Zitat von Svenssons
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Die Gedanken sind sehr gut nachvollziehbar dargelegt. Deinen Standpunkt kann ich, da ja bisweilen selbst auch betroffen, nur zu gut verstehen.
Andererseits geht es hier eben nicht um unvermeidbaren Lärm. Das ist m.E. der Unterschied zu Deinem Großstadtvergleich.
Gewöhnlicher Straßenbetriebslärm wird ja zumeist recht klaglos hingenommen. Die Anwohner wissen ja, dass es nichts hilft, wenn man eben z.B. an einem Autobahnzubringer wohnt. Ich weiß wovon ich spreche, da ich auch an einer vielbefahrenen innerörtlichen Straße lebe.
Aber als jemand, der in der Nähe des Odenwaldes wohnt, weiß ich ebenfalls, was an den meisten Wochenenden einen anständigen Teil des dortigen Lärms verursacht. Und das sind eben keine Motorrad-Pendler, die eben am WE arbeiten müssen und daher durch die Mittelgebirgsörtchen dreschen.
Und wir alle werden uns, ob Mopedfahrer oder nicht, damit anfreunden müssen, dass die Zeiten vorbei sind, wo alle Welt bereit war, alles dem stetigen Wirtschafts-, und damit Verkehrswachstum unterzuordnen.
Ohne jetzt den Bogen allzu weit spannen zu wollen: Es ist kein Zufall, dass z.B. das Mutterland der nicht ganz wirtschaftsunfreundlichen CDU am vergangenen Sonntag mit deutlicher Mehrheit einen Spitzenkandidaten der Günen zum kommenden Ministerpräsidenten gekürt hat. Die Gesellschaft ist ständigem Wandel unterworfen. Und individuelle Lebensqualität scheint inzwischen für viele zu erfordern, dass nötigenfalls verzichtet wird. Am liebsten von anderen. Und sei es in diesem Fall von uns auf unsere Freude am uneingeschränkten Fahren.
Letztlich führte das, wenn es die Gerichte klären müssten, zu einer recht simplen Abwägung: Wer beschneidet ohne Not wessen Rechte? Und wer kann verzichten und besitzt Alternativen? Der möge diese nutzen.
Ich habe ein gewisses Maß an Verständnis für all jene, die die Mördertröten, bzw. das bewusste Zurschaustellen derselben, einfach nicht mehr ertragen können, sobald sie ein Fenster öffnen.
Ich würde mir aber wünschen, dass man sich gleichfalls mal der Herrschaften Autofahrer annimmt, bei denen nach meinem Empfinden ebenfalls ziemlich in Mode gekommen ist, sich eine schicke Zubehörröhre hinten an die Karre zu klemmen und wie die behämmerten über genau jene beliebten Rennstrecken eben auf vier Rädern zu brettern, die die als alleiniger Sündenbock ausgemachten Mopedfahrer nutzen.