Nettes Abendessen mit Mt-09 Designer, Ingenieur + Marketing

  • #1

    Abend allerseits,


    ich komme gerade von einem netten "Come-Together" mit den Mt-09 Entwicklern zurück. Anwesend waren 4 japanische Entwickler und ein Deutscher und vier MT-09 Fahrer (mich eingerechnet). Anlaß war eine Befragung und ein Erfahrungsaustausch, das war SEHR spannend und aufschlußreich.


    Man hat uns nacheinander eingehend interviewed, nach unserem Motorrad-Hintergrund gefragt (wie lange, wieviel km, welcher Fahrstil/Profil etc.), wir durften dann auf herumgereichten Ipads verschiedene Fragen zu Zubehör und anderen Wünschen (Zufriedenheit mit dem Moped, Verbesserungsmöglichkeiten etc.) bewantworten. Danach ging es ins persönliche Gespräch mit jedem der Yamaha-Anwesenden. Ziel war auch so erkunden, in welche RIchtung die weitere Entwicklung der MT-09 vorangeht.


    Anwesend waren Verantwortliche für das Design, Der Entwicklet der Technik, Leiter für zukünftige Entwicklungen usw.


    Ich habe alle Probleme, die mir vom Forum hier mir im Gedächtnis geblieben sind, angesprochen. Vielleicht fällt mir morgen noch mehr ein, was besprochen wurde. Hier in Kürze:


    - Kettenspannung: Der technische Entwickler sagte, es solle eigentlich so sein, wie im Handbich beschrieben. Also wirklich bocke-stramm. Wir hatten alle unseren MT09 dabei und nach dem Abendessen haben wir die Kettenspannungen verglichen. Einer von uns vier Mt-Fahrern hatte seine Kette so gespannt, wie im Handbuch beschrieben: Im unbelasteten Zustand war die kaum noch zu bewegen... Vielleicht 0.5 cm maximal. "So soll das sein", hat man mir dann gesagt. Ich habe den ingenieur darauf hingewiesen, dass kaum ein Yamaha-Händler das so handhabt und alle die Kettenspannung viel lockerer machen und er meinte dazu: "Das kann man so machen, das schadet dem Motorrad nichts, wenn die Kette nicht so wie angegeben gespannt wird. Allerdings wird der Bereich im Antriebsstrang dann aber unruhiger und es geht vielleicht etwas Leistung verloren". Auf meine EIngabe, dass es ja nicht gut für die Welle sein kann, wenn die Kettte kaum noch Spiel hat, erwiderte er: "Das war früher so. Mit der MT-09 verfolgen wir ein neues Konzept. Die Teile sind so mikromillimeter genau eingepasst, dass die Kettenspannung eigentlich so sein muß und es macht der Antriebswelle gar nichts aus, wenn sie so stramm ist." Das wäre Designbedingt und sie haben das Motorrad mehrere 100.000 Kilometer so getestet und es läuft mit der im Handbuch angegebenen Spannung genauso, wie es soll.


    - Kupplung: Ein anderer Mt09 Fahrer hat sich über die hakelige Kupplung beschwert. Das ist Yamaha bekannt. DIe Erklärung vom technischen Verantwortlichen war wiederum: Die Kupplung ist so genau aufeinander abgestimmt, wie keine Kupplung zuvor. Es gibt kaum Spiel zwischen den Teilen. Das ist durch einen neuartigen Produktionsprozeß bedingt, der unglaublich genaue Paßformen erlaubt. Der Nachteil ist dann, das uns die Kupplung etwas hakelig vorkommt. Die älteren Kupplungen ahben viel mehr Spiel im Bereich der beweglichen Teile. Trotzdem wolle man da noch weiter optimieren und hat unsere Kritik sehr gerne zu Kenntnis genommen.


    Fahrwerk: Die Probleme mit dem Fahrwerk sind anscheinend bekannt und auch seitens Yamaha akzeptiert. Wir vier Fahrer waren alle der Meinung, dass man da noch optimieren könnte. Aber es wurde deutlich, dass das dem Kostendruck geschuldet ist. Generell wurde deutlich, dass diese Probleme wohl verstärkt in Deutschland auffallen, in anderen Ländern wären die Beschwerden nicht so groß. Das liegt daran, dass Deutschland sehr gut ausgebaute Straßen hat, wo man auch schnell fahren kann und schnell fährt. (Nicht nur, dass es in Deutschland kein generelles geschwindigkeitsgebot auf der AB gibt.) In Japan fällt das Fahrwerksmanko viel weniger ins Gewicht, weil die Geschwindigkeits-Limits (100 auf der AB) viel geringer sind. Und in Amerika geht es hauptsächlich geradeaus. in Asien gibt es in weiten Teilen keine Gelegenheit wegen der Straßenzustämnde so schnell zu fahren. Ich fand das vom Marketing-Menschen eine einleuchtende Ausführung. Das heisst nicht, dass das Problem nicht da ist, aber Otto Normalverbraucher, der 80 auf einer schlecht ausgebauten Landstraße fährt, wird die Fahrwerksprobleme nicht so empfinden, wie Leute in Deutschland, die mit 140 km/h Haarnadelkurven ziehen.

