Wie Lange habt ihr eure MT09 eingefahren ??

  • #22

    Hab nur von einem "echten" Maschinenbauer was dazu gehört, ich bin selber auch keiner. Der hat in Sammlung das Ergebnis einer anderen Seite, die ich um's Verrecken nicht mehr finde, zum Besten gegeben. Kurz: Der auch im verlinkten Bericht erwähnte Grießsand sollte in der Tat ernst genommen werden (speziell bezüglich Drehzahl), das Auslasten des Motors hat Zeit bis ca. 1. 600 Km und wenn's erst bei 3.000 passiert ist auch nix hin.
    Und dass man einen Motor später immer wieder gut belasten sollte hab ich am Golf meiner Eltern (Kurzstrecken en masse) erleben dürfen. Der ging nach druckigerer AB-Fahrt deutlich besser (war 7 Jahre alt).


    Noch zu Wissen und Meinung: Nach jahrelanger Suche im Netz und vielen Meinungen war ich irgendwann am Verzweifeln. Das Ziel war, einfach was Griffiges zu finden. Ich habe vor den erwähnten Aussagen des Maschinenbauers eher zu den 'Meinungen' tendiert, die Bilder brachten. Da gab es z.B. den Vergleich einer Oberfläche (frag mich nicht, was es war) nach vorschriftsmäßiger Einfahrphase und das gleiche Bauteil in 'maximal ausgedreht'. Die Kratzer waren im Vergleich gut sichtbar. Fazit des Berichts war: Merkt man dem modernen Motor im Gebrauch erst später an und dann insbesondere bei der maximalen Lebensdauer. Deshalb juckt's die jungen wilden mentalen Leasingfahrer wenig beziehungsweise sie kriegen es gar nicht mit und verbreiten weiterhin ihr 'schneller länger dicker'.


    Nach Lektüre des Berichts von 'Psycho' stünden die Argumente "Abrieb nicht zu lange spazieren fahren" und "Abrieb nicht durch hohe Drehzahlen mit zu viel Gewalt durchschleifen" gegenüber. Mein Bauchgefühl mal beiseite. Ich stelle lieber eine Maschinenbaueraussage gegen den 'Psycho'-Verweis, also:


    - 'Wenn die Hersteller des Motors angeblich keinen Dunst haben, wie die von ihnen gebauten Motoren einzufahren sind, wer dann ?'
    vs
    - 'Und genau so fahren wir unsere Großdieselmotoren ein (in der Firma in der ich arbeite), die teilweise im siebenstelligen Preissegment zu finden sind und die bis zu 10000KW und 80000Nm leisten.' - jetzt ernsthaft übertragen auf unsere 4 Takt- Benzin- Minimotoren ?

  • #23


    Gibt es "unechte" ?
    Wir reden ja nicht über ne kleine Hinterhofschmiede . ;)



    Natürlich haben die Ahnung, aber wer würde sich so exakt an Psychos Anweisung halten. Ausserdem Glauben die meisten ja noch mit den Einfahr-Vorschriften von vor 20 Jahren.
    Kannst sicher sein, jeder Motorschaden, würde dann auf das falsche "Einfahren" geschoben :roll:



    Ja, solange wir nicht von einer alten Dampfmaschine reden, ist Motor immer noch Motor. Und in dem Preissegment sollte sie sich schon mit der GANZEN Materie auskennen :eusa-whistle:

  • #24


    Dito. So habe ich es auch gemacht.


    <=100km <5000 U/min
    >100 km - 1. Inspektion <7000 U/min


    So war die Empfehlung vom Händler und so steht es m.E. nach auch im Handbuch.

  • #25

    Die Anleitung geht sogar noch weiter:
    0–1000 km (0–600 mi)
    GAU17094
    Eine längere Betriebszeit über 5600 U/min vermeiden. ACHTUNG: Nach 1000 km (600 mi) müssen das Motoröl und die Öl- filterpatrone bzw. der Filtereinsatz ge- wechselt werden. [GCA10303]
    1000–1600 km (600–1000 mi)
    Eine längere Betriebszeit über 6800 U/min vermeiden.

