Der unbenutzte Zentimeter an der Flanke des Hinterrades ....

  • #72

    Ick habe ja keine Ahnung, darum belese ich mich gerne ;) Man lernt ja nie aus!





    Das sehe ich genauso 8-) :handgestures-thumbup:


    Quelle
    http://www.motorradonline.de/f…-reifenabrieb.422241.html

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  • #73

    Ich hab grad nachgesehen - ich hab an meinen Reifen keinen Angstreifen, weder vorne noch hinten. Alle 4 Reifen an meinem PKW sind gleichmäßig abgefahren ;)


    Wie ohnehin schon oft hier im Thread geschrieben kommt's überhaupt nicht auf die Breite der am Reifen sichtbaren Reserve an und der sagt über die Qualität/Qualifikation des Fahrers null aus.
    Da wäre eher eine Grundsatzdiskussion.


    Ist eurer Meinung nach der Fahrer, der seine Schwächen kennt und daher in den Kurven angepasst fährt um noch ausweichen oder stehen bleiben zu können und dabei auch noch eine saubere Linie ausschließlich auf dem ihm zugedachten Fahrstreifen fährt der bessere Fahrer?


    Oder ist es der, der in den gleichen Kurven das Motorrad bis an die Kante hineinlegt, dabei erheblich schneller ist aber ebenfalls im Glauben er könne noch rechtzeitig ausweichen oder stehen bleiben, dabei evtl. eine Linie wählt die gerne auch in den Fahrstreifen des Gegenverkehrs läuft und mehr einer Rennlinie ähnelt?


    Mag gerne sein, dass der eine sein Fahrzeug technisch versierter steuern kann und aufgrund seiner persönlichen Fähigkeiten technisch weiter an die Grenzen bringt als der andere. Mag aber auch gerne sein, dass der andere im Gegensatz dazu die Situation, Risiko und Gefahrenpotentiale aufgrund seiner persönlichen Fähigkeiten wiederum besser und realistischer einschätzen kann als der andere. Können wir nun immer noch sagen, wer von beiden der bessere Fahrer ist?
    Und - ist es überhaupt wichtig festzustellen, wer der bessere ist?


    Über mich selbst würde ich behaupten:
    Ich fühle mich in der Lage den Reifen ziemlich weit an die Kante zu fahren.
    Dabei fühle ich mich manchmal sauwohl und hab den Eindruck es könnte noch mehr gehen (trau mich aber über diese Schwelle nicht, auch wenn andere dies vielleicht könnten), manchmal fühle ich mich dabei aber auch nicht wohl und fahre dann auch nicht so weit.
    Manchmal bietet die Streckenführung, Verkehr oder sonstige Situation einfach nicht die Möglichkeit und Gelegenheit etwas mehr Schräglage zu fahren auch wenn ich es gerne würde, andere Male wiederum will ich das gar nicht und fühle mich bei gemäßigtem Tempo richtig wohl.
    Mir (und wohl den meisten von uns) ist wohl auch der Eindruck bekannt - obwohl gar nicht viel Schräglage ist plötzlich der Vorderreifen doch ein wenig gerutscht oder weggeschmiert, gerade noch gut gegangen... weit entfernt von einer wirklich großen Schräglage.
    Weil eben die Bedingungen ständig unterschiedlich sind, die Fahrbahn nass/trocken, glatt/rau, griffig/rutschig, sauber/schmutzig, kalt/warm, eben/holprig etc. sein kann und man zwar mit zunehmender km-Leistung an Erfahrung gewinnt aber dennoch nie allwissend wird.


    Meine Hausstrecke kenne ich natürlich besser als eine mir gänzlich neue Streckenführung auf einer einmaligen oder selten gefahrenen Tour.
    Daran orientiert sich auch das Vertrauen in dieses Wissen und die die Art und Weise wie man die jeweilige Strecke fährt.
    Aber auch die bestens bekannte Hausstrecke (und selbst die kann sich verändern und hat unzählige Variablen, alleine schon den übrigen Verkehr) fahre ich nicht immer gleich, weil ich auch persönlich nicht immer in gleicher Form bin, ich bin ein Mensch, der mal fit ist, mal weniger, der mal hochkonzentriert ist, mal weniger, der mal Fehler macht, mal auch weniger, der seine Grenzen kennt, mal aber auch falsch einschätzt, der sich all dieser Faktoren bewusst ist - und auch mal weniger.

  • #74

    Ich finde diese Debatten um den sog. "Angststreifen" völlig überflüssig. Jeder fährt so wie er will oder kann. Ob jemand mehr Streifen hat oder nicht sagt über den Fahrer nichts aus.
    Es gibt Fahrer, die gemütlich vor sich hin fahren und dann gibt es die sportlichen Fahrer, die alles ausreizen.


    Recht amüsant finde ich es immer, wenn man irgendwo am Bikertreff steht und zuerst nach diesem "Angststreifen" geschaut wird und Sätze folgen wie: Ey da geht noch was :doh:
    Dann wird darüber diskutiert, man könne sich noch mehr in die Kurve legen sodass der "Angststreifen" weggeht. Nur vielleicht will der andere das ja nicht, sondern so fahren wie er will :eusa-think:


    Es muss jeder für sich ausmachen, wie weit er seinen "Angststreifen" wegradiert :pray:

  • #76


    OIDA

    No hippies no strays no drop-outs no gays No lefties no loonies no opinions no way
    No thinkers no teachers no facts no freaks No skaters no tweekers no truth no sleep
    Your cash your house your phone your life

  • #77

    Hallejulia - was für eine geile Diskussion.


