Beiträge von blahwas

    Es ist eine Versys 650 aus 2007 mit ca 75000 km (Tacho 27000 km, Wartungsnachweise aber bis 45000 km). Das Motorrad ist 1. Hand, stand aber die letzten 5 Jahre. Zunächst beim Händler, dann in einer Scheune. Entsprechend machte sie bei der Besichtigung keinen Mucks, und auch mit einer neuen, mitgebrachten Batterie tat sich nichts. Ich habe sie trotzdem genommen, denn ich vertraue dem Verkäufer. Optisch ist sie Mauerblümchen: Sie wurde richtig aufwendig lackiert und hat feine Details, z.B. Carbon-Motordeckel, aber sie stand eben lange. Wir fischen auch viel Laub und Baumnadeln aus diversen Ritzen. Die Reifen sind natürlich zu alt, DOT 2010, aber es gibt einen weiteren Reifensatz dazu, der hat zwar weniger Profil, ist aber DOT 2008. Das Benzin ist ebenfalls ewig alt, sieht aber noch nach Benzin aus und riecht auch so. Es sind nur etwa 2 Liter im Tank und es ist kein Rost zu sehen. Der Tankdeckel lässt sich kaum öffnen, und zwischen Deckel und Tank, also am Kragen, klebt der Schmodder.


    Habe sie mir per Spedition liefern lassen. Batterie getauscht, einen defekten Blinkerspiegel ersetzt und eine kurze Probefahrt gemacht, dann mit Super Plus vollgetankt und TÜV probiert. HU hat geklappt, AU durchgefallen. Also Zubehörauspuff, Power Commander und Lambda Dummy ausgebaut, Originalauspuff eingebaut und kurze Probefahrt. Damit dann die AU bestanden (mit 3 Augen zudrücken, aber bessere Werte) - da waren nach 100 km schon Risse in der Lauffläche des Hinterreifens =O


    Als nächstes sind Bremspumpe vorne (rüste ich gern auf), Bremsflüssigkeit und Reifen dran. Im Frühjahr innerdeutsche Probefahrten und dann entscheiden, ob ich mich damit im Sommer nach Norwegen traue, oder ob sich Standschäden zeigen.

    Die Kontakte sind von hinten eingeschoben und arretieren mit Stanzblechen. Im untersten Bild möglicherweise zur Mitte hin. Wenn du die Kabel von hinten reinschiebst, kannst du vielleicht sehen, wie der Mechnismus funktioniert.


    Es gibt dafür Auspinnwerkzeuge. Leider gibts davon sehr zahlreiche und ich weiß nicht, welches das Richtige für Yamaha ist.


    mein Tipp: Originale Blinkerstecker braucht kein Mensch. Ich habe da Wago-Klemmen, die sind super.

    Weitere Apps

    Die größte Enttäuschung vorneweg: Die beliebte Kurviger-App (in allen Versionen) ist nicht für Android Auto geeignet. Wenn man sie am Smartphone startet, passiert am Elebest gar nichts. Man könnte sie sich bestenfalls über Mirrorlink anzeigen lassen, aber bedienen kann man sie dann weiterhin nur am Smartphone. Das Gleiche gilt für Calimoto, und auch für die Cruiser-App vom früheren Entwickler der Kurviger Android App. Vielleicht kommt das in künftigen Versionen, aktuell laufen die Apps nur auf dem Smartphone selbst. Es müssen also andere Apps her.


