Korsika 2024 Passknackertour

  • #1

    Koriska, Insel der Schönheit. Bergige Mittelmeerinsel. Wer dort war, schwärmt. Da wollte ich schon lange mal hin. Beim Passknacker ist die Insel seit 2014 vertreten, und es gibt dafür einen eigenen „Landespreis“, auch wenn sie politisch natürlich zu Frankreich gehört. Angesichts von 845 Passknackerpunkten auf dem Festland ist das sicherlich hilfreich, dass nicht noch 112 weitere dazu kommen, plus 2 Fährüberfahrten (oder Flüge).


    Tja, die Anreise. Runterfahren auf Achse oder Anhänger oder im Transporter, oder Fliegen und Mieten? Auf dem Weg lauern zwei Alpenüberquerungen, 3 verschiedene Mautsysteme und 2 Fähren. Wer wenig Zeit hat, sollte vielleicht eher fliegen. Ich habe aber viel Zeit: vom 1.-20. Mai. Da liegen 3 Feiertage und 3 Wochenenden drin, so dass ich dafür nur 11 Urlaubstage brauche.


    Auf dem Hinweg werde ich mich in Norditalien vergnügen. Da gibt's einiges, wo ich noch nie war, und zwar am Comer See und südlich der Po-Ebene im Hinterland zwischen Genua und La Spezia. Danach bringt mich eine Fähre von Savona nach Korsika. Auf dem Rückweg nehme ich eine Fähre nach Toulon in Südfrankreich, und widme ich mich in ähnlicher Weise Südostfrankreich zwischen Rohne und Gap bis hoch zum Genfer See, wobei ich mir natürlich wetterbedingt Änderungen vorbehalte. Leider gibt es keine Fähre von Korsika nach Spanien. Dazu wäre ein Umweg über Sardinien nötig, und das wird dann insgesamt ziemlich weit.


    Auf dieser Reise wird mich das bewährte Trio Luca, Mirko, Yannick begleiten. Sie fahren unverändert Tenere, Tuareg und Africa Twin, sind also eher im Unterholz zuhause. Letzterer ist eigentlich wechselwillig, aber die Motorradhändler waren wohl zu langsam. Wir treffen uns wegen unterschiedlicher Urlaubszeiträume erst in Korsika und übernachten dort gemeinsam. Zwischen den Unterkünften gilt wieder „alles kann, nix muss“. Und das ist auch gut so.


    Korsika ist berühmt-berüchtigt für schmale Straßen in felsiger Landschaft. Man sieht also nie um die Kurve herum, und wenn einem ein Auto entgegenkommt, müssen beide auf Schrittgeschwindigkeit runter. Von Schrittgeschwindigkeit halten Einheimische aber eher weniger. Und auch ohne dieses Dilemma sind die Strecken so kurvig, dass mir manch ein Routenplaner für einige Tagesetappen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h ausspuckt! Hilfe! Ich traue dem Braten nicht und plane meine Tagesetappen am Festland wie gewohnt, und in Korsika mit 6 statt 8 Stunden Fahrzeit täglich.


    Ich habe aktuell im Fuhrpark eine 2007er Versys 650 und eine 2018er Yamaha MT-09 SP „GT“ (18 Liter Tank). Auf dieser Reise wird mich die Yamaha begleiten. Es wird meine erste längere Tour mit diesem Motorrad. Der Vorgänger war eine 2018er Yamaha MT-09 „GT“ ohne SP, daher bin ich mit Ergonomie und Leistung vertraut, aber noch nicht mit dem Fahrwerk. Dunlop stellt mir einen Reifensatz „Mutant“ bereit. Das ist ein universeller Reifentyp, mit dem man eigentlich nichts falsch machen kann, außer auf der Rennstrecke oder im Schlamm. Ich will aber 10 km maximal leichte Schotterwege am Tag fahren, der Rest ist Asphalt in sehr unterschiedlich Ausprägungen an Griffigkeit und Zerfall. Und da ist mir ein Multitool lieber ein reiner Straßenreifen. Angesichts von 7000 km Gesamtlänge ist aber fraglich, ob ich mit einem Reifensatz durchkomme. Schaumermal, dann sehen wir schon. Es entfallen jeweils ca. 2300 km auf Anreise, Korsika und Abreise.


    Mi 1.5. Nürnberg - Breno


    Kurz vor der Reise bin ich umzogen, und die Reifen kamen erst 3 Werktage vorher, das macht die Vorbereitung nicht einfacher. Auch das Öl war schon 7000 von 10000 km drin, und die vorderen Bremsbeläge ersetze ich auch noch. Wie immer schaffe ich es, am geplanten Abreisetag vormittags gepackt und angezogen auf einem Motorrad mit laufendem Motor zu sitzen – mehr kann man vom Leben nicht erwarten. Ob's jetzt 9:30 oder 9:00 Uhr ist, sei's drum. Der Wintereinbruch ist auch wieder vorbei und so geht’s ohne Schneeregen nach Süden. Die Idee haben sicherlich auch andere, aber da muss man eben durch. Ready to Reise:



    Es geht heute nicht über die A7 nach Süden, weil ich da letztes Mal soviel Ärger hatte, sondern über die B2 Richtung Augsburg und dann erst diagonal zur A8, dann etwas A7 und schließlich A96 raus aus Deutschland. Es rollt keine Welle aus Benelux, und so geht’s ohne Verzögerungen und Aufreger nach Österreich, per Tunnel um Bregenz herum. Am Ende der mautfreien Autobahn ist in Hohenems ein Tankstopp Pflicht, und dann hab ich mir vorgenommen, von Nord nach Süd durch Liechtenstein zu fahren, so zur Auflockerung. Den nördlichen Grenzübergang zwischen Nofels und Schellenberg kannte ich tatsächlich noch nicht. Letzter ist dann der erste Passknackerpunkt heute.



    Die Sonne scheint bei mittlerweile 24 Grad. Ich sehe viele T-Shirts und kurze Hosen. Liechtenstein ist putzig, aber etwas nervig zum Durchfahren, weil Tempo 50 das höchste der Gefühle ist. Völlig überraschend ist es auch kein Billig-Tankstellen-Paradies. Darauf ist man wohl einfach nicht angewiesen. Der Sprit ist teurer als in beiden Nachbarländern. Man hat hier andere Werte.



    Südlich raus geht’s aus Liechtenstein über den St. Luzisteig, das ist die erste echte Motorradstrecke heute. Ich habe eine Triumph Rocket vor mir und irgendeine Harley hinter mir. Und einen brandneuen Reifensatz unter mir, so dass ich die Schräglagen behutsam steigere. Dann geht’s über Schweizer Bundesstraßen durch Chur und schließlich die Lenzerheide hoch. Tolle Motorradstrecke, wenig Betrieb, aber leider einige Baustellenampeln. Die Ankunftszeit zeigt mittlerweile deutlich auf 19 Uhr. Tja, jetzt kann ich auch nicht mehr abkürzen. Aber ich kann weiterfahren! Hoch den Julierpass, hier wird’s hochalpin. Kaum liegt neben der Straße Schnee, wird es gefühlt sofort 5 Grad kälter.