    So, mal fachlich:
    - Motorrad-Geometrie: Bei manchen Motorrädern kann man den Hinterreifen nicht auf die Kante Fahren, weil
    a) Rahmenteile zuerst den Boden berühren
    b) der Vorderreifen eher an die Reifenkante kommt, als der Hinterreifen (zB. Zephyr750)


    in beiden Fällen besteht unmittelbare Sturzgefahr - Gerade bei b) ist der Sturz unvermittelter Dinge bevorstehend!


    - Reifengeometrie
    manche Reifen (meist Tourenreifen) sind sehr rund und liessen Schräglagen zu, die das phys. Limit überschreiten.
    Hier rutscht der Reifen schon aufgrund der Seitenführungskräfte weg, bevor die Ränder vorn/hinten erreicht sind;
    ginge auch bei Supersportreifen. Meist sind aber die Renn- und Supersportreifen auf eine breitere Auflagefläche
    zur Kraftübertragung konzpiert, so daß sie im relevanten Schräglagenbereich (40-50°) weniger rund und eher
    flach verlaufen, um die Kräfte zu übertragen. Hier kann man sie dann an und sogar auf die Kante fahren.
    Bei "auf die Kante" muss man aber mit entsprechend verringerten Seittenführungskräften rechnen - der
    Reifen wird dann wegschmieren, was aber noch im gewissen Rahmen korrigierbar ist.



    Nik: Das Reifenbild von NIK sieht eher nach nicht optimalen Bedingungen aus. Diese wellenförmigen sind leicht suboptimal. Abgesehen davon: sehr viel Gas geradeaus, mässig Gas in der Kurve, hier eher vorsichtig unterwegs, wenig Druck aus den Kurven.


    Silvester751: Hier ist der Reifen komplett überlastet und deutlich über seinem Thermofenster betrieben. Falscher Reifen für diese Anforderungen - der Roadtec 01 ist kein Rennreifen! Viel zu heiss gefahren. Fahre lieber den M7RR, ist deutlich gesünder für Dich.



    So, wer nun seine Reifen auch bei Nässe auf die Kante fahren will, der kann auch Hochseiltanzen. Beides geht. Aber das mit der Kante ist schon bei trockener Strecke eher was für Erfahrung. Bei Nässe kann man weder die Strecke vernünftig nach Haftungsproblemen scannen, noch ist der Grenzbereich so breit. Hier rutscht einfach alles deutlich früher und deutlich abrupter. Und denkt an die Bitumenflicken! Bei voller Schräglage flitscht das Mopped darauf komplett ansatzlos weg.


    (Ich selbst habe bei der MT09 bei KM-Stand 100 keinen Angstrand mehr gehabt. Aber bei Nässe beträgt er bei mir 3cm.)

  • #78

    Servus,
    gebe auch mal meinen Senf dazu.
    Bei mir heißt der Inteligenzstreifen, und es ist gut, wenn man noch einen Streifen Reserve auf den Gummi hat.
    Es ist halt mal schnell passiert, das man eine Kurve nicht richtig einschätzt, oder zu schnell anfährt.
    Dann heist es halt reinhauen, und von den Reserven gebrauch machen.
    Dazu benötigt es allerdings Vertrauen, und deshalb agieren viele Fahrer dann falsch, teils mit fatalen Folgen.
    Meistens auf der Gegenfahrbahn oder abgestiegen weil in der kurve stark gebremst wurde.


    Kann nur jedem ein Schräglagen Training empfehlen, schafft Vertrauen und damit für mehr Sicherheit.


    Noch ein Tipp an die letzte Rille Fraktion:
    Wer sich ständig auf der Kante bewegt, hat seine Reserven verspielt.
    landet nähmlich auch genau da, auf der Gegenfahrbahn oder abgestiegen.


    Jetzt werden einige sagen, ich habe noch das Knie.
    Beherrschen halt nur 2-5%, vor denen ziehe ich auch den Hut.
    Eifern halt viele junge Motoradfahrer nach, und ich habe schon haarsträubendes gesehen.


    Auf der Rennstrecke wäre doch, das richtige Publikum und Applaus gibt es dort auch.

    Ich versende jetzt meine E-Mails mit der Tracer.

  • #79

    Jetzt will ich auch mal mein Senf dazu geben,
    also ich fahre den Reifen der MT-09 komplett an die Kante... Jedoch heißt das noch lange nicht das man keine Reserve mehr hat!
    Selbst wenn die Kante angefahren wird, kann noch deutlich über die Kante gefahren werden...!
    Klar werden die Reserven kleiner, aber sie sind noch da!
    Einen Sturz übers Knie abzufangen geht, wobei ich denk das dies auf Landstraße trotzdem blöd endet. Da man trotz abfangen mehr Platz braucht als auf der Straße vorhanden ist!


    Nen Reifen auf die Kante zu fahren heißt halt lange nicht das man auf der letzten Rille unterwegs ist.

    Ich glaub auf diesem Bild ist es deutlich zu sehen das der Fahrer über die Kante hinaus fährt...

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