Welcher Reifen ...

  • #61

    So, jetzt laber ich hier auch mal mit. Ist ja wirklich schon kalt draußen und fahren ist nicht mehr gemütlich jetzt ;)


    Ich hab selbst inzwischen schon einige Reifensätze durch, hab dabei immer Vorder-/Hinterreifen gleichzeitig getauscht, die waren eigentlich auch immer gleichzeitig ziemlich durch. Gefahren bin ich die div. Sätze auf unterschiedlichen Motorrädern.


    Bridgestone S20.. schon länger her..hatte meiner Erinnerung nach ordentlichen Grip, war aber recht schnell verschlissen. Da einfach schon zu lange her kann ich nichts mehr näheres darüber sagen.
    Angel GT: mit dem war ich anfangs sehr zufrieden, hatte großes Vertrauen, allerdings hatte ich den Eindruck dass er mit zunehmendem Verschleiss in Schräglage immer mehr zu schmieren begann, gegen Ende wurde er dann schon ziemlich unruhig.
    RoadTech01: mit dem wurde ich nie so wirklich warm, der war auch Bitumen, Bodenmarkierungen, Kanaldeckeln, Brücken/Dehnungsstreifen immer recht unruhig und fühlte sich für mich auch in größerer Schräglage nie so wirklich gut an.
    RoadSmart03: war ganz ok, etwa ähnlich wie Angel GT
    S21: mit dem war ich sehr zufrieden, sehr neutral auch in großen Schräglagen, allerdings auch recht schnell aufgejausnet.
    RoadAttack03: bisher mein absoluter Favorit, schöne Eigendämpfung, schönes Einlenkverhalten, ähnlich dem S21 allerdings mit deutlich längerer Laufleistung, hat bis zum Ende gut gegrippt auch in tiefsten Schräglagen, auch am Ring beim freien Fahren absolut OK
    Nun - ganz neu aufgezogen und erste Testrunde auf Hausstrecke absolviert: Mitas Sportforce + : Hat einfach aufgrund des schw***günstigen Preises verlockt.. der ganze Satz kostet so viel, wie vom CRA3 ein Hinterreifen... div. Kritiken aus verschiedenen Foren lesen sich recht positiv, also warum nicht.. Erster Eindruck: bretthart! Als hätte man Holzräder.. Bei Schlaglöchern, Rissen in der Fahrbahn etc springt er ein wenig..Nach der ersten Einfahrphase und Gewöhnung an die neue Härte (sowie geringfügiger Druckreduktion) fuhr ich ihn auf meiner Hausstrecke dann bis an die Kante, machte "mein" gewohntes Tempo brav mit, kein Schmieren, keine Rutscher, allerdings etwas nervöser und sensibler für kleine Impulse, insbesondere in Schräglage.
    Mein neuer Favorit wird's wohl eher nicht werden aber allemal auf Höhe eines Angel GT und deutlich besser als der RoadTec01


    Insgesamt zum Thema Reifen und wie toll/nicht toll der ist, welche krassen Schräglagen die verkraften, wie stolz man sein kann, wenn der Reifen schon nach wenigen km wieder abgefahren ist:


    Manchmal fahre ich wie "SAU", fühl mich dabei wohl und macht mir das Fahren spass, fühl ich mich sicher und fahre ordentliche Schräglagen, die nicht mehr viel Luft lassen (vielleicht aus sicht marquez aber trotzdem noch "lächerlich" sind).. da natürlich fast nur auf Strecken, die ich wirklich gut kenne.
    meist fahre ich aber zügig, beschleunige auf geraden nicht übermäßig, muss davor vor kurven nicht gröber bremsen oder lasse auch nur reinrollen, fahre also gleichmäßig, gleitend, etc.
    manchmal ist es auch so, dass ich mich einfach nicht so wirklich wohl fühle, nicht so richtig ins "fahren" komme und es entweder einfach länger dauert oder das wohlfühl-gefühl sich selten auch gar nicht recht einstellt. dann fahre ich weit entfernt von technischen limits und hab trotzdem das Gefühl schon weit genug zu gehen.
    ich freue mich, wenn mein Reifen so lange wie möglich hält, das zeigt mir auch, dass der "runde" Fahrstil dann überwogen hat.


    Das einzige worauf ich stets achte, ist eine saubere Linienwahl. Ich bemühe mich stets, NIEMALS Kurven zu schneiden, mit irgendwelchen Körperteilen auf dem falschen Fahrstreifen zu sein, niemals im Gegenverkehr, Kurven immer sauber auszufahren. Das geht je nach aktueller Verfassung mal sehr zügig und mit hohem Tempo, mal aber auch mit geringerem Tempo.