    Die Temperatur sinkt minütlich auf 12 Grad ab – ich fahre einfach weiter. Es geht durchs beschauliche St. Moritz, wo mir ein Polizei-Audi-Elektro-SUV fast die Vorfahrt nimmt. Ich ertrage es ohne Handzeichen und Fußabdrücke, biege dann rechts ab zum Berninapass. Nach dem letztem Ortsausgang tun alle so, als wären sie in Italien, da will ich nicht die Spaßbremse spielen. Der Dunlop ist inzwischen rundum angeraut und gibt keine Zeichen, dass ihm irgendwie kalt wäre – also ran an den Speck! Der Breninapass ist zwar 2330 m hoch, wird aber ganzjährig geräumt. Das sieht man sehr deutlich.



    Dem Fahrspaß schadet es nicht.



    Jetzt ist es aber wirklich Zeit für eine zusätzliche wärmende Schicht. Die Aussicht ist auch nicht schlecht, ich bin aber nicht so recht in Foto-Laune – die Ankunftszeit drückt. 19 Uhr, das sind 2 Überstunden! Pausen müssen trotzdem sein.


    Ich mag die kompakte Bauweise der MT-09 sehr.


    Eigentlich war für den Nachmittag Regen angesagt, der hält sich bisher aber erfreulich zurück. Kaum überm Grenzübergang in Italien angekommen, entdecken plötzlich alle das Gaspedal, und ich schwimme halt so mit im Verkehr. Über den Passo d'Aprico geht’s nach Osten, dann vor Edolo weiter nach Süden, zu meinem Hotel in Breno. Diverse Tunnels schützen mich vor leichtem Nieselregen auf den letzten 20 Minuten. Ich bin mittlerweile ganz schön müde und mache sogar 10 Minuten vor dem Ziel noch einen Tankstopp, der dritte heute, und der ist auch für meine Konzentration gut.


    Meine Unterkunft ist schnell gefunden. Es ist augenscheinlich eine Jugendherberge, die auch Zimmer vermietet. Mein Doppelzimmer hat 25qm, und ein eigenes Bad. Mit Frühstück kostet das sagenhafte 40 Euro – wow! Es sind ein paar Restaurants in der Nähe, und trotz 1. Mai haben die Geschäfte heute offen. Es gibt eine Pizza, völlig überraschend in Italien, 7,50 Euro inkl Cola.


    Das war heute ein langer Anreisetag. Ich hatte eine stressige Vorbereitung bis zur letzten Minute und unterwegs fallen mir stündlich Dinge ein, die ich vergessen habe. Die Tour heute war sehr lang, und weder A7-Vermeidung noch Liechtenstein haben sich so richtig gelohnt. Aber das weiß man erst hinterher. Für morgen ist seit Tagen so viel Regen angekündigt, dass ich ernsthaft überlegt habe, die Anreise 2 Tage später zu beginnen. Aber außer Lebenswerk-Pflege habe ich hier keine Mission. Ich kann auch alle Umwege aus der Route werfen und direkt zum nächsten Hotel fahren, mit Stopp an jedem Cafe. Jetzt beginnt der erholsame Teil, nach dieser eher stressigen Anreise heute.


    Die neue Yamaha fährt bisher brav. Das hochwertige Fahrwerk mit seinen 7 Parametern, die man an 11 Stellen mit 4 verschiedenen Werkzeugen einstellen kann, habe ich zunächst nur in die Mitte von allem gestellt, und damit bin ich schon nicht schlechter unterwegs als mit der alten Yamaha, die 80000 km runter hatte. Nachteil am SP-Fahrwerk: Der Fernversteller der Federbeinvorspannung stört beim Fahren im Stehen. Der Dunlop Mutant macht sich sehr gut. Der Tacho der SP ist zwar funktional identisch zum Basismodell, aber invertiert, und er macht bei vielen Modellen Ärger. Auch bei mir ist er heute auf der Autobahn einfach eingefroren. Davor wurde ich gewarnt! Es hilft Ausfahrt nehmen, Zündung aus, Zündung an, und alles geht wieder. Die neuen EBC Sinter Bremsbeläge vorne packen ab dem ersten Meter richtig schön zu. Ich würde aber die Pumpe noch etwas nach links verschieben. Die Hinterradbremse hat etwas viel Leerweg bzw. ist mir der Hebel zu tief. Und die sportlichen Griffschalen bieten spürbar weniger Windschutz als meine gewohnten, sind aber auf dem gleichen robusten Träger.


    585 km heute

  • #2

    Do 2.5. Breno - Como


    Was ich alles nicht dabei habe: Pinlock-Scheibe, Gehörschutz


    Heute ist der erklärte Regentag. Ich wollte auf dem Weg zum Comer See nach Westen zunächst einen Schlenker nach Osten fahren, um noch mehr Passknackerunkte einzusammeln, bei denen ich zuvor noch nie war. Aufgrund der erstaunlichen Länge der Tour und wegen des schlechten Wetters werfe ich diesen Schlenker raus und erhalte eine Restfahrzeit von 5 Stunden. Das sollte doch auch bei Regen möglich sein.


    Zunächst gibt’s Frühstück, nicht in der Jugendherberge, sondern in einem Partner-Hotel, 10 Minuten Fußweg. Das ist nicht ideal, aber für 40 Euro kann man echt nicht meckern. Das Buffet ist bezahlt und ich nehme mit, was ich tragen kann – das reicht dann den restlichen Tag. Auch wenn ich sicherlich Zeit zum Einkehren hätte. Am Rückweg kann ich gleich noch Wasser für den Tag einkaufen. Noch tröpfelt es nur leicht, aber ich starte lieber gleich in Regenkombi. Das erste Ziel heute ist der Punkt Lozio. Das ist ein verschlafener Ort am 1090 Meter am Berg, der sich hinter 25 Minuten Serpentinen und sonstigen Kurven versteckt.



    Von hier könnte man ein Stück Schotter nach Osten weiterfahren zu einem XXX- (Schotter-) Passknacker, aber ich will's ja heute kurz halten, und im Regen brauche ich das wirklich nicht. Zumal mein Visier beschlägt. Es wird auch den ganzen Tag nicht mehr auftauen. Also wieder runter und westwärts. Nach etwas Bundesstraßengebratze erreiche ich den Abzweig, und nach einigen Kehren den Colli di San Fermo. Hier möchte eine Kirche fotografiert werden. Es gibt zusätzlich noch einen kurze Sackgasse weiter hoch den Berg, die ebenfalls dokumentiert werden möchte.



    Der nächste Punkt liegt wieder einiges an Bundesstraße entfernt, und freundlicherweise lässt der Regen nach. Angekommen am Passo die Zambla habe ich aber große Probleme mit meinem Handy. Der Touchscreen mag mich nicht mehr. Das hatte ich vor ein paar Tagen schon, da hat ein Neustart geholfen. So auch heute wieder. Und weiter geht’s! Am nächsten Fotopunkt ist das Handy aber noch launischer, es lässt sich auch nicht mehr neu starten, weil der Touchscreen genau an der Stelle streikt. Langes Drücken aller Tasten hilft zwar, aber so weiterfahren bringt's nicht. Ich hole also mein Ersatz-Handy aus dem Topcase und montiere es an den Lenker. In weiser Voraussicht habe ich die Software nahezu auf den gleichen Stand gebracht. Als SIM-Karte dient eine kostenlose 200 MB-Netzclub-Karte. Nachteil: Das alte Handy lädt nur per Kabel statt induktiv. Beim ersten Wasserspritzer in der Nähe des Steckers wird es mit „Feuchtigkeit erkannt“ nicht mehr laden und 60 Minuten später ist dann der Akku leer.


