Vergleich Tracer 900 von 2016 mit Tracer 9 GT von 2022

Alles richtig. Beim abhefen der Re. Ist mir eine von 2020 in die Finger gefallen. Da hat alles zusammen noch 350€ gekostet. Mich schockt einzig und alleine die immense Preissteigerung.

So, inzwischen steht der Zehntausender Service an und ich war eine Woche in den Dolomiten. Praktisch die finale Bewährungsprobe.

Eigentlich haben sich meine erste Eindrücke im Großen und Ganzen bestätigt.

Herausstellen möchte ich noch mal das semi-aktive Fahrwerk. Das ist ein echter Gewinn für die Straßenlage, den Rücken und für die Reifen (keine Paddelbildung mehr an den Profilkanten)

Den Motor fand ich zunächst zwar elastischer aber weniger „spannend“ bis ich mir den manuellen Modus auf: „alles aus“ programmiert habe.

Besonders die „Lift Control“ bremst ihn doch ziemlich aus. Mit dieser Einstellung hat er aber wieder das alte Feuer der ersten Generation.

An das Nachschieben bei geschlossenem Gas bei ca. 3000 U/min. muss man sich echt gewöhnen. Ich hoffe, da kommt noch mal ein Update.

Die MRA Scheibe ist noch nicht der letzter Weisheit Schluss für mich, da war die Givi auf der RN29 besser.

Die Höhenverstellung bewirkt immer noch: je höher, je lauter..

Das Drehrädchen ist manchmal echt fummelig aber außer für die Heizgriffe muss man da wärend der fährt nicht dran.

Wenn man nicht wirklich zentral draufdrückt, springt der Cursor einen Menüpunkt rauf oder runter.

Da ist der Joystick bei der 2023er sicher besser. Die zwei Displays finde ich eigentlich gut, weil ich mir recht beliebige, individuelle Parameter einblenden kann.

Aber mit diesen kleinen Macken kann ich ziemlich gut leben. Ich würde sie mir genauso wieder kaufen.

Eine für alles: Blümchen pflücken: kann sie , GS jagen: kein Problem, acht Std. im Sattel: easy (und alles dazwischen

Reifen: Nachdem der BT32 nach knapp 5000 km (im Winter!) runter war, habe ich mal den Angle GT2 aufgezogen. Der ist im besten Sinne unauffällig, scheint aber um einiges länger zu halten.

Moin Gemeinde,

zum Thema Reifenwahl auf der Tracer GT:

Ich fahre nun schon seit fast vierzig Jahren motorisierte Zweiräder und das Thema Reifen ist ein ständiger Begleiter. Es ist aber auch höchst-individuell und abhängig vom persönlichen Nutzungsprofiel.

Die Tracer 9 GT habe ich mir passend dazu gekauft, weil ich gerne sportlich fahre, trotzdem bequem sitzen, und darüber hinaus möglichst meinen Führerschein behalten möchte.

In der Fachpresse lese ich immer viel über „Feedback“ und „Vertrauen ins Vorderrad“ und dachte mir im Stillen lange: „OK, diese Profi-Tester haben irgendwelche Körpersensoren, die mir offensichtlich in dieser Ausprägung fehlen“. Ein guter Reifen aus meiner Sicht war bisher jener, der unauffällig seinen Job gemacht hat.

Was alle geeint hat, war der Punkt wo es begann sich irgendwie diffus anzufühlen und mein inneres Alarmsystem gesagt hat: „Hier ist jetzt Schluss für Dich“. Das passierte meist kurz vor der Schräglage, an dem die „Angstnippel“ anfingen zu schleifen.

Mein Verstand weiß, dass da technisch noch mehr geht. Aber das passende Gefühl dazu stellte sich nie ein.

Auf meinen beiden Tracern (RN29+70) habe ich auf insgesamt 75 TKM fast alle gängigen Tourensport Reifen ausprobiert. Manche waren mir zu hart in der Karkasse, manche haben sich zu schnell oder ungleichmäßig abgenutzt, aber keiner hat übermäßig zu mir „gesprochen“, also ausgeprägte Rückmeldungen gegeben. Wenige haben länger als 5 TKM gehalten.

Jetzt habe ich seit ca. 500 Kilometern den Continental Road Attac 4 drauf und dieser Reifen spricht zu mir seit der dritten Kurve. (nein, ich schreibe diesen Text nicht unter Einfluss von bewusstseinsverändernden Substanzen) Ich bin echt irritiert und finde schwer Worte dafür aber diese Pelle gibt mir zu jedem Zeitpunkt eine glasklare Rückmeldung, wie es Ihr geht.

Kurze, harte Schläge filtert er wunderbar weg, Bremsen bis in den Regelbereich, auch noch in Schräglage - kein Problem, rausfeuern aus den Kurven am Anschlag – die TC macht keinen Mucks. Das Moped liegt einfach wie festgenagelt in allen Arten von Kurven und Schräglagen und der Schlappen sagt bis jetzt immer: „alles gut, ich mache das locker mit“. Das schafft bei mir Vertrauen auf einer Ebene, die so noch nicht kannte.

Wie gesagt: das ist alles höchst subjektiv und die spannende Frage ist auch: wie lange hält der ? aber trotzdem wollte ich Euch diese persönlichen Eindrücke nicht vorenthalten. Fortsetzung folgt..