Motorradfahrern vs. Depression

  • #1

    Moin,
    wir wissen es und ich mache es aus Spaß: Motorradfahren! Das macht gute Laune.
    Ich fahr seit August 18 als Wiedereinsteiger und tw. zusammen mit meinem Sohn (19 J.; Duke 390). Dabei ging’s ihm überwiegend gut.
    Nun wird’s ernst: Er leidet seit Jahren unter Depressionen. Seit November versinkt er wieder in einer Episode aus Angst vor der dunklen Zeit. Aktuell schafft er nicht zur Arbeit zu gehen. Seine Therapie erreicht ihn momentan nicht so richtig wirksam.


    Welche Erfahrungen oder Tipps von euch könnten evtl. hilfreich sein?


    Sagt mir auch, falls ich das Thema hier verfehlt hab.


    Beste Grüße




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  • #2

    Hi,


    einfach nach alternativen Beschäftigungen suchen. Obs Fitness ist oder Nebenjob für die kalte Jahreszeit. Der Freundeskreis spielt auch ne ganz große Rolle und sollte nicht zu vernachlässigen sein.


    Ich mache einfach einige Überstunden auf der Arbeit. Wenn ich dann noch überschüssige Energie habe dann mach ich den Sandsack rund (Bäume fällen geht erst im Frühling wieder)


    Gruß


    Bigfoot

  • #4

    Sport im Verein...führt zu positiven Schwingungen und Fitness für einen selbst aber auch zu neuen Kontakten, Gesprächen beim Bier und vielleicht auch neuen Freundschaften...

    Aprilia Pegaso / Yamaha TDM 900 (RN08) / Yamaha TDM 900 (RN18) / Yamaha MT09 Tracer (RN29 ) / Yamaha Tracer 9 GT+

  • #5

    Hi Dexx,
    ich bin kein Therapeut und hab mit Depressionen bisher glücklicherweise 0 Erfahrung.


    Was ich mir vorstelle ist, dass vllt. eine schöne Zukunftsperspektive helfen könnte.
    Also wenn ihr gerne Moped fahrt wäre sowas für mich z.B. die Planung einer mehrtägigen Tour für Frühjahr 2019. Also Karten studieren, Ziel festlegen, Tagesrouten ausarbeiten, Streckenzeiten und Pausen kalkulieren, Hotels buchen, Sicherheitstraining aussuchen, ...


    Ich wünsche Deinem Sohn und dir ganz viel Kraft und helle Stunden
    LG Peter



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    Grüße aus dem Lipperland
    Peter

  • #6

    Jo, danke euch schon mal!


    Ich versuch ihn zum Sport zu bringen, er will was machen und hat gleichzeitig Angst vor Anderen. Ich laufe mehrmals wöchentlich und will ihn mitnehmen, dann kommt er letztendlich doch nicht mit ...


    Alles ums Moped geht ganz gut. Also werde ich die neue Saison mit ihm besprechen und Pläne machen; das könnte guttun[emoji2]


    Tschüss [emoji3577]