    OSMand

    Es drei verschiedene Versionen von OSMand. Das kostenlose OSMand und das kostenpflichte OSMand+ aus dem Google Play Store, und das kostenlose OSMand~ aus dem kostenlosen F-Droid App Store (Third Party-App). Und der Knaller: OSMand~ kann das Gleiche wie OSMand+, also auch beliebig viele Kartendownloads. Aber leider kann OSMand~ kein Android Auto, OSMand und OSMand+ aber schon. Im Folgenden nenne ich alle Varianten einfach OSMand. OSMand nutzt wie der Name schon sagt die Open Street Map-Karten, die in den meisten Gegenden der Welt das beste, aktuellste und detaillierteste Kartenmaterial überhaupt sind. OSMand kann hunderte und Tausende von POI ("Favoriten") importieren, ohne ins Schwitzen zu kommen. OSMand kann Routen online schnell berechnen, oder offline, dabei kommt das Smartphone aber gern ins Schwitzen. Lieder kann OSMand nicht die Kartenansicht während der Navigation gekippt ("in 3D") darstellen, so dass man etwas weniger Übersicht als auf anderen Apps hat. Dafür bietet sich normalerweise das Hochformat besonders an - was aber mit Android Auto nicht geht. Es gibt einen Annäherungsalarm für Favoriten und Wegpunkte, was mich als Passknacker freut. Ist das Smartphone mit dem Display gekoppelt, lässt sich OSMand auch am Smartphone noch bedienen - das ist auch nötig für alles was über einfachste Eingaben hinausgeht.


    Grafik OSMand im Fullscreen


    Grafik OSMand im Splitscreen



    Mapfactor Navigator

    Dies ist eine auf den ersten Blick vielversprechende App. Man hat die Wahl zwischen einer kostenlosen Version mit einer OSM-Karten und ohne Live-Verkehrsdaten, oder einer kostenpflichten Version mit TomTom-Karten und Live-Verkehrsdaten. Die Smartphone-App ist sehr mächtig, sie kann Favoriten, Routen und Tracks importieren. Man kann GPX-Dateien mit Routen laden, indem man sie im Android Finder öffnet. Die Android Auto-Steuerung dagegen ist maximal simpel gehalten. Man kann hier ausschließlich eine Route zu bereits eingespeicherten Favoriten starten, sonst nichts. Es wird zwar eine bereits geladene Route übernommen, wenn man sie zuvor in der Smartphone-App gestartet hat, aber weil die App auf dem Smartphone sich nicht bedienen lässt, wenn das Elebest verbunden ist, muss man dafür nicht nur das Smartphone rausfummeln, sondern auch noch das Elebest ausschalten. Damit ist die App für Android Auto in der Praxis leider nur umständlich zu benutzen. Echt schade, so knapp am Ziel vorbei.


    Grafik Mapfactor Fullscreen


    Die TomTom-Welt: Gleich drei Apps

    Die TomTom GO App kostet 20eu im Jahr und ist erkennbar gut ausgereift und mächtig. Es gibt offline Karten. Tracks können über die TomTom Cloud importiert werden, und diese können dann auf dem Elebest abgefahren werden. Leider wird man nicht zum Start des Tracks navigiert, und Wegpunkte werden dann weder angezeigt noch angesagt.


    Die GO Ride App von TomTom ist völlig anders und rein online bietet und bietet leider keine Unterstützung für Android Auto. Damit ist die App mit dem Elebest nicht zu verwenden. Sie könnte kurvige Strecken von A nach B planen. Ein Import von Tracks aus einer lokalen Datei auf dem Smartphone wäre möglich, aber ohne die Wegpunkte. Auch hier wird man nicht zum Start des Tracks geführt. Für mich wäre sie mangels Import von Wegpunkten ohnehin nicht zu gebrauchen.


    Die AmiGO App von TomTom ist kostenlos, rein online und unterstützt Android Auto, aber Routen lassen sich weder über die TomTom-Cloud noch als Datei importieren. Es werden auch keine kurvigen Strecken geplant, und Verkehrsinformationen gibt's auch nicht. Da kann man auch Google Maps benutzen.


    Weitere Android Apps mit Android Auto-Unterstützung im Kurzeindruck:

    • MyRoute-app: Nur mit Abo unter Android Auto zu verwenden
    • HERE WeGo: Lässt sich unter Android Auto verwenden, wenn sie zuvor am Smartphone gestartet wurde - dann aber nur noch unter Android Auto bedient werden. Routen können nur zu einem Ziel geplant werden. Es werden drei Varianten angezeigt.
    • MAPS.ME: kann Dateien importieren
    • Gaia GPS: Keine Bedienung am Smartphone möglich, wenn mit Elebest verbunden. Kann Wegpunkte aus Dateien importieren.
    • BMW MOTORRAD connected: Die offizielle BMW-App importiert die Wegpunkte aus einer Route per Datei. Das hilft aber nichts, denn das Navigieren mit der App funktioniert nur, wenn sie mit einem BMW Display gekoppelt ist.
    • Ebenfalls interessant: Waze, Mapy.cz



    Zur Displaygröße:

    Da Gerät ist so groß wie ein kleines Tablet, aber leider nutzen die Navi Apps den Platz nicht richtig aus. Besonders im Splitscreen-Modus hat man auf einem klassischen 4,3" Gerät eher mehr Nutzfläche.




