Braunschweig. Manchmal wird es beim Tanken plötzlich ganz schön heiß. Dann nämlich, wenn sich die aus dem Tank entweichenden Kraftstoffdämpfe entzünden, durch elektrostatische Entladungen etwa. Dann heißt es, kühlen Kopf bewahren.
Manchmal wird es beim Tanken plötzlich ganz schön heiß. Dann nämlich, wenn sich die aus dem Tank entweichenden Kraftstoffdämpfe entzünden - beispielsweise durch elektrostatische Entladungen. „Eigentlich kann dabei nichts passieren“, sagt Ulrich von Pidoll, Physiker und Brandspezialist der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Richtig gefährlich werde es erst, wenn die betankende Person aus Angst vor einer Explosion das noch offene Zapfventil herausziehe - und dadurch ein wahres Flammeninferno in der Umgebung erzeuge.
Zumeist entzünden sich Kraftstoffdämpfe, die beim Tanken austreten, durch elektrostatische Entladungen. Diese bilden sich auf vielfältige Weise - zum Beispiel durch Reibung der Kleidung auf dem Autositz, durch Defekte oder unfachmännische Reparaturen am Tankeinfüllstutzen oder durch die Montage von No-Name-Reifen, welche die internationalen Anforderungen hinsichtlich elektrischer Leitfähigkeit nicht immer erfüllen. Aber auch der Abreißfunken eines heruntergefallenen Handy-Akkus kann Feuer verursachen. „Nur Ottokraftstoffdämpfe, also Benzin und Super sowie ethanolhaltige Kraftstoffdämpfe können sich durch elektrostatische Entladungen entzünden“, grenzt von Pidoll das Gefahrenpotenzial ein. Dieseldämpfe ließen sich so nicht entzünden.