Beiträge von Luv

    Na dann viel Erfolg (und Geduld) :)

    Ich würde an eurer Stelle gar nicht in den Harz fahren. Grund: Zuviel Verkehr und zu viele Hobbyrossis unterwegs.


    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die erste Saison mit deinem Kumpel so oder so für dich hart wird. Du musst dich sicher zurück nehmen, damit sich bei deinem Kumpel Routine, Sicherheit und Erfahrung einstellt.


    Es hilft nur fahren, fahren, fahren…


    Als meine Frau vor 10 Jahren den Führerschein gemacht hatte, habe ich den “Know-how Transfer” wie folgt bewerkstelligt:

    1.Phase: Einfache Ausflüge (ich würde es nicht Touren nennen) auf Straßen mit wenig Verkehr und leichten Kurven. Bin vorgefahren, sie sollte einfach mit konstanten Abstand hinterher. Wurde der größer, wurde ich langsamer, ist sie dichter aufgefahren wurde ich schneller. Gefühlt habe ich mehr in den Rückspiegel geschaut als nach vorne. Ich habe mit der linken Hand hinter dem Rücken den geeigneten Gang angezeigt um gut ums “Eck” zu kommen. Fahretappe 30 Minuten, die letzten 5-10 Minuten ist sie vorgefahren, ich habe geschaut und danach bei der Pause Tipps gegeben. Das waren die ersten vier Wochenenden.


    2. Phase Tages-/Wochenendtouren 250-350km/ Tag

    Streckenwahl möglichst wenig Verkehr mit steigendem Kurvenprofil. Pause alle 60 Minuten, Fahren wie oben. Drei weitere Monate


    3. Gemeinsamer Motorradurlaub (3 Wochen - 5000km), die Stecken wurden täglich schrittweise anspruchsvoller. Abbruchbedingung für den Schwierigkeitsgrad war ihr Wohlfühlfaktor.

    Streckenprofil: Flachland - erstes Mittelgebirge (Weserbergland - Harz aus benannten Gründen ausgelassen), die westlichen Mittelgebirge (Sauerland, bergisches Land, Eifel, Hunsrück) dann Richtung Süden ( Spessart, Odenwald, Schwarzwald) und zum Abschluss ein paar Alpenpässe mit dem Stilfser Joch als Abschluss. Und dann zurück. Seitdem fährt sie überall , sicher und zügig, dass es mir auch Spaß macht. Aber das erste Jahr war hart für mich, die Investitionen hat sich aber gelohnt.


    Speziell das Thema “Überholmanöver “ ist heikel, muss gut abgesprochen sein und erfordert Geduld. Unbedingt auf Erschöpfungszustand und Konzentration achten.


    Viel Erfolg und Spaß (nach den ersten harten Wochen)

    Zitat:

    "Die neue „Speedy“ geht wie Sau. Immer. Aus dem Drehzahlkeller, oberhalb von 5000 Touren. Und dann noch mal ab 9000 U/min, dem maximalen Drehmoment, wenn eh keiner mehr den Drehzahlmesser im Auge hat, weil er verzweifelt versucht, die verschwimmende Umgebung im Auge zu behalten."

    ...kann ich so bestätigen 8)

    Das du keine Unterschiede gemerkt hast liegt primär daran, dass moderne Motorräder in gewissen Grenzen Toleranzen zulassen, so dass die dynamisch auftretenden Kräfte von den Lagern (inkl. Lenkkopf und Reifen) aufgenommen werden und die Resonanzfrequenz weit weg von der Frequenz liegt, die durch die (dynamische) Unwucht entsteht. Bei Lenkungsflattern (ca. bei 60-90 km/h, je nach Modell) ist die Ursache meist die Unwucht, die durch die dynamischen Kräfte entsteht.


    Was passiert bei statischen Wuchten:

    Man bringt gegenüber von der schwersten Stelle ein Ausgleichgewicht an, so dass beide Seiten gleich schwer sind. Das Rad ist im statischen Gleichgewicht. (Es kann an beliebiger Stelle angehalten werden ohne dass es sich anders einpendelt).

    Du kannst theoretisch jetzt an jeder Seite zusätzlich je 1kg anbringen, das statische Gleichgewicht bleibt erhalten. Fahren würde ich so nicht empfehlen.