    So geht's adäquat weiter mit einer leichten Navigationspanne an einer unübersichtlichen, mehrspurigen Kreuzung mit mehreren Ebenen. In der Nähe des Comer Sees steigt die Verkehrsdichte deutlich an. Am Colma (Sormano) möchte ein Teleskop fotografiert werden.



    Das Motorrad möchte eine Pause, bzw. Sprit. Da gehe ich gern mit, es regnet eh gerade sehr stark. Das Regenradar sagt: Ich bin mitten in einer breiten Regenfront. Abwarten würde 1,5h dauern. Die restliche Strecke dauert 45 Minuten. Beides zusammen wäre dann 18 Uhr am Hotel. Das ist mir zu spät, also geht’s nach einem Snack weiter. Das fahren mit beschlagenem bzw. offenem Visier ist wirklich anstrengend. Es hat inzwischen nur noch 8 Grad und ich verfluche, dass ich die Heizjacke daheim gelassen habe. So langsam findet das Wasser auch den Weg in alle Ritzen und nach der letzten Pipi-Pause komme ich nicht mehr in den durchnässten Handschuh rein. 5 Minuten vor dem Ziel ist das ok. Der letzte Punkt ist freundlicherweise direkt im Ort wo mein Hotel liegt, jedoch 1 km dahinter.



    16:15 bin ich schließlich am Hotel und vergewissere mich, dass die Rezeption besetzt ist, bevor ich meine 7 Sachen ablade. Nass reingehen ist mir immer unangenehm, aber es gibt leider überhaupt keine geeignete Abstellfläche für mein nasses Zeug. Auch im Zimmer ist kein Haken an der Tür, kein Dach überm Balkon oder auch nur ein Tisch, unter den man die Stiefel stellen kann. Dafür ist der WC-Rollen-Halter quasi in der Duschkabine. In letztere gehe ich jetzt rein, um mich aufzuwärmen. Danach krieche ich unter die Decke, kuschle mit dem warmen Laptop und verfluche die moderne Smartphone-Navigations-Technik. Ich lade das fragwürdige neue Handy gerade am Kabel, der eine Streifen am Display ist weg und der Touchscreen lässt sich auch wieder bedienen. Vielleicht heilt es sich ja durch Trocknung? Dafür erscheint ein weißer Streifen, der beim laden grün pulsiert.



    Route heute 260 km:


    Die reine Erholung war das heute nicht. Motorradfahren macht ohne Regen definitiv mehr Spaß. Morgen geht’s nach Süden, und dann ist Regen Geschichte. Eines von beiden Handies wird ja wohl funktionieren.

  • #3

    Fr 3.5. Como - Taro


    Heute ist der Regen vorbei, aber es ist weiterhin feucht-frisch. Ich werde 2 Punkte am Comer See sammeln, dann quer über die Po-Ebene in die Emilia-Romagna wechseln und dort 2 Nächte bleiben, um weiterhin Lebenswerk aufzuräumen: Westlich und Südlich davon habe ich bereits alles auf vorherigen Reisen eingesammelt.


    Gestern Abend habe ich mein altes Handy Software-mäßig ertüchtigt. Es wird jetzt mein Haupthandy sein. Das Hotelzimmer (insbesondere das Bett) und das Frühstück waren gut. Pünktlich um 9 starte ich ohne Regensachen bei 12 Grad. Einen Punkt im Nachbarort, dann unten am Comer See runter und am anderen Ufer wieder rauf. Echt schön hier, aber auch dicht besiedelt.



    Alternativ hätte ich auch die Fähre nehmen können, aber da bin noch von Ostern in Ungarn etwas traumatisiert – ich musste eine Stunde auf eine 5 Minuten-Fahrt warten. Ich folge jetzt einem anscheinend einheimischen Guzzi-Fahrer. Na gut, in Sichtweite des Werkes würde ich mich vielleicht auch trauen, so eine italienische Preziose zu fahren. Er gibt das Tempo im Tunnel vor, ich folge. Die Schilder kümmern natürlich niemanden, ihn besonders wenig. So verpasse ich sogar meine Ausfahrt, die in einer so kurzen Tunnel-Lücke liegt, dass mein Handy keine Peilung findet, und das Tempo war so hoch, dass das Navi mich noch mitten im Tunnel vermutet hat. Naja, nächste Ausfahrt runter, umdrehen, rauf, und dann klappt's auch. So geht’s hoch zum Piazzo (Casargo). Mit Blick auf schneebedeckte Gipfel, ganz nah an intensivem Grün. Das sieht man selten.



    Und das war's dann für die Region hier! Naja, fast, am Passo della Cava war ich noch nie, aber der liegt auf der anderen Seite vom See, was über 1 Stunde Umweg ist, und das ist es mir heute nicht wert. Mein Handynavi funktioniert so halb: Karte in 2D plus Podcast funktioniert. Mit Karte in 3D beendet sich OSMand gelegentlich kommentarlos. Also geht’s in 2D zur Autobahn und zügig Richtung Süden. Es sind 200 km bis zum nächsten Pass. Die Straßen sind frei, die Sonne scheint, und bald passiere ich Mailand. Ein Krankenwagen mit Blaulicht spendiert sogar Windschatten. Bei Piacenza geht’s runter von der Autobahn, und ein Gewerbegebiet wirbt um meine Aufmerksamkeit. Gute Idee eigentlich, einkaufen, tanken, trinken, Snack mampfen.


    Frisch gestärkt geht’s aus der Ebene in die Berge. Hier warten kleine Straßen auf Besucher, landestypisch in unterschiedlichen Zuständen. Ich habe viel mit rissiger Oberfläche, Absackungen und Verwerfungen zu tun. Das ist aber nicht schlimm, denn all das hat trotzdem kräftig Grip. Man sollte sich nur nicht aus dem Sattel werfen lassen, dann kann man hier auch tüchtig sportlich fahren. Ich bin heilfroh über einen Reifen mit mehr Negativprofilanteil, der nicht beim ersten Brösel auf der Straße hilflos auf dem losen Material ins Rutschen kommt. Ich habe neuerdings TCS Mode 1 statt 2 eingestellt (also sportlicher) und stelle keine Schwierigkeiten am Hinterrad fest. Man sollte aber darauf achten, dass das Vorderrad in Fahrtrichtung zeigt, wenn's mit dem Bodenkontakt nicht mehr so gut klappt. Wenn gleichzeitig hinten Drehmoment zerrt und vorne die Straße nach unten verschwindet, dann nimmt die ECU zwar Leistung zurück, aber milder als auf TCS Stufe 2. So oder so – es macht richtig Bock!



    So wandern 4 Passknackerpunkte in den Köcher, und ich föne gepflegt über die Buckelpisten. Wo ist eigentlich ein Mitfahrer mit Supermoto, wenn man einen braucht?



