Dann will ich Eure Aufmerksamkeit auch mal etwas strapazieren. Sonntag-Morgen, ich bin entspannt und mir ist der Batterie-Treat gerade ins Auge gesprungen .
Wenn hier immer geschrieben wird, Lage der Batterie in der Tracer bei der Ersatzbeschaffung zu beachten, frage ich mich immer ob ich das falsch einschätze. Bei meiner Tracer steht die Batterie doch eingentlich ganz normal aufrecht an/in der Einbaustelle. Schaue ich mir die Produktbilder der originalen Yuasa-Batterie auf der Website des Herstellers an, ist diese genau in der Lage frei stehend auch fotografiert.
Das Problem der Lagebeachtung bei der Beschaffung einer Ersatz-Batterie sollte damit bei der MT09 doch eigentlich nicht gegeben sein. Könnte höchstens dann problematisch werden, wenn man das Moped länger auf die Seite legt. Bei Kurvenfahrt aufgrund Fliehkräfte sowieso kein Problem, auch nicht wenn Jemand hier mehr als 45 Grad Schräglage zu Fahren in der Lage ist .
Meine Original-Batterie hat letzten Herbst auch einmal den Eindruck vermittelt das sie nicht mehr ganz auf der Höhe ist (Startvorgang zeigte einmal kurzfristiges Einbrechen der Spannung). War für mich auch nicht verwunderlich, stand die Tracer doch im vorherigen Winter, dank Saisonkennzeichen und Corona, länger als üblich. Dazu kommt, aus Faulheit bisher jeden Winter darauf verzichtet die Batterie auszubauen, im Keller zu lagern und mal das Eine oder Andere Mal dann zu laden und die Batterie zu pflegen.
Was passiert wenn die Batterie in niedrigere Spannung fällt (normale und gute Batterie hat mindestens 12,7 Volt)? Die Bleiplatten sulfatieren, bilden Kristalle und die Batterie wird "kleiner". Wenn dieser Vorgang eintritt, und der tritt bei einem Nutzungs- und Pflegeverhalten wie ich es praktiziert habe zwangsläufig ein, lässt die Leistung der Batterie nach.
Anstatt mir jetzt einfach eine neue Batterie zu gönnen, bin ich jetzt mal einen alternativen Weg gegangen. Auch um das einfach mal selbst zu testen, nachdem ich in der Vergangenheit schon immer mal ein wenig über die ganze Thematik gelesen habe.
Batterie endlich mal ausgebaut und im Keller ans Ladegerät gehangen. Zudem habe ich mir einen Batterie-Pulser (knapp 30 €) zugelegt. Ein kleines Gerät das hohe Amperstromstöße (sollten wenn ich's jetzt richtig im Kopf habe rund 100 A sein) im Abstand von 20 Sekunden jagt (dies bewirkt das die Sulfatierung unterbunden und in Teilen sogar wieder rückgängig gemacht werden soll). Hat als zusätzliches Featur sogar ein kleines Display, an dem wahlweise Spannung, Amperleistung und Gesamtzustand in Prozent der Batterie abgelesen werden kann. Zur Schnellbeurteilung der Batterie recht nett.
Dritte Maßnahme, ich habe mir einen digitalen Batterie-Tester zugelegt um den Zustand der Batterie(n) prüfen und überwachen zu können. Solche sind inzwischen für recht knappes Geld käuflich und lassen recht gut den Zustand der Batterie ablesen und beurteilen. Ich habe rund 40 € dafür investiert und kann neben dem SOH (state of charge), SOH (state of health), Spannung, Innenwiederstand der Batterie, auch das Spannungsverhalten der Batterie beim Startvorgang, sowie auch das Ladeverhalten durch die Lichtmaschine testen und ablesen. Wertet alles selbst aus, so dass man eigentlich nicht mehr wirklich selbst die Interpretation der Testwerte vornehmen muss. Nebenbei auch noch farbige grafische Spannungsdarstellung und Möglichkeit die Testergebnisse am PC ausdrucken zu können. Früher hätte ein Testgerät mit diesen "Fähigkeiten" ein "Schweinegeld" gekostet. Geht gar noch billiger, wenn man auf die Features Grafikausgabe und Druck verzichten kann/will.
Wie ich nun feststellen konnte, hat sich der Zustand der Moped-Batterie inzwischen (Pflege seit rund 3 Wochen und Batterie-Pulser seit knapp 2 Wochen angehangen) um Einiges wieder verbessert. Ursprünglich lag die Spannung nur noch bei rund 12.1 Volt, woran das Laden auch zunächst nicht nachhaltig etwas geändert hatte. Das hat sich tatsächlich erst nach Anhängen des Pulsers langsam verbessert. Der hängt jetzt dauerhaft daran und zwischendurch immer mal wieder das Ladegerät für ein paar Stunden angehangen. Inzwischen liegt die Ruhe-Spannung wieder bei gesunden 12.7 Volt und mehr und hält auch den minimalen Stromverbrauch des Pulsers recht problemlos aus (der liegt ungefähr bei 150 mA).
Laut Batterietester ist der Batteriezustand inzwischen auch wieder durchaus brauchbar. Klingt für mich auch logisch, da diese Art Akkumulatoren ja normalerweise jeweils 6 Zellen besitzen, die jeweils im guten Zustand gute 2.1 Volt (somit mal 6 gerechnet = > 12.7 Volt) an Spannung bereit stellen. Und dahin scheint die Batterie jetzt so langsam wieder zurück gekommen zu sein.
Man könnte jetzt meinen, viel Aufwand (Geld und Zeit) für ein Verschleißteil, aber Erstens möchte ich Resurcen schonen, Zweitens habe ich ja noch im "Bürgerkäfig" ebenfalls einen solchen Akkumulator, der ebenfalls etwas ungünstiges Nutzungsprofil verkraften muss. Auch da lege ich jetzt mal ein wenig mehr Augenmerk und Pflege darauf. Hängt auch gerade mal am Ladegerät und wird jetzt vom Pulser mal massiert.
Habe bewußt keine näheren Angaben zu den verwendeten "Gerätschaften" gemacht. Bin zwar auch nur Konsument und in keinem Zusammenhang hierzu Vertriebler (auch nicht zu etwas Anderem ) , Werbung betreiben möchte ich aber auch so nicht. Falls Jemand näheres zu den "Gerätschaften" erfahren will, bitte kurze PN an mich.