Nächster Step zum Thema sinnvolles Zubehör an der Tracer: Das Navi.
Hab mir jetzt doch das Garmin Zumo XT angeschafft, weil's einfach affentittengeil ist.
Seit ein paar Tagen hab ich's nun schon, genauso wie die neue MRA Tourenscheibe in schwarz, die ich dazu auch gleich montiert habe.
Montiert hab ich's zuerst am Lenker, war allerdings suboptimal:

Problem: Der Tankrucksack verdeckt mir die Sicht auf den unteren Rand des Navidisplays. Muß mich ständig nach vorne beugen und nach unten schauen, um alles zu sehen.
Noch zudem hat Garmin einen Kostruktionsfehler bei ihrer Lenkerbefestigung, die eigentlich nicht zu entschuldigen ist:


Der U-Bügel, der an das Lenkerrohr gespannt wird und die Navihalterung dort fixiert, ist deutlich zu kurz. Und nein, mein Lenker ist nicht zu dick, passt ja genau in den Durchmesser des U-Bügels und auch in den Radius des Navihalters.
Man sieht auf dem oberen Bild, daß die Muttern kaum auf die beiden Enden des U-Bügels zu schrauben waren aufgrund dieses Problems und das sind keine zwei Gewindegänge, was die Mutter da zu packen kriegt.
Absolut indiskutabel.
Das ist für mich echt völlig unverständlich und da sollte Garmin unbedingt nachbessern. Da braucht's nämlich keinen Ingenieur, um solche Missstände aufzudecken und es stellt quasi auch keinen Aufwand dar, um das zu beheben ... 😉
Zurück zum Navi und dessen Position.
Es müsste etwas höher, damit das komplette Display sichtbar ist, aber höher kann ich es eigentlich nicht setzen, da es sonst Teile des Cockpitdisplays verdeckten würde.
Jedenfalls sieht's so aus, als müsste das Navi doch woanders hin.
Neue Zielvorgabe für mich:
• Sichtbarkeit des kompletten Navi-Displays soll gewährleistet werden
• Mein geliebter Tankrucksack soll aber nicht weichen, der soll auf jeden Fall bleiben
• Alle Anzeigen des Cockpitdisplays müssen ablesbar sein, ohne Kopf zu verrenken
Also muß das Navi definitiv woanders hin.
Da erinnere ich mich, daß ich beim Kauf der Tracer auch viel Zubehör dazubekommen habe, u.a. auch eine Navihalterung, die an die beiden seitlichen Schrauben der Scheibenhöhenverstellung geschraubt wird.
Dieser Navihalter ist ziemlich praktisch so wie es scheint, aber mit der MRA-Tourenscheibe leider so nicht nutzbar, denn es stößt oben an die Scheibe, weil die MRA-Scheibe ja doch ziemlich nach hinten gebogen ist.
Um 180 Grad umdrehen wäre die Lösung, geht aber auch nicht, weil da die beiden Schrägen des Blechbügels im Weg sind, die stoßen dann innen an die Konsole für die Höhenverstellung der Scheibe.
Also müssen die weg.
Und da zeigt sich dann wieder: Sometimes it's good to be a CNC-Fräser. 😉
Also mal schnell die samstägliche Mopedtour so verlegt, daß sie an meinem Arbeitsplatz vorbeiführt. Dann den Hobel angeschmissen und überlegt, wie man das am Besten fräst.
Problem: Der Navihalter selber.
Dünnes Blech.
Aus Edelstahl.
Noch dazu schlecht zu spannen.
Ganz doofe Kombination.
Das Spannen des Teils und die Stabilität desselbigen beim Fräsen (iss ja nur'n Blech) ist in der Tat das größte Problem.
Ein Kabelhalter ist quasi im Weg, aber entfernen wollte ich den eigentlich nicht, die Kleberückstände kriegste meist kaum ab.
Also pratze ich es hin, klemme noch etwas dazwischen, damit die Seiten bestmögliche Stabilität beim Fräsen haben, dann noch schnell programmiert und los geht's.


Hatte von Anfang an Bedenken, ob das überhaupt geht aufgrund der Stabilität des Navihalters. Hab's nämlich schon beim Hinklopfen mit dem Knöchel gehört, daß das wohl nix werden kann und meine Zweifel werden mir bereits beim ersten Span bestätigt, obwohl Vorschub und Zustellung ziemlich gering waren.
Merke schon beim Eingriff, wie es das Blech etwas nach hinten verbiegt und das Teil vibriert einfach zu stark.
Also Abbruch, muß ich anders machen.
Schraubstock?
Schwierig, weil noch ein großes Teil vom Freitag auf der Maschine aufgespannt ist, nur wenig Platz, aber wäre möglich.
Was brauchen die Kunden aber auch für große Teile, daß die immer gleich so übertreiben müssen, MannMannMann ...
Der Navihalter ist so aber eigentlich auch nicht zu spannen, weil böser Kabelhalter im Weg.
Hilft wohl alles nix, der Kabelhalter muß doch ab, sonst definitiv nicht spannbar.
Danach mittels mehrerer Platten im Schraubstock fixiert und festgespannt (drei Hände bräuchte man manchmal).


Viel besser, sehr viel stabiler gespannt, los geht's und mit 1 mm Zustellung in Z zeile ich das Blech innen langsam ab.
An dieser Stelle einen Tipp für das Fräsen von Blech oder dünnwandigem Material: IMMER und AUSSCHLIEßLICH im Gegenlauf fräsen, NICHT im Gleichlauf!
Wenn man das im Gleichlauf bearbeiten würde, haken die Fräserschneiden beim rausfahren aus dem Material ein, das Teil verbiegt's und ist Schrott.
Und der (VHM-) Fräser bricht mit ziemlicher Sicherheit auch ab.
Jedenfalls hat das Fräsen bei meinem Teil beim 2. Versuch gut geklappt, sieht jetzt so aus nach dem Fräsen:

Also noch schnell entgratet und das ganze ans Moped hinmontiert.
Passt perfekt und eigentlich wie angegossen, fügt sich richtig gut ins Gesamtbild ein und verschwindet fast komplett in der Wölbung der MRA-Scheibe.


Bin zufrieden, sieht ganz gut aus finde ich und es wirkt (abgesehen von der bisher nur provisorischen Verkabelung) fast so, als könnte es original so sein.
Navi ist gerade so weit genug oben, daß das Cockpitdisplay komplett ables- und erkennbar ist.
Bei der Probefahrt bemerke ich dann, daß ich das Navi-Display sogar erkennen kann, ohne den Kopf nach unten bewegen zu müssen, sehr geil.
Allerdings fällt mir auch auf, daß die Blinkeranzeigen nun verdeckt sind und nicht mehr zu sehen, nicht gut.
Und das Navi vibriert leicht bis mittelarg bei Bodenunebenheiten und Schlaglöchern, je nach Fahrbahnzustand.
Letzteres ist aber nach Begutachtung der Lage wohl kaum zu beheben bzw. zu verbessern, weil es die Konsole für die Scheibenhöhenverstellung an sich ist, die etwas wackelt und genau da ist der Navihalter ja angebracht.
Da wird man wohl mit leben müssen.
Hmm.......eigentlich soweit ganz gut, bis auf die Sache mit den Blinkeranzeigen, da muß ich mir noch was überlegen.