Beiträge von blahwas

    Sa 7.9. München-Brenner-Lavarone


    Die Nacht war nicht so erholsam. Das Frühstück fällt heute aus, ich kriege nix runter. Also geht es halb 8 schon los, auf in den Süden. Der erste Wegpunkt ist der Brennerpass, bzw. die Stadt Brenner, also neben der Autobahn. Danach kommen ein paar Punkte in den nördlichen Dolomiten, bei denen ich noch nie war, und die außerhalb der Tagestour-Reichweite des Höhentreffens liegen. 550 km gesamt sind geplant.



    Zum Start ist es heute früh richtig kalt und es ist Dauerregen angesagt. Ich ziehe alles an, was ich habe, und merke leider erst jetzt, dass Kombi, Stiefel, Helm und Handschuhe über Nacht in einem ungeheizten, aber gut gelüfteten Raum verbracht haben. Also schützt mich die Kleidung zunächst nicht nur vor der 5° kalten Luft, die mit 100 km/h drauf einprasselt, sondern sie nimmt zunächst auch meine Körperwärme auf, bis sie zumindest von innen warm ist. Insgesamt ist das auf einem Naked Bike nicht ideal.


    Die Strecke durch Deutschland ist unspektakulär. Ich habe keine deutschen Passknackerpunkte hier mehr offen, es geht auf schnellstem Weg südlich.


    In Österreich fährt man etwas gesitteter, und bald bin ich in Innsbruck. Ich komme gut vorwärts. Das Navi nennt mir die vorletzte Tankstelle in Österreich - der Tank ist eh bald wieder leer, und in Italien ist tanken teuer und nervig (oft nur Automaten die kein Wechselgeld geben).


    Mein Navi schickt mich trotz "Maustrecken (Vignette) vermeiden" auf die Brennerautobahn - ich meine aber, dass man dort nicht nur Streckenmaut bezahlen muss, sondern zusätzlich auch noch die Vignette braucht. Also wird umgeplant, was Zeit kostet und die Route verlängert. Den Ostteil der Route durch die Dolomiten halte ich mir als optional offen. Ich raste an einem Supermarkt, wo es ein Laugenbrötchen und einen heißen Kakao gibt - inzwischen ist mein Magen aufnahmefähig. Der Ort Brenner ist der einzige Passknacker in Österreich heute – ich hatte alles andere schon bei früheren Reise dieses Jahr erledigt. Das Wetter ist leider typisch Österreich…



    Kaum in Italien angekommen wechsle ich aus Zeitgründen auf die Autobahn. Vor der ersten Mautstation gibt es rund 5 km Rückstau. Nach der Mautstation überhole ich ein Motorrad, dass mir irgendwie bekannt vorkommt - richtig, den Typ kenne ich doch! Er erkennt mich auch, und wir winken uns eifrig zu. Wir haben heute das gleiche Ziel. Fortan folgt er mir unauffällig, auch als ich die Autobahn zwecks Passknacker-Route verlasse. Großes Hallo vor der Mautstation, und danach Abstimmung: Wir fahren zunächst mal zusammen los, und schauen dann wie es sich entwickelt.


    Mein erster Passknacker ist ein Gasthof auf 1730 Höhenmetern, die Kiener Alm. Schon kurz nach dem Verlassen des Tals haben wir Sonne, und sehen die Wolken plötzlich von der Seite. Wunderschön! Es wird auch warm! Die Sonne habe ich heute noch nicht gesehen, und gestern auch nicht wirklich.



    Der Weg zum Gasthof hoch ist in asphaltiert und breit, aber in schlechtem Zustand. Ich hänge meinen Mitfahrer deutlich ab. Logisch, ich bin ja auch mit Gepäck leichter als er ohne, und er hat 4 Koffer/Taschen, ich dagegen nur eine. Wir gönnen uns mittags eine leckere Speckknödelsuppe, und teilen uns dann auf. Ich will weiter knacken, er will mit dem Gepäck nicht so kleine Strecken fahren. Das kann ich verstehen - und wir sehen uns ja noch die ganze Woche.


