Tracer 900 für Tour (inkl. Sozia) fitgemacht

  • #1

    Hallo zusammen


    Ich habe letzten Herbst meine MT07 gegen eine Tracer 900 eingetauscht, da ich Touren inkl. Sozia machen wollte. Hier meine Erfahrungen, vielleicht sind sie nützlich für andere "Neulinge" :)


    Der ursprüngliche Plan war eigentlich von Spanien in die Schweiz zu fahren. Knapp 2000km in 5 Tagen. Neben Pech mit dem Wetter haben wir schnell gemerkt, dass Autobahn fahren nicht so viel Spass macht. Deswegen sind wir in Spanien rumgekurvt und dann das Bike wieder in den Bus geladen und nach hause chauffieren lassen :)


    Bike und Strecke:


    Die Tracer 900 ist logischerweise viel bequemer als die MT 07. Auch für meine Freundin super angenehm und kein Problem, pro Tag fünf Stunden im Sattel zu sitzen. Das Problem war eher die Streckenwahl. Autobahn machte uns beiden null Spass, bei Landstrassen kommt man dagegen nicht vom Fleck. Da ist man gerne auch für 200km mal 4-5h unterwegs. Unterschätzt habe ich vor allem das Bedürfnis nach Pausen. Ich bin eigentlich recht fit, aber so nach 1.5h fahren benötige ich eine Pause, vor allem auf der Autobahn. Auch das Fahren mit Sozia empfinde ich als viel anstrengender und es macht auf kurvenreichen Strecken deutlich weniger Spass als allein und unbepackt. Ich muss schauen, dass sie auch den Schein macht :dance:
    Auf der Autobahn bei 150kmh ist der Benzinverbrauch relativ hoch und mit dem Standard-Windshield schmerzt schnell der Nacken.


    Ausrüstung:


    Beim Kauf war eine Givi Topbox dabei (Givi V47 Monokey). Dazu habe ich die Givi E22 Seitenkoffer inkl. Träger für ca. CHF 350, einen SW Mototech Trial Tankruckssack (inkl. Ring für CHF 220) und eine Tomtom 550 (CHF 420.-) geholt. Bekleidung war alles von Polo zu vernünftigen Preisen, Helm Shoei RYD mit einem sich selbst verdunkelnden Visier. Ich kann da wirklich alles weiterempfehlen. In der Topbox war während dem Fahren unser Tagesrucksack, bei Stops konnten wir beide Helme (M und S) inkl. Handschuhe verstauen. Die Seitenkoffer sind relativ klein, dafür kann man diese gut ins Hotel tragen und sie sehen nicht sooo scheisse aus. Tankrucksack auch super, ein Griff und er ist weg. Navi hatten wir nicht extrem genutzt, aber erspart einem Zeit beim Hotel oder Sehenswürdigkeiten suchen. Also würde ich auch immer wieder kaufen.


    Fazit:


    Unsere erste Tour war leider ganz anders als erwartet, die paar hundert km haben mit aber folgendes gezeigt:


    - Ich würde wahrscheinlich keine sehr lange Tour mehr planen bei zwei Personen auf dem Bike. Autobahn ist langweilig, die richtig guten Strecken konnte ich so voll bepackt gar nicht richtig geniessen (bin aber auch kein sehr guter Fahrer).
    - Seitenkoffer und Topcase sind extrem praktisch, aber es lässt sich halt doch nicht alles darin verstauen. Man kann zwar in ein schönes Städtchen fahren und seinen Helm beim Motorrad lassen, aber dann hat man trotzdem noch die ganzen Tourenkleider dabei. Also diese "unendliche Freiheitsgefühl" ist eigentlich nie da. Navi rauf und runter, etc.. Ich hatte da vielleicht auch einfach falsche Erwartungen.


    Vergleichen kann ich das Ganze nur mit einer Tour im Januar (2.2k km) in Thailand. Mit einer V-Strom 650 ohne Sozia einmal von Huahin in den Norden und zurück. War irgendwie viel relaxter (auch durch die leichtere Bekleidung), grosse Städte eher gemieden, trotz schlechterem Bike mehr Fahrspass.