    Leider beginnt der Handyakku jetzt abzusacken. Die Prozente schrumpfen schneller als die Kilometer. Das Handy mag das Ladekabel nicht mehr und lädt nicht mehr. Ein anderes Ladekabel funktioniert, aber auch hier ist der Akku im Sinkflug, sogar mit reduzierter Helligkeit und ohne Musik oder Podcast. Erst der Flugmodus bremst den Sinkflug so weit, dass es bis ins Hotel reichen sollte. Und dann kommen auch noch Regenschauer, nachdem ich bereits wegen Wärme die Membranjacke ausgezogen hatte – also rein in die Regenjacke. Jetzt konzentriert bleiben! Da helfen viele Pausen, vielleicht auch einkehren und Handy an einer Steckdose laden – oder Adrenalin. Naja, ich erreiche 16:00 das Hotel. Der Checkin ist etwas zeitraubend, mein Zimmer ist noch nicht frei, ich bekomme ein anderes. Ich bin hier in Borgo Val di Taro, das ist eine Kleinstadt mit lebendigem Ortszentrum.


    360 km heute


    Heute hat sich gezeigt, dass ich ein Navi-Problem habe. Ich war lange skeptisch bzgl. Smartphone Navigation, und am 8. Reisetag mit dieser Lösung haben sich schon zwei Bedenken bewahrheitet: Handys sind empfindlich (S20FE) und Feuchtigkeit nervt (S8). Das alte Handy ist leider eine Krücke, und laden per Kabel hat keine große Zukunft, weil das Handy ständig Feuchtigkeit erkennt oder das Kabel für beschädigt erklärt, oder einfach Apps beendet, oder nicht genug Strom zieht, um den Akku zu halten. Ich sollte versuchen, ein neues Handy aufzutreiben, dass mein S20FE ersetzt, damit ich wieder induktiv aufladen kann. Es muss genau dieses Modell sein, weil zum SP Connect-System eine passgenaue Handyhülle gehört. Hier im Ort scheint es keinen Handyladen zu geben, und ich komme zwar übermorgen an Genua vorbei, aber dann wird Sonntag sein...


    Was ich alles nicht dabei habe: Pinlock-Scheibe, Gehörschutz, wasserdichte Socken, altes China-Navi als Backup

  • #4

    Sa 4.5. Emilia-Romagna


    Heute ist der Regen aber wirklich vorbei, und es ist auch schon alles trocken. Außer meine Stiefel und das wärme Paar Handschuhe, aber die Handschuhe bleiben auf dem Balkon und bei den Stiefel akzeptiere ich heute die Restfeuchte, und gehe erstmals ohne Müllbeutel über den Socken rein. Heute muss ich nicht einpacken und auschecken, denn es ist eine Rundtour. So geht’s gut gelaunt ohne Gepäck, leicht wie eine Feder, los auf die Genusstour. Einfach nur Motorrad fahren auf italienischen Bergstrecken um die 1000 Meter.


    Das Samsung S8 hat ein frisches Kabel bekommen und lädt heute völlig unschuldig ohne Probleme an der zweiten USB-Dose an meinem Motorrad, als wäre nie etwas gewesen. Ich beäuge den Akkuladestand immer wieder mal misstrauisch, bin aber beruhigt. Wenn's jetzt heute und die nächsten 15 Tage nicht regnet, ist alles in Ordnung. Vorsichtshalber lasse ich den Stecker drin, dann kann nichts eindringen und den super sensiblen Alarm auslösen.


    Ich fahre ohne Topcase, und darauf habe ich mich vorbereitet! Normalerweise klebt man ja das Passknacker-Poster aufs Topcase. Da gibt’s jedes Jahr ein Neues. So verhindern die Organisatoren, dass alte Nachweise mehrfach eingereicht werden können. Ich habe den Aufkleber auf eine Plastik-Tafel geklebt und diese ans Motorrad geschraubt. Und zwar an den waagrechten Teil des Kennzeichenauslegers. Den hat der Vorbesitzer montiert! Eigentlich trägt die MT-09 RN43 ihr Nummernschild ja seitlich montiert hinterm Hinterrad. Das gefiel mir optisch besser, aber diese Lösung spart ca. 5 kg ein. Außerdem habe ich die Originalteile nicht, ich hatte keine Zeit, und die Schrauben sind auch schon verhunzt.



    Leider ist das nur so lange zu erkennen, bis ich den Topcaseträger montiert habe. Das habe ich wohl nicht zu Ende gedacht. Den Topcaseträger baue ich jetzt nicht jedes Mal ab und wieder an – sind zwar nur 4 Schrauben, aber mit Schraubensicherung. So strapaziere ich heute wohl die Geduld der Passknackeradmins etwas. Aber ich schweife ab. Sonnenschein, Wochenende, Urlaub – Berge, Kurven, Pässe, fröhlich drückender Dreizylinder, was will man mehr? Vielleicht noch mehr Pferdestärken?



    Ich hatte hier und da auf Hauptstrecken auch menschliche Gesellschaft, schließlich fahren Italiener durchaus auch sehr gern Motorrad. Aber eher nicht auf den Nebenstrecken, aus denen meine Route besteht.



    Irgendwo in einer dieser Bergstrecken laufe ich auf einen Polizei-Dacia auf. Er fährt innerhalb 10 Sekunden rechts ran. Ein besonderes Schmankerl habe ich mir ausgesucht zu etwa 1/3 der Route. Am Passo del Giogo auf 1262 Metern (den Namen gibt's mehrfach, ich meine den in der Nähe des Foce delle Radici) kann man diesen unverdächtigen Abzweig nach oben nehmen.



    Dazu sollte man etwas Bodenfreiheit mitbringen und keine Angst vor richtig schlechten Straßen haben, denn schon die ersten Kilometer hat die Erosion ganze Arbeit geleistet. Es geht eine Sackgasse ca. 6 km den Berg hoch. Dort steht dies:



    Die Anlage ist längst nicht mehr in Betrieb, aber weiterhin umzäunt, und zwar auf den ersten Blick recht kompetent. Es gibt aber sehenswerte Dronenfotos bei Street View. Diese Anlage war im Kalten Krieg Teil eines Netzwerkes ähnlicher Funkanlagen, die mit der Troposphäre als Spiegel Direktverbindungen über ganz Europa ermöglicht haben. Heute hat man dafür Satelliten. Eine ähnliche Anlage steht an Passo Maniva. Wer googeln möchte: ACE High Livorno.


    Für ich geht’s wieder runter, wo ein aus dem Ei gepellter R nineT-Fahrer fragt, ob er wohl da hoch kommt? Mit Hand und Fuß erkläre ich: Du hast mehr Bodenfreiheit als ich, der erste Kilometer ist der schwerste, los geht’s! Und los fährt er. Ich fahre weiter. Der Abstecher war kein Passknacker und kostete 30 Minuten, aber ich hab Urlaub, ich mache was ich will ;)


    Jetzt geht’s 55 km westlich zum nächsten geplanten Pass, dem Passo dei Casoni. Hier sind die Naviprogramme unsicher, wie sie Anfahren wollen: Google direkt von Osten, was sinnvoll erscheint, OSMand ganz runter ins Tal, Autobahn, und dann von Westen wieder hoch in die Berge. Das erscheint mir weniger sinnvoll. Google hat auch die besseren Verkehrsmeldungen, also los geht’s von Osten! Dazu geht’s etwas Bundesstraße nach Norden. In einer 50 Zone biegt hinter mir ein Polizei-Alfa ein. Ich fahre innerhalb 10 Sekunden rechts ran. Für die nicht angeschnallten Kinder, die auf der Rückbank des PKW vor mir rumturnen, interessiert er sich nicht, er muss eilig ins Cafe.


