Verhindert das ABS einen Überschlag?

Nein!

Gruß

Zitat von trace_it

Man müsse immer gleich voll mit aller Gewalt die Vorderradbremse ziehen.

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Hat das der Instruktor wirklich so gesagt? Wäre ja nicht gerade eine tolle Ansage. Auch bei einem Motorrad mit ABS geht nix über progressives Bremsen (Stichwort Radlastverteilung), um den kürzesten Bremsweg zu erzielen. Wenn ich sofort mit aller Gewalt voll in die Bremse lappe, muss das ABS eingreifen und man verschenkt Meter...

aber man macht kein Salto. Und in einer Gefahrenbremsung sollte man trotzdem voll reinlangen und das Abs regeln lassen! Man kann nicht noch anfangen progressiv zu bremsen wenn ein Tracktor rauszieht. Das können die wenigsten. Auf der Rennstrecke sieht das dann schon wieder anders aus. Da würde ich das ABS totlegen oder wenn das nicht geht,so bremsen das ich eben nicht das ABS brauche. Wegen den groben Regelintervallen.

ABS heisst Anti Blockier System nicht zu verwechseln mit Anti Überschlag System

Bei dem eingebauten ABS der MT09 handelt es sich um ein relativ einfaches , aber sehr gut funktionierendes ABS. Dabei muss aber bei der Gefahrenbremsung die Kraft auf Vorder und Hinterrad vom Fahrer selber verteilt werden. D.h. der Fahrer muss einen Lastenausgleich vornehmen, insbesondere wenn die Vorderradgabel extrem eintaucht und die Vorderradbremse am Anschlag ist.

Der gute Instruktor wird die Kursteilnehmer in diesem Fall darauf hinweisen, dass ein aufsteigendes Hinterrad durch die Gewichtsverlagerung des Fahrers nach hinten und betätigen auch der Hinterradbremse entgegengewirkt werden kann.

Anders beim Integral ABS. Hier verteilt das Bremssystem die Bremskraft "intelligent" auf Vorder- und Hinterrad.

Im Falle der XT 1200 ist es daher nur notwendig mit der Vorderradbremse zu arbeiten.

Ich bin mittlerweile ein totaler Fan dieses Bremssystems, funktioniert wirklich phantastisch.

Aber auch hier kann das HR aufsteigen.

Da die MT-09 ja KEINEN Überschlagschutz hat, kann es sehr wohl dazu kommen, dass man bei einer Vollbremsung (sofortiges volles Reinlangen) einen Salto macht! Ich mache seit langem jedes Jahr mindestens ein Sicherheitstraining, damit ich es möglicherweise auch bei einer Gefahrenbremsung schaffe, progressiv zu bremsen und somit keinen Meter Bremsweg verschenke. Für den Fall, dass ich es nicht schaffe und wirklich eine Schreckbremsung mit sofortigem Zuknallen der Bremse mache, habe ich dann wenigstens noch das ABS, was einen Sturz wegen blockierten Vorderrad verhindert. Ich versuche aber immer so zu bremsen, dass das ABS nicht eingreift, auch und gerade bei einer Gefahrenbremsung!

Das ABS sollte aber schon richtig rattern und Du dann idealerweise mit geringer Geschwindigkeit um das Hindernis herumkommst oder wenigstens den Ausweg ins Acker nehmen kannst

Als freiwilliger Co Assistent eines Tourenguides trainiere ich öfters mal mit, wenn der ein Sicherheitstraining verkauft hat.

Grundübung Bike auf 60 km/h beschleunigen, auf 20 km/h mit Gefahrenbremsung ( ABS muss greifen ) herunterbremsen und dann elegant ums Hindernis herumwedeln

Kennen bestimmt alle aus der Fahrschule und welch Zufall der Herr Tourguide ist ein ehemaliger und fährt......

