Der unbenutzte Zentimeter an der Flanke des Hinterrades ....

  • #141


    Ganz rechts der gelbe Daumen ;)

  • #142

    Dass so eine Diskussion immer in eine Moraldebatte einmünden muss ... ?
    Die Frage war doch nicht, ob es vertretbar ist, auf der Landstrasse Angstränder zu eliminieren, sondern und den Angstrand ansich. Ja, natürlich ist es fragwürdig in jeder Land- und Stadtstrassenkurve den Reifen auf die Kante zu fahren aber das ist ein anderes Thema!


    Zurück zum Fahrtstil und Technik:
    1) In den Videos konnte man gut sehen, dass die Fahrer die Maschine aussliesslich gedrückt haben, denn das Tempo war eher niedrig. Hier bringt Hang-Off nichts, weil man nicht schnell genug unterwegs ist und auch sich garnicht schnell genug zur nächsten Kurve auf der anderen Seite platzieren könnte.


    2) Ja, man kann auch sich in einer Spitzkehre innen reinhängen. Aber es ging hier nicht um Akrobatik, sondern darum, wie man eine Kurve optimal durchfährt. Eine Pass-Spitzkehre rechtsrum fährt man drückend optimal - eben auch mit einer Fireblase, R1 oder Ducati Megaleggera. Hierbei kommt man in Geschwindigkeitsbereiche runter, in denen man keine Stabilität aus irgendwelchen Kreiselkräften ziehen kann. Im Gegenteil, man lässt das Mopped gezielt in die Kurve kippen und fängt sie passend durch Beschleunigen über den breiten Hinterreifen ab.
    Hier gilt die alte Rennfahreregel umso mehr: "in die Kurve lenkt man vorne ein, aus der Kurve hinten raus"
    Hang-Off fährt man dann, wenn die Maschine von alleine um die Kurve fährt, also wie oben geschrieben ab einem gewissen Mindesttempo (rd. 70 oder höher).
    Bedenkt, in der Erörterung geht es nur um die Fahrtechnik, nicht um ethische Belange.


    3) Trennmittel oder Angstränder -und- Schleifpapier ...
    Widerspänstig sich haltende Stammtisch-Methode = vollständiger Schmuh = Humbug = Schwachsinn.
    Es geht doch darum, die Trennmittelschicht weg zu bekommen. Reibt da wirklich jemand 1-2 Zehntel des Gummis komplett runter? Nein, das geht chemisch besser: Bremsenreiniger in einen Lappen und nur die äusseren Bereiche des Reifens reinigen, bis sie nicht mehr schmierig sind. Der Rest ist anfahren, denn der Reifen braucht Temperatur & mechanisches Arbeiten (Walken), um den Haftverhinderer abzubauen. Dieser ist ja auch in der obersten Reifenschicht enthalten. Kratzt doch mal mit Schleifpapier auf einer Kerze herum - ihr verschmiert doch nur das Wachs.
    Genauso ist es mit der wachsartigen Silikonschicht (oder was auch immer die Gummialchemisten für tauglich befinden), welches in die Pressform (fürs Vulkanisieren) des Reifens als Trennmittel gegeben wird.
    Bremsenreiniger greift üblicherweise Gummi nicht an.
    Nichtsdestotrotz müsst ihr den Reifen mit Gefühl anfahren - am besten auf Betonstrecken (Parkplatz) weil dieser eine hohe Haftung hat. Man sollte nie mit einem nagelneuen (und gereinigten oder gar geschmirgelten) Reifen gleich bei Regen grosse Schräglagen fahren! Das wird dann sicherlich zu 90° schräg enden. Habe ich ausgetestet!
    Beim Anfahren schon drücken, denn wenn's rutscht, kann man die Kiste schnell über den Lenker hochziehen und den Rutscher parieren - hoffentlich.


    Das mit dem Bremsenreiniger haben mir vor Jahren mal die Reifentechniker eines der größten Reifenhersteller bei einem Seminar gesteckt. Ich war auch bis dahin ein Schmirgler.

  • #143

    Also das mit Bremsenreiniger braucht kein Mensch, außerdem greift der Bremsenreiniger vll nicht den Gummi an aber er entzieht ihm die Weichmacher... Einen Reifen kann ohne Probleme schnell in hohe Schräglagen bringen nur halt mit Gefühl in der Gashand und nicht grad auf schlechtem Asphalt... Aber so wie du schreibst ist es einfach nur Panik mache! Außerdem hat die Trennmittelschicht nichts mit dem Thema in diesem Thread zu tun


    Gesendet von meinem E6653 mit Tapatalk

  • #144

    Jetzt wird´s aber bald zur Raketenwissenschaft. Neue Reifen fährt man halt mit langsam zunehmender Schräglage ein, sodaß immer ein Großteil des Latsches auf schon gebrauchtem Gummi liegt. Dauert bei mir so 100 bis 200 km, zum Abschluß geh ich dann gern auf eine Serpentinenstrecke, auf der ich bei relativ niedriger Geschwindigkeit maximale Schräglage fahren kann. Trotzdem bleibt bei meinem 130er Hinterreifen immer ein kleiner Finger breit ungenutzt. Ist halt so bei schmalen Reifen auf einem 50PS-Motorrad.