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  • #7

    Depressionen sind ein schwieriges Thema weil es dutzende Arten und Schweregrade davon gibt.
    Tips wie geh mal raus, fruchten in 99 der Fälle nicht, weil die Betroffenen oft Zeit zum Denken brauchen und sich auch mit vermeintlicher Ablenkung nicht von ihren Gedanken befreien können.
    Meine Schwester trägt das auch seit Jahren mit sich rum, am meisten halfen ihr bisher Kurbesuche.
    Freunde und Familie kommen meist nicht so eng an die Betroffenen dass sie wirklich helfen können.
    Psychologen helfen auch oft nicht, da man erst den passenden finden muss, dann ist die Zeit zwischen den Sitzungen zu lang.
    In einer Kur, die auch Wochenlang geht, werden täglich alle Situationen besprochen, auch mehrmals.
    Du kannst natürlich versuchen ihn mit Bikethemen abzulenken, das löst aber das Problem nicht.
    Der Psychologe meiner Schwester meinte immer, wenn sie Angst vor der Arbeit haben, Versagensängste usw. bringt es nichts den Job zu kündigen.
    Die Angst wird in jeder neuen Firma und in verschiedenen Situationen wieder kommen. Immer wird es vorkommen dass man Druck und Stress hat, oder Fehler macht und Angst vor den Konsequenzen hat.
    Wichtig ist, dass man lernt damit umzugehen.
    Diesen Weg kann aber meistens niemand aus dem Familienkreis zeigen, einfach auch oft weil man Aussagen von Dritten oft mehr Achtung schenkt. (Der will mir nur gut zureden, der ist ja aber auch nicht in meiner Situation usw)
    Die meisten Psychologen fangen in ihren Stunden mit den Kindheitserlebnissen an, denn oft sind es verschleppte Themen und Erlebnisse die sowas auslösen.
    Es ist erwiesen dass Menschen mit weniger Tageslicht schneller in Depressionen geraten. Aber auch hier muss man sagen, einer weiß damit umzugehen, der andere nicht. Menschen die betroffen sind, ziehen sich in den allermeisten Fällen ohnehin zurück, und wollen keine große Aufmunterung oder jemanden der sie in Aufbruchstimmung bringt.
    Sie wissen was sie belastet, und z.b. das Motorradfahren kann eine Ablenkung sein, bis es wieder so weit ist, dass es durch Wetter/Winter nicht geht und die Sorgen zurück kommen.
    Wenn morgen Sommer wäre, und ne Woche später wieder Winter, wäre das Problem in einer Woche dasselbe.
    Ich bin kein Psychologe, beschäftige mich aber mit dem Thema, und kann euch nur raten, Hilfe zu suchen, nicht in einzelnen Sprechstunden die streng nach Zeitlimit laufen (Psychologensitzungen), sondern eine Kur in einer Klinik aufzusuchen, die sich mit dem Problem befasst unter dem er leidet.
    Dort ist es in den allermeisten Fällen so, dass man eine komplette Entschleunigung erlebt.
    Meine Schwester war z.b. im Schloss Waldleiningen, das liegt mitten im Wald, ohne Handyempfang, kein Internet, Auto steht 500m weit weg.
    Einfach keine Ablenkung durch die Umwelt, die einen dazu verleitet, das Problem kurz zu vergessen bis man wieder in einer Emotionalen Sackgasse ist und es einen Zwangsläufig einholt.
    Das hat meine Schwester aus einem tiefen Loch geholt, und sie konnte am Ende sogar wieder arbeiten.
    Dazu viele Bekanntschaften mit Personen denen es ähnlich geht, Erfahrungsaustausch, Übungen in der Gruppe, Alltagsituationen die nachgespielt werden usw.
    Keine Depression kommt über Nacht, und daher ist das abwarten und aus dem Weg gehen immer die schlechteste Lösung.
    Ich drücke euch die Daumen dass ihr euren Weg macht.

    MT Power

  • #8

    hey dexx,


    in Zeiten von Social Media und Selbstdarstellung ist es meiner Ansicht nach so "einfach wie noch nie" in eine Depression zu verfallen, da ja jeder ein ach so tolles Leben hat (zumindest im Internet).


    Meine Mutter hatte zu meiner Teenager Zeit damals auch starke Depressionen und zu allem Pech hat sie es versucht mit Alkohol wegzuspülen.
    Es ist wirklich eine sehr komplexe Krankheit und Außenstehende haben oft garkeinen Bezug zu dem Gefühl was man hat, wenn man wirklich depressiv ist.
    Meine Mutter ist damals lange in Therapie gewesen da ja noch Alkoholismus dazu kam.


    Ich frage mich gerade, warum du hier im Motorrad Forum einen Thread erstellst. Dein Sohn steht auf Motorrad fahren, das hast du ja bereits verstanden und viele andere Tipps wirst du hier nicht kriegen. Ich kann dir nur meinen geben:


    Sprich mit deinem Sohn. Ehrlich auf Augenhöhe. Sag was du fühlst, sag was du denkst und vor allem dass du ihn liebst.

  • #9

    Manchmal liegt´s einfach an einem veränderten Hirnstoffwechsel (Serotoninmangel) und muß medikamdentös behandelt werden. Da die Depression bei deinem Sohn schon sehr früh aufgetreten ist, spricht viel für diese Variante. Da das Medikament unschädlich sind (sie ersetzten letztendlich nur die fehlenden Botenstoffe im Gehirn), spricht auch nichts dagegen.

  • #10

    Ob was gegen Medikamente spricht, sollte ein Arzt entscheiden. Gerade Psychopharmaka haben teils große Nebenwirkungen.
    Dauermüdigkeit, Potenzprobleme, alles was den Verdauungstrakt betrifft usw.
    Wenn er jedoch schon Jahrelang darunter leidet, wird er das schon wissen.

    MT Power

  • Hey,

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