Frage zu Quickshifter

  • #1

    Hallo zusammen,

    ich habe eine eher generelle Frage zur Funktion des Quickshifters.

    Die Funktiosweise ist prinzipiell klar.

    Aber warum funktioniert der eher besser bei hohen Ausbeutung niedrigeren Drehzahlen?

    Da ist doch eigentlich viel weniger Zeit, bis die Zahnräder die passende Drehzahl haben und die Zahnräder ineinander gleiten.

    Bei geringeren Drehzahlen sollte da doch eigentlich mehr Zeit sein….


    VG

    Andreas

  • #2

    Es gleiten keine Zahnräder sondern Schaltklauen ineinander und die haben 3-5mm Luft. Da nun die Klaue nur diesen Weg zurück...also langsamer als die andere....laufen darf muss man eine Zeit programmieren. Ist diese Zeit kurz dann funktioniert es nur in diesem bestimmten Drehzahlbereich gut. Ist sie länger, funktioniert es bei anderen Drehzahlbereichen. Und hat man eine "variable" Zeit die sich Drehzahlabhängig ändert, funktioniert es immer gut. Diese drehzahlabhängige Zeit ist aber bei Zubehörteilen nicht immer machbar.


    Oder zu Deutsch: es sind viele Parameter die zueinander passen müssen. Aber der Zeitfaktor spielt nur untergeordnete Rolle, im Sinne das es nicht besser wird wenn man mehr zeit hat. Den es ist kein aktives Schaltelement im Gang sondern man unterbricht die Kraftzufuhr und dadurch bewegen sich die Zahnräder(und mit ihnen die Schaltklauen) durch die inneren Reibungen unterschiedlich schnell. Zuviel reibung und die Klaue schlägt auf die Nachbarklaue, zuviel Zeit und es passiert das selbe. Es darf also nur um diesen kleinen Betrag sich verschieben, den die Klauen Abstand haben.


    Schau dir diese Schaltklauen mal in einem Video genauer an. Die Zahnräder selbst sind nämlich freilaufend auf der Welle, nur die Klauen sind mit der Welle verbunden und greifen in die Seite der Zahnräder ein. Deswegen könen die soviel Luft haben.

  • #3

    Die Beschreibung ist abenteuerlich 😂

    Wenn alle Zahnräder auf der Welle freilaufend wären ... Wie würde dann die Kraft übertragen?

    Natürlich gleiten auch Zahnradpaare ineinander, jedesmal von Eingangs auf Ausgangswelle wenn du schaltest.


    Wo du aber Recht hast: ein Quickshifter sollte drehzahlabhängig programmiert werden, denn die Unterbrechung der Zündung muss bei steigender Drehzahl länger werden.

  • #4

    Danke schon mal.

    Zahnräder sollten schon greifen 😉 und dass die auf der Welle verschoben werden ist mir bewusst.

    Aber trotzdem verstehe ich nicht ganz, warum das bei höheren Drehzahlen „flüssiger“ geht.

    Ist das rein programmiertechnisch bedingt oder auch durch die Mechanik beeinflusst?

    Dass das Prinzip auf den Aussetzen der Zündung und zeitgleichem Gangwechsel beruht ist klar.

  • #5

    Weil der Motor bei hoher Drehzahl meist weniger Last schleppen muss und weniger Drehmoment produziert.

    Je schneller du fährst desto geschmeidiger die Schaltvorgänge, da der Drehzahlunterschied zwischen beiden Wellen immer geringer wird.

    Wenn du untertourig schaltest Funktioniert der QS daher nicht gut.

  • #6

    Manche Zahnräder ja, manche nicht, dann wird über die Klauen übertragen


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    Zahnräder selbst sind eigentlich permanent mit ihrem Gegenstück verbunden und würden sich gegenseitig blockieren, da sie ja unterschiedlich schnell drehen wollen.

  • #7

    Ah Danke, das ist einleuchtend 👍😊

  • #8


    Hier sieht man es nochmal, alle Zahnräder sind permament miteinander im Eingriff, jeweils eines muss also frei laufen. Das Gegenstück ist Wellenschlüssig und die Klauen sorgen dann dafür das die freidrehenden Zahnräder wellenschlüssig werden.


    Bei der RN70 kann man problemlos bei 3000U/min Quickshiften, genauso wie bei 10.000. Man merkt keinen Unterschied mehr, da das Moped konstruktiv schon auf Quickshifter gebaut wurde. Nicht nur nachträglich dazu gestrickt. Natürlich muss zum schalten die Drehzahl der Wellen sich ändern gegeneinander, man muss quasi von Druck in Schubbetrieb gehen(Lastwechsel), das selbe passiert wen man Gas wegnimmt. Nur das die ECU dazu 30-60ms unterbricht, ja nach dem. Nachträglich angebaute hingegen unterbrechen eine fest eingestellte Zeit und das passt eben nur für bestimmte Drehzahlen gut, ansonsten kracht es.

  • #9

    Oder das ganze Geraffel weglassen und die eigene Hardware (Gehirn, rechte Hand, linker Fuß) anlernen. Da verliert man auf der langen Geraden sicher die eine oder andere Zehntelsekunde weil man das Gas ein wenig schließen muß um den Antriebsstrang lastfrei zu bekommen, aber das funzt bei mir sein über 150.000 km ohne Probleme.


    Entspannte Grüße
    Stoppelhopser

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen.

  • #10

    Kein Ding, Handschaltung funktioniert perfekt. Es ist natürlich etwas die Faulheit. Und eigentlich nutze ich es auch eher selten, meistens dann wenn ich hart am Limit fahre und mich voll auf den Verkehr konzentriere, da ist es schon angenehm beide Hände fest am Lenker zu lassen statt eine Hand lockern zu müssen. Den rest fahre ich dann meist wieder konventionell mit Kupplung und Fuss.

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