Ich hab 2011 schonmal eine ausverkaufte Yamaha bestellt, nachdem ich mich 2x jeweils 2 Wochen (insgesamt 1 Monat) vertrösten ließ, schrieb ich eine 2 Seitige Wut Email an Yamaha dass der Service das allerletzte ist und ich mir sicher keine neue Maschine mehr bestelle, weil sowas ja echt nur bei Yamaha passiert in der Preisklasse.
Nichtmal 2 Stunden!! später bekam ich eine Email von Yamaha direkt zurück dass mein Fall sehr bedauerlich ist und sie mir sofort eine andere Maschine suchen, die meine Daten wie ABS und Farbe hat und mich sofort benachrichtigen wenn sie eine gefunden haben.
Ich hab mir gedacht blabla übliches Geschwätz und am Ende heissts es ist keine mehr da, doch nochmal 2 Stunden später bekam ich die nächste Email dass sie auf der anderen Seite in Deutschland bei einem Händler eine noch nicht verkaufte im Verkaufsraum stehen haben und die nun abziehen und per Spedition zu meinem Händler karren werden.
3 Tage später hatte ich mein Moped!
Hätt ich die Email nicht geschrieben hätt ich mich an den Termin vom Händler halten müssen den ihm Yamaha mitgeteilt hat (1 Monat länger)
Problem ist anscheinend dass der Schiffsweg mit den Motorrädern von Japan zur Zentralstelle (glaub in den Haag) von wo sie dann verteilt werden allein 8 Wochen dauert.
Dann die Verzollung, Buchung und Verteilung an die Händler nochmal 1 Woche.
Das heisst wenn im Zentrallager die Maschinen ausgehen und die neue Ordern dauerts 9 Wochen bis der Händler sie dem Kunden anbieten kann. Bestellt der Kunde dann in der 8.Woche und die Maschinen kommen eh grade an, ist alles fein. Bestellt der Kunde aber grade dann wann auch der Großhandel bestellt wirds dumm.
In meinem Fall wars so. Dann kam noch die Wirtschaftskrise dazu, wo Yamaha eh weniger produziert hat und weniger Händler Bikes in den Schauraum stellen wollten.
Und Yamaha kann auch nicht einfach 1000 Bikes mehr produzieren, weil Motorradhersteller die Angewohnheit haben jedes Jahr neue Farben rauszubringen und sie dann lauter "alte" Bikes haben. So muss am Ende nur der Kunde warten, verbindlich bestellt hat er ja schon.
Und da wird laut Yamaha Händler auch gern von der Zentrale getrickst, sprich, sag dem Kunden er kriegt sie im März und kommen tut sie dann im Mai. (Übetrieben gesagt)
Der Händler hat wiederum das Problem dass er nicht einfach z.b. 30 MT09 bestellen darf, auch wenn ers finanziell könnte.
Yamaha besteht dann darauf dass er zusätzlich noch ähnlich viele andere Maschinen nimmt, damit kein Händler auf die Idee kommt den Samariter zu spielen und sich auf MTs zu spezialisieren, so dass er immer eine da hat und die anderen die Buh Männer sind.
Desweiteren kommt dazu dass ein Händler der im Oktober bestellt im März an Yamaha bezahlen muss. Ab März ist die Verkaufssaison und er muss innerhalb 30 Tage verkaufen oder aus eigener Tasche bezahlen, was natürlich vom Firmenkapital abgeht und er dann selber Zinsen zahlen muss.
Mein Händler hat ne Niederlassung wo er auch Triumph verkauft, und im Verkaufsraum steht mal eben fast ne halbe Million Euro!
Der Kunde sitzt immer am längeren Hebel weil er nen Unterschriebenen Vertag hat und der Hersteller ja die Kunden mit Service binden will.
Der Händler hat oft die (kleine) Arschkarte weil er oft der Spielball für beide Seiten ist, auf der einen Seite Rabatte für den Kunden, auf der anderen Seite die Abhängigkeit vom Konzern plus sein Finanzielles Risiko mit den ganzen Vorführern, nicht verkauften Maschinen im Schaufenster usw.
Zusätzlich kommen ja noch Mitarbeitergehälter, Saisoneröffnungspartys, die Optischen Auflagen des Konzerns an den Verkaufsraum, die Werbekosten usw usw dazu.
So ein längeres Gespräch in der Winterzeit mit verschiedenen Händlern brachte einiges Interessantes ans Licht.
Und grade die Yamaha Händler hatten in den letzten Jahren abgesehen von den XJ6 ohnehin nicht viel zu lachen was Verkaufszahlen angeht.