  • #26


    Apropos: Meine erste Info zum Einfahren und andere tolle Tips (noch vor meinem Schein) habe ich damals von zwei äußerst selbstbewussten Burschen bekommen, deren Vater '... früher eine Motorradwerkstatt hatte...'.


    Ich war noch total ahnungslos von der Materie. Die haben mir unter anderem empfohlen: 'Lieber viel länger mit Choke fahren als nur etwas zu kurz, weil mit Choke wird der Motor auch mehr geschmiert und das ist total gut !'.
    Etwas später hat mich mein Fahrlehrer zum Glück vor derartigem Schwachsinn gerettet.
    Viel, viel später erfuhr ich, dass der Vater ab und an mal Roller (alles 2 Takter) gewartet hatte....

  • #27

    einen schiffsdiesel und dessen einfahrvorschriften, der mit einer maximalen kolbengeschwindigkeit von 10 oder 11m/sec betrieben wird, mit dem dreizylinder der yamaha zu vergleichen, der locker 20m/s erreicht, ist schon etwas gewagt, auch für einen, der sich professionell mit der entwicklung von großmotoren beschäftigt. der hub der yamaha beträgt keine 6 cm, die zylinder sind aus alulegierung, also relativ weich, eine punktuelle überhitzung durch hohe drehzahlen und nicht optimal aufeinander angepaßte oberflächen wird hier einen viel größeren schaden verursachen als an einem großdieselmotor mit vielleicht dem 10-fachen hub.
    soweit ich weiß, schreibt yamaha bis 1.000.km 5.600U/min vor und dann bis 1.600.km 6.800U/min, wobei es hier immer um dauerdrehzahlen geht. bei 5.600 U/min ergeben sich wieder die wohl einfahrtauglichen 10m/s mittlere kolbengeschwindigkeit, welch wunder. zwischendurch mal kurzzeitig höherdrehen, weil man die leistung einfach zum überholen braucht, ist durchaus erlaubt.
    worum geht es denn eigentlich beim einfahren? da sind industriell hergestellte metallüberflächen, die noch eine gewisse mikroskopische rauhigkeit aufweisen, und zwischen denen sich ein dünner, aber möglichst gleichmäßig dicker ölfilm ausbilden soll. durch schneller einfahren und frühzeitiges hochdrehen bekommt man die rauhigkeiten schon weg und die oberflächen angepaßt, das aber auf kosten der materialeigenschaften. wenn durch hohe drehzahlen kurzzeitig der ölfilm fehlt, schlägt die reibung unerbittlich zu und erhitzt die reibungspartner über die maßen, was die kornstruktur des metallgefüges verändert. mag jetzt nicht wirklcih stören, wenn man die kiste eh als junge gebrauchte wieder losschlägt, drum von mir aus, jeder wie er mag.

  • #28


    Brauch ich auch nicht, da ich noch ne ne Neumaschine gekauft hab :eusa-whistle:
    Und wenn, würde ich es auch erst einfach etwas ruhiger angehen, zumal ich für die ersten 1000
    Km eh keine Woche brauchen würde :lol:



    Aber wenn ihr hier einige Statements in Frage stellt, wüsste ich schon gerne auf welchen Grundlagen euer Wissen beruht :eusa-think:

  • #29

    Manche Antworten sind echt zum heulen!
    Grossdiesel ... Schiffbereich u.ä. haben Drehzahl von 100- max. 200 U/min bei Vollgas. Wirklich geiler Vergleich! Dazu Graugusslaufbuchse , kein Alu/ Nikasil.....
    Hier Einzelheiten zu erklären , macht vermutlich eh keinen Sinn, daher nur soviel:


    Vom ordentlichen Einfahren ist noch kein Motor kaputt gegangen, vom "Frühpupärtären Vollgasorgien einfahren" ist schon jede Menge Schrott entstanden.


    Aber jeder so wie Er möchte.
    Gruß Frank

  • #30


    Kann bei alten 2Taktern mit Gemischmierung auch durchaus Sinn machen, bei 4 Takter hin gegen nicht.
    Gruß Frank

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