Neuer Motor einfahren

  • #41

    Vorführer werden bei meinem Händler immer vorher eingefahren!!!!!!

  • #42

    1000 km vom Händler eingefahren? Habe ich noch nie gehört🤔

    Meine Fahrschulmaschine, Anno 1975 eine Honda CB 400, habe ich direkt beim Händler mit 30 km abgeholt und auf der den Parkplatz die ersten Runden gedreht.

    Bei der FS-Prüfung hatte sie um die 400 km drauf.😆

  • #43

    Ich bin der Meinung, dass es beim Einfahren weniger um den Motor selbst als viel mehr um das korrekte Einfahren des GETRIEBES geht, also immer schön wechseln zwischen Last- und Schiebebetrieb, schalten hoch und runter mit und ohne Kupplung..

    Denke in dem Bereich muss sich eher etwas "einruckeln" als beim Motor!

  • #44

    Es gab (!) seit dem Ende der Dreissiger Jahre des letzten Jahrhunderts eigentlich nichts mehr an einem Motor einzufahren.

    Wäre auch ziemlich blöd gewesen bei Jagdflugzeugen mit Kolbenmotoren den Feind bitten zu müssen auf die Einfahr/Einflugvorschriften des Motorherstellers (oftmals Mercedes-Benz bei deutschen Fliegern) Rücksicht zu nehmen.


    Warum ich das hier schreibe: Damals hat man sich extrem mit "Einfahren" beschäftigt weil nämlich bei obigem Szenario einfach keine Zeit bleibt. Und recht schnell rausgefunden, dass es "Einfahren" bei hinreichender Fertigungspäzision schlicht nicht gibt!

    Die gleitenden Oberflächen werden im nachfolgenden Betrieb immer nur schlechter aber nicht besser.


    Wir alle kennen die Aussagen beim "Motorrad" Dauertestergebnis, wenn "die Bearbeitungsspuren noch sichtbar waren" nach 50 oder 100tkm. Guess what: It´s by design!


    Lange rede - kurzer Sinn: Das einzige, was es am Kolbenmotor einzufahren gibt sind die Aussenseiten der Kolbenringe! Die müssen sich tatsächlich für optimale Abdichtung und Wärmeübertragung an der Zylinderwand leicht abnutzen. (Stichwort "Minutenringe"). Deshalb sind die auch nicht poliert, die Kolbenringe wenn sie neu sind, sondern so samtig schwarz. Das soll den Anpassungsprozes unterstützen. Dieses Anpassen ist üblicherweise nach 20-30km abgeschlossen.

    Darauf bezieht sich übrigens auch das Thema "Einfahröl" und die Empfehlung keine PAO-Öle (siehe anderer Thread) während der ersten paar 10km zu verwenden. Die schmieren wirklich besser und konterkarieren diesen Anpassungsprozess erheblich!


    Übrigens gibt´s bei den meisten Autos gar keine Einfahrvorschriften mehr. Also meine letzten Gölfer zumindest hatten keine mehr. Bei vergleichbaren LIterleistungen wie Motorräder.


    Übrigens werden die Automobile (und ich wette auch die Motorräder - aber da weiss ich´s nicht) am Bandende nach dem Zusammenbau gestartet und unmittelbar mit Vollgas belastet: Wenn der Motor nicht mindestens 90-95% der Nennleistung (je nach Hersteller) kalt, noch nie Öl gesehen, frisch wie der junge Morgen sofort bringt, fliegt die ganze Kiste in die Presse! Seriously, not joking!


