Die Schuld nur auf die Hersteller zu schieben ist nicht ganz richtig.
Denn das ist ja leider kein Trend, den wir nur bei Motorradhändlern sehen. Auch Automobilhersteller verabschieden sich zunehmend von den Händlern, weil der Konkurrenzdruck es zunehmend erfordert.
Genauso, wie man non-food Produkte zwischenzeitlich stetig mehr online bestellt (weil es für uns günstig und komfortabel ist .... und deshalb die Innenstädte aussterben), wird/ist das bei Fahrzeugen auch der Fall werden. Tesla hat es vorgemacht und selbst die deutschen Automobilhersteller machen es zunehmend nach. Schließlich haben wir bisher beim Fahrzeugkauf ja auch den ganzen Showroom, Personal, Energie, Versicherungen, etc. in Hochkostenstandorten mitbezahlt. Dazu sind wir alle immer weniger bereit dazu, auch wenn wir uns oft das Gegenteil einreden.
Statt vielen (kleinen) "Händlern" braucht man stattdessen dann nur noch einen großen "Verteiler" mit schickem Showroom.
Tribut ist aber, dass dadurch auch die markenbezogenen Fachwerkstätten ausgedünnt werden und man dann eben zu den "Großen" gehen muss mit teilweise horrenden Werkstatt-Stundensätzen, was jedoch auch gerechtfertigt ist, weil Motorräder in Mechanik und Elektronik zwischenzeitlich auch schon sehr komplex geworden sind. Solches Werkstattpersonal ist knapp. Gleichzeitig spart sich der Hersteller die ganzen kleinen Händler zu schulen und spart Kosten.
Fazit: wir als Kunden treiben die Hersteller auch zu solchen Maßnahmen, weil wir nicht gewillt sind den Kostenanstieg gleichermaßen im Preis zu kompensieren. Stattdessen kaufen wir zunehmend auch chinesische Motorräder, die teilweise erheblich günstiger sind und zwischenzeitlich technisch auf einem oft schon beeindruckenden Stand.
Das aktuelle Risiko von Wohlstandverlust in vielen europäischen Ländern wird diesen Trend nun leider sogar noch verstärken.