    Ich fahre nun also alleine die Rodenecker Alm hoch. Das ist ein abgelegener, aber überraschend gut unterhaltener Pass nach Süden. Alles läuft gut, bis ich auf der Südseite schon am nächsten Berganstieg bei einem gemütlichen Kurvenausgang im zweiten Gang plötzlich eine 90° Schräglage einnehme. Eine spontane Betrachtung der Situation führt zur Feststellung, dass ich gerade mit dem Gesicht nach unten auf einer Holzbrücke liege. Nasses Holz ist wohl nicht sehr griffig. Ich habe ja schließlich Sportreifen montiert, und nicht Holzreifen. Eigentlich weiß ich sowas, ich war wohl gerade nicht wirklich bei der Sache und hier auf dem Holz mit der Kurve noch nicht ganz fertig. Kurzer Selbstcheck: Alles noch dran, nix tut nennenswert weh. Sogar die Regenkombi ist noch ganz. Das Motorrad liegt auf der rechten Seite - was schade ist, denn links lag sie ja beim Vorbesitzer schon. Ich kann sehen, dass der Handbremshebel komplett ab ist, weil der Lenker unterm Motorrad klemmt, und der Handprotektor ist völlig verdreht. Aber es sieht sonst alles gerade und vollständig aus. Sogar Topcase und Tankrucksack sind noch dran.



    Das müsste sich doch eigentlich retten lassen. Ersatzhebel habe ich schließlich immer dabei. Also zunächst Gepäck runter und von der Brücke getragen. Dann eine Minute gewartet, ob vielleicht jemand vorbeikommt, der mir beim Aufheben helfen mag - da kam aber keiner, es ist einsam hier. Das Motorrad liegt mit den Rädern leicht bergauf, also etwas über Kopf - ich versuche mich trotzdem alleine am Aufheben, Kraft meiner 75 kg auf 190 cm, und schaffe es tatsächlich. Ich habe zwar keinen Handbremshebel mehr, versuche aber trotzdem, reinzugriefen, als sie wieder steht. Ich habe auch vergessen, zuvor den Seitenständer auszuklappen. Ich stehe auf nassem Holz, und der Vorderreifen klemmt am Seitenteil der Brücke. Aber ich kriege das Motorrad gedreht und steige auf. Sitzend kann ich die Fußbremse benutzen, auch wenn der Hebel ein Wenig verbogen ist. Immerhin ist die Fußraste noch dran - davon habe ich je eine zuhause, wo sie mir wenig nützt, fällt mir gerade so auf. Das hintere Achs-Sturzpad hängt schief, weil sich die Gewindestange verbogen hat - da wurde also Kraft aufgenommen. Auch das Motor-Schutzpad (China) hat Gebrauchsspuren. Vom Handprotektor (China) ist leider die innere Aufnahme gebrochen. Ich habe aber Kabelbinder dabei, um ihm am Verdrehen zu hindern. Die Verschraubung am Lenkerende (Rizoma) sieht schief aus, aber sie hindert den Handprotektor noch am Verlorengehen. Das passt so.


    Ich fummle das Topcase runter und hole das Werkzeug raus. Dann demontiere ich den Topcaseträger, um unter die Sitzbank zu kommen. Dort löse ich den Kabelbinder, mit dem der Ersatzbremshebel an den Rahmen gezippt ist. Dann löse ich den traurigen Rest des abgebrochenen Bremshebels - dafür braucht man oben einen Schlitz-Schraubendreher, und unten einen 10er Schlüssel. Ich habe 6 verschiedene Schlüssel dabei, aber keinen 10er - was soll das denn? Ach, vermutlich habe ich den vorgestern zum Batteriewechseln benutzt und daheim liegen lassen. Glücklicherweise geht es aber auch mit meiner hochwertigen Zange. Alles wieder zusammenbauen und aufräumen, fertig. Danach kann man auch noch das zweite Brötchen aus der Bäckerei mampfen.


    So kann ich nun die Fahrt fortsetzen, und mit mehr Konzentration die restlichen vier Passknacker sammeln. Den weiteren Weg durch die östlichen Dolomiten habe ich gestrichen, was etwa 100 km spart. Es geht ab auf die Autobahn. Da es im Tal richtig warm und sonnig ist, fahre erstmals heute gänzlich ohne Regenkombi. Die Autobahn ist richtig öde und anstrengend mit einem Naked Bike, wenn man Versys mit Givi Airflow gewöhnt ist, aber die Aussichten im Etschtal entschädigen.


