„Klassisch“ ist was völlig anderes.
Es geht davon aus, die Kette müsste geschmiert werden. Das ist bei intesiver Beschäftigung mit dem Thema Kettenpflege jedoch nicht oder kaum der Fall.
Kettensprays haften, oder sollen haften. Bedingt durch ihre Klebrigkeit halten sie jedoch auch alle Schmutzpartikel fest. Daraus bildet sich eine abrasive Masse, die einer Kette und dem beteiligten Ritzel und Kettenrad sehr zusetzen -jedenfalls, wenn auch entspr. viele Km gefahren werden.
„Klassisch“ ist nur dann nicht kontrapruktiv, wenn die Kette auch ständig gereinigt wird.
Eben letzteres ist die Aufgabe eines Kettenölers. Richtig plaziert gerät eine geringe Menge Öl zwischen die Bauteile und den Straßendreck, löst ihn ab und fliegt von dannen.
Die Foge ist, die Kette bleibt sauber und ist durch den Ölfilm relativ gut vor Korrosion geschützt.
Am besten funktioniert der Vorgang immer auf der Seite, an der die Ölerdüse plaziert ist. Daher ist ein Dualinjektor nicht die dümmste Idee, zumal damit die Ölermenge reduziert werden kann.
Zum grundsätzlichen Verständnis:
Eine O, X oder weiß der Geier-was-für-Ring-Kette verfügt im inneren über eine Dauerfettfüllung. Die wiederum sorgen für die „Schmierung“.
Im „Außenbereich“ gibt es nichts zu schmieren. Die Rollen einer Kette müssen nicht geschmiert werden, da sie sich in den Tälern der Kettenräder nicht drehen, sondern einfach nur aufliegen.
Um an diesen Stellen den Verschleiß zu minimieren sind saubere Täler ein Muss.
Übrigens:
Dampfstrahler und jeglich andere martialische Art die Kette zu „reinigen“ ist mit dem Risiko verbunden Dichtringe zu beschädigen.
Sind die erstmal im Eimer, tritt die Dauerfettfüllung aus und die Kette geht relativ schnell dem Ende entgegen.
Dröpsken für Dröpsken die Kette mit Öl sauber zu halten hat demnach 3 Vorteile:
die Kette sieht hübsch aus, hält länger und muss so gut wie nicht mehr (ca. 15-20TKm) nachgespannt werden.
Noch eins:
Häufiges Kette nachspannen ist Indiz für (zu) hohen Ketten-/ Ritzel-/ Kettenradverschleiß.