    Dann biege ich links ab, in die Berge. Hier stehen schon im Tal Schilder, dass irgendwas gesperrt sei, und als es in Berg hoch geht, wiederholt sich das Schild. Mir kommen aber Autos entgegen und die Strecke sieht auch nicht verfallen aus, also hoffe ich, dass eine andere Strecke gemeint ist. Nach einer Holzbrücke ist die Straße dann jedoch mit Flatterband versperrt, und es kommt gerade ein Fiat Panda von der anderen Seite. Die Frau sagt „Pronto!“ - sprich mich an! Ich frage mit Englisch, Hand und Fuß nach: Nein, da geht wirklich nichts, da sind 2 Brücken eingestürzt. Dazu gibt’s eine Wegbeschreibung für den Weg außen rum. Puh! Ohne die Sperrung wären es 3 km, außen rum sind es sagenhafte 72 km. Das wird mir zu lang. Der Versuch, den Punkt an einem späteren Punkt in meiner geplanten Route einzufügen, klappt nicht so recht am Handy, dafür kenne ich OSMand zu wenig. Im Hotel am PC sehe ich jetzt, dass es mit 32 km Umweg möglich gewesen wäre. Das wäre auch haarig, zumal es keine leichte Strecke ist. Na, sei's drum, ich hab Urlaub, ich muss gar nix bis 21.5., und das Lebenswerk Italien kriege ich früher oder später noch grüner. Aber heute fahre ich einfach den Rest weiter: Mistrella, Rastrello und Calzavitello. Sehr enge Straßen in mäßigem Zustand, mit wenig Betrieb und wenig Aussicht. Wenn doch, dann Foto!



    Danach bin ich auch schon fast wieder im Hotel, aber ich tanke noch eben und wasche endlich mal das Motorrad in einer Waschbox. Es gibt 9 verschiedene Möglichkeiten, was man aufs Motorrad spritzen kann, und weil am Ende meines Kleingeldes noch immer irgendein Schaum am Motorrad ist, will ich noch für 1 Euro Waschmünzen mit der Kreditkarte holen. In der Annahme, dass der Automat mich fragen wird, wie viele ich eigentlich haben will. 20 Münzen fallen mir entgegen und mir wird klar, dass das jetzt länger dauert. 1 Münze später ist das Motorrad sauber, 2 Münzen später ist das Motorrad pico bello. Um die restlichen Münzen loszuwerden quatsche ich andere Kunden an, denn auch in Italien wäscht man samstags das Auto. Ich verkaufe ihnen die Münzen und rolle meines Weges. Achja, trocken fahren ist auch wichtig, also bloß nicht trödeln! 17 Uhr bin ich wieder am Hotel.


    Das war ein guter Fahrtag heute. 1 Pass fehlte, sonst hat alles prima geklappt. Ein PKW hat mir heute im Kreuzungsbereich die Vorfahrt genommen auf eine Art und Weise, die Anlass zu einer sofortigen Reaktion gibt. Ich habe ihn leider recht spät wahrgenommen, weil meine Aufmerksamkeit gerade weiter nach vorne fokussiert war, auf einige PKW, die atypisch am Rand der Bundesstraße, mit palavernden Personen. Die Reaktion auf beides war aber die Gleiche, nämlich Bremse. So kam ich komfortabel vorbei.



    303 km heute. Morgen Abend geht’s auf die Fähre! Vielleicht ich zersäge diese Tage ich meine SPC+ Hülle fürs S20FE und klebe den Mittelteil an mein S8 hinten dran. Außer, mir läuft vorher eine Klebehalterung über den Weg...


    Was ich alles nicht dabei habe: Pinlock-Scheibe, Gehörschutz, wasserdichte Socken, Kabelbinder, Passknacker-Poster als Aufkleber auf Topcase

  • #5

    So 5.5. Arrividerci


    Heute Kurzbericht von Handy. Hotel bezahlt (200 Euro für 2 Nächte und 1 Abendessen) und Los geht's! Bestes Wetter, etwas mehr Gepäck, kein Stress mit dem Navi heute. So geht's Richtung Fähre, weiterhin unter Pflege des Lebenswerkes.


    oxqsfi99.jpg


    Das Wetter spielt auch mit.


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    Passknacker serviert mir heute einige Heizer Strecken. Wegen Sonntag ist auch viel los. Manche sind langsamer als ich, andere viel langsamer ;)



    Hier und da sieht man auch schon das Mittelmeer. Leider sieht man es nicht auf Fotos. Einfach selbst hinfahren :)



    Es sind auch sehr einsame Strecken dabei. Am Passo del Incisa begegne ich in 45 Minuten 0 Fahrzeugen und 2 Menschen.




    Es geht Richtung Genua per Autobahn. Gebaut für superbikes, unfassbar. Hier folge ich gern einheimischen Motorradfahrern.


    Später wird es wieder einsam am Monte Beigua. Er hüllt sich in Nebel, da wird es auch frisch.



    Schließlich erreiche ich Savona. Mirko ist schon da. Wir decken uns mit Lebensmitteln für die Überfahrt ein, und treffen uns dann bei einem Restaurant. Nach der pasta ist dann endlich mal der Eisbecher fällig für mich. Italien ohne Eis, geht ja gar nicht.


    22 Uhr geht's auf die Fähre, Luca und Yannick sind schon da, und ab morgen früh nehmen wir dann gemeinsam Korsika unter die Räder :)

  • #6

    Mo 6.5. Fähre, Ersteindruck Korsika, Corte


    Am Vorabend ging es auf die Fähre. Weil die Betreiber sich zum konkreten Ablauf immer recht vage ausdrucken, schildere ich mal was konkret passiert.


    Beim Einfahren ins Hafengelände zeigt man dem Zoll Bordkarte und Ausweis (oder Pass). Bordkarte im Handy am Lenker wurde akzeptiert. Hier sollte man spätestens 1h vor Abfahrt des Schiffes sein. Die Reederei kontrolliert dann nochmal die Bordkarte und weißt einem eine Fahrspur zu. Hier muss man auf Markierungen am Boden achten. Etwa 1,5h vor Abfahrt taucht das Schiff auf, und 1h vor Abfahrt dürfen die ersten rein fahren. Motorräder wie so oft auch heute zuerst. Im Schiff parkt man da, wo die Einweiser einen hinschicken, nimmt den wichtigsten Teil seines Gepäcks mit und geht dann raus aus dem Parkdeck. Die Motorräder werden später vom Personal gesichert. Manche legen eine Jacke auf den Sitz als Polsterung. Meistens wird auf dem Seitenständer von der rechten Fußraste über den Sitz zum Motorrad links daneben gespannt, bzw. an die Wand.