    - In Zukunft werden wir wahrscheinlich eher kleinere Touren machen, Autobahn meiden, Städte meiden, versuchen noch mehr aufs Wetter zu schauen.


    Vielleicht hilft das ja jemandem der auch zu zweit Touren will und das vorher noch nie gemacht hat :)


    Liebe Grüsse

  • #2

    Hi frijo,
    danke für deinen ausführlichen Bericht.
    Ich leite jedes Jahr eine Gruppe von Motorradpilgern 9 Tage und ca. 3000km durch die Lande )http://www.pilgern-mit-pa.de). Jeden Tag auf- und abends absatteln. Die Hotels sind dabei fix, wir fahren mit insgesamt 3 Fahrguruppen, jede hat einen Guide.
    Bei mir hat sich ein Pausen-Rhythmus von 1 Stunde als sinnvoll erwiesen. Absteigen, Beine betreten, schnacken und wieder aufsitzen. Mittags große Pause, ca. 1 Stde.
    Mehr als 300km bekommst du am Tag in der Gruppe auf kleinen Straßen kaum hin. Und das sind dann um die 6 Stunden Sattelzeit.
    Das schaffen eingefahrene Fahrer/Sozia Gespanne normalerweise auch ganz gut.
    VG Peter



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    Grüße aus dem Lipperland
    Peter

  • #3

    Hi,


    ja also Touren mit dem Motorrad ist eben wirklich etwas ganz anderes.


    Ich für meinen Teil habe viele Jahre mit einem Kollegen zusammen jedes Jahr eine Tour gemacht zwischen 5 und 7 Tagen.
    Von Dolomiten, Alpen, Bregenzer Wald, Rhön, Rügen, 3x England,....alles dabei.


    Ich bin grundsätzlich mit Gepäckrolle und Tankrucksack unterwegs. Dem zufolge eben auch spartanisch was Bekleidung angeht.
    Was aber völlig ok ist, denn für mich bedeutet eine Moped Tour zu fahren und nicht großartig Städte begucken und Sehenswürdigkeiten zu erleben.


    Mit der Tracer und Sozia war ich auch in England und wir haben beide die Fahrten genossen. Sie entspannt hinten drauf ( ok Sitzbank ist vom Polsterer aufgebessert worden, Sozia Fußrasten tiefer ) und wir sind selten unter 5 oder 6 Stunden unterwegs gewesen.
    Anhalten zum Tanken, essen und wenn sich auf dem Weg etwas sehenswürdiges zeigt.
    Aber ja, mit Mopedklamotten unterm Arm, Helm in der Hand ( wenn es nicht anders ging ) verschwitzt und eben nicht mit Freizeitklamotten.
    Aber das ist eben der Motorrad Urlaub, auf den man sich einstellen und ihn mögen muss.

    Der "FU"


    Einmal Mopped....... Immer Mopped


    MT 09 Tracer 2017 -
    Multistrada 2016 - 2016
    Kawasaki Zephyr 750 1993 - 2016
    1989 Kawasaki Z 400 N

  • #4

    Hallo


    Unsere Tagestouren sind von 250 km bis 400 km. Kommt immer auf die Leute und deren Kondition an. Meine Letzte Tour war an Ostern mit 1500 km an drei Tagen. Alles sehr Entspannt und Locker.


    Die Längste Tour war 9 Tage mit 5000 km. 2016 sind Wir nach Korsika über die Französischen Alpen. :D


    Sozia hab ich zum Glück keine. Meine Frau mag kein Motorrad fahren. :icon-mrgreen:


    Gruß

    " Glück kann man nicht kaufen. Aber ein Motorrad und das ist verdammt nah dran."


  • #6


    Hallo frijo,
    genau das sind sie. Danke für den Bericht.


    Gruß Achim


    P.S.: Meine Frau fährt allerdings selbst. Das macht die Sache etwas einfacher.

