Wird da nicht ein bisschen übertrieben?

  • #1

    Grüß Euch!


    Ich muss mal wieder was los werden...


    Ich lese gerne mit und finde das Ganze hier echt toll.
    Also weiter so! :dance:


    Wir schreiben 2017 und ich sehe ein, das dieses ganze ABS und TCS und Euro4 und was weiß denn ich noch, unserer Gesundheit und der Sicherheit dient.
    ABER: Wenn ich so Sachen lese, wie ich fahre nur mit TCS 2 im B-Modus oder das Biest ist ja nicht zu bändigen, ich kann kaum das Vorderrad am Boden halten, bin ich nicht sicher ob wir alle das selbe Motorrad fahren. :eusa-think:


    Ich selber fahre eine 2015er ohne ABS und ohne TCS. Habe sie 2016 neu gekauft und sie war preislich wesentlich günstiger als die 2016 mit ABS und TCS. Ich bin natürlich mit Respekt aufgestiegen als ich sie abgeholt habe und bin wie auf rohen Eiern nach Hause gefahren. Was wird und wurde nicht über diese famose, unglaubliche und explosionsartige Leistungsentfaltung geschrieben. :o
    Respekt habe ich heute, nach 2700km, immer noch. Den habe ich eigentlich vor jedem Fahrzeug. Wir reden hier nicht von Kinderspielzeug, das ist mir bewusst.
    Trotzdem, die sogenannte Furcht vor dem Biest, hat sich relativ schnell gelegt. Nicht weil ich so ein toller und furchtloser Reiter bin sondern einfach weil ich nichts Beängstigendes an diesem Motorrad finde.
    Sie geht gut, sie ist wendig, sie ist leicht, außerdem sieht sie gut aus!
    Sie ist einfach genau mein Ding. :clap:


    Das ich nicht in Schräglage digital am Gashahn reiße, ist doch irgendwie klar und verbietet das Gehirn doch sowieso, oder?! Für mich, ist und bleibt sie einfach ein Motorrad! So wie alle anderen auch.
    Das ein Vorderrad bei Drehzahl steigt, ist doch nichts Neues, oder?
    Macht eine uralt GSXR oder Duke oder 2-Takt Runner,... auch! Ihr wisst was ich meine!
    Ist das nicht der Grund warum man sich so etwas überhaupt zulegt? Hätt es eine CB500 nicht auch getan?
    Und ich bin überzeugt, auch die bringe ich an der Ampel, wenn ich von der Kupplung abrutsche, zum Überschlagen!


    Früher war ein Golf 2 GTI mit 112PS nur für echte Männer, ein 16V mit 129PS war eine Waffe, über G60 will ich gar nichts sagen. Heute sitzt die siebzehnjährige Schülerin im Mini Cooper S works und jeder findet`s normal. :doh:
    "Jeder" sitzt im 3,0 TDI oder V6 Mercedes und trotzdem wird über ein Motorrad mit 115PS gesprochen als ob die MotoGP ein Kindergeburtstag wäre und alle mit untermotorisierten Veteranenfahrzeugen herumeiern würden.


    So das musste ich jetzt los werden! Bitte nicht persönlich nehmen und mit einem Augenzwinkern verstehen!
    Hauptsache wir kommen alle wieder gesund und unversehrt nach Hause.

  • #2

    Wie recht Du doch hast. Bis zum Erwerb meines Tarnkappenbombers vor zwei Jahren hatten alle meine Mopeds weder ABS, geschweige denn Traktionskontrolle. Vielleicht habe ich nur Glück gehabt und die elektronischen Helfer einfach nicht gebraucht. Wie dem auch sei: Die letzten beiden V-Strom hatten jeweils 98 PS und gingen mit ihrem 1.000er-Zweizylinder auch ganz gut zur Sache. Vermisst habe ich die Elektronik nicht, will mich jedoch nicht beschweren, dass sie jetzt an Bord und für den Fall der Fälle verfügbar ist.
    Übrigens: Mein 32 Jahre alter 924er hat nicht einmal eine Servolenkung, keine elektrischen Fensterheber oder sonstigen Schnickschnack und ist mit seinen 125 PS bei gut 1.100 kg Leergewicht ein richtiges Spaßgerät, das sich wie meine früheren Mopeds durchaus beherrschen lässt.

