wo führt das Motorrad fahren durch die Social Media noch hin

  • #1

    War kürzlich mal einige Wochen kampfunfähig und bin beim stöbern bei Youtube öfters über Motorradvideos gestolbert.
    Eines vorweg. Es gibt auch gute Youtuber die wirklich gute Videos einstellen. Aber komischerweise haben die alle relativ wenig Abonnenten.
    Von den absoluten Vollpfosten ist "Blackout" und sein Umfeld für das wohl relative junge Publikum das non plus ultra. Mittlerweile hat er über 500000 Abonnenten.
    Es wird mit Wheelies durch die Stadt gefahren, die heftigsten Racinganlagen verbaut und den Kids erzählt, das z.B. Wheelies in Deutschland erlaubt sind(keine Ahnung)
    Er und seine Companions leben wohl alle von den Einnahmen von Youtube und Co. Und scheinbar nicht schlecht.
    Was mich aber am meisten stutzig macht, ist das Motorradmarken wie KTM, Suzuki ihnen Bikes zur Verfügung stellen, HJC Helme usw.
    Sie werden zu Rennträinings eingeladen, Motocross, Bikevorstellungen und und und
    Wenn Sie eine Vorbildsfunktion hätten ok, aber das ist null. Aber den Herstellern scheint das wohl völlig egal zu sein und überschütten Sie zusätzlich noch mit feinsten Zubehörteilen.
    Anscheinend geht es nur um Werbung und Profitgier. Wenn selbst nur jeder 10 Abonnent mal in denen ihr Fahrprofil schlüpft, ja dann gute Nacht.
    Oder sehe ich das zu schwarz?

  • #3

    Leider ist es wohl so dass die Sponsoren sowas für eine gute Werbekampagne halten. Aber nur solange bis der erste Shitstorm kommt und sowas womöglich durch die Presse geht, dann distanzieren sich natürlich wieder alle...

    Erst anhalten, dann absteigen ;)
    MT-09 RN43 2019-?
    Tracer RN29 2015-2019

  • #4

    Nein, siehst Du nicht. Genauso ist es.
    Die Motorradfahrer sind eine alternde Gruppe. Und in den meetings, die in der Motorrad-Zubehör-Industrie ablaufen, sagen die Chefs : Holt uns die jungen Generationen ran !
    Wir brauchen Nachwuchs-Kunden !
    Also gehen die Media-Communication-Absolventen hin und wollen die gamer und Marvel-Jünger in die Kundenkartei ziehen.


    Andreas

  • #5

    Es gibt deutlich unverantwortlichere Beispiele als Blackout in der Welt von YouTube. Wo liegt das Problem beim Verbauen von "Racinganlagen" wenn er damit nicht am Strassenverkehr teilnimmt? Wheelies sind sowieso Grauzone. Wer Motorrad fährt ist mindestens 16 Jahre alt, alt genug um selbst zu entscheiden, was man sich von seinen "Idolen" abschaut und was man besser bleiben lässt.

  • #6


    Er nimmt damit aber am Straßenverkehr teil. Hauptsache laut.

  • #8

    Ich mit meinen knackigen 28 kann dich sehr gut verstehen ! Ich mag diesen Blackout z.B. absolut nicht, genau so wenig wie ein David Borst oder wie die ganze Wheelie/Burnout-Fraktion heißt.
    Ja ich selbst kann leider kein Wheelie, dafür ist mir die MT zum üben zu schade.
    Ich sehe das Problem auch in der Vorbildfunktion, es wird hier und da nen Wheelie, noch schlimmer Burnouts gezogen, laut und schnell durchs Dorf geheizt etc., genau das schauen sich dann die 14-20Jährigen an und ab und machen es zum Ärger vieler Anwohner/Verkehrsteilnehmer nach.


    Ich sehe ähnliches beim Downhill/Bergabradfahren. Die YouTuber halten mitten auf dem Trail an, schieben AUF!! der Strecke hoch (wie dumm kann man sein) und fahren den Sprung nochmal..nun ratet mal wer im Bikepark etc. sein Rad auf dem Trail hochschiebt ? Natürlich, die Kids -.- und sind teilweise noch unbelehrbar in ihrer Naivität, dass sie ja die einzigen seien.


    Da kommts mir jedes mal hoch

    zu Verkaufen: MT 09 SP + Arrow, Garantie 2024, PM

  • #9

    Ich bin grade nicht mehr so richtig im Thema, aber mal was dazu:

    Blackout, Meddes, DavidBost haben alle unheimlich viel Reichweite, wie wärs wenn sie dazu nutzen dass es mehr bezahlbare Rennstrecken irgendwo im Umkreis gibt oder Gelände, wo man legal Wheelies machen kann?

    Wie wäre es wenn sie sich dafür einsetzen, dass außerhalb jeder größeren Stadt Supermoto Strecken gibt und diese auch günstig nutzbar sind? Gerne mit Insta Fotograf dabei.


    Nein, was machen sie: Wheelies durch die Stadt und so.

    Einmal editiert, zuletzt von wortex ()

  • #10

    Gerade für junge Menschen ist es enorm wichtig das sie von ihrem gleichaltrigen Umfeld wahrgenommen werden. Dahinter steckt ein Mechanismus, der dafür sorgen soll, das die eigenen Erbinformationen erfolgreich weiter gegeben werden. Es handelt sich hier um doch recht fest verdrahtetes Verhalten, dass zur Aufgabe hat, das die Spezies nicht ausstirbt. Dieser Drang wird von Betreibern sozialer Netzwerke, etc. sehr erfolgreich angesprochen. Das hat für Menschen, für die es normal war mit Facebook, Twitter und co aufzuwachsen weitreichende Folgen. Beispielsweise verhindert, bzw. verzögert der täglich Konsum von sozialnetzwerkindiziertem Dopamin die Bildung einer eigenen Identität, die aber zwingend notwendig ist, sich mit zunehmendem Alter von seinem Umfeld abgrenzen zu lernen. Ein Teufelskreis.

    Schließlich und endlich ist die Motivation der Betreiber sozialer Netzwerke der eigene finanzielle Vorteil. Was diese über mich wissen wird verwendet für deren Vorteil. Damit aber nicht genug. Das Wissen das Google über mich hat wird nicht nur verwendet um es Werbekunden zu verkaufen, sondern zunehmend auch um mein Verhalten in eine Richtung zu lenken, in die immer mehr Schäfchen getrieben werden. Sehr zu empfehlen in diesem Zusammenhang ist dieses bei Wikipedia erwähnte Werk von Shoshanna Zuboff.

    Wir leben in spannenden Zeiten, die wie jede Epoche neue Herausforderungen bietet. Meine Aufmerksamkeit wird als Ware gehandelt von Menschen, denen klar ist, dass sie die Realität von Menschen bestimmen, deren Aufmerksamkeit sie annektiert haben. Deswegen halte ich es auch aus diesem Grunde für sehr hilfreich sich täglich darin zu üben, die Autonomie über die eigene Aufmerksamkeit zurück zu gewinnen.


    Viel Spaß dabei und weiterhin entspannte Grüße
    Stoppelhopser

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen.

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