  • #7

    Da sieht man wie sehr die Meinungen auseinander gehen.


    Wir also ich und meine Frau, haben jetzt schon die zweite "große" Tour hinter uns.
    Beim ersten mal warten es in 7 Tagen 2300KM und jede nacht in einem anderen Ort und beim zweiten Mal war es ein und das selbe Hotel mit 2800KM in 8 Tagen. Wir sind jeweils keinen einzigen Kilometer auf der Autobahn unterwegs gewesen und ja auch die Anreise von Nürnberg nach Österreich fahren wir auf eigener Achse. Wir fahren auch mit Givi-Topcase V47 und den zwei orginalen Seitenkoffern der "alten" Tracer. Zusätzlich haben wir noch einen Tankrucksack mit 15 Litern. Was viel hilft, ist weniger mitnehmen ;). Ja wir haben schon gewogen und ja die Tracer war überladen (180KG Zuladung ist aber auch echt wenig für zwei Leute + Gepäck).


    Wir fahren ebenso Tagestouren zwischen 300 und 500 Kilometern. Aber außer regelmäßigen Pausen (ca. alle 1,5h für 5-10 Minuten) und immer einer längeren Mittagspause (ca. 1h lang) wird nur gefahren. Wir kommen damit super klar und hatten jedesmal auch bei bescheidenem Wetter unseren Spaß (nach 5h Dauerregen wirds dann doch irgendwann doof).


    Durchschnittsverbrauch liegt bei ~5Litern, ich habe festgestellt, dass er deutlich mit dem Tempo steigt und nicht so sehr davon abhängt wie beschleunigt wird.

    Gruß Thomas
    Die Linke zum Gruße!!!
    Akt. Fahrzeuge: Vespa Cosa 200, MT 09 Tracer
    Oberfranken rocks :happy-partydance:

  • #8

    Auch Touren fahren muss man lernen ;) Wie schon gesagt wurde, so jede Stunde oder spätestens nach ca. 100km ein kurzes Päuschen hält die Laune hoch und die Muskeln locker. Der Arsch dankt es einem auch wenn er regelmäßig Luft bekommt. In meiner Anfangszeit habe ich oft den Fehler gemacht und viel zu lange Tagesetapen geplant. Wenn man im
    z. B. Weserbergland problemlos 400km am Tag macht soll man nicht glauben die auch in den Alpen zu schaffen. Ich habe es mir dann angewöhnt eher vorsichtig zu planen und am besten fragt man einen erfahrenen Motorradfahrer in der Reiseregion, was so in der Stunde möglich ist an km. Wenn dir der Motorrad fahrende Pensionswirt in den Dolomiten dann sagt das 40 - 50km in der Stunde schon sehr ambitioniert sind, sollte man das besser glauben 8-).
    Gerade mit vollem Marschgepäck und mit Sozia ist das nochmal eine ganz andere Nummer. Das kann dann auch mal harte Arbeit sein. Meine schönsten Touren sind aber immer die gewesen wo ich nur eine grobe Linie geplant hatte und ständig frei entscheiden konnte. Es ist einfach unbeschwerte ohne Zwang zu fahren. Als Tourguide hat man da natürlich auch noch immer die Verantwortung für die Gruppe. Heute freue ich mich immer darüber wenn ich nicht den Leithammel machen muss und mal gemütlich hinterher fahren kann ;)
    Man braucht eben etwas Übung und Erfahrung wie bei allem im Leben ;)

    Grüße aus dem Osnabrücker Land


    Andreas
    MTX80, CB400T, GPZ500S, XJ750, BANDIT 600S,
    ZX 600R, ZX10, VFR 750 F, GSX 1250 SA, VTR 1000 F, TRACER 900(RN57)mit Wilbers Gabelfedern + 641

  • Hey,

    dir scheint die Diskussion zu gefallen, aber du bist nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren. Dadurch verpasst du nichts mehr.


    Jetzt anmelden!