  • #3

    Naja, also erstens wurde das so nicht geschrieben (nur TCS und B-Modus), zweitens finde ich das schon ok. Sowohl, dass es Helferlein gibt, als auch, dass jemand sich an Fahrverhalten rantastet. Viel zu viele verfallen dem Leistungswahn mit den Joghurtbechern (oder auch "Hypernakeds") - Gefährdung nicht ausgeschlossen.


    Ich zum Beispiel freue mich, wenn ich Vollbremsungen hinbekomme, bei denen das ABS NICHT regelt ;) - ich KANN aber bei einer Notbremsung auch einfach voll zulangen.


    Auf der anderen Seite hatte ich mit meiner SV die eine oder andere unschöne Situation, weil ich die Hinterradbremse zu stark betätigt hatte.


    Wenn ein Bike allerdings ohne TCS nicht mehr, oder nur vom Profi fahrbar ist, dann finde ich das auch etwas am Ziel vorbei...

    Schweinerei...

  • #4

    Hallo Gerhard
    schöner Beitrag.
    Vor allen weil ich mich da gut mit identifizieren kann.
    Achtziger Jahre sind mir auch noch gut in Erinnerung.
    Hatte damals den "offenen Kadett E GSI" mit 130 PS, das war für die Zeit schon ein Burner.
    Aber dann:.. der Lauf der Zeit. 90iger Jahre..Internet für alle usw.
    Handys...Smartphone´s ..Tabletts...alles geht rasend schnell.
    Wobei ich nicht zwingend das neueste Modell haben muß.
    Und so kommen wir langsam zum Thema.
    Die neuen Modelle.
    Damit will ich jetzt nicht die sensiblen Biker unter uns in Schutz nehmen, aber:;
    Fakt ist auch, das im Zuge dieser ganzen Euro-Normen und Homologationsdrosseln heutige Krads schon "schwieriger" zu bewegen sind, als noch vor 10 Jahren.


    Natürlich gibt es auch noch neue 4 Zylinder auf dem Markt, die bestimmt eine seidenweiche Leistungsentfaltung haben.
    Die Probleme die hier in Threads aber angesprochen und höchst individuell unterschiedlich bewertet werden- haben dennoch nichts mit den charakterlichen Eigenschafften eines Tripples zu tun.
    Und auch nicht mit den technischen Gimmicks wie TCS usw. ( die in meinen Augen schon ihre Sinnberechtigung haben) auch wenn das jetzt erstmal auf einem andern Blatt steht.


    Es geht um die Abstimmung des Drive by Wire, also die Ansteuerung der Drosselklappen durch die ECU nach den Gasbefehlen des Fahrers. (moderne Drosselklappenregelung)
    So verwandelt die ECU im Modus A und STD selbst die kleinsten Bewegungen am Gasgriff, in eine große Öffnung der Drosselklappen. Dazu kommt dann noch die Schubabschaltung bei geschlossener Gasgriffstellung zur "Kraftstoffeinsparung".
    Das heißt: man gibt "eigentlich" nur ganz sachte und vorsichtig Gas...doch der Motor springt voran, als ob man wild am Gasgriff gedreht hätte... :icon-eek:
    Diese Eigenart hat dann auch nichts mit der Zylinderanzahl zu tun.
    Einige interpretieren das als eine Art "Katapultstart" ..oder eben "geht ab wie eine Rakete" etc.
    Tatsächlich ist es aber doch gewöhnungsbedürftig.
    Denn wenn man es nicht gut kennt, oder kein ruhiges Händchen hat oder vorher entweder noch gar kein Krad fuhr oder ruhige Twins als Beispiel die super zu bändigen waren.
    Andere Biker widerum können sich dann auch -schneller oder "besser damit arangieren", finden das sogar ganz in Ordnung, bzw. "empfinden" es als "spontan" oder "kraftvoll".


    Ich gebe aber an dieser Stelle ganz offen zu, das es mir beim Serien-Mapping (14er) auch manchmal nicht möglich ist, 100% gefühlvoll aus einer Kurve mit schlechtem Grip, oder extremen Kehren, astrein heraus zu beschleunigen.
    Daher finde (ich persönlich) eine Traktionskontrolle bei der MT 09 schon recht sinnvoll.
    Ich bin übrigens immer ein recht neugieriger Mensch und wenn sich die Gelegenheit bietet, fahre ich auch gern mal andere Bikes probe.
    Da muß ich zugeben, dass es Hersteller gibt, die das etwas besser gelöst haben, ich meine wo es eben anders voran geht.


