Beiträge von much_name

    Hat jemand von einem neuen Mapping gehört? Meine Frage hat den Hintergrund, dass ich meine Maschine gestern Abend vom 10.000er Service abgeholt habe und mir bei der Tour heute ein paar Sachen aufgefallen sind, die sich kaum anders erklären lassen. Ich habe dem Mechaniker gesagt, dass mir das Motorrad zu ruckartig Gas gibt und das Konstantfahrruckeln immer stärker geworden ist. Dass er sich bitte vor allem die Ventilsynchronisation genau anschauen soll. Bei der Rückgabe meinte er, alles in Ordnung, er hätte nur das Gasspiel verringert und die Kettenspannung erhöht. Bei der Heimfahrt habe ich dann gemerkt, dass gar kein Gasspiel mehr da ist. Keinen Millimeter. Und jetzt kommt einer von zwei entscheidenden Punkten, heute in den Kurven war die Gasannahme perfekt. Das ist nicht mehr im Bereich von Sinnestäuschungen. Ich fahre fast jeden Tag, ich merke sowas. Ich habe die letzte Zeit öfter an einen ECU-Flash gedacht und mir genau so eine Gasannahme vorgestellt. Sehr geil. Die zweite Sache, die man gar nicht wegdiskutieren kann: Ich übe seit 2 Wochen nach jeder Runde noch ein wenig auf dem Feld Wheelies. Mit Kupplung. Immer im Standardmodus und Traktionskontrolle auf Stufe 1. Heute versuche ich es, Vorderrad kommt 10cm hoch und die Traktionskontrolle blinkt wie wild und nimmt den Saft weg. Ich habe sicherheitshalber einmal die Zündung ausgemacht und alle Modi durchgeschaltet. Keine Veränderung. Ohne Traktionskontrolle kommt das Vorderrad wie gewohnt.


    Ich werde die nächsten Tage sowieso beim Händler vorbeischauen um das Wartungsbuch nachtragen zu lassen. Da frage ich dann nochmal.


    edit: Der Händler hat NICHTS von einem neuen Mapping gesagt. Lediglich die beschriebenen Phänomene lassen mich darauf schließen.

    Für solche scheinbar zusammenhängenden Ereignisse habe ich für mich folgende Erklärung gefunden: Man sitzt auf dem Motorrad, tausend Umwelteinflüsse stürmen ununterbrochen auf einen ein. Es entstehen laufend bestimmte visuelle Konstellationen, die man schonmal so ähnlich gesehen hat, entweder durch eigenes Erleben, in Videos, oder durch Erzählungen. Und alle diese Möglichkeiten, was gerade passiert ist und was passieren könnte, werden abgespeichert. Das Unterbewusstsein verarbeitet diese Informationen in rasendem Tempo, spielt jede mögliche Folge der aktuellen Situation durch, und man trifft dann meist völlig unbewusst seine Entscheidungen. Und wenn dann eine echte Gefahrensituation auftaucht, hat unser Gehirn hoffentlich die richtige Reaktion abgespeichert. Das ist Instinkt.


    Wir alle kennen diese schlechten Phasen im Leben, wo einfach alles schief geht. Und weil wir Menschen und unsere Vorfahren, von denen unsere Veranlagungen stammen, die meiste Zeit sehr gefährlich gelebt haben, schalten sich in diesen Zeiten ziemlich mächtige Schutzmechanismen ein. Das Unterbewusstsein wird viel dominanter. Man schaltet auf Autopilot. Was heißt das Konkret? Die oben beschriebenen vom Unterbewusstsein durchgespielten Horrorszenarien treten tatsächlich ein. Man glaubt natürlich, man hat es schon lange gewusst. Aber das Unterbewusstsein ist halt ein verdammt pessimistischer Genosse. Und man hört ihm aktuell einfach nur mehr zu als sonst. Und wird zusätzlich Opfer der sich selbst erfüllenden Prophezeiung, weil man zu viel darüber nachdenkt, was es so zu sagen hat.