richtig BMW

Ich denke hier geht es um zwei verschiedene Dinge:
1. Wie motiviert der Instruktor den Traningsteilnehmer wirklich mal bis ins ABS Regeln reinzubremsen, damit er spürt, wie sich das anfühlt und die Chance bekommt dann im Ernstfall nicht davon zu erschrecken. Vielleicht haben die Übungsplätze sogar gezielt einen weniger griffigen Belag, 60 km/h ist ja nicht wirklich schnell für ein Moped, das nach 2.5 s schon über 100 sein kann.
2. Wie bremst man im realen Einsatz richtig, nachdem man darauf vorbereitet ist, wie das ABS reagiert. In der "Reality" kommen dann noch ein dutzend andere Dinge dazu. Man wird sich kaum aussuchen können, welche Schrägelage, Beladung, Reifentemperatur, Gripplevel vom Belag usw. da gerade sind, wenn vor dem Vorderrad die Straße knapp wird.
Ich hoffe ich habe die Instruktoren jetzt in Schutz genommen, aber bei 60 voll zuziehen ist halt mehr Einsteiger Training. Irgendwo muß man ja anfangen, genug ist das - glaube ich - nicht. Wer merkt, daß das Heck hoch kommt und dann vorn auf macht, der ist eher schon im nächsten Level.
Außerdem, die MT-09 ist ein verdammt agiles Motorrad, weshalb es auch Stuntfahrer gerne benutzen. Das wissen nur halt die Trainingspläne der Fahrsicherheitsschulen noch nicht.
Ciao di nuova

Zitat von yosz

Ich denke hier geht es um zwei verschiedene Dinge:
1. Wie motiviert der Instruktor den Traningsteilnehmer wirklich mal bis ins ABS Regeln reinzubremsen, damit er spürt, wie sich das anfühlt und die Chance bekommt dann im Ernstfall nicht davon zu erschrecken. Vielleicht haben die Übungsplätze sogar gezielt einen weniger griffigen Belag, 60 km/h ist ja nicht wirklich schnell für ein Moped, das nach 2.5 s schon über 100 sein kann.
2. Wie bremst man im realen Einsatz richtig, nachdem man darauf vorbereitet ist, wie das ABS reagiert. In der "Reality" kommen dann noch ein dutzend andere Dinge dazu. Man wird sich kaum aussuchen können, welche Schrägelage, Beladung, Reifentemperatur, Gripplevel vom Belag usw. da gerade sind, wenn vor dem Vorderrad die Straße knapp wird.
Ich hoffe ich habe die Instruktoren jetzt in Schutz genommen, aber bei 60 voll zuziehen ist halt mehr Einsteiger Training. Irgendwo muß man ja anfangen, genug ist das - glaube ich - nicht. Wer merkt, daß das Heck hoch kommt und dann vorn auf macht, der ist eher schon im nächsten Level.
Außerdem, die MT-09 ist ein verdammt agiles Motorrad, weshalb es auch Stuntfahrer gerne benutzen. Das wissen nur halt die Trainingspläne der Fahrsicherheitsschulen noch nicht.
Ciao di nuova

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Volle Zustimmung. Das ABS ist eigentlich das einzig interessante Sicherheitsfeature AM BIKE ( bitte mal die anderen Themen wie Schutzkleidung vergessen ), denn der Rest ist ja nur dem Prinzip Hoffnung geschuldet ( Fahren mit Licht na hoffentlich sieht man mich, sicher nicht wenn der Kopf das Iphone verfolgt... )

und versetzt mich in die Lage monatelange Krankenhausaufenthalte und Rehas idealerweise zu umgehen.

Bekanntermassen sind Deutschlands Strassen nicht immer trocken und es kostet viele Biker, auch mit 20 und mehr Jahren 2 Rad Erfahrung augenscheinlich eine enorme Überwindung mal eine gute ABS Bremsung hinzulegen.

Wer das bei nasser Strasse mal mit 60 km/h probiert gehört wahrscheinlich schon zu dem kleinen Kreis der auserwählten Senioren, die "Jungen" lernens ja heute in der Fahrschule, aber was sind ein paar Fahrstunden?

Lohnt sich wirklich für alle MT09 mal so ein Sicherheitstrainung mitzumachen, klarerweise geht es nach der "Anfängerübung" auch in andere Geschwindigkeitsbereiche, Bremsen in Schräglage u.s.w. und man ( und Frau ) wird dadurch garantiert nicht dümmer.