    Die letzten Kilometer geht es einen Pass hoch. Ich laufe nach dem Tanken (schon wieder!) auf einen Traktor auf, und kann wegen Kehren nicht sofort überholen. Dabei läuft eine R1200GS auf mich auf, die mich im nächsten Ort überholt. Italienisches Kennzeichen. Na, dann zeig doch mal, was du kannst! Weniger als eine Minute später stelle ich ernüchtert fest: Der kann nicht viel. Kurven schneiden wie ein Weltmeister, am Kurvenende wippt er lustig mit dem Kopf nach innen, und Schräglage kann er auch ganz ok - aber ich komme nicht nur mir, ich langweile mich, trotz Sicherheitslinie. Einen Transporter überhole ich 1 Minute später als er, und nach 2 Minuten bin ich wieder dran. Wow. Das kriegt er auch irgendwann mit und lässt mich passieren. Ich fahre ein paar Kurven oberes Wohlfühltempo, auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ich heute bereits einen Sturz hatte, und habe dann freie Sicht in den Spiegeln. Das sind so die kleinen Freuden des Bikerlebens ;) Dann ist Passknacker-Fotopause angesagt, er passiert, und wir winken uns freundlich zu.



    Auf dieser Strecke fährt man ständig auf oder neben einem nachträglich längs eingebauten Kanal, bzw. auf den Fugen zum Altbelag. Und, was soll ich sagen, bei allem Gemotze über das Fahrwerk der MT-09: Da fahre ich völlig entspannt rastenschleifend drüber und drauf rum, da arbeiten die Reifen, aber sonst passiert da gar nix!


    Und dann bin ich auch schon in Lavarone! Obwohl es Samstag, 17:50 ist, hat ein Supermarkt offen, und ich kaufe ein Sixpack Wasser für die nächsten Tage. Direkt am Hotel du Lac angekommen, wo das Höhentreffen jetzt schon das 3. Mal wohnt, gibt es ein freudiges Wiedersehen mit bekannten Gesichtern, und einige sehe ich auch das erste Mal. Wir sind mehr Leute geworden. Mein Begleiter vom Mittag ist auch schon angekommen. So beginnt dann der gemütliche Teil des Abends.


    Die Route heute waren 450 km, was bei Kälte auf der Naked ziemlich schlaucht. Der Windschutz ist so schlecht, dass sitzend oder stehend zu fahren nicht mal auf der Autobahn einen Unterschied macht.


    Fr 6.9. Allgäu-München


    Morgens bin ich gut aus dem Bett gekommen und habe lecker im Café gefrühstückt. Als einziger Gast kriegt man sein persönliches Buffet an den Tisch gebaut. Das Allgäu steht heute auf dem Plan. Abends übernachte ich bei einem alten Freund, der jetzt bei München wohnt.



    Ich habe heute überwiegend leere Strecken in idyllischer Landschaft zu fahren. Aus irgendeinem Grund ist aber auch Mailand mitten auf der Route.



    Sehr schön der Riedbergpass, tolle einsehbare 90° Kurven und Belag. Sonst immer wieder Überführung, aber idyllisch. Insgesamt ein Tag, der einfach mal gut nach Plan läuft und entspannt.



    Und wenn mal Stau ist, dann von der ungewöhnlichen Sorte:



    Gut, dass ich kein Putzfetischist bin. Das wäre wegen Wetter aber eh nix geworden. Außerdem geht 3x die ABS-Leuchte der Yamaha an. Das ABS regelt dann auch wirklich nicht mehr. Man kann per Hinterradbremse den Motor abschalten. Die TCS regelt aber weiterhin. Stellt man die Zündung aus und wieder an, geht die Lampe aus und das ABS regelt wieder normal. Ich verdächtige die vielen Zusatzverbraucher: zwei Navis und die Heizgriffe.


    Da es hin und wieder tröpfelt, stelle ich die TCS auf Stufe 2. Das spart nebenbei noch Reifen, denn das Profil am Hinterrad verdampft zusehends. Der CRA3 war noch von Frankreich übrig, aber ein Wechsel vor dem Urlaub hätte wenig Sinn gemacht, denn so eine Tour überlebt kein Reifen.


    Unterwegs treffe ich zwei andere Passknacker: Vater und Sohn aus Gütersloh. Solche zufälligen Begegnungen sind sehr selten, bei 253 Teilnehmern und 703 Punkten alleine in Deutschland, an denen man in der Regel immer nur 2 Minuten verbringt.



    Insgesamt ist die Gegend sehr idyllisch, aber auch echt weit ab vom Schuss. Weil man nah an der Grenze zu Österreich ist, gibt es wenig Tankstellen, und teilweise nehmen sie Mondpreise. In einer Tankstelle wird sogar geraucht – Kulturschock. Es gibt immer mal wieder Strecken in die Berge rein, die Sackgasse sind und Maut kosten.


