Umstieg von der Ducati Monster 796 ABS

  • #1

    Hallo Zusammen,


    ich habe nun die ersten Tage mit meiner neuen MT09 ABS hinter mir und traue mir nun ein Vergleich zu meiner „alten“ Ducati Monster 796 ABS zu.
    Ich habe kurzentschlossen Anfang September meine Ducati beim Händler in Zahlung gegeben und eine MT09 in orange gekauft.
    Grund für den Wechsel war, dass der Händler mit ein gutes Angebot für meine Monster machte. Ansonsten hätte ich sie noch nicht abgegeben, da die Gute erst 26 Monate alt war und 8000km gelaufen hatte.


    Aber ich hatte Beweggründe:


    - Die MT09: Ich habe mir alle Motorradhefte gekauft und alle Tests gelesen in der etwas von der MT09 geschrieben war. Durchweg – fast nur – positives. Klar gab/gibt es Kritikpunkte die immer wieder aufkommen, aber ich denke das P/L-Verhältnis ist mehr als gut und ich wollte nicht viel (da ich einiges Geld in die Duc gesteckt habe) aufzahlen. Ich habe dann schlussendlich einen Händler gefunden der mir ein gutes Angebot für den Ankauf der Duc und Neukauf der MT09 gemacht hat .. Und da war es dann um mich geschehen.


    - Kosten der Ducati: Was mich extrem genervt hat waren die hohen Wartungskosten der Ducati. Immer wieder kam etwas. Zum Beispiel musste eine Dichtung getauscht werden, die nur 7€ gekostet hat aber der Arbeitsaufwand bei 250€ lag. Nur weil man bei Ducati für fast alles Spezialwerkzeug benötigt. Mein Schrauber um die Ecke hat mich mit der Duc immer wieder an den Fachhändler verwiesen da er nicht das Equipment besitzt um die Duc zu reparieren - Yamaha sei um einiges kundenfreundlicher zu reparieren. Ebenso kommen alle 2 Jahre neue Riehmen (ca. 300€) und und und. Alles in allem wurde mir immer wieder geraten von Ducati weg zu wechseln wenn ich eher Wert auf das Fahren lege als auf Emotionen verbunden mit mehr Aufwand und Kosten. Bei der MT09 habe ich zudem wieder 2 Jahre Garantie und bin so auf der sicheren Seite. Bei der Duc kam immer mal wieder etwas unerwartetes und das ging dann immer gleich extrem auf den Geldbeutel.


    - Der Motor: Da würde ich es mal so beschreiben: Emotionen und Sound gegen Performance und schönes Fahren. Der Duc Motor ist untern herum so ruppig, dass jede Fahrt durch die Stadt mit einer Schalt-Orgie verbunden war. Der Motor der MT09 ist im Gegensatz dazu ein Traum und zudem ist die Leistung viel besser.
    Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass mir die Duc vom Sound her und vom Design her absoltut gefallen hat. Aber wie schon beschrieben liegt mein Fokus nicht auf der Optik oder Sound, meiner liegt ganz klar darin zu fahren zu und nicht ständig durch kleinere „Wehwehchen“ das Gefährt in die Werkstatt zu bringen .. Das war ab und an mit der Duc der Fall und da habe ich einfach den Cut gemacht, welchen ich bis heute nicht bereue. Die MT09 ist einfach das modernere Motorrad mit dem weitaus besseren Motor. Die Duc ist ebenfalls ein tolles Gefährt – allerdings nicht mehr für mich da sie einfach viel „Pflege“ braucht die ich Ihr als Leihe (kein Schrauber und kein Spezialwerkzeug) nicht selbst geben konnte.


    Zum Schluss möchte ich noch allen hier im Forum danken. Ich lese seit längerem mit und auch die Erfahrungen hier haben mich bewegt, die Ducati gegen eine Yamaha MT09 einzutauschen.

  • #3

    Der Freundliche bei dem ich meine Kleine gekauft habe, hatte erwähnt, daß Duc´s deutlich teurer im Unterhalt sind.
    Damit meinte er die Wartungsintervalle und -kosten.
    Allerdings hatte ich dem nicht allzuviel Bedeutung beigemessen, denn was hätte er auch sagen sollen als Yam Verkäufer??
    Kauf lieber die Duc?? Eher unwahrscheinlich.
    Dann scheint ja wirklich was dran zu sein :eusa-think:


    Danke für die Info ;)

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz

  • #4

    Herzlich willkommen auf der "dunklen Seite Japans" Alexander :P …schöner Einführer. Für einen besseren Sound gibt es schon einige nette Abgasanlagen. Vielleicht kann dich die eine oder andere hier gemachte Erfahrung inspirieren. Vielleicht kannst du auf kleinen oder größeren Treffen, hören und sehen, was sich andere dazu ausgedacht bzw. verbaut haben. Selbiges gilt natürlich auch für Fahrwerke (ein starkes Thema hier derzeit) und all den Schnickschnack, den man so dranbauen kann. Viel Spaß im Forum und natürlich mit deiner Orangenen…

  • #5

    Hallo Alex,
    herzlich willkommen unter den MT-Treibern!
    Kann deine Entscheidung gut nachvollziehen, meine Freundin ist auch von der Monster auf MT (allerdings Monster 620 auf MT-03) umgestiegen und ist damit überglücklich!