    Oben im Schiff geht man direkt per Ausschilderung zu seiner Kabine. Hier war kein Umweg über die Rezeption nötig. Man wartet einfach an der Tür zur Kabine auf Personal, die checken nochmal die Bordkarte und öffnen dann die Tür. Drinnen liegt der Schlüssel auf dem Tisch. Die Kabine hat immer 4 Betten, egal ob man für sich alleine bucht oder für mehrere. Eines davon ist ein Doppelbett. Zwei Betten unten, zwei klappbare oben. Es ist ein eigenes Bad mit WC, Dusche und Fön in der Kabine. Es gibt zahlreiche Steckdosen. Handyempfang ist schwierig, weil man tief einem großen Stahlkoloss ist, und auf der Meer ist es ganz vorbei mit Empfang. Das Schiff hat sein eigenes Handynetz und verlangt abartig hohe Gebühren dafür. Der Flugmodus am Handy schützt zuverlässig vor dieser Kostenfalle. Bei manchen Handyanbieter kann man sowas auch generell deaktivieren.


    Am nächsten Morgen wird man eine Stunde vor Ankunft geweckt per Durchsage, und dann klopft Personal alle 5 Minuten an alle Touren, dass man die Kabinen verlassen solle. Klar, die müssen die ja reinigen. Dann steht man eine Weile mit Gepäck dumm in der Gegend rum, weil man nicht aufs Parkdeck darf, bis das Schiff angelegt hat. Hier heißt's dann Motorrad finden, Gepäck verstauen, Navi einrichten und los geht’s! Ohne weitere Kontrollen raus aus dem Schiff, raus aus dem Hafen, hinein in den Montag morgen.


    Bei allen Fahrstrecken am Hafen kann grundsätzlich immer und überall überholt werden. Im Schiff ist der Boden sehr glatt, da sollte man sich beherrschen. Für mich geht’s jetzt ein Stück nach Süden und dann rein ins Passknackervergnügen! Den Col de la Vierge di Rutali folge ich einem Porsche Taycan 4S, bzw. versuche ich es. Auf einen freundlichen Hinweis meines Vorderreifens hin, dass die Straße hier nicht soviel Grip hat wie ich mir gerade wünschen würde, lasse ich ihn ziehen. Bis er überholen muss, dann verliert er den Mut. Ätsch.



    Echt schön hier! Später werden die Strecken wesentlich einsamer und vor allem schmaler. Die Warnungen bewahrheiten sich: Man muss wirklich sehr auf Gegenverkehr achten.



    Locker 5x habe ich heute davon profitiert, in uneinsehbaren Kurven besonders weit außen und auch besonders langsam zu fahren. Hier kommt zwar insgesamt wenig Gegenverkehr, aber weil fast überall Kurven sind, kommt er meistens mitten in der Kurve, und die Hälfte der Kurven sind wegen der Felsen eben nicht einsehbar. Und es werden gern Kurven geschnitten – auch von leicht überforderten Touristen.



    Ich hab mich da schon im Vorfeld der Fähre gewundert. Ich stelle mir da so eine Gruppendiskussion vor: „Okay, Jungs, wir fahren auf eine sehr kurvige Insel! Mit sehr schmalen Straßen, uneinsehbaren Kurven, tiefen Abgründen und gefährlichem Gegenverkehr! Dafür ist das Klima mild, immer 15-20 Grad. Was sollten wir da für ein Fahrzeug nehmen?“ - „150 PS!“ „Boxermotor!“ „Sturzbügel um den Motor!“ „Sturzpads auf die Sturzbügel!“ „Taschen auf die Sturzbügel!“ „Koffer ans Heck!“ „In der Breite verstellbare Koffer ans Heck... die wir immer maximal breit stellen!“ „Taschen auf die Koffer am Heck!“ „Topcase zwischen die Koffer!“ „Tasche auf das Topcase!“ „Breitere Spiegel!“ „Größtes Windschild aus dem Zubehör!“ "Unterfahrschutz und Gitter vor die Scheinwerfer! Aus Stahl, nein Edelstahl!" - „Leute, ist das euer Ernst...?? Ich bin... begeistert! Genau so machen wir das!“ Aber zumindest im Monat Mai verläuft es sich ziemlich auf der Insel. So können wir ungestört die Insel befahren.


    Manchmal sieht man hier Wildschweine. Manchen Straßen sind aber eher ein befahrbarer Schweinestall.



    Manche bleiben liegen, manche gehen zur Seite, insgesamt haben sie ein ruhiges Leben. Und wir auch, wir unfreiwillig sind so früh gestartet, dass wir eher darauf achten müssen, nicht vor 15 Uhr am Hotel anzukommen. So kehren wir auch mal ein und für Mittags-Paninis Jambon et Fromage. Es war lecker und eher Fromage, Jambon et Fromage. Immer wieder Kirchen als Passknacker-Nachweismotiv.



    Das Handy möchte heute wieder nicht richtig laden, so entleert sich der Akku pro Minuten um 1% trotz identischer Verkabelung zu gestern. Mit einem Kabel zur Powerbank im Tankrucksack geht’s aber. Verstehen muss ich das nicht, aber hinnehmen. Noch ein Dings mehr, dass ich abends laden muss. Es gibt auch noch einen Abstecher zur Küste, die Yamaha hat Durst – ja ich war zu faul gestern voll zu tanken. Dabei kamen wir an dieser Aussicht vorbei, und Zeit war auch, also hey.



    Unser letzter Passknacker, Cafe mit Aussicht, gegenüber einer Dorfkirche:



    Das Hotel ist heute in Corte, 2 Doppelzimmer mit je 2 Einzelbetten. Luca und Yannick kommen später dazu. Mirko und ich werfen uns unter je 1 Dusche und dann in je 1 Bett für einen Power Nap (aka „Mittagsschlaf“). Korsika macht einen sehr guten ersten Eindruck. Es war wohl kein Fehler, kurze Tagesetappen zu planen.


    Route:

    16% Korsika – 260 km heute – lang genug

  • #7

    Di 7.5. Corte, Osten, Mignataja


    Gestern gab's nach dem Wiedersehen mit Yannick und Luca noch eine Innenstadtwanderung durch Corte. Dort gibt’s immerhin die einzige Universität auf der Insel, und einige Restaurants. Eines davon versorgt uns mit Burgern und Fisch. Mein Burger war nix. Aber der Spaziergang tat echt gut, ich war die letzten Tage zu bequem.


    Jetzt wo die Truppe wieder komplett ist, haben wir nichts besseres zu tun, als direkt wieder getrennt zu fahren: Yannick, Luca, Mirko nehmen sich den TET vor (Trans Europe Trail, Schotterstrecken durch ganz Europa), und ich knacke weiterhin Pässe. Auf Wiedersehen bis heute Abend!


    Früh steht der Haut Asco auf meinem Plan. Da ist eine Sackgasse und einer der höchsten Punkte auf der Insel mit 1422 Metern. Auch sonst ist es eines der Highlights auf der Insel. Zunächst geht es eine Schlucht entlang.




    Leider wird heute für mich das Wetter etwas trüb und bald fahre ich im Nieselregen. Ich steige tatsächlich in die Regenhose. Es geht auf schneebedeckte Gipfel zu.



    Es ist erfrischend wenig Verkehr und oberhalb 800 Meter stehen auch keine Kühe auf der Straße. Oben sieht's aus wie in einem Skigebiet – ist ja auch eines.



    Pass geknackt, weiter geht’s! Also wieder runter.