    Abends besuche ich am Ende meiner 490 km-Tour einen Kommilitonen aus Bochumer Zeiten in München, auch zum Übernachten. Wir gehen nett essen und trinken unseren traditionellen Studenten-Drink von damals: White Russian. Aber nicht 0,1 l wie an der Schickimick-Bar, sondern aus Weizengläsern, wie in der seligen Wohnheim-Kneipe, in den Wochen bevor das Wohnheim abgerissen wurde, weshalb alles wegmusste. 3 Euro das Stück. Prost!

    Do 5.9. Nürnberg, Schwäbische Alb


    Die Reise beginnt mit zwei Tagen Pässe knacken in Deutschland. Der Plan ist, bei der An- und Abreise je zwei Tage lang die restlichen Punkte in Süddeutschland zu holen. Für den ersten Tag der Anreise sieht der Plan so aus:



    So geht’s dann morgens los, oder auch nicht? Es ist immer gut, auf eine 6000 km Tour aufzubrechen, und das Mopped springt nicht an. Hat wohl zu lange rumgestanden, und zwar seit dem Frankreich-Urlaub im Juni. Dabei bin ich letzte Woche extra noch eine kleine Runde gefahren (mit Starthilfe). Jetzt ist die Lithium-Batterie wieder leer. Da ich die einfach aus der Versys übernommen hatte, habe ich auch die originale Bleibatterie noch. Die muss ich nur erst mal finden in meinem Umzugs Chaos, denn ich habe bisher nur 6 Tage in der neuen Wohnung verbracht und noch längst nicht alles ausgepackt. Eine Motorradbatterie ist jetzt auch weder so groß noch schwer, dass sie in Umzugskisten groß auffallen würde.


    Irgendwann habe ich sie dann gefunden und eingebaut, wofür man den Top Case-Träger abschrauben muss, dann die Yamaha hinter den BMW schieben, Starthilfe - läuft! Also Top Case-Träger angeschraubt, angezogen und aufgestiegen, da rollt das Auto fast auf mich drauf, weil meine Mutter drin rumturnt um sich den Sitz einzustellen und offensichtlich nicht merkt, dass die Handbremse nicht drin ist. Losgebrüllt, sie hat angehalten, ich entferne mich aus der Gefahrenzone, ziehe mich fertig an, fahre los - nein, ich würge erstmal ab. Genau was man braucht. Aber sie springt wieder an. Schon eine Panne und ein Beinaheunfall, und noch nicht mal die eigene Ausfahrt verlassen. Fängt ja gut an!


    Aber das alles ist vergessen, als ich in die Hauptstraße einbiege und das Gefühl der Schwerelosigkeit einsetzt, dass ich am Motorradfahren so liebe. Die Yamaha beamt sich und mich zum Ortsausgang, und dann im Nu zum nächsten Ortseingang. Motorradfahren ist einfach eine wahre Freude. Und das Gepäck für meine 19 Reisetage habe ich recht dezent unterbekommen, wie ich finde. Dabei habe ich sogar eine zweite Unterhose dabei ;)



    Nach etwas Bundesstraße, man darf sogar überholen, und einer Stunde Autobahn merke ich, dass das langweilig ist, und dass 17:45 am Hotel zu sein eigentlich zu früh ist. Immerhin bin ich erst 10:15 losgekommen. Das ist doch viel zu kurz für den ersten Tag! Besonders, weil der letzte Tag im Moment mit 700 km geplant ist. Also plane ich um: Ich drehe die Route vom letzten Tag um, und schneide sie südlich der A8 ab. Das fahre ich zuerst, danach dann wieder meine geplante Route. So werden 469km und 7:17 zu 501km und 8:44. Die schwäbische Alb ist hübsch anzusehen und hat gut gepflegte Straßen.



    Ich stelle fest, dass es bei 15-18 Grad überraschend kalt aufm Naked Bike ist. Es droht den ganzen Tag Regen, aber er kommt nie. Trotzdem schlüpfe ich schließlich endlich mal in die Regenkombi, alleine als Kälteschutz. Das hätte ich ruhig früher machen können, und nicht erst, als es so aussah:



    Ich fahre zwar nicht direkt am Bodensee vorbei, aber nah genug, dass ich einen Blick drauf werfen kann. Im nächsten Tal stapeln sich dann die Touristenautorentner. Ich übe mich in Geduld. Klappt aber nicht so richtig gut.