  • #145

    Ich habe einen 3 Finger-Breiten Angststreifen, den ich früher so auch nie gehabt habe. Liegt daran, dass ich beinahe einen Highsider hatte, seitdem habe ich ein kleines Links-Kurven-Defizit :doh:
    https://www.youtube.com/watch?v=mjdbQ--FVPA


    Aber das bekomme ich ich wieder hin und laß mich da auch zu nichts drängen !!

  • #146

    Besser ist das, Sandra - bringt ja nix, wenn es keinen Spaß macht. Nach einem Verbremser in der Kurve hatte ich auch mal nen Sturz. War danach auch nicht mehr so einfach mit dem Kopf.


    Ich frage mich die ganze Zeit, warum hier jetzt über neue Reifen geschrieben wird!? Ich denke mal, das ist noch die seltenere Ursache für sowohl Angststreifen, als auch Stürze. Wird gerade alles viel zu sehr theoretisiert. Und wenn gefahren wird, dann wird sowieso alles wieder gemacht, wie bisher. Und das ist auch gut so.


    Ich war mit meine Road Attack noch nie ganz auf Kante und das ist gut so - fühle mich trotzdem wohl. Viel mehr nervt mich, dass der Reifen eckig wird. Hätte gern mehr Kurven hier, oder Zeit für Touren in schönere Gefilde.

    Schweinerei...

  • #148

    Hatte in 25 Jahren 4 Stürze: 1× Landstrasse durch einen Anfängerfehler nach Selbstüberschätzung
    und 3x auf der Rennstrecke:
    2x Low-Sider - zuviel Gas in der Kurve. Dann schmiert Dir auch der Rennreifen auf der Kante halt irgendwann weg. (einmal bei ca. 100 km/h und einmal bei ca. 150km/h).
    1x wegen "Angstrand" oder besser "noch nicht angefahrenen Reifen" und dann bei Nässe auf der Rennstrecke.
    Seit damals fahre ich nicht mehr mit Neureifen bei Nässe und reinige den Rand mit Bremsenreiniger - auch wenn hier Reifenexperten meinen, dass es dem Reifen irgenwie schaden könnte. Die anderen Reifenexperten, die mit die mit dem Breimsenreiger gegeben hatten, waren immerhin diejenigen, die Reifen herstellten.


    Angstrand ist nichts Schlimmes! Es hat nicht jeder das gleiche Können oder die gleiche Erfahrung. Es macht keinen Sinn, über sein Können zu fahren, weil es dann sehr schnell zu ungewollten Fahrzuständen kommen kann. Laien können einen Reifen trotz geringerem Tempo partiell überlasten, weil sie falsche Reaktionen machen. Dann gehts schief.
    Profis können erstaunliche Dinge dem Reifen abverlangen, weil sie gelernt haben, wie man sich passend am Limit auf dem Mopped verhält. Das haben sie meist durch etliche Stürze gelernt - teils gab's auch geknickte Knochen.
    Und das ist jedermans eigene Entscheidung, ob man sich die Erleuchtung mit Schmerzen erkaufen will oder halt soweit von der Grenze weg bleibt, dass einem möglichst nichts passiert.

  • #149

    so, fahre meine RoadTec 01 jetzt knappe 2000 km auf meiner Tracer und Haupständer bzw Rastennippel weisen mich manchmal in der Eifel freundlich in die Grenzen.
    Dabei bleibt sowohl vorne als auch hinten ein schmaler Rand - who cares ?
    Wenn ich allerding an meine Anfängerzeiten mit "großen" Motorrädern zurückdenke (vor 30 Jahren) ) bin ich heute schon froh mein Motorrad auch in diesem Bereich stessfrei zu beherschen.
    Wenn mal wieder irgendwer vor mir einfach ohne zu blinken bremst um abzubiegen und ich mit "drücken" einen eleganten Schlenker mache kann oder wenn ich mich mal auf unbekannten Strecken doch verschätze und dann nicht gleich auf der Gegenspur oder der Wiese lande, sondern einfach noch das nötige Stück weiter anwinkele, gibt mir das einfach die nötige Sicherheit.
    Am Anfang haben solche Situationen manchmal zu haarsträubenden Fast-Kollisionen/Stürzen geführt, die ich eigentlich nur mit viel Glück unbeschadet überstanden habe. Also ein klares PRO für üben im Grenzbereich (wo auch immer)

    immer eine handbreit Straße übrig lassen

  • #150

    Gerade um die Eifel herum hibt es geeignete Übungsstrecken :)
    Nürburgring (GP-Strecke), Spa, Zolder ...


    Je mehr man die Schräglage beherrscht, desto weniger verkrampft reagiert man, wenn man ungewollt mal 'schräg' abrufen muss.
    Heisst ja nicht, daß man es jedesmal in der Kurve grundlos bis auf die Spitze treiben muss. Üben und im täglichen Leben 75%
    des Könnens nutzen. Dann hat man noch 25% zum Drauflegen (ohne gleich in Stress zu geraten).

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