[i]Hallo zusammen,
ich möchte euch von meinen Serviceerfahrungen in England berichten, nachdem ich von einer gut 4.500 km langen Tour durch England, Wales und Schottland zurückgekommen bin.
Wie das so ist kann das Mopped unterwegs doch mal einen neuen Vorderreifen brauchen. (der alte war ca. 18 tsd. Km alt und auf den Flanken langsam am Ende, das Profil in der Mitte hätte wohl die Rückfahrt nach D noch mitgemacht) Und so hielt ich im Lake District (nördlich von Wales) Ausschau nach einem Motorradreifenhändler. In Pica, nahe Whitehaven, sah ich das "Lakeland Wheel Works" (für Motorräder) und habe nach dem Reifen meiner Wahl (Angel GT) gefragt. Dieser war jedoch gerade nicht vorrätig, einen BT 23 wollte ich trotz des günstigen Kurses dann doch nicht. Die sehr freundliche Bedienung bekam mit, dass wir auf dem Weg nach Bristol waren und meinte, sie könne uns dort jemanden empfehlen und rief dann dort auch an und klärte, dass wir für die MT 09 am kommenden Tag zu beliebiger Zeit einen neuen Reifen dort aufgezogen bekämen. Mein Mitfahrer bekam bei seiner BMW noch einen Schluck Öl in der Werkstatt zum Materialpreis und wir wurden sehr freundlich verabschiedet.
Der Laden in Bristol dann war das "Fowlers", ein riesiger Händler, der sich sofort an das Telefonat vom Vortrag erinnerte und das Motorrad direkt annahm.
Durch ein Fenster konnte ich dann nach einiger Weile sehen, dass der Reifen aufgezogen war und das Mopped nicht mehr auf der Bühne stand.
Dennoch dauerte es und dauerte und ich wurde vertröstet... Kaffee, Tee und eine gemütliche Sitzecke mit genug Lesestoff gehörten auch zur Kundenbetreuung. Eine gute Präsentation der neuen und gebrauchten Motorräder ebenso.
Dann war es endlich soweit und der Werkstattmeister erklärte mir, dass außer dem Aufziehen des Reifens im Grunde noch eine kleine Inspektion gemacht wurde: mit Nachweiszettel und abhaken und erklären der einzelnen Posten nach einer dreiteiligen Bewertung. Mir wurde mitgeteilt, dies gehöre bei jedem Mopped dazu und es würde dafür nichts extra berechnet. Im Gegenteil war der Endpreis sogar fünf Pfund günstiger als am Vortag angekündigt!
Dann wollte ich meine MT endlich aus der Werkstatt holen und... sie war nicht da! Schließlich habe ich sie auf dem Waschplatz enddeckt, komplett gewaschen und geputzt, trocken gepustet, die Kette gereinigt und gefettet, die Kupplung justiert und die Züge geschmiert! Ohne weitere Kosten! (so sauber war sie schon lange nicht mehr, geschweige nach einer so langen Reise...)
Also ich muss schon sagen: DAS! ist ein Service! Ich würde so etwas in Deutschland gar nicht erst erwarten, war aber mal eine echt angenehme Überraschung. (So eine Freundlichkeit habe ich bisher nur in Indien bei den kleinen Straßenwerkstätten kennengelernt, aber nicht in Europa)
Das die Engländer (und auch die Menschen aus Wales und Schottland) ein freundliches Völkchen sind wusste ich ja schon vorher, aber die Erfahrung war dann doch viel mehr als ich je erwarten würde. Danke dafür noch einmal!
Grüße an alle ebenso freundliche Menschen...
Paul
, also fast alles gut.
(sie kennt den Weg nach Hause alleine...), will ich eben die Fragen beantworten:
: an das Wechseln habe ich vorher auch schon gedacht, nur war nicht klar, dass wir überhaupt so viele Kilometer fahren und dann hat der teilweise doch sehr raue Asphalt in den Kurven das Profil doch schneller abgenutzt als es zu erwarten war. Und, wie gesagt, hätte der Reifen es noch nach Hause geschafft ohne dass die Karkasse Sonne geschnuppert hätte, aber ich sehe es so wie du: Sicherheit geht vor. Es ist manchmal vor so einer Tour echt schwer einzuschätzen wie lange die Gummis noch halten, nochzu wenn ich Laufreichweiten von bis zu 20 tsd. Km erreiche. (ohne zur Wanderdüne zu werden, halt smooooooth...)