Bowdenzüge pflegen - aber wie?

  • #11

    Es stellt sich für mich die Frage ob die Züge überhaupt geschmiert gehören. Bei meiner damaligen SUZUKI GS 500 E waren die Züge nach ihrer Ölung im Frühjahr zugequollen. Solange meine Züge gut flutschen lass ich die Finger davon. Und wenn ich meine ich müßte, frag ich zuerst meine Werkstatt.

  • #12


    Wie kommst du zu dieser Vermutung? Mangelndes Vorstellungsvermögen ist nicht gleich Realität.


    Der Zug ist definitiv Teflonbeschichtet, kann man ganz einfach überprüfen wenn man sich das untere Ende des Zuges, Motorseite rechts. mal genauer ansieht. Falls ansehen nicht reicht einfach mal mit dem Finger leicht über den Zug streichen. So glatt ist kein zusammen gedrehtes oder geflochtenes Stahlseil. Oel, WD40 oder andere chemische Mittel lassen nur die Teflonummantelung aufquellen und erfordern dann wesentlich mehr Zugkraft. Könnte der Hauptgrund für gerissene Kupplungszüge sein. Auf dem Bild sollte die Ummantelung hoffentlich zu erkennen sein.


    (Aussage bezieht sich auf die schönere, sprich nackte MT Bj. 2014)


  • #13


    Warum denn immer gleich so ruppig? Mein Vorstellungsvermögen ist fast unbegrenzt, aber mein Wissen nicht. Deswegen habe ich das Thema ja zur Diskussion gestellt.


    Das Werkstatthandbuch ist eigentlich recht auskunftsfreudig was zu verwendende Schmiermittel angeht. Was aber den Kupplungszug angeht, so steht da nichts verwertbares. Also weder, dass der Zug beschichtet ist, noch das er es nicht ist. Wäre er beschichtet, würde ich erwartet haben, das dort steht "Teflonspray verwenden", oder "wartungsfrei". Statt dessen steht dort aber "geeignetes Schmiermittel" verwenden. Darunter kann sich jetzt jeder vorstellen was er will.


    Auf Anfrage hat meine Werkstatt mir mitgeteilt, dass der Zug nicht beschichtet sei und ich Schmiermittel wie z.B. Ballistol verwenden könne. Ob das an deren Vorstellungsvermögen liegt, oder andere Ursachen hat, mag ich nicht beurteilen.

  • #14

    manchmal hilft es auch einfach, die gute alte chemie zu bemühen. ich weiß, im netz findet man immer wieder die warnung, daß öl die teflonbeschichtung quellen lassen würde. was aber passiert, wenn man in eine teflonpfanne versehenlich doch öl zum anbraten gießt?
    genau, einfach nichts.
    ptfe ist sehr inert, und weder durch säuren, basen, noch durch öl oder benzin angreifbar. die vier flouratome sind so fest an den kohlenstoff gebunden, daß einfach nichts passiert.
    fakt ist aber, daß der kupplungszug ohne schmierung mit der zeit immer fester geht und ab und an nach schmierung verlangt. ich nehm maschinenöl, weil ich weiß, daß es funktioniert.
    die problemzone ist ja auch nicht die durchtrittsstelle unten am motorgehäuse, sondern oben am kupplungshebel. durch den schlitz in der einstellschraube dringt feuchtigkeit ein und der obere teil der tülle ist aus metall. ich würde annehmen, daß es alu ist, alu und wasser gibt aluoxid, und das ist gerade kein stoff, der reibungsmindernd wirkt. blöderweise ist da noch eine ziemliche kurve eingebaut, und das ist auch die stelle, wo die züge bisher gerissen sind.

  • #15


    Interessante Sache, die Teflonpfanne zum Vergleich heranzuziehen... :!:
    Als Fahranfänger habe ich damals bei meiner XJ600 schon regelmäßig die Bowdenzüge geölt - man meint's ja gut!
    Im Urlaub bekam ich dann die Quittung dafür.... mußte in Freiburg zum Freundlichen um den Bowdenzug wechseln zu lassen. Der ließ sich nämlich kaum noch ziehen. Auch vom Freundlichen kam der Hinweis das Teflon-Bz nicht zu ölen wären.... :icon-eek:


    Natürlich gilt generell....Versuch, macht kluch :D

  • #16


    Auch wenn das nicht unbedingt mein Spezialgebiet ist, hatte ich im Job vor kurzem mit der Eignung div. O-Ring Werkstoffe in verschiedenen Disziplinen zu tun. Und da gibt es durchaus Materialien, die zwar verträglich mit pflanzlichen Ölen (Anwendungen in der Lebensmittelindustrie) sind, nicht aber mit den bei Schmierstoffanwendungen üblichen Mineralölen.

    Versuch doch mal Deine Würst'chen/Schnitzel in 10W40 anzubraten und berichte uns wie's geschmeckt hat, und ob Deine teflonbeschichtete Pfanne danach immer noch heile geblieben ist. ;)

  • #17

    Also... ich hab jetzt gerade mal selbst Hand angelegt und den Zug unten am Ausrücker befühlt. Der ist ummantelt. Soviel steht fest.


    Allerdings fühlt sich das eher nach Kunststoff (PE) an, als nach Teflon. Kann natürlich sein, dass meine haptitschen Fähigkeiten katastrophal sind. Daher "ohne Gewähr". Wer mag, kann ja mal ein Feuerzeug dran halten. ;)


    Das WHB habe ich mir auch nochmal vorgenommen.


      Kapitel "REGELMÄSSIGE WARTUNG"
      SEILZÜGE KONTROLLIEREN UND SCHMIEREN
      Folgendes Verfahren gilt für sämtliche Seilzüge und Seilzughüllen:
      1. Beschädigung: Erneuern
      2. Schwergängig: Schmieren
      Empfohlenes Schmiermittel: Motoröl oder ein geeignetes Seilzugschmiermittel.


    Bleibt also nur noch die Frage nach dem Schmiermittel, die ich ja schon eingangs gestellt hatte. Beantwortet ist die auch schon - also alles gut. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von katzenauge ()

  • #18

    In meiner Betriebsanleitung auf Seite 6-24 steht:


    :icon-eek: :D

  • #19

    Was soll das Ganze hier :eusa-think:
    Im Zweifelsfall gehe ich von Teflon Umwickelten Bowdenzügen aus !
    Somit im Notfall "Einfach Teflon geeignetem Zeug" (Kostet auch nicht mehr als der Rest ;) )



    Wobei; Solange die Züge leichtgängig sind, lasst doch einfach die Finger davon.
    Mal wieder ein gutes Beispiel wie hier alles "Kaputt gewartet" wird :pray:



    Siehe:
    http://mt09.de/forum/viewtopic.php?p=130043#p130043

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