    Der Regen hört auch gleich wieder auf, und bald suche ich mir einen netten Parkplatz zum Ablegen. Ist doch gleich viel besser. Diese Strecke zum Asco habe ich eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit als geplant geschafft, weil die Strecke weniger verwinkelt ist und tatsächlich stellenweise einsehbar. Das wird sich im nun folgenden Reiseabschnitt aber ändern – da geht es auf schmalen Straßen durch sanfte Hügel.



    Gelegentlich sind Ziegen und Schafe auf der Straße, hin und wieder hat man eine schöne Aussicht.



    Es ist super abgelegen hier und ich begegne wirklich fast niemandem. Bei einer Rast an dieser Kapelle höre ich plötzlich Stimmen.



    Die Stimme spricht auf Deutsch zu mir. Religiöse Erleuchtung? Podcast vergessen? Pflichttermin beim Neurologen verpasst? Nein – Wanderer kommen von unten aus dem Wald! Puh. Jetzt führt meine Route wieder durch Corte hindurch, und dann Richtung Süden auf einer Hauptstrecke. Aber nicht lange, dann geht’s wieder quer durch die Berge, schmale Strecken, nix los.



    Manchmal gibt’s was zu gucken.



    Ich suche auch schon länger nach einer Möglichkeit für eine Mittagspause mit Panini. Stattdessen gab's solo Pausen – auch nicht verkehrt. Es geht zur Küste – Yamaha hat Durst.



    Neben der Tankstelle war ein Handyladen. Die haben zwar kein SP Connect, wissen aber, wo es das gibt: In Bastia. Hier gibt’s auch was zu essen, aber jetzt bin ich schon so nah am Ziel, dass es sich auch nicht mehr lohnt. Also eingecheckt in der Ferienwohnung und Entspannung!


    262 km, 26% Korsika. Summa summarum: Schöner Fahrtag heute :) Die anderen drei haben den Tag auch überstanden und sich kräftig im Dreck ausgetobt. Details erfahre ich später, beim Abendessen.

  • #8

    Mi 8.5. Mignataja, Mitte, Propriano


    Gestern gab's Pizza, von einer gerade noch fußläufigen Pizzeria. Leider konnte man dort nicht vor Ort essen, nur liefern oder abholen. Yannick war extern untergebracht und daher eh mit Motorrad unterwegs, also hat er uns die Pizza hinterher gefahren, nachdem wir zur Ferienwohnung zurück gelaufen sind. Lecker war's! Die Ferienwohnung sah aus wie geleckt – und beim Checkout erfahre ich auch, warum: Wie waren die ersten Gäste. Wir waren sehr zufrieden und wünschen viel Erfolg!


    Die drei Reiseendurofahrer werfen sich heute wieder ins Unterholz, während ich gepflegt Pässe sammeln werde. Alles kann, nix muss – abends sieht man sich im Hotel wieder. Zunächst fahre ich etwas durch die küstennahe Zivilisation, nehme zwei im Schatten lauernde Motorradpolizisten wahr, und bin die nächsten 500 Meter besonders brav. Danach bin ich nur noch durchschnittlich brav ;)


    Es geht zurück in die Mitte der Insel, über Col de Sorba zum Col Vizzavona. Ersterer ist eine Motorradtraumstrecke, zweiterer eine sehr motorradtaugliche Hauptstrecke mit Auto- und Reisebusverkehr. Schön ist es hier!



    Dann muss ich leider wieder eineinhalb Pässe zurück und ein Stück weiter südlich in eine Sackgasse zum Refuge de Capanelle – mit 1586 Meter mein bisher höchster Passknackerpunkt hier. Der letzte Kilometer ist auch richtig abendteuerlich vom Straßenbelag her.



    Es sieht nach Wintersport aus hier.



    Weiter geht’s nach Süden per Col de Verde, und dann lange immer der Straße nach. Schöne Landschaft, gute Kurven, hier und da andere Motorräder. Ich bin sehr zufrieden.



    Ein weiteres Highlight ist der Col de la Vaccia. Hier ändert sich die Landschaft und Botanik deutlich.



    Kurz hinter dem Ort Auliene treffe ich 3 mir sattsam bekannte Motorradfahrer, drehe um, und hole sie wieder ein. Freude allseits. Habt ihr schon gegessen? Nein? Dann wird’s aber Zeit! Wir kehren ein und 3 Minuten später beginnt ein kräftiger Regenschauer, und nach dem Essen hört er auch wieder auf. Passt uns sehr gut! Übrigens nicht weit von dem Ort, wo dieses Foto entstanden ist:



    Zwischen „Sant'Ustasgiu, Bocca / Col St Eustache“ und „Siu, Col de“ gibt’s real keine direkte Verbindung, was meine Tagestour 33 km länger macht. Immerhin nehme ich den „Cilaccia, Bocca di / Col de Celaccia“ mit, aber den wäre ich die nächsten Tage eh gefahren – man kommt kaum anders nach Norden. Ich muss also Motorrad fahren! Bei gutem Wetter!




    Es gibt noch einen kleinen Umweg zur Tankstelle, irgendwie muss ich leider immer knapp vor Tourende tanken, und den Rest der Tour. Blick aufs Meer erhebt die Seele.



    Und dann bin ich auch schon am Hotel! Nach dem Abladen entferne ich Topcase und -träger von der MT-09, denn wir bleiben satte 3 Nächte hier.



    Das Samsung S8 war heute brav am Kabel, und das S20FE lässt sich inzwischen wieder fast normal bedienen - nur mittig ein horizontaler Bereich und der obere Rand des Touchscreens sind weiterhin taub. Der leuchtende Streifen ist ein optisches Problem. Vielleicht ein Wasserschaden? Mir ist eingefallen, dass ich beim Wechseln der SIM-Karte versehentlich ins falsche Loch an der Oberseite gepiekst hatte. Ein Wasserschaden kann auch wieder besser werden. Eigentlich ist das Handy ja wasserdicht...


    275 km heute, 39% Korsika – heute eher lang, aber bisher der wahrscheinlich schönste Tag in diesem Urlaub :)


  • #9

    Do 9.5. Propriano Roundtour 1 (Südosten)


    Gestern gab's Fisch, vom dem Restaurant der Meerespromenade, das am wenigsten touristisch aussah. Gratis zum Fisch dazu gab's jede Menge Gräten und ein paar Innereien, von denen wir nicht so recht wussten, ob man die essen sollte. Mirko hat mit Muscheln wohl die bessere Wahl getroffen. Die Nacht war unruhig, aber ohne häufige WC-Besuche, und morgens war alles wieder gut.


    So geht’s frisch am Frühstück gestärkt wieder auf Tour. Aber nicht für alle: Yannick macht heute Ruhetag. Mirko und Luca spielen wieder im Dreck (sind wohl gestern nicht fertig geworden), und ich sammle weiterhin Pässe – auch heute nur 6h Fahrzeit.


    Ohne Gepäck fährt man doch etwas unbeschwerter. Leider habe ich schon nach wenigen Kilometern einige Kilometer befahrbare Baustelle vor mir, mit viel losem Material, Längsschnitten, Staub und auch zwei Ampeln. Und am Rückweg muss ich hier nochmal drüber. Dafür ist das Wetter heute perfekt: 22 Grad, trocken. Ich erreiche nach 25 km den Col de Bulgara, und biege dann in Zonza am gleichen Kreisverkehr rechts ab, wo ich später am Tag aus der Gegenrichtung kommend ebenfalls rechts abbiegen werden. Bocca di Pelza und Bocca Illrata wandern in den Köcher, dann ist es Zeit für eine Entscheidung: Den XXX-Pass Bocca di Barocaggio mitnehmen oder nicht? Man braucht es nicht für den Landespreis, aber dieser liegt so nah an der Straße und sieht eher einfach aus. 1600 Meter Waldboden mit Rinnen und Matschpfützen später bin ich am Ziel :)



    Schönes Gefühl, jetzt aber wieder runter, und weitere die Straßentour abfahren. Es folgt ein Stausee.