    Einfahren, my ass :)


    Nebenbei: Einfahren, mithin ein übertrieben schonender Betrieb, kann tatsächlich auch negative Auswirkungen haben: Im Auspufftakt wandert der Kolben aufgrund von Dehnungsvorgängen und mangelndem Kompressionskissen höher in den Brennraum als im Verdichtungstakt. Drehzahlabhängig natürlich: Wenn nun dauerhaft die Nenndrehzahl nicht erreicht wird, dann bilden sich Ablagerungen halt eben genau an der Grenze, bis zu der der Kolben kommt. Wenn´s dann mal richtig zur Sache geht, dann "knallt" der Kolben gegen diese "Stufe" und muss die Zylinderwand erst freiräumen. Soll heissen, wenn längere Zeit bummlig gefahren (gerade mal im Ausland....) dann bei Wiederreichen deutscher Autobahnen nicht gleich "volles Rohr" sondern sinnig wieder aufdrehen.


    ABER: All das hätte ich bis vor kurzer Zeit geschrieben und jeden Einfahrenden vollumfänglich verhöhnt, wenn nicht... also wenn nicht es inzwischen wieder Einfahrvorschriften gäbe - auch im Automobilbereich.


    Aber nicht für die Motoren - sondern für die Getriebe (und Differentiale/Achsantriebe): Die werden im Zuge von Kosteneinsparungen und Effizienzgewinnen inzwischen so liederlich gefertigt, dass die tatsächlich eingefahren werden müssen. Nicht notwendigerweise drehzahlabhängig (das erzählt man nur dem doofen Kunden!) sondern lastabhängig.


    Soll heissen, nachdem unsere Mopettengetriebe ja im Motoröl laufen und auch die japonesischen Hersteller dem Effizienzgedanken nicht völlig abgeneigt sind (wer hat´s erfunden?) könnte ein Einfahren doch durchaus (wieder) einen Sinn haben.


    Soll heissen, man muss sich nicht kasteien beim Betrieb, kann auch mal kucken nach ein paar Zehn bis Hundert Kilometern was die Kiste so hergibt. Nur eben keine langzeitigen Dauervollgas-Orgien. Sicher nicht wegen des Motors aber möglicherweise wegen des Getriebes...

  • #46

    So soll es ein :thumbup:

  • #47

    Es kann jedenfalls nicht Schaden Dichtungen, Kupplung und Getriebe am Anfang nicht voll zu belasten. Meiner Erfahrung nach laufen die Mopeds erst nach einer Laufleistung von 10.000Km+ so richtig befreit. Die von mir gefahrenen Vorführer, hatten gefühlt deutlich weniger Leistung. Bei einem Bike hatte ich mir wirklich die Papiere zeigen lassen, weil ich dachte das es ein A2 Moped sein muss.

  • #48

    @zx550 Warst du nicht der der Autoöl im Motorrad fährt?

    Hinkender Vergleich, ich glaube sehr wohl dass die Motoren, bevor sie an die Jagdflieger raus gegeben wurden, zumindest auf dem Prüfstand schon paar Stunden gelaufen hatten. Bei den Kosten eines Flugzeugs und dem Nutzen für das damalige Land.

    Die Literleistung entsteht auch be der Drehzahl des Motorradmotors? Ich glaub wohl eher durch viel Luft.

  • #49

    Wenn ich meinen Senf auch dazugeben soll :saint: Manche nehmen es zu genau und drehen die lt. Handbuch vorgegebenen max Drehzahlen nie darüber. Das ist eher kontraproduktiv. Wenn man genauer liest, steht da „nicht dauerhaft“, oder ähnliches. Man sollte schon auch gleich bei den ersten Kilometern ab und zu mal bis Max hochdrehen.

  • #50

    Servus

    Ich hatte Letztes Jahr die Tracer RN69 zur Probefahrt vom Händler bekommen. Da standen 180 Kilometer auf dem Tacho und der Händler sagte noch zu mir, bitte Normal fahren und nicht über 8000 U/min drehen lassen.

    Es kann sein, das manche Meister, die Neuen Maschinen übers Wochenende mit Heim nehmen und ein paar Kilometer drauf fahren, aber das jede Neue Maschine 1000 km gefahren wird, halte ich auch für ein Gerücht.


    Gruß

    " Glück kann man nicht kaufen. Aber ein Motorrad und das ist verdammt nah dran."


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