    Mich stört die Systemleiste am unteren Bildschirmrand. Ich hätte die lieber links oder rechts am Rand - aber leider lässt Google nicht zu, dies zu ändern. Das entscheidet das Handy, dafür kann der Bildschirm nichts. Wer rausfindet, wie man das umstellen kann, melde sich.



    Elebest C750 mit Apple Carplay vom iPhone

    Leider ist mein iPhone ein vernageltes Geschäftshandy, daher war kein Test möglich. Calimoto unterstützt bereits Apple Carplay, das dürfte aktuell der Königsweg sein, wenn man sich iPhone und die App leisten möchte. Calimoto Premium kostet aktuell runde 10 Euro die Woche, 60 Euro im Jahr, oder einmalig 250 Euro. Einige interessante Features, z.B. Regenradar, gibt's nur mit den Zeitpaketen, nicht mit der Einmalzahlung. Es gibt auch eine kostenlose Version, mit der man planen kann, aber nicht navigieren.



    Fazit

    Mit 209 Euro kostet das Elebest weniger als ein Motorradnavi und hat dabei das größere Display und die moderne Software. Die Hardware ist für den Preis richtig gut! Google hat in seinem App Store einige Beschränkungen für Android Auto Apps verpflichtend gemacht, dass die Bedienung am Displays nicht zu komplex sein darf. Das verhagelt anspruchsvollen Nutzern die Idee, das Smartphone wirklich in der Tasche lassen zu können, weil man für Routenplanung, Umweg über Tankstelle, Eintragen einer Umleitung usw. doch wieder am Handy fummeln muss. Das muss man akzeptieren, wenn man sich nicht das Handy ans Motorrad schrauben will. Dafür bekommt man mit dem Elebest einen richtig großen und hellen Bildschirm, der sich wirklich mit Handschuhen bedienen lässt, und hat wesentlich weniger Stress mit dem Handyakku.


    Das Elebest C750 ist richtig groß! Leider habe ich an meinem Naked Bike eigentlich keinen Platz dafür, da ich einen Tankrucksack verwende, so dass es unterm Tacho verdeckt wäre, und überm Tacho wäre es fehl am Platz. An Tracer hätte es überm Tacho. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir ein kleineres Gerät im Hochformat wünschen - falls das in Carplay und Android Auto überhaupt vorgesehen ist.


    Summa summarum würde ich nach jetzigem Stand das vorläufige Fazit ziehen, dass das Elebest mit kleinen Einschränkungen praxistauglich ist (40 Sekunden nach Motorstart warten). Bei den Apps war jetzt nichts dabei, was mich wirklich umgeworfen hat. Am ehesten noch OSMand, aber ich müsste noch gelegentlich das Smartphone direkt bedienen. Wer aktuell bereits OSMand verwendet, steigt wahrscheinlich am einfachsten um. Zum Preis zweier Handyhalterungen bekommt man hier ein Display mit Halterung, das Wasser und Hitze abkann.


    Es ist hoffentlich nur eine Frage der Zeit, bis entweder Calimoto oder Kurviger ihre Apps für Android Auto ertüchtigen. Die haben schließlich auch Cabrio-Fahrer als Zielgruppe. TomTom könnte auch sehr gern die Motorradfunktionen in die GO!-App integrieren. Hätte ich bei der Kauf eines Motorrads die Wahl "mit oder ohne Smartphone-Bildschirm?", würde ich mich eher dafür entscheiden. Die Technik hat absolut Zukunft und erspart einige nervige Bastelei und Sorge um die Handyladebuchse, den Kamerastabilisator usw.


    Hinweis: Die Firma Elebest hat mir das Gerät kostenlos zum Test zur Verfügung gestellt.