    LG Mike

  • #5

    Ich gebe euch allen Recht! Diese ganzen Sicherheitsfeatures sind sinnvoll und können Leben retten!
    Ich bin froh das entwickelt und verbessert wird! Mir geht es einfach darum, das man vor nichts Angst haben muss.


    Ich habe mich bewusst für den Dreizylinder entschieden. Mit ABS war sie mir zu teuer. Es wäre sich aber eine MT 07 mit ABS ausgegangen. Nur, die wollte ich nicht. ;)
    Darum ist mir irgendwie unklar, warum sich jemand eine MT 09 kauft um dann vermeintlich, ängstlich aufzusteigen? :eusa-think:
    Es wird jeder seine Beweggründe haben und die gilt es zu respektieren!
    Verstehen muss ich es ja nicht und angehen tut es mich auch nichts!


    Ich spreche hier ausdrücklich niemanden persönlich an! :naughty:


    Die Leistungseskalation nimmt einfach Auswüchse an, die ich nicht verstehe. Früher hat sich jemand eine Z1000 nicht zugetraut, ist es eben eine Z650 geworden. Das Argument, ist leichter zu fahren, gilt ja nach wie vor.
    Ich bin damals auch GSI 16V gefahren, (ABS Serie) und das ABS hat mir zweimal die Front gerettet. Trotzdem, das war damals schon was, die 150PS auf 1080kg. Heute? Ein müdes Lächeln.


    Heute muss jeder alles besitzen und das in der stärksten und besten Ausführung. Versteh ich nicht!
    Meine TRX hatte auch "nur" 80PS und ist vehement zur Sache gegangen. Ich möchte da gar nicht auf die Zylinder oder Kubatur eingehen, es geht mir eigentlich nur ums Motorradfahren.
    Wir wissen alle das diese Fahrzeuge, mehr können, als wir vermutlich im Stande sind zu fahren. Eine TDM ist in kundiger Hand, sicher ein ernstzunehmendes Fahrzeug welches auch mit 80PS, sich nicht verstecken braucht. Man muss es eben können.


    Ich für mich, stehe in der Früh auf und an einem schönen Tag, wenn ich mit mir im reinen bin und es die Zeit zulässt, schwinge mich auf meine MT und genieße den Tag. Gerne zu zweit oder zu dritt, aber meistens alleine. Manchmal stell ich mich auf einen der bekannten Parkplätze, rauche eine und beobachte die Youngsters mit Ihren sauteuren, geleasten und viel zu starken R1`s und Fireblades. Ich war natürlich auch mal jung und verstehe das, keine Frage.
    Dieses Marketinggeplapper von 7-stufiger TCS und Kurven-ABS und Gyrosensor hier und Wheelycontrol da, ist irgendwie nichts für mich.


    Vielleicht werde ich einfach alt... :icon-eek:


    In diesem Sinne, schönes Wochenende und gesund wieder absteigen.
    Ob mit oder ohne ABS ob zu wenig oder zu viel Leistung. Die Freude am Fahren sollte erhalten bleiben.

  • #6

    Mike meinst du den C20XE im Kadett??! Saugeiler Sauger! (150PS). Oder tatsächlich den S20EH?


    Wie dem auch sei, ich komm als NewbieHoch2 mit der MTN850-A besser zurecht als mit der Duke390 die ich zum leihen hatte. TCS/ABS keine Ahnung ob die tun xD


    Wie schon gesagt wurde gesunder Menschenverstand UND Selbsteinschätzung seiner Fähigkeiten (oder bei mir Unfähigkeiten) ist better als jede Hilfselektronik.


