• #11

    Die Wahrheit ist:
    Es ist eine Glaubensfrage. Es gibt unzählige Informationen warum es für einen neuen Motor viel besser sein soll, ihn von Anfang an ordentlich zu drehen/zu belasten, mindestens genauso viele, die das Gegenteil behaupten und nochmal so viele, die auf einen Wechsel zwischen dem einen und anderen schwören.
    Natürlich ist immer die jeweils selbst praktizierte Religion die einzig wahre und beste und alles andere ein fataler Irrtum.
    Du wirst also auf deine Frage keine klare Antwort finden sondern nur die unterschiedlichen Religionen erfahren.
    Mit welcher du dich am wohlsten fühlst ist dann deine Entscheidung und du wirst später auch nie mehr darüber nachdenken, weil das Ding läuft. So oder so.


    Unumstritten ist:
    Motor/Öl immer erst auf Betriebstemperatur bringen, unabhängig von der km-Leistung.
    Öl muss stets einen korrekten Füllstand aufweisen und mindestens der Vorgabe von Yamaha entsprechen.


    Dann wirst du Freude haben.

  • #12


    Ich kenne noch eine weitere Wahrheit, die Du in der Aufzählung vergessen hattest:


    So manchem gefällt es nicht was der Fzg.-Hersteller zum Thema Einfahren empfiehlt - und (evtl. sogar aus gutem Grund?) in seiner Betriebsanleitung niederschreibt. Und weil das so überhaupt gar nicht sein darf was da steht (weil's grad so arg in der rechten Hand juckt) sucht man nach anderweitiger Legitimation... ;)

  • #13

    Irgendeinen Grund muss es ja haben warum die technischen Redakteure etwas von einfahren ins Handbuch nehmen. Ansonsten würden sie die Seite in der Gebrauchsanleitung wegrationalisieren.
    Persönlich arbeite ich sehr eng mit der technischen Doku zusammen (leider keine Motorräder, aber auch etwas technisches), und sehe wie oft die Redakteure mit den Ingenieuren zusammensitzen und was sie besprechen

  • #14

    YAMAHA hat sich schon was dabei gedacht, dass die "Einfahrvorschriften" erwähnt werden. Wenn das nicht Wichtig wäre, würds nämlich auch nicht drin stehen.
    Das Getriebe die ganzen Zahnräder müssen sich aufeinander einspielen ;)
    Und das geht nur, wenn man den Motor langsam und Stück für Stück an die Belastung gewöhnt.

  • #16

    Hallo,


    ich denke, die Hersteller gehen auf Nummer sicher auch wenns nicht mehr ganz Zeitgemäß scheint.
    Es gibt gute Beispiele dafür und dagegen. Es wird auch bestimmt von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich
    gehandhabt.


    Ich denke, mit ein wenig Gefühl für die Technik und gesundem Menschenverstand sollte jeder seinen individuellen
    Weg finden. Heutige Herstellungsverfahren und Toleranzen sind nicht mehr vergleichbar mit anno dunnemals.


    Was willste machen, drehste zu hoch schreien die Einen, fährste se fast sauer die anderen.


    Ich würde nicht auf einen Hollandtrip verzichten ich würd nur meine Fahrweise anpassen.


    Genauso könnte man sich darüber auslassen daß Manche meinen der rote Drehzahlbereich ist nur Deko,
    wenns denn in der rechten Hand juckt oder man unbedingt dem Kumpel oder einem anderen zeigen will was
    in dem Maschinchen steckt.


    Benutze Deinen Verstand und alles wird gut.

  • #17

    Ich habe schon mehrere Motoren eingefahren (ganz neue und auch von Grund auf revidierte). Meine Meinung dazu: Jeder Motor braucht (auch heute noch) eine gewisse Einfahprozedur, auch wenn die Fertigungstoleranzen und technischer Fortschritt diesen zum Teil weniger dramatisch erfordern. Was im Handbuch der Tracer steht ist jedenfalls mal nicht so verkehrt. Wer lange Freude an einem gesunden Motor haben will, ist wohl gut beraten sich ein wenig daran zu halten. Will heißen, stupides Einfahren ist nicht das Maß der Dinge. Das Gegenteil aber wohl ebenso nicht.