    Tankinhalt:
    Mein Einwand war hier, dass so viel ungenutzer - oder besser zu organisierender- Platz unter der Tankabdeckung zur Verfügung steht, da müsste es doch möglich sein, 2-3 mehr Liter reinzubekommen. Sie wollen daran arbeiten.


    Akrapovic-Anlage: Es wurde an diejeniegen unter uns, die eine AKra-Anlage motniert haben, die Frage gestellt, wie wir zufrieden sind. Im Gespräch kam dabei heraus, dass die Akra in der Tat zusammen mit Yamaha-Ingenieuren konzipiert wurde dahingehend, dass kein Leistungsverlust (im Gegenteil) auftreten sollte, bei beibehaltenem Standard-Mt09 Mapping. Der technische Verantwortliche bestätigte mir, dass alle ihm bekannten andreen Anlagen zum Teil erhebliche Leistungsverluste aufweisen würden. Das läge an einer Vielzahl von Faktoren. Die Akra sollte eigentlich ein wenig mehr Leistung herausholen.


    Fernlicht: Ich ahbe dem Licht-Designer mitgeteilt, dass das Ferlich mehr den Himmel und die Bäume beleuchtet als die Straße. Er hat es sich notiert und es wird da wohl eine Änderung geben mit neuem Facelift.


    Lichtfarbe: Ich habe ihm auch mitgeteilt, dass ich persönlich es schöner fände, wenn die beiden Standlicht-Leuchten dieselbe Farbe hätten wie das Ablendlicht. Auch das wird wohl geändert werden.


    So, morgen gibt es mehr. Gleichzeitig hat man angedeutet, dass es eine Neuigkeit am 15. November geben wird, ein neues Mopped. Weiter wollte man nichts sagen, ich konnte dem Entwickler aber herauslocken, dass es ganz happy und stolz war, wie er die ersten Modelle auf dem Band stehen sah. Ich hoffe auf eine neue FZ1. Mehr dazu morgen.


    Achso, nochwas:


    ECU-Flash, Aufhebung des Gewschwindigkeits-Limits: Das ist wohl auch ein typisch deutscher Wunsch. Ich habe angeregt, dass Yamaha ein offizielles, optionales Mapping herausgibt, was die Limitierungen aufhebt. Velleicht unter Hinweis darauf, dass YAmaha damit gewisse SIcherheitsgarantien nicht mehr gibt, also dass das Reflash auf eigene Verantwortung stattfindet. Hier hat man drauf verwiesen, dass es gewisse gründe hat, warum das Speed-Limit eingeführt wurde, und in anderen Ländern dürfe man ja auch nicht so schnell fahren wie in Deutschland. Jedoch denke man stark darüber nach ein optinales Flash herauszubringen. Das ist wohl auch dem Einwand geschuldet, dass es schon peinlich ist, wenn ein 80 PS Bike an unserem einfach vorbeizieht. Also hier könnte noch was passieren...


    Edit: Gespräch lief hauptäschlich in Englisch ab. Es wurde viel auch über Zubehör gesprochen, welches wir uns wünschen würden, Preisrange etc.

    Einmal editiert, zuletzt von Natanae ()

  • #4

    Also das mit Fahrwerk stimmt ja nicht so ganz.
    Ich bin gebürtiger Grieche und in Griechenland wurde auch schon darüber gemotzt und die haben auch keine gute Straßen.
    Das mit der Kette stimmt allerdings meine war auch zu locker hab sie fester gezogen und tada kein ruckeln mehr im unteren Bereich.


    Die kleine wurde ja laut Händler 300 Euro teurer statt 8300 kostet sie jetzt 8600 da hätte man schon bessere Elemte verbauen können oder einfach 100€ mehr.

  • #6



    Hallo natanae


    Prima Bericht. Macht Lust auf mehr. Kannst du mir den Namen des 80 PS Bikes nennen?

  • #9

    Guten Morgen Natanae,


    da hast Du Dich gestern Abend echt noch an den Rechner gehangen und die Eindrücke geteilt. Das nenne ich Einsatz.
    Zudem habe ich jetzt ein Gesicht zu Deinem Forumsnamen, ich saß Dir nämlich gegenüber gestern Abend.


    Viele grüße,
    David

  • Hey,

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