Beiträge von gregor


    Das lag wohl eher an den Reibungsverminderern (friction modifier) im VS-Auto-ÖL. In den VS-Motorrad-Ölen sind die nicht drin, weil sonst Kupplungsrutschen und keine Jaso-MA-Zertifizierung.


    Rein schmierungtechnisch haben VS-Motorradöle kaum Vorteile (sonst würde die Kupplung rutschen). Es geht eher um chemisch / physikalische Beständigkeit (lange Wechsel-Intervalle), besseres Abbrandverhalten (Katalysatorschutz), Schmutzaufnahmevermögen usw.
    Das Kaltstartverhalten hat was mit der ersten Zahl vor dem W zu tun. Je kleiner diese Zahl, desto besser fließt es kalt. Für Kurzstreckenverkehr im Winter wäre ein 5W-40 gut :o
    Wegen der allenthalben verlängerten Wechselintervalle werden aber kaum noch Mineralöle eingesetzt. Deshalb kommen weitere Entwicklungen nur den VS-Ölen zugute.


    Andere Sache ist das Marketing der letzten 15 Jahre. Mit VS-Ölen waren die Gewinnspannen deutlich höher. Und das wurde dann eine selbsterfüllende Prophezeiung: Nachdem die Werbung dem Volk eingeimpft hat, dass nur VS SUUUUUPER ist, braucht man als Hersteller auch in nix anderes mehr investieren. Wirklich gute Mineralöle werden deshalb kaum noch aufgelegt, weil sie kaum billiger wären als VS, aber schwierig zum angemessenen Preis zu verkaufen wären.

    Die Grundaussage des MO-Artikels ist ja, dass moderne Motoren erheblich präziser (und sauberer) gefertigt sind als vor 40 Jahren. Und das deshalb die "überlieferten Einfahrregeln" nicht mehr passen. Man darf - und sollte - es mittlerweile etwas forscher angehen.
    Das "scharfe Einfahren", wie es der US-Spezialist dagegen fordert, scheint mir eine Hopp-oder-Flopp-Methode zu sein: Entweder funktioniert es prima, oder man züchtet sich ewige Probleme mit Ölverbrauch und Minderleistung heran. Das erfährt man dann nach 5000 km...


    Zum Thema Vollsynthese beim einfahren: Jaso-MA-Öle, also mit Freigabe für Nasskupplungen, dürfen ohnehin nicht besser schmieren als herkömmliche Öle, weil dann die Kupplung durchrutscht. Damit sollten dann auch die negativen Effekte beim Einfahren überschaubar bleiben.


    Ich habe mal Schulungsunterlagen eines schwedischen Automobilherstellers zum Thema gelesen. Die haben ein größere Zahl von Neuwagen (20?) ab dem ersten Kilometer mit VS-Öl, und eine gleichgroße Vergleichsgruppe mit Mineralöl befüllt. Dann wurden 100.000 km abgespult, mit penibel protokoliertem Ölverbrauch und regelmäßigen Leistungmessungen auf dem Prüfstand.
    Die VS-Motoren brauchten messber mehr Öl bei messbar weniger Leistung!!!
    Anschließend Motoren zerlegt und Oberflächen mikroskopiert: Die VS-Motoren waren sozusagen noch nicht einfahren.


    Ich hatte im Freundeskreis zwei Fälle mit Trockenkupplung (BMW und Ducati), die klagten bei ca. 20.000 km über hohen Ölverbrauch. Beide hatten im Neuzustand vom Händler sofort VS-Öl eingefüllt bekommen, und zwar - wegen Trockenkupplung - VS-Autoöl.
    Ich habe ihnen dann ein billiges Baumarktöl (5 Liter zu 16 Euro / 15W-40) eingefüllt und 3000 km dringelassen. Durch diese "Kur" hat sich mit dem anschließend wieder einfüllten VS-Öl der Ölverbrauch auf ca. 30 % reduziert.


    Gruß,
    Gregor

    Hallo Christiaan,


    nach deiner Probefahrt, was hältst du von der Yamaha-Aussage, wonach das neue Mapping nur in den ersten beiden Gängen Unterschiede bringen würde? Oder zieht sich die "softe Gasannahme" durch alle Gänge?