    Viele Grüsse
    Bari

  • #7

    miau..


    volle Zustimmung :handgestures-thumbup:
    kann ich genauso bestätigen, fuhr ein paar Jahre die 900er TDM mit 87PS und gewaltigen 89 Nm bei 6000/min.
    Klingt jetzt etwas komisch, aber diese "Art von Bumms" vermisse ich schon manchmal. Ist halt anders.
    Und den Satz, den man immer wieder auch in Foren liest: "DIE Eierlegende Wollmilchsau" sprich das Moped das alles kann und jeden gefällt gibt es nicht, kann ich auch voll unterschreiben.
    Aber trotzdem interessant: wenn ich mich mal in meinem Alters-Dunstkreis meiner Bekannten und Kumpels so umhöre,
    sehnen die sich durch die Bank weg, alle irgendwie auch nach der alten Zeit zurück.
    Als Automodelle nur Sprit und Temp im Cockpit hatten und nur ein Warnleuchte für Öl, der Rest war mechanisch und es ging weniger kaputt wie heute, was übrigens "gefühlt" für alle Artikel quer Beet gilt, TV, Waschmaschinen usw.


    das wirds sein, ich werde nächstes Jahr auch schon 50 und überlege wo die Zeit bloß geblieben ist.. :violin:


    Das ist das wichtigste!
    Dir ebendso.


    glaube das war der XE,(OHC) es kam nur ein kleiner Schwung so um 1986/87 heraus die offene 130 PS hatten, danach dann nur noch alle mit KAT und 115PS
    grad noch ein paar alte Bilder wiedergefunden


    Kumpel fuhr damals den Einser GTI
    wobei der CCoupe ein echter Spassfaktor war.


    LG

  • #8

    Ängstlich nicht, aber Respekt hab ich vor dem Motorrad schon. Hatte ich natürllich auch bei der Bandit, noch viel mehr ganz früher bei meiner Zephyr.
    Aber, so wie es MT-Mike schreibt, das kommt schon hin. Ich kenne mich technisch nicht so aus, aber ein "bisserl" am Gasgriff, dann haut das Ding schon ab, also da war die Bandit deutlich "braver".


    Aufreißen, doch tu ich auch mal, bin deshalb froh, das TCS zu haben. Ich mag mich erst rantasten an das was es leistet. Ich nutz vielleicht 25-30% des wirklichen Potentials der Maschine aus. Das Ding kann viel viel mehr, als ich es zu führen vermag, noch, ja hoffe ich. Aber es geht z.T. schon radikaler voran.


    Ohne ABS würde ich kein Motorrad mehr wollen, ohne TCS eher, kommt drauf an. Es sind Sicherheitsnägel, nicht mehr, nicht weniger. Ich hab weder das eine noch das andere bisher gebraucht. Meine bisherigen hatten weder noch, aber manchmal hab ich überbremst und war äußerst knapp. Und Schreckbremsung, kenn ich halt.
    Aber ABS finde ich schon sehr sinnvoll, TCS sicherlich auch, aber das ist eher sekundär wichtig.


    Servus, Roman

  • #9

    Stimmt schon. Vor 15 Jahren fuhren wir GSX-R 1000 mit 160 PS, ohne ABS und ohne jedwede elektronische Helferlein. Trotzdem konnte man voll durchladen und es ging auch.


    Die MT09 ist sicherlich auch im Modus A und TCS off fahrbar, aber warum sollte man auf die zusätzliche Sicherheit verzichten? TCS 1 regelt wirklich seeehr spät, man muss dazu schon richtig räubern...das ABS ist das beste Extra, man kann es ja (m.E. zurecht) eh nimmer deaktivieren.

  • #10

    Für mich als Anfänger haben die elektronischen Helferlein einen Vorteil: Ich kann mir direkt etwas "dickes" holen, ohne völlig überfordert zu sein. Und ich würde mal stark behaupten, dass die MT09 ohne TCS, ABS und im A-Modus einfach mörderisch in den Händen eines Anfängers ist.


    Ich fahre nach nun 4k Kilometern manchmal ohne TCS, wenn ich einen guten Tag habe. 2k Kilometer vorher wäre das eine verdammt schlechte Idee gewesen. Die Vernünftigen haben früher eine kleinere Maschine gekauft, die anderen sich tot gefahren. Wenn ich von meinen Eltern höre, wieviele Unfälle sie selbst oder ihre Bekannten in jungen Jahren gebaut haben, kann ich nur den Kopf schütteln. Meine Generation(bin 25) ist um Welten sicherer unterwegs. Ich kenne niemanden, der durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist, und nur wenige, die überhaupt einen Unfall hatten, der über einen Blechschaden hinaus ging.
    Das ist mit Sicherheit zum größten Teil auf die überall verbaute präventiv wirkende Sicherheitstechnik zurückzuführen.

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