Umbau auf Zahnriemen

  • #41

    Abreisschrauben, Drehen bis sie abreisen, dann sind sie fest.


    Kleine Handflex ist kein Hexenwerk. Allerdings halte ich es für unklug wenn man bereits bei der Handhabung einer Flex mentale Probleme hat und Angst vor dem Werkzeug, überhaupt am Moped selbst zu schrauben. Sehr leicht passieren dann Fehler, weil man keine Ahnung hat wie ein Werkzeug genau funktioniert und wie man es fachgerecht einsetzt.


    Wenn du auf Zahnriemen umbaust muss das Pendant zum Kettenblatt an der Schwinge fest gemacht werden. Beim Reifenwechsel nimmt man ja die Kette mit runter und danach bastelt man das wieder drauf, alles easy. Jedenfalls bei Zweiarmschwingen. Beim Zahnriemen muss man eine bestimmte Spannung aufbauen und darf die dann nicht demontieren. Heist die Riemenscheibe ist mit einer Lagerung an der Schwinge festgemacht und das Rad zapft nur ein in die Scheibe. Das muss bei der Schwingengeometrie bereits vorgesehen sein oder nachträglich umgebaut werden. Nicht falsch verstehen, machbar ist das alles, keine Frage.


    Aber ab dann ist es soweit umgestrickt das man schon wissen muss wie die Wartung und Pflege solch eines Riemens geht. Den nun gibt es kein Werkstatthandbucht das einem das näher bringt. Man muss nun eigene Daten sich aufschreiben. Woher Ersatzriemen? Welche Drehmomente gelten nun für die Schrauben? Regelmässige Kontrolle auf Beschädigung. zb können Steinchen am Riemen ganz böse Löcher reisen. Alles machbar, keine Frage. Aber man muss sich das nun selbst zusammen suchen und in einer Werkstatt werden die sich 2x überlegen da zu reparieren. Sie können es sicherlich, aber müssen dann Gewährleistung übernehmen. Und das bei einem Umbau den sie nicht kennen. Und da wir Deutsche ja als Prozesshansel bekannt sind, lassen Fachwerkstätten bei sowas die Finger weg. Das läuft also drauf raus das man im Bezug auf diesen Riemen alles alleine machen muss.


    Und damit sind wir wieder am Anfang, bei dem Umstand das dir schon eine Flex zum Ketten trennen zuwider ist.

  • #42

    Dann doch lieber eine Kette mit dazugehöriger Pflege. Es hat schon einen Grund warum sich Ketten oder Kardan durchgesetzt haben.

  • #43

    Naja, Harleys zählen für mich nicht so richtig als Moped, obwohl es sich um Einspurfahrzeuge handelt. ;)Aber da sind Riemen recht verbreitet und auch bei BMW gibt es das eine oder andere Modell.

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen.

  • #44

    BMW ist auch wieder davon weg. Harley steht halt drauf, weil dort das Kettenfett ein absolutes NoGo ist. Da ist Optik eben alles, Funktion ist zweitranging.


    Riemenantrieb wird dort verbaut wo es stark auf die Optik ankommt und Kettenfett absolut unerwünscht. Und wo ein Kardan emotional abgelehnt wird. Riemen haben schon ihr Einsatzgebiet. Aber eben nur ein sehr eng begrenztes.

  • #45

    Ich fände den Zahnriemen extrem attraktiv. Immerhin vereint er 2 angenehme Dinge: Wartungsfreiheit und Geräuscharmut!

    Im Strassenbetrieb wär´s die perfekte Synthese zwischen Kardan und Kette. Aber im Gegensatz zum Kardan eben ein Vielfaches leichter und wenn der doch mal kaputt geht ist Ersatz kein wirtschaftlicher Totalschaden geschweige denn ein technischer durch Abreissen und anschliessender Kaltumformung des Motorgehäuses.

    Zudem der Zahnriemen die ungefederten Massen am Hinterradantrieb verringert. Durchaus nicht unerheblich.


    Der Zahnriemen schränkt halt konstruktiv ziemlich ein, weil er eine annähernd konstante Spannung braucht. Nicht so wie die Kette, wo ein paar 10-Millimeter Durchhang nicht stören oder gar erwünscht sind. Der Zahnriemen braucht da deutlich weniger Vorspannungsunterschiede.

    Das bedingt aber einen gemeinsamen Drehpunkt von Schwingenachse und Ritzel, dass sich durch Ein- und Ausfedern nicht die Spannungslage ändert und DAS schränkt konstruktiv ein.


    Ein Zahnriemenanrieb muss quasi von Anfang an konstruktiv berücksichtigt werden.


    Wäre mal interessant, warum der Zahnriemen inzwischen nur noch ganz selten verbaut wird. BMW hatte das mal recht breitflächig eingeführt aber irgendwie auch wieder sang- und klanglos einschlafen lassen. Ich hab keine Ahnung warum! Die Harleys ebenfalls, aber die sind wohl dabei geblieben.


    Ich fände den Zahnriemen auf der Strasse unschlagbar praktisch!

  • #46

    Wo hatte denn BMW das breitflächig verbau? Mir fällt da die F800 ST ein.


    Kette ist mit Öler auch ziemlich Wartungsfrei. Alle halbe Jahr mal spannen und reinigen.

  • #47

    Die Ur-650er hatte den doch auch. Und so ich nich recht entsinne alle Erst-modelle des Zweizylinders (ohne die GS auswendig...).

    Stückzahlmässig waren das ganz schön viele...


    Also so sehr ich den Öler mag - aber als "ziemlich wartungsfrei" würde das nicht bezeichnen. Vielleicht bin ich auch übertrieben anal-retentiv aber so´ne Kettebspannung kontrollier ich schon jeden 2. oder 3. Tag... Doof halt, wenn man´s nicht macht und dann längt´se sich doch. Das gibt´s beim Zahnriemen nicht.


    Aber egal, Wartungsfreiheit war nicht der wesentliche Vorteil - sondern nur einer von mehreren.... genau betrachtet: Ich such grade die Vorteile der Kette und finde sie nicht! :)

  • #48

    Gewicht, gibst überall und man kann sie leicht wechseln. Unempfindlicher gegen Steinschläge.

  • #49

    Nein, es war nur ein Modell, das diesen Zahnriemen hatte so von 2000-2004 oder 2005. Die Ur-F Vergaser bis 2000 hatten alle Kette und die Dakar sowieso. Seit 2005 sind es wieder Ketten. Die großen Böcke mit Boxer hatten schon immer Kardan, nie Riemen. Und die R und RR alle Ketten.


    Und nein, Wechseln ist NICHT leicht. Weil die unter hoher Spannung stehen und einen genau definierte Spannung wieder brauchen. Dazu muss man nach dem Einbau Zug auf den Riemen bringen und das genau vermessen. Das nötige Messgerät haben die wenigsten. Zug bekommt man über den Exzenter hin, aber messen nicht. Und mit falscher Spannung scheisse für Riemen.

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