    Ich bin heute nach einer längeren Ausfahrt durch Tirol wieder auf die Idee gekommen mir die Reifen genau anzuschauen, weil sich die Kurven irgendwie anders angefühlt haben. Und ich im Hinterkopf hatte, dass ich letzte Woche mehrmals Autobahn gefahren bin(300 km), was ich sonst monatelang gar nicht mache.


    Nach 5800 Kilometern nun ein doofes Abnutzungsbild:


    Der Hinterreifen ist in der Mitte und Außen deutlich stärker abgenutzt als dazwischen. Der Vorderreifen hat sich in der Mitte am stärksten abgenutzt, nach außen hin gleichmäßig. Der Grip ist noch einigermaßen in Ordnung, aber man merkt, dass es im Übergang zur starken Schräglage etwas kippelig wird. Aber das hält sich noch im Rahmen. Hinten sind es noch gut 2mm, vorne deutlich mehr. Ich habe die Reifen immer genau nach vorgeschriebenem Druck aufgepumpt. Und bis zu besagten Autobahnfahrten war alles in bester Ordnung. Ich fahre sonst fast nie über 120km/h und grundsätzlich sehr kurvige Strecken.


    Ich dachte halt, dass ich mit einem Tourenreifen auch mal länger geradeaus fahren kann, ohne gleich viereckige Reifen zu kriegen. So hätte ich auch Sportreifen kaufen können. Jetzt muss ich vielleicht sogar den dritten Reifensatz(Originalbereifung inklusive) in einer Saison aufziehen, um noch in einem Monat Spaß in den Kurven zu haben.


    Ich habe jetzt keine Profiltiefe gemessen, aber da wird noch gut 50% dran sein. Die Reifen sind auch noch schön rund. Daran liegt es definitiv nicht.




    2. Gang, Standard-Modus, TCS auf Stufe 1. Meistens 2. Gang, weil ich hier in den tiefsten Alpen wohne und in den ganzen Haarnadelkurven und alles dazwischen eh nie mehr als 80 km/h gehen. Und die Motorbremse bergab genau richtig ist.


    Kleines Update. Der Reifen offenbart bei hochsommerlichen Temperaturen, dass er kein echter Sportreifen ist. Der Begriff "schmierig" beschreibt es ganz gut. Man muss beim Beschleunigen aus der Kurve heraus aufpassen. Wo ich bei 25°C noch aggressiv ans Gas gehen und den Grenzbereich erfühlen kann, rutscht mir das Hinterrad bei praller Sonne und 10°C mehr schneller weg, als es Spaß macht.
    Nicht falsch verstehen, der Reifen ist in fast allen Bereichen sehr gut. Nur wenn die beiden Faktoren sportlicher Fahrweise und hohe Temperaturen zusammenkommen, gerät er an seine Grenzen. Nächstes Jahr werde ich wohl für den Hochsommer echte Sportreifen holen und für die kälteren Monate beim Roadtec01 bleiben.

    Ich hatte den Angststreifen beim originalen Dunlop nach einer Woche weg und war bis zum Ende auf meiner Hausstrecke regelmäßig auf der Kante unterwegs. Der nach 3200 Kilometern aufgezogene Metzeler Roadtec01 hat immer noch einen sichtbaren Streifen von 1cm. Ich musste extra die Angstnippel abmontieren und es voll darauf anlegen, um den Reifen bis auf Kante zu bekommen. An der MT-09 sind mit den Roadtec 01 die Fußrasten das Limit. Und ich habe die Federvorspannung vom ersten Tag an auf Maximum. Das zeigt für mich, dass dieser Streifen im letzten Grenzbereich einfach null Aussagekraft hat, wenn man nicht die Reifenwahl berücksichtigt.

    Geht mir genauso. Je vertrauter ich mit meinem Moped werde, desto öfter schleift es. Ich habe hier in den Alpen auf manchen Strecken fast nur steile Haarnadelkurven, also reicht in der Kurveninnenseite oft schon wenig Schräglage. Mich würde also auch interessieren, ob jemand eine Lösung mit spürbarer Verbesserung dafür gefunden hat.