    Was passiert beim dynamischen Wuchten:


    Hier werden die Kräfte am Radlager gemessen. Wenn wir unser statisch gewuchtete Rad mit den beiden 1kg Gewichten jetzt nehmen und das obere Gewicht 2cm nach links und das untere 2 cm nach rechts setzen bleibt das statische Gleichgewicht erhalten aber bei Rotation werden die Lager jeweils entgegengesetzt durch die Zentrifugalkraft zusätzlich belastet. Setzt du beide nach links oder rechts, gleichen sich sich auch dynamisch wieder aus.


    Mit zunehmender Reifenbreite / Felgenbreite gewinnt diese dynamische Unwucht an Einfluss. Daher ist es durchaus relevant, ob man die Gewichte in die Mitte, nach rechts oder links klebt.


    Somit gilt

    Statisch Wuchten ist besser als gar nicht Wuchten

    Dynamisch Wuchten ist definitiv besser, auch wenn man den Unterschied nicht merkt, aber die Radlager leben länger, weil sie bei gleicher Laufleistung geringer belastet werden.


    Wer es nicht glaubt nimmt ein Vorderrad vom Fahrrad (statisch gewuchtet und ohne Schlag in der Felge) und bringt mal wie oben beschrieben oben und unten versetzt Gewichte an, hält die Achse rechts und links fest und lässt das Rad mal (vorsichtig) drehen. Das sollte dann spürbar sein.

    Ich finde die Lösung gut für Leute, die unbedingt in Tirol auf den betroffenen Strecken fahren wollen oder müssen.


    Ich habe aber zu dem Thema meine eigene Meinung:


    1. Ich bin ein Freund von gutem Klang aber mag es selbst nicht laut. Ist auch nicht notwendig.

    2. Ich käme nie auf die Idee in den betroffenen Regionen innerorts stehen zu bleiben um dann den Motor bei halber Nenndrehzahl “klingen” zu lassen. (Standgeräusch)

    3. Wenn wir dann alle 95 dbA haben und wieder alle durchfahren, ist es eine Frage der Zeit, bis dieser (schwachsinnige , siehe 2) Grenzwert nach unten geschraubt wird.

    4. Ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich dort scheinbar unerwünscht bin. Also fahre ich da einfach nicht mehr hin, auch nicht mehr zum Wintersport!

    Es gibt noch jede Menge tolle Ecken in Europa wo “Biker welcome” gilt. Damit das da so bleibt benehme ich mich natürlich dort rücksichtsvoll.

    5. Vielleicht ist ja auch der Plan mittelfristig uns durch die E-Bike Fraktion zu ersetzen, damit das Geschäft weiter brummt. Da stören wir nur, selbst wenn wir mit Zimmerlautstärke fahren. Fände ich ganz gut, wenn die alle in Tirol sind, dann “stehen” die wenigstens an den “freien” Pässen nicht im Weg rum.

    5b. Ist aber nich ganz zu Ende gedacht, weil ich mir kaum vorstellen kann, dass die dann mal eben die Anreise von 100 oder mehr km mit ihrem Bike machen. Also fahren sie mit ihrem Klappenauspuff-SUV ewig durch den Ort um noch einen Parkplatz zu finden. Danach fahren sie dann, unter Missachtung von StVO § 1, durch den Ort und nieten unaufmerksame Fußgänger um, die sie nicht gehört haben.


    Wenn das so gewünscht ist, dann bitte


    Ist aber nur meine persönliche Meinung.

    Es muss jeder selbst für sich entscheiden.

    Ich hab 18 Jahre “Babypause” gemacht, ohne wirklich zu verzichten, hatte auch immer ein Krad in der Garage.


    Irgendwann hat es dann wieder “gejuckt”

    und ich bin wieder aufgestiegen. Einige Kinder fahren zwischenzeitlich selber. Einige konnte ich nicht infizieren. Es war bei mir nie die Frage ob ich aufhören soll zu fahren. Ich hatte mit der Geburt meines ersten Kindes einfach nicht mehr das Bedürfnis bis ich mich plötzlich, 18 Jahre später, im Frühjahr dabei ertappte, dass ich auf gewisse Motorgeräusche reagiert habe. Da war sie plötzlich wieder, die alte Leidenschaft.

    Das ist jetzt aber auch schon lange her.


    Freunde von mir haben in der gleichen Zeit einen anderen Weg gewählt.


    Aber alle haben das gemacht, was der “Bauch” gesagt hat. Leben tun wir alle noch und fahren gemeinsam wie früher, nur anders als mit 20. Und das ist gut so.