    Dann geht es zur Unterkunft. Dies ist heute das Café am Schlossplatz in Wolfegg. Ich tauche leider erst nach der Öffnungszeit des Cafés auf, und stelle beruhigt fest, dass noch jemand da ist. Der Wirt wohnt im gleichen Haus und hat eine Einliegerwohnung hier in diesem schmucken Altbau vermietet. Die Nacht kostet 45 Euro mit Frühstück, was für die Region recht günstig ist. Ich gehe mir noch die Beine vertreten und jage mir in der Nachbarschaft noch ein Abendessen – mit Spätzle, natürlich! Zufrieden geht’s in die Kiste, trotz anfänglicher Schwierigkeiten war es ein runder Fahrtag, an dem ich mein Pensum übererfüllt habe. Ich fühle mich wohl auf der Yamaha und komme mit meiner Gepäcklösung gut zurecht.


    Die tatsächlich Route sah etwa so aus:

    Wie schreibt man einen Bericht über eine Reise über 19 Tage, mit drei verschiedenen Themen? Vielleicht chronologisch. Im September lädt das Versysforum zum Höhentreffen. Das ist in Südtirol oder im Trentino, eine Woche Rundtouren um ein Hotel. Eine sehr nette Art, Motorrad zu fahren und Gemeinschaft zu leben. Das hatte ich schon gebucht. Wenn man schon mal jenseits der Alpen ist, dann kann eigentlich auch noch eine Woche dranhängen, und sich westwärts nach Frankreich bewegen, und als Rundreise zurück. Das mache ich jetzt auch schon das dritte Mal. Dieses Mal kommt Duck (Markus) aus dem MO24-Forum mit. Er war mein erster Frankreich-Begleiter überhaupt, ich hatte mich damals einfach an seine Frankreich-Runde drangehängt. Das haben wir mehrmals wiederholt, und auch auf Spanien ausgedehnt. So, und dann habe ich da ja noch dieses Projekt „alle deutschen Passknacker in 2019“. Da fehlen mir noch diverse Punkte nah der südlichen Landesgrenze bzw. auf dem Weg dorthin, weil das bisher aus Essen echt weit weg war. Da könnte man doch eigentlich die restlichen Punkte in je 2 Tagen während Anreise und Abreise abgrasen. Das war der Plan. Macht insgesamt 19 Tage und ca. 6000 km. Klarer Fall, da nimmt man das Naked Bike ohne Windschild, weil… man es für eilige Auslandseinsätze gekauft hat, und von diesen 19 Tagen schließlich 14 aus „Pässe braten im Ausland“ bestehen. Macht TOTAL Sinn! Also, für mich zumindest.


    Der Vorderreifen an der MT-09 ist ein neuer Pilot Power 3, der Hinterreifen ein angefahrener CRA3, der in der ersten Woche gewechselt werden müsste. Mein Gepäck musste noch irgendwie mit, wie erinnern uns, 19 Tage, immerhin ohne Camping. Wenn man das öfters macht, lernt man mit weniger Raum auszukommen. Leider wehrt sich die MT-09 vehement gegen die Montage irgendwelcher Gepäcksysteme. Ein großer Tankrucksack hätte keinen Platz. Am Heck ist original gar nichts, wo man irgendwas festmachen könnte. Für den Original-Topcase-Träger muss man reichlich Plastik durchbohren und das Heck außerdem bis auf den nackten Rahmen zerlegen. Bei ebay Kleinanzeigen entdecke ich einen „Givi Monokey Universalträger“ für 20 Euro, lasse mir die Maße schicken, hantiere 10 Minuten mit dem Zollstock am Motorrad herum und beschließe dann, dass das passt, oder gefälligst zu passen hat. Mein Topcase ist zwar Monolock, aber ein Freund schenkt mir sein altes Monokey-Topcase. Leider roch es nicht so gut und sah noch schlimmer aus. Als ich schon ein neues kaufen will, fällt mir auf, dass ich doch eigentlich ein gut geeignetes Monolock-Topcase habe. Und zwei überzählige Monolock-Grundplatten. Also schraube ich den Träger ans Motorrad, vorne an den hinteren Schrauben der Soziusrasten, und hinten an nichts. Die Grundplatte liegt auf der Sitzbank auf. Da kann sie nicht weg. Sie kann weder vor noch zurück. Zur Seite könnte sie minimal, ein wenig rauf und auch wieder runter, aber sie ist ja weich gepolstert. Die Monolock-Grundplatte kommt auf den Monokey-Träger oben drauf, und dort das Topcase. Passt! Und ich sitze völlig ungestört. Blöd ist, dass der Topcase-Träger abschraubt werden muss, wenn man unter die Sitzbank will, aber es sind ja nur zwei Schrauben.