    Grundsätzlich habe ich es immer so gehalten, dass ich mich an die Drehzahlbegrenzung insoweit gehalten habe das ich die vom Hersteller vorgegebene Höchstdrehzahl nach Möglichkeit nicht überschritten habe. Wilde Beschleunigungsorgien, auch bei betriebswarmen Motor vermieden habe. Weder zuviel noch zuwenig Last (hiermit sind auch zu niedrige Drehzahlen gemeint) dem Motor auferlegt habe, sprich Gangwahl den Bedingungen ebenso wie die Drehzahl angepasst habe. Wichtig in meinen Augen auch, keine langanhaltenden und gleich konstanten Belastungen auferlegen. Autobahnfahrt ist meiner Meinung nach eher suboptional. Hier kann ich nicht mit dem gebotenen verringerten Drehzahlband so "spielen".


    Mit dieser Methode kann ich es nicht so falsch gemacht haben. Keiner der von mir eingefahrenen Motoren ist nachfolgend unter meinen Fittichen "gestorben". Alle haben bislang hohe Laufleistungen (und das ohne subjektiv messbaren Ölverbrauch) erreicht. Klar, auch nach der Einfahrzeit wurde die Grundregel des pfleglichen Warmfahrens (und Kaltfahren bei Turbomotoren) mit einer gewissen Besonnenheit gepflegt.


    Letztlich habe ich es auch immer so gesehen das mir die Einfahrzeit auch eine gewisse Gewöhnungsphase an ein für mich in der Regel ungewohntes Motorrad (oder auch Auto) gewährleistet hat. Insoweit für mich auch nicht so die Einschränkung. Schließlich sollte der Kopf immer an der vorgesehenen Stelle verbleiben :). Auch aus dieser Sicht vlt. ein nachvollziehbares Argument pro Einfahrzeit.


    Nachsatz: Habe gerade (leider erst nach der ursprünglichen Erstellung meines Beitrages) die von @Rene´ verlinkte Seite gelesen. Was soll ich sagen - in meinen Augen perfekter Artikel. Plausibel und nachvollziehbar was dort zu lesen ist. Quasi die Bibel für ein ordentliches Einfahren!

  • #18


    Dieser Thread ist echt unterhaltsam. Meine hat jetzt 15'000km runter und wurde ab ca.10km (Öl warm) volllast gefahren. Läuft perfekt ohne jegliche Geräusche oder Ölverlust. Jede KTM 1290 SD welche das Werk verlässt kommt zuerst auf die Rolle und wird geknebelt. Wäre mal interessant was die vom Einfahren halten;) Motor und gewöhnen...Bullshit.

  • #19


    Ach und Du meinst jetzt, dass Du es besser weisst?
    Mich interessiert es soviel, als ob in China ein Sack Reis umkippt, wenn deine KTM schon 15tkm runter hat.
    Offenbar hast du wohl nicht ganz verstanden worum ein beim Einfahren geht :roll:

  • #20

    Die Aussage das bei KTM die Motorräder nach der Produktion auf der Rolle geknebelt werden amüsiert mich auch. Das wird ein so erfahrener Motoren-Hersteller mitnichten machen. Den Beweiß kann er ja gerne antreten. Bis dahin halte ich das für eines der üblichen "Stille-Post" Gerüchte.
    Gehen wir mal lieber davon aus, dass KTM, so wie andere Hersteller, ihre Motorräder auf dem Rollenprüfstand einer gewissen Motorkontrolle hinsichtlich Funktionalität unterzieht. Will heißen, gediegenes Testen des Motors in verschiedenen Drehzahlen, ohne jedoch überhöhte Last anzulegen. Oder glaubt jemand das die hier auf der Suche nach Spitzenleistung bei einem Neumotor sind? Sowas haben die schlicht und ergreifend nicht notwenidg, wissen was ihre Motoren im eingefahrenen Zustand zu leisten vermögen und werden den Teufel tun Motorschäden mit unwissendem Tun herauf zu beschwören. Und das Wissen analog des hier von @Rene´verlinkten technikbezogenen Artikels wird auch bei KTM bei dem Fachpersonal vorhanden sein.


    Wie gesagt, lasse mich gerne durch echte Fakten belehren.

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