Trotz der 150 nm Klemmung durch die Radachse, halte ich die Konstruktion solcher Kettenspanner für kritisch.
- Beim Original wird die Einstellschraube (in Fahrtrichtung vorn) auf Druck belastet. Der Druck verteilt sich auf des Schraubengewinde und die Kontermutter. Das hält einiges aus. An der Kette zerren ja nicht unerhebliche Kräfte. Bei einem anderen Motorrad hatte ich den Fall, dass die Kontermutter nicht fest saß. Dort hat sich die Radachse kettenseitig nach vorn verschoben, trotz korrekt angezogener Achsmutter. In diesem Fall hatte die Achsklemmung alleine eben nicht gereicht.
- Bei dem hier auf den Fotos gezeigten Modell, wird die Einstellschraube auf Zug belastet, sie sitzt ja hinter der Radachse. Dies halte ich für einen konstruktiven Schwachpunkt des zugegeben "hübsch" aussehenden Teils. Der Kettenspanner und das Gewinde der Einstellschraube müssen die Zugkräfte aushalten, die ggfs auch bei korrekt angezogener Radmutter vom Kettentrieb auf das Hinterrad übertragen werden. Das betrifft hauptsächlich den Spanner links, der Rechte wird ja deutlich weniger belastet.
Wer diese Teile einbaut, sollte genau und häufiger kontrollieren, dass sich die Position der Radachse auch beim scharfen Anfahren nicht verändert hat.