    Jetzt geht’s wieder abwärts. Aussicht aufs Meer gibt’s auch.



    Abstecher zu einem Funkturm, sehr steil und teilweise sehr schlechte Straße. Oben steht aber schon ein deutscher VW Bus.



    Wieder hat ein Passknackerpunkt das Nachweismotiv „markanter Baum“.



    Ich passiere nun die Küste, und es ist Zeit für eine kleine Pause. Da gibt’s doch bestimmt ein Eis? Na klar gibt’s ein Eis in Solenzara!




    Drei Kugeln für unterwegs 8 Euro – lecker war's. Husch weiter, zum Aussichtspunkt Sari-Solenzara. Gute Straße, oben steht schon wieder ein deutscher VW Bus. Die Straße führt sehr steil weiter, aber nur zu einem Anlieger.



    Weiter geht’s, wieder ins Hinterland, per D268 zu den Cols de Larone und Bavella. Hier ist viel Touri-Betrieb. Wanderer, Camper, Motorradfahrer, Oldtimer, Sportwagen, alle sind schon da. Es wird auch deutlich kühler. Ist aber auch schön hier!





    Und dann geht’s auch schon fast direkt zum Hotel, wieder durch Zonza, mit Abstecher nach Cantoli, und wieder durch die morgendliche Baustelle. Dann noch Tanken, jetzt bin ich wieder im Rhythmus, und bei einem Motorradgeschäft nach SP Connect Klebehalterung suchen – schon geschlossen, nur 9-14 Uhr offen. Na gut.



    225 km heute, 43% Korsika. Die kurzen Etappen sind wirklich angenehm, weil's nie geradeaus geht und immer mit Gegenverkehr gerechnet werden muss.

  • #10

    Fr 10.5. Propriano Roundtour 2 (Süden)


    Gestern gab's Hähnchen aus dem Wok, vom dem Restaurant an der Meerespromenade, das am meisten in und hip aussah. Das war das beste, was ich seit langem gegessen habe – wow :) Der Rest begnügte sich mit Pizza. Zum Nachtisch Cafe Gourmand – den Cafe davon für Luca, und das zugehörige persönliche Dessert-Buffet für mich. Auch dies war ganz hervorragend.


    Heute früh kam ich trotzdem nicht so recht aus dem Quark und rolle gegen 10 als Letzter vom Platz. Das ist aber nicht schlimm, ich habe schließlich kurze Touren geplant. Es geht in den äußersten Süden der Insel. Als erstes bekommt das Motorrad eine Wäsche. Ich will schließlich heute Motorradfotos machen. 2 Euro später fahre ich die Maschine trocken auf der geplanten Route, und halte dabei verschärft Aussicht nach geeigneten Foto-Locations. Da die Sonne scheint und ich Licht auf dem Motorrad brauche, aber an der Südküste unterwegs bin, klappen „Motorrad vor Meer“-Fotos logischerweise nicht.


    Auf der T-40 überhole ich bald eine besondere Reiseenduro. Reiseenduros haben ja das Problem, dass sich Tauglichkeit für Gelände und Reisen widersprechen. Das ist ein klarer Zielkonflikt zwischen viel und wenig Gewicht. Wenn man bedenkt, dass viele Fahrer das Gepäck nur zur Unterkunft schleppen und danach leichter unterwegs sind, dann hat dieser Kandidat hier vielleicht die beste denkbare Lösung gefunden.



    Oder eher die beste undenkbare Lösung? In Frankreich gelten dafür übrigens keine besonderen Limits, in Deutschland maximal Tempo 60. Eilig hatte er es nicht. Er freut sich übers Fotografiert werden, und ich freue mich über die Kreativität. Apropos Fotos:



    So schnappe ich mir nach und nach die ersten Passknackerpunkte. Heute bietet sich wieder ein unbefestigter XXX-Pass an: Der Bocca di Piavone ist nur 3 km, hat nur 2 Kehren und liegt optimal auf der Route. Also rein da! Es ist Waldboden, wenig Steine, eigentlich gut machbar.



    Die Erosionsspuren sind aber schon beeindruckend.



    Tipp: Da besser nicht reinfahren! Die Strecke ist auch Teil des TET. Mirko war hier gestern schon und konnte sich sogar erinnern. Bald ist es geschafft, und ich bin jetzt auf der T-40 unterwegs, wo ich zunächst hinter ein paar Autos herdümple. Dann taucht eine Yamaha MT-09 im Spiegel auf, neueres Modell als meines, Fahrer in Lederkombi. Klarer Fall, den winke ich vorbei und fahre hinterher. Naja, oder sagen wir, ich versuche es. Die ersten 5 Kurven klappt das noch halbwegs, wobei mein Fahrwerk sich noch im Halbschlaf befindet und gern ein ordentliches Setup hätte. Danach fährt er eine nicht einsehbare Rechtskurve besonders originell an, und ich wundere mich schon, was das soll. Als ich einen Metalldeckel auf meiner geplanten Linie entdecke, einen Meter breit und zwei Meter lang, wird mir einiges klar. 5 langsame zu überholende PKW später ist von ihm nix mehr zu sehen – okay, lassen wir das. Es gibt immer einen, der schneller ist. Am Bocca di Roccapina wird also erst mal durchgeatmet und Landschaft aufgesogen.



    Dann geht’s weiter, wobei die Straße jetzt zur Küstenstraße wird.



    Ich treffe eine weitere 2018er Yamaha MT-09 SP! So klein ist die Welt.



    Mit Genuss geht’s weiter, und schließlich wieder in die Berge. Einen möglichen Abstecher zum südlichsten Punkt der Insel, mit Blick auf Sardinien, spare ich mir: 2x 15 Minuten Fußweg brauche ich nicht wirklich in Motorradklamotten. 24 Grad plus Sonne sind schon recht warm, besonders in Airbag-Weste. In den Bergen wird es schlagartig wieder einsam, und kühler. Wer hat denn dieses Schild bemalt?



    Hab ich eigentlich schon erwähnt dass es hier schön ist?



    Putzige Orte



    Spannende Kehren!



    Große Augen hab's dann doch noch, bei einer Ortsdurchfahrt übersehe ich Sand in einer Kehre, und rutsche einige Meter übers Vorderrad, bis das linke Bein sich reflexartig ausklappt und auch Bodenkontakt bekommt, bevor das Motorrad sich selbst wieder einfängt. Es tat aber nicht weh.



    192 km heute, 52% Korsika. Es ist jetzt so warm, dass ich morgens gleich mit den leichtesten Sachen starte, die ich dabei habe. Morgen verlagere ich mit Mirko und Yannick in ein weiteres Hotel. Yannick startet morgen früh zur Fähre, er ist ja schon länger auf der Insel.

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