    Und auch Unterschiede im Fahrbahnbelag machen große Unterschiede in meinem Wohlfühl-Gefühl aus, heller Asphalt, der zudem auch noch leicht spiegelt, weil er schon schön "glattpoliert" ist lässt mich deutlich vorsichtiger fahren, bremst mich in der Kurvengeschwindigkeit erheblich ein, weil ich einfach kein Vertrauen habe und schon oft genug aus solchen Untergründen die Erfahrung gemacht habe, wie rutschig der sein kann, da kommt ganz von selbst das Tempo raus, auch wenn's vielleicht viel schneller gehen "könnte"...


    Das alles bezieht sich ausschließlich auf mich. Ob ich in meiner jeweiligen Wohlfühlzone schneller oder langsamer bin als andere auf der Straße spielt dabei keine Rolle für mich und wenn ich "hergebrannt" werde, gerne und viel Spass. Es wird immer welche geben, die schneller fahren können, es wird auch immer welche geben, die besser fahren können.
    Die besten Fahrer sind diejenigen, die andere nicht gefährden und die sicher wieder zuhause ankommen.
    Das Ziel jeder ausfahrt ist eben genau das: wieder gesund und sicher zuhause ankommen. Ob ich dabei mit 80° oder 20° Schräglage durch die Kurve bin ist am Ende des Tages völlig egal.
    Der Reifen spielt dabei insgesamt eine eher untergeordnete Rolle.


    Oft genug wird bei div. Reifentest auch angemerkt, dass sich die jeweiligen Modelle untereinander nicht mehr viel nehmen. Unterm Strich sind wohl alle schon sehr ausgereift und unterscheiden sich nur mehr in geringen Nuancen.

  • #64

    Möchtegern Rossi hin und her, falls hier jemand Tom im Visier hat ;)


    Ich bin im Sommer mit ihm gefahren, und auch wenn ich ein paar Kritik Punkte mit ihm als Vorweg Fahrer habe, muß ich ihm doch zugestehen, daß er Gripp Mäßig weiß wovon er schreibt.



    Allerdings möchte ich ihn fragen, ob er wirklich einem Familienvater einen Ferrari empfehlen würde ;)

  • #65



    :clap: :clap:

    Ist mir egal wer Dein Vater ist,solange ich hier Angel läufst Du nicht übers Wasser!!!

  • #66

    Eigentlich ist es gar nicht so verkehrt, auch mal "minderwertige" Reifen zu fahren. So trainiert man nämlich sein Popometer und lernt, wie man einen rutschenden Reifen wieder einfängt. Aus diesem Grund empfehle ich auch immer, in der kalten Jahreszeit und speziell im Winter Motorrad zu fahren. Was man da lernt, kann einem im Sommer helfen, dann bei höheren Geschwindigkeiten und größeren Schräglagen, richtig zu reagieren. Und spätestens dann wird die Frage nach dem "richtigen" Reifen sekundär bis uninteressant.
    Bin z.b. gestern morgen bei +1 Grad 40 km zur Arbeit gefahren, und demnächst wird´s vielleicht noch kälter. Fahr grad den "Uraltreifen" Pilot Road 2, weil ich mich auf mein Popometer verlasse und nicht auf den Reifen.

  • #67

    Für mich gibt es Preis/Leistungsmäßig 2 ganz klare Reifen die für jeden der nicht dauerhaft auf letzter rille unterwegs ist sondern ,,nur,,Sportlich fährt mehr als ausreicht.


    ContiRoadAttack 2 und der Avon Spirit!


    Ein CRA3 ist natürlich besser aber kostet nunmal dass doppelte und ist den Aufpreis für mich nicht wert.

  • #68

    Manchmal ist aber die letzte Rille überlebenswichtig wenn man Fahrfehler hat oder andere einem die Vorfahrt nehmen. Ich will was das angeht zumindest Perfomanceprobleme ausschließen.

  • #69

    Genau darum geht es mir, du vertraust also wirklich einem nicht auf Temperatur gebrachten Sportreifen mehr als einem Allrounder den 80% hier in keiner Situation jemals an seine Grenzen bringen werden :eusa-think:

  • #70


    Na ja, ein feuchter Fleck im Schatten, da kommen dann die Qualitäten des Reifens eventuell doch zur Geltung 8-)

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