    Gruß Roland


    ______________________________________
    Look into my eyes, you'll see who I am
    My name is Lucifer, please take my hand

    (N.I.B. by Black Sabbath, 1970)

  • #7

    Hallo,


    ja die Duc war vom Sound her schon ein super Gerät.
    Speziell mit dem Termignoni Töpfen.


    Ich habe - um ehrlich zu sein - viel Geld durch den Wechsel in "Sand gesetzt".
    Habe mir die Duc erst Anfang des Jahres gekauft, Zahnriehmen gewechselt, neue Reifen aufgezogen und dann noch mit der neuen Auspuffanlage versehen.
    Natürlich hat mir der Yamaha Händler weitaus weniger gegeben als ich investiert hatte. Aber ich habe hier auch langfristig gedacht und speziell daran, dass mir viele Leute gesagt haben das ich langfristig besser mit der Yamaha fahre. Nicht nur wegen der besseren Performance sondern auch von den Kosten.


    Momentan bin ich mega begeistert von der MT - allerdings trübt mich noch etwas das Geld das ich versenkt habe. Aber ich denke das wird sich legen wenn ich noch mehr Kilometer mit der Yamaha zurück lege. Und dann bin ich noch vom Rückruf des Schweinwerfer-Kabels betroffen und meinen Kettenspanner muss ich auch noch tauschen lassen da es rasselt.


    Speziell wegen des großen Verlust warte ich etwas mit Modifikationen an der MT09.


    Grüße
    Alex

  • #9

    Hallo Alex,


    als langjähriger Ducatist (900ss, 900ssFE, Monster S4, 996S) kann ich deine Leiden in gewissem Rahmen nachvollziehen. Das mit dem Spezialwerkzeug muß sich erst innerhalb meiner 10-jährrigen Pause eingeschlichen haben, denn meine Moppeds hab ich vorwiegend selbst gewartet, nur wenn mal was schwieriger war gings in die Werkstatt zum besten Ducati-Motorenmechaniker der Welt, Mario Ioannoni.
    Aber es stimmt schon, durch die Desmodromik und den Riemanantrieb ist der Aufwand schon deutlich höher, mal ganz davon abgesehen, daß man im aftermarket noch mal die gleiche Summe ausgeben kann, was das Mopped gekostet hat.
    Bevor ich die MT stehen sah, hab ich auf auf ne Supermotard oder ne Streetfighter überlegt, aber dann sah ich die orangene und dann wars geschehen!
    Du wirst feststellen, daß es zwei Paar Stiefel sind: Motorradfahren und Ducatifahren.
    Aber das ist nicht der Punkt. Wichtig sind deine Beweggründe, und da bist du mit der MT besser bedient.


    Ich vermisse im Vergleich zu den Ducs, die ich gefahren habe nicht wirklich viel:
    - den Sound natürlich, ganz klar, da kann ein Drilling, der sich wie ein Vierzylinder anhört, einfach nicht mithalten, auch nicht mit offenen Püffs.
    - die Stabilität. Schwache Dämpfer waren bei all meinen Ducs nie ein Thema, selbst die Standart-Showas waren für 98% völlig ausreichend. Und wer unbedingt ein Öhlins und Schaltautomat und Antihopping und carbon brauchte, der hat hat sich schhon für nen Profi gehalten :icon-mrgreen: .


    In diesem Sinne --- wirst du viel Spaß mit dem japanischen Brenneisen haben!

    Liebe Grüße vom alten Sack


    Axel
    Blaising oränsch

  • #10


    Hab ich gelesen ;o)


    Bei Ducati findet gerade ein Generationswechsel statt. Die aktuellen, wassergekühlten Motoren müssen nur noch alle 30.000 km zum Desmo-Service (Ventile). Wer 5000 km im Jahr fährt (laut Industrieverband Motorrad deutscher Durchschnitt) also alle sechs Jahre. (Ölwechsel 15.000 km oder 12 Monate)


    2012 wurde Ducati von Audi aufgekauft. Das hat durchaus positive Effekte. Wobei der Generationswechsel auch die Ducati-Fans entzweit. Für mich wäre so ein luftgekühlter Zweiventiler mit rasselnder Trockenkupplung und dezentem Ölfilm übers komplette Gehäuse niemals in Frage gekommen. Freunde genau dieser Technik können wiederum mit den neuen Testastrettas nix anfangen und empfinden sie als Verrat an den ewigen Werten. Und Audi ist auch ganz böse...


    Ok, ich hab jetzt ziemlich weit ausgeholt. Will sagen, "Ducati" ist kein Einheitsbegriff, die Modelle und Baureihen sind unterschiedlich und selbst die Ducati-Fahrer sind nicht alle identisch. Und auch in Bologna bleibt die Zeit nicht stehen.


    Teures Zubehör gibt es auch reichlich für die Ducs, das meiste dient eher der Verschönerung / Erleichterung. Verbesserungen sind seltener notwendig. Wie Hermeshose ja schon schrieb, kann man etwa die Federlemente durchaus so lassen. Und es ist schon vorgekommen, dass Ducati-Fahrer einen neuen teuren Akrapovic gekauft haben, um hinterher festzustellen, dass ihr Bike damit leiser geworden ist.
    Da steckt halt im Werk italienische Begeisterung statt den japanischen Superpreußen. Hat beides Vor- und Nachteile.

    Ich möchte im Schlaf sterben wie mein Opa. Nicht schreiend und heulend wie sein Beifahrer...

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