    Ich habe alle Unterkünfte im Voraus gebucht. Markus stößt in Italien dazu, und lässt mir für Frankreich freie Hand bei der Planung. Ich buche entlang der Route Unterkünfte für je eine Nacht mit verhältnismäßig wenig Abstand, so dass man die Routen gut abkürzen könnte, wenn das Wetter schlecht ist, jemand krank ist oder wenn gerade keine Lust auf vielfahren ist. Verbindet man nur die Unterkünfte, ergibt sich diese Route (für mich):



    Das sind so schon 2755 km, wenn man in Lavarone 6 Tage kein Motorrad fährt und nur Autobahnen fährt. Mit Pässen dürften es ca. 6000 km sein.

    Die Dinger machen Sinn, weil die MT-09 sich leicht die Seitendeckel aufschrabbelt wenn sie mal rutscht, und dann ist Abschlepper angesagt. Sie scheinen für Sturzbügel nicht zu teuer zu sein. Man kann sich noch drüber streiten, ob Sturzpads nicht auch ausreichen, die wären optisch unauffälliger und günstiger.

    Mir ist null komma nix passiert. Nicht mal die Regenkombi hatte ein Loch.



    Da sehe ich dann aber die Fußrasten in Gefahr.


    Die Rollen sehen noch genauso aus wie vorher, die hintere wurden nur etwas dreckig.

    Ich habe die Sturzpads jetzt mal ausprobiert, anlässlich eines Lowsiders nach rechts bei ca. 35 km/h auf einer nassen Holzbrücke. Es waren Bobbins an der Schwinge montiert und außerdem China-CNC Sturzpads am Motor. Das vordere Achssturzpad hatte anscheinend keinen Bodenkontakt. Das hintere Achssturzpad hatte Bodenkontakt, und die Gewindestange hat es dabei ca 1 cm nach hinten verbogen. Der Bobbin blieb heile und auch die Fußraste war noch dran. Der Fuß-Bremshebel wurde etwas nach oben gebogen.


    Auch das Motorsturzpad hatte Bodenkontakt und hat Kraft aufgenommen - es wird also nicht überflüssig durch Achssturzpads.


    Leider ist der Handbremshebel gebrochen, und zwar sehr kurz (der Fluch verstellbarer Gusshebel), da die China-Griffschalen nicht robust genug waren. Mir ist nix passiert, und dank eines zweiten Bremshebels, den ich unter der Sitzbank immer dabei habe, konnte ich die Urlaubstour fortsetzen.

    41396 km blahwas (10044km Versys1, 10405 km MT09, 20947 km Versys2)
    27432 km, stoppelhopser. Aber die Saison ist noch lang!
    24500 km Kurvenkratzer insgesamt seit Febr. 2018 48300
    22120 km Bomibaer (20620 km mit der Tracer und 1500 km mit der VTR) Die VTR steht nur noch rum
    18602 Km FJRSeb ( 11957 km Fjr , 6645 km MT )
    17200 Km Xerbolus (da kommen noch ein paar schöne Tage)
    16000 km h0ij0i
    13258 km marco1971
    13.016 km Kurvenräuberin
    12900 km Sigi64 (3700 mit der MT seit Anfang Juli)
    12.500 km RKueNV
    11.000 km wdbiker (6.000 Tracer & 5.000 Speed Twin)
    10100 km Hannes
    10000 km Slowy
    10000 km eD1c
    9500 km RedRider (8500 Schwarze NTV, 990 rote NTV, 10 Probefahrt Tracer 900 )
    8700 km Trashmeat
    8000 km kabelzieher (2000 Kilometer mit der Speedy und den Rest auf der Emme)
    6666 km märker
    6300 km Emilia
    5980 Km Ice-Age (derzeit bei der Jahresinspektion, RN43)
    5640 km Foxi_87
    5100 km derPeter
    5000 km Yamaha Driver
    4500 km MaxiPunkt
    4000 yamifreak (Norbert) mit der Fazer 600, ca. 30KM mit der Tracer Probefahrt, da kommen noch ein paar drauf dieses Jahr vermute ich mal