    Gruß,
    gregor


    Wie Richard, du gibst auf, willst dich freikaufen? WIE UNSPORTLICH!!! Ich hatte mehr von dir erwartet!!! Und dann das Angebot auch noch superklein gedruckt... Schon recht, du schämst dich halt :eusa-snooty:


    Im Ducati-Forum war ich schon. Da ist es total langweilig. Die sind alle glücklich und tiefenentspannt und niemand will sich mit mir streiten. Kein Wunder bei den Bikes.
    Aber ich habe ja noch zwei Yamahas, eine Honda und eine Triumph im Stall. Deshalb gehe ich euch hier noch was auf den Senkel.


    Na ja, immerhin 4000 km seit 28. August. Das ist natürlich weniger aussagekräftig als deine 39 Jahren Nicht-Ducati-Fahrens aber fleißig am Stammtisch mitschimpfen. Wobei die ersten 30 Jahre vielleicht gar nicht mal sooo weit an der Realität vorbei gingen. Aber du hast schon recht, Fortbildungen werden überbewertet.

    Aber um mich mal auf dein Niveau zu begeben: 4000 km ohne rasselnden Steuerriemenspanner, ohne ABS-Rückruf, ohne Kabelprobleme am Hauptscheinwerfer - das schaffen manche Japaner nicht :eusa-think:


    39 Jahre (Passiv-) Erfahrungen zu einem Thema können durchaus hinderlich sein, will man den Sachstand der letzten 5 Jahre kommentieren.
    Es steht dir natürlich frei, dich zu ALLEN Themen zu äußern.
    Doch wie sagt Konfuzius: "Sage nicht immer alles, was du weißt. Aber wisse immer alles, was du sagst."
    Oder Dieter Nuhr: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ..."


    Ja, können wir so machen. Dann musst du mir aber versprechen, dass du bis zum gemeinsamen Fazit "in ein paar Jahren" deine aufgeschnappten Parolen für dich behältst. Und sollte ich mir tatsächlich bis dahin die Pest an den Hals ärgern, dann werde ich mit Freude über Ducati schimpfen. :character-beavisbutthead:


    PS: Desmo-Service bei der Monster 796 alle 12.000 km, beim Nachfolger 821 dann alle 30.000 km. Das meinte ich mit "auch in Bologna bleibt die Zeit nicht stehen". Da ist eine ganz frische Technik-Generation am Start. Aber lesen gefährdet Vorurteile.


    Warum gibst du nicht 100% Gas, wenn du 100% Leistung willst?


    Das mit der schwarzen Gummispur quer durchs Dorf dürfte eher an der Traktionskontrolle scheitern ;)


    Hab ich gelesen ;o)


    Bei Ducati findet gerade ein Generationswechsel statt. Die aktuellen, wassergekühlten Motoren müssen nur noch alle 30.000 km zum Desmo-Service (Ventile). Wer 5000 km im Jahr fährt (laut Industrieverband Motorrad deutscher Durchschnitt) also alle sechs Jahre. (Ölwechsel 15.000 km oder 12 Monate)


    2012 wurde Ducati von Audi aufgekauft. Das hat durchaus positive Effekte. Wobei der Generationswechsel auch die Ducati-Fans entzweit. Für mich wäre so ein luftgekühlter Zweiventiler mit rasselnder Trockenkupplung und dezentem Ölfilm übers komplette Gehäuse niemals in Frage gekommen. Freunde genau dieser Technik können wiederum mit den neuen Testastrettas nix anfangen und empfinden sie als Verrat an den ewigen Werten. Und Audi ist auch ganz böse...


    Ok, ich hab jetzt ziemlich weit ausgeholt. Will sagen, "Ducati" ist kein Einheitsbegriff, die Modelle und Baureihen sind unterschiedlich und selbst die Ducati-Fahrer sind nicht alle identisch. Und auch in Bologna bleibt die Zeit nicht stehen.


    Teures Zubehör gibt es auch reichlich für die Ducs, das meiste dient eher der Verschönerung / Erleichterung. Verbesserungen sind seltener notwendig. Wie Hermeshose ja schon schrieb, kann man etwa die Federlemente durchaus so lassen. Und es ist schon vorgekommen, dass Ducati-Fahrer einen neuen teuren Akrapovic gekauft haben, um hinterher festzustellen, dass ihr Bike damit leiser geworden ist.
    Da steckt halt im Werk italienische Begeisterung statt den japanischen Superpreußen. Hat beides Vor- und Nachteile.