Do 16.5. Going South
Heute habe ich viel zu tun. Es warten 500 km mit Autobahn und 11 Passknackerpunkte. Projekt Lebenswerk, es gibt noch Punkte in den Regionen Toskana, Umbrien, und Marken, wo ich noch nie war.
Schon um 8:30 sitze ich auf dem Bock und fahre 190 km zum ersten Passknackerpunkt. Es geht elegant mit Telepass kontaktlos und ohne Ticket auf die Autobahn, und 25 km später runter von der Autobahn, aber weniger elegant, denn der Automat hier erkennt meinen Telepass nicht. Ist ja nicht schlimm, Knopf drücken, und der freundlichen Dame von der Service-Hotline die Auffahrt nennen. Dann wird der Preis angezeigt und man zahlt vor Ort. Die Ausfahrt habe ich mir gemerkt und ich finde sie auch bei Google Maps wieder. Leider ist diese Dame heute nicht so freundlich, oder das Mikrofon an der Säule ist kaputt, jedenfalls hätte ich ebenso gut mit einer Wand reden können. Personal ist keines vor Ort. Ich sitze am kürzeren Hebel und muss dann wohl einfach das Strafticket mitnehmen, das, weil ich angeblich meine Auffahrt nicht genannt habe, schlappe 70 Euro kosten soll, mit der Androhung von Inkasso. Seufz. Da macht man alles richtig, holt sich sogar für sein eigenes Geld einen Transponder, und zahlt am Ende dann doch wieder Strafe. Gegen die kann man sich bestimmt irgendwie wehren, mit Hotlines und Anwalt und Rechtsschutz, aber am Ende des Tages: Wegen 70 Euro? Ich bin richtig sauer, und hätte ich nicht schon zwei nicht stornierbare Hotels gebucht, würde ich jetzt „nach Hause“ ins Navi eingeben und darauf achten, in diesem Land so bald keinen einzigen Euro mehr zu lassen, inkl. den Motorradtreffen, die ich hier besucht und auch veranstaltet habe. Aber ich habe Urlaub, ein wunderbares Motorrad unterm Hintern, ich habe einen Plan, eine Mission, der Motor läuft, die Sonne scheint, es sind Passknacker in der Route, wo ich noch nie war, also einfach weiterfahren und möglichst nicht aufregen. Über diese völlig überflüssige Kackscheiße, verflucht nochmal!!
Werktags ist rund um Florenz viel los, es gibt dichten Verkehr und ein überraschendes Stauende. OSMand ist wieder mal etwas schüchtern beim Ansagen von Autobahnabfahrten, und das Handy lädt mehr schlecht als recht. Bei Arezzo verlasse ich die Autobahn und widme mich 5 Pässen. Die Straßen sind überwiegend besser als befürchtet, und hin und wieder gibt’s auch mal kleinere Ausblicke. Es ist auch nicht zu heiß, trotz 24 Grad im Tal. Vor allem ist nichts los auf den Straßen.

Mal gibt’s waldige Rastplätze, mal verlassene Häuser.

Blick über irgendeine Stadt - davon gibt’s viele.

Weitblicke sind eher selten, man fährt viel im Wald. Umso schöner, wenn's doch klappt.

Hier soll ich eine Statue fotografieren.

Tja, die gibt’s wohl nicht mehr, aber am Tunnelportal steht auch der Name des Schildes. Da zu parken ist aber eher für mutige.

Gegen Ende wird es 17:30 und ich werde ganz schön müde. Ich bin diese 8-9 Stunden Tage nicht mehr gewohnt, auch wenn es viel geradeaus ging. Dieses Mauterlebnis hat mir den Tag ziemlich versaut, und der aufdringliche Tankservice, der 4 Liter Luft in meinem Tank lässt, half auch nicht. Dafür waren sonst alle sehr freundlich zu mir. Meine Unterkunft ist ein winziges Hotel am Ende der Welt, aber die Donna spricht sogar Englisch.
Ich habe eine Entscheidung getroffen hinsichtlich meiner Heimreise. Morgen vormittags knacke ich mich wieder Richtung Norden, und danach geht’s auf die Autobahn – hoffentlich ohne Maut-Pannen. Eine Nacht in Verona, und dann direkt nach Hause. Mit etwas Glück komme ich vor Ladenschluss daheim an und kann mich noch etwas in meiner neuen Wohnung einrichten, und vielleicht auch etwas Verwaltung regeln – wobei dieser Mautmist jetzt noch mehr Verwaltung nach sich zieht, wenn ich die Kröte nicht einfach schlucken will.




























































































