...meiner Gesundheit abträglich.
Banzai! Heute bei den gerade abgetrockneten Straßen nach Feierabend mir gedacht, kannste ja nochmal zum Rossmann eiern und Duschgel kaufen mit der MT.
Aber natürlich sind das nur 10km und da ist der Motor, entschuldigung, der Reaktor ja noch nicht warm, drum flugs erstmal im B-Modus einen klitzekleinen Umweg gelollert, bis die Betriebsflüssigkeiten und ich sich über die Möglichkeit zur Vollast einig waren. Und so dann auf A geschaltet und in gar lustiger Hatz die kurvigen Kurven gekurvt. Oh, Obacht, hier und da steht doch noch die Feuchtigkeit auf dem Asphalt, die Sonne hat nicht mehr die Kraft des Julis, ohoh.
Das Wilbers Federbein dämpft hart aber gerecht, die gepimpte Gabel kann immer noch nicht mithalten, aber es geht schon deutlich besser als mit der orginalen hinteren Luftpumpe, das Tempo wird höher, das Vertrauen wächst mit jedem Kilometer. (Sorry, an das Fahrwerk meiner 1150GS kommt die MT immer noch nicht ansatzweise ran, aber egal)
WEG DA! IHR BLÖDEN MOBILEN BARRIKADEN! Oma Pasulke in ihrem vom Munde abgesparten Opel Tristesse hatte kurzfristig eine Erscheinung, ein mausgrauer Blitz durcheilte ihr Sein im Bruchteil eines Moments, doch so plötzlich wie er erschien, entschwand er am Horizont. War da wirklich was? Neinnein, denkt sie und biegt links ab ohne zu blinken.
Sodann wurde ich meiner Selbst im Drogeriefachmarkt gewahr, erinnerte mich an die bevorstehenden Aufgaben und verstaute neben Duschgel, Deo und -was erzähle ich da eigentlich? Jedenfalls schaute ich immer, an der Kasse wartend, durch die Schaufensterscheibe auf die MT, die fordernd und mit den Reifen schubbernd maulig vor der Türe stand und immerzu "jetzt steh ich hier schon wieder rum" greinte.
Nichtmal der Süße Ar... - äh - Hintern der Kundin vor mir ließ meine Blicke von der MT abwandern, die ich schmachtend liebkoste und in Gedanken bereits wieder knuddelte.
"ZweiunzwanzischEurosiemnunzwanzisch" zischte es, ach ja, bezahlen, nur Du, Kassenkraft, stehst noch zwischen mir und meiner Begierde.
Die Rückfahrt dann bot doch noch die eine und andere Kurzweil, der Bulli hinter mir, der bis zum Ortsschild rückspiegelformatfüllend dicht auffuhr und nach dem Ortsschild Vergangenheit war, die Bürgerkäfige in der langen siebziger Kurve, die man so schön auf der Außenbahn passieren kann und das Gefühl der Unbesiegbarkeit bis zur Selbstverleugnung, alles vierrädrige wird auf die Dynamik der Kontinentaldrift reduziert.
Und da ist das Problem. Ich fahre mit der MT, als wär ich wieder 20 und dem Stufenführerschein frisch von der Schippe gesprungen. Man wird nicht ruhiger mit den Jahren, ich nicht, Yamaha hat eine Zeitmaschine erfunden, ich bin wieder 20, ich brauche wieder die Show, das Gas ist rechts, verdammt, ist der Motor gut.
Da ist man froh, bis in die zweite Lebenshälfte überlebt zu haben und dann wird einem der Spiegel vorgesetzt, nein Junge, Du bist genauso unvernünftigt und dem Grab so nah wie damals, als Du sabbernd Deine Kawasaki abgeleckt hast.
Schlimm. Es ist schlimm. Ich sollte mehr mit meiner BMW fahren.