit 16 auf einer 125er nach 1000km Motorraderfahrung. Eine mittelscharfe Linkskurve mit Rollsplitt auf der Fahrbahn. In einer Kurzschlussreaktion habe ich geradeaus geguckt, Panik bekommen und das Vorderrad blockiert. Danach bin ich nur noch in die Leitplanke gerutscht.
    Und Leistung war hier nicht der Grund. Vielmehr einfach Unerfahrenheit und falsche Reflexhandlungen. Und die gewöhnt man sich erst mit Fahrpraxis ab. Auch halte ich Schräglagenangst für gefährlicher als 100 PS.


    Ich will hier nichts verschreien und auch niemandem etwas wünschen, aber der erste Kratzer ist schnell eingefahren. Und sei es "nur" ein blöder Umfaller beim Wenden.
    Gerade für sowas halte ich Sturzpads ganz sinnvoll, damit nicht sofort die ganze Verkleidung zerkratzt ist. Und immer etwas Geld in der Hinterhand für einen gebrochenen Bremshebel oder abgebrochene Blinker.
    Toi Toi Toi auf eine weitere sturzfreie Saison.

  • #117

    Etwas Offtopic: Mein ganz persönliches Schräglagentraining mache ich hier in Barmbek auf einem Busbahnhof. Habe nett bei der Hochbahn in Hamburg nachgefragt und kann dann da am Sonntag meine Kreise drehen, auf einer großen freien Fläche. Echt super! Ansonsten: Jeder Supermarkt-Parkplatz tuts auch :) Warum ich das mache? Weil es bis zum ADAC-Training noch dauert und ich mich an die Schräglage mit der MT gewöhnen will.

  • #118

    1.


    Wie das, wenn du nach eigener Aussage sowieso nach drei kurven die großen wieder eingeholt hast? In den Kurven sind PS egal, deswegen wenig Leistung nach vorne.



    2. Warum wird dieses Thema, bei dem es sowieso schon längst egal ist, erstellt im Februar 2016, wieder ausgegraben? Nur um wieder genau das gleiche wie die Seiten 1-5 durch zu kauen?
    Es sind hier zwei Fraktionen, beide mit einer logischen Einstellung und fester Überzeugung. Beide bringen für die Entscheidungsfindung nichts.

  • #119


    Es gibt beide Möglichkeiten -
    a) nach meiner Erfahrung funktioniert die Variante "Langsame nach Vorne" bei gemeinsamen Ausfahrten mit weniger geübten Fahrer ("Langsame") besser.


    b) Wenn man allerdings mit einer grundsätzlich recht erfahrenen Truppe unterwegs ist, wo es auf hohem Niveau 'Schnellere' und 'Langsamere' gibt, dann funktionoiert es besser mit "Schnelle nach Vorne". Das liegt daran, dass routinierte Fahrer, die hinten fahren, sich nicht unter Druck gesetzt fühlen und gut damit zurecht kommen, daß es mal abreisst. Sie sind souverän genug, um zu wissen, daß die anderen warten, wenn abgebogen wird.



    Im Prinzip muss man den unerfahrenen 'Langsamen' den Druck nehmen, daß sie unter Beobachtung oder Kritik aufgrund ihres Tempos stehen. Dann fahren sie auch entspannter und flotter. Grundsätzlich muss sich hier der erfahrene Fahrer (und wohl auch somit der schnellere) dem langsamen Fahrer anpassen. Umgekehrt geht's nicht. Man sollte die Langsamen ermutigen vorne zu fahren - sie fahren doch meist nur hinten, weil sie sich verstecken wollen -> Stress. Also ist das Problem nicht das Tempo, sondern der vermeindliche 'Beobachtungsstress'. Also, nehmt als der 'schnellere Fahrer' den 'langsameren' den Stress. Dann dürfen auch nicht so Kommentare fallen, wie "da kann ich mehr als eine Zigarette rauchen", "der Motor ist schon wieder kalt" oder "wie waren die Blümchen am Wegesrand?".


    Wohingegen bei einer Truppe aus sehr schnellen + routinierten Fahrern sich die hinteren Leute eh nicht unter Druck setzen lassen, weil sie 'fest im Sattel' sitzen.





    Warum darf nicht jeder hier seine Meinung äussern? Pluralität lebt nun mal auch von gleichen Ansichten mit nuancierten Betonungen.
    Wenn jemand meint, daß es für ihn keine neuen Erkenntnisse mehr gibt, braucht er doch die neuen Kommentare nicht zu lesen!

  • Hey,

    dir scheint die Diskussion zu gefallen, aber du bist nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren. Dadurch verpasst du nichts mehr.


    Jetzt anmelden!