Reifen einfahren/warmfahren

  • #1

    Hallo zusammen,


    ich würde euch gerne mal nach eurer Meinung bzw. Erfahrungen fragen. Ich fahre eigentlich, mit Pause, seit 2004 Motorrad. Habe auch schon einiges durch. Aber seit 2008, da hatte ich einen Rutscher mit meiner R6, habe ich irgendwie ne Blockade im Kopf. Ich traue mich nicht mehr mich richtig in die Kurve zu legen. Das Vertrauen in die Reifen/Technik ist nicht mehr so 100%ig da. Ich war da relativ lange unterwegs und es war auch sehr warm. War ziemlich schnell auf der Bahn unterwegs und bin dann an einem Kreuz (vllt kennen die Duisburger es: Von der 42 aus Dortmund kommend auf die A3 in Richtung Hannover, zur Grafenmühle) in der Kurve heftig gerutscht, aber ist Gott sei Dank nix passiert.


    Wie handhabt ihr das mit neuen Reifen und auch mit dem warmfahren? Wie werden die Reifen überhaupt richtig eingefahren/warmgefahren. Habe ich die Theorie richtig verstanden, dass es eigentlich ausreicht ne bestimmte Zeit geradeaus zu fahren, damit auch die Flanken Temperatur bekommen? Kann man dann davon ausgehen, dass auf den Flanken Grip aufgebaut werden kann?


    Zum Thema neue Reifen höre ich immer, dass man besonders Vorsichtig fahren soll. Dann leuchtet mir aber dabei nicht ein, wie man die Flanke komplett anfahren soll. Theoretisch muss man ja schneller fahren, je tiefer man sich reinlegt (Zentrifugalkraft), korrekt? Das aber würde doch bei neuen Reifen das Risiko beinhalten, dass man wegrutscht, oder?


    Dann wird in Foren oft von Rückmeldungen des Reifens gesprochen. Was muss ich mir darunter vorstellen?


    Ich verlasse mich mal darauf, dass es keine blöden Fragen gibt und so :D


    Danke im voraus.


    Gruß

  • #2

    Bei dem Thema wirst du viele widersprüchliche Antworten hören. :icon-mrgreen:
    Aber es fährt ja auch jeder anders.


    Zum Einfahren: Heutzutage haben nur noch die wenigsten Reifen eine Trennschicht. Die muss man eigentlich nicht mehr einfahren.
    Ansonsten, der eigentliche Reifenaufstandspunkt ist weiter innen als der Rand, der angefahren wird. Wenn man die Schräglage langsam steigert, kann man die glatte Schicht problemlos abfahren. Dazu reichen 2-3 Kurven.


    Zum Warmfahren: Auf der Landstraße fahre ich Tourensportreifen. Die muss man nicht warm fahren.
    Bei Sportpellen würde ich nach einer längeren Geradeausstrecke die ersten zwei Kurven langsamer angehen.
    Auf der Rennstrecke wird der Reifen hauptsächlich durch die Walkarbeit warm. D.h. 1-2x kräftig Gas geben und bremsen, dann ist der Reifen eigentlich warm. Der Rest kommt dann in den Kurven.


    Rückmeldung vom Reifen: Wenn es angfängt kippelig zu werden oder zu rubbeln, dann ist der Grenzbereich erreicht. Bei manchen Reifen spürt man das besser als bei anderen.
    Aber auch die Spurtreue in der Kurve gehört dazu. Mit einem Reifen kann man die Richtung genau bestimmen, bei einem anderen hat man eher ein schwammiges Gefühl.




    Die ganze Theorie hilft dir aber nichts. Mach ein Kurven- Sicherheits- oder Renntraining.
    Fahre mit erfahrenen Bikern und lass dich ein bisschen ziehen.




    Unabhängig von den Reifen, die Straße muss man auch lesen können.
    Für eine gute Haftung braucht es zwei Reibpartner. Es gibt glatten Asphalt und griffigen Aspahlt. Die Unterschiede sind beachtlich.


    Und Grenzbereiche muss man nicht auf der Landstraße (oder Autobahn) ausloten. Oft hat man Glück, aber manchmal endet das tödlich.
    Eine Rennstrecke hat nicht umsonst große Sturzräume und weiche Kiesbetten. ;)
    Lieber 100x zu langsam, als 1x zu schnell.

    Nimm das Leben nicht so ernst, es ist ja eh nicht von Dauer.

  • #3

    Hey Martin,


    danke für die Antwort.


    D.h. bei meiner Tracer muss ich den Reifen quasi gar nicht warm fahren, da Touringreifen?
    Ich glaube ich fahre mir auch einfach voll die Filme und verkrampfe mich dann manchmal. Denke, son Sicherheitstraining ist schon richtig und wichtig. Werde das mal in Angriff nehmen.


    Gruß

  • #4

    Hängt natürlich von den Außentemperaturen ab. ;)


    Mit den Angel GT kann ich bei 15+ Grad eigentlich immer gut durch den Kreisverkehr vor meiner Haustür pfeffern.
    Unter 10 Grad wirds dann aber auch rutschig.

    Nimm das Leben nicht so ernst, es ist ja eh nicht von Dauer.

  • #6


    Ich behaupte: Das lässt man mit den originalen Dunlops besser... Im Test las ich öfter mal von "brauchen eine Weile bis guter Grip vorhanden ist".


    supasonic
    Jein, die Flanke bekommt sicherlich auch Temperatur, da sich diese ja auch im Reifen verteilt. ICH würde aber nicht nach 20km stumpf geradeaus mit Schmackes in die erste 100° Kurve brettern. In der Ruhe liegt die Kraft.


    Mit einem Sicherheitstraining macht man sicherlich nichts falsch! Als Motorradfahrer(Seit 2004, aber wie viele Kilometerchen denn in den Jahren? Erfahrung kommt bekanntlich nicht mit abgewarteter Zeit sondern mit gefahrenen Kilometern) der allerdings schon etwas in der Materie drin steckt solltest du dir nicht gerade das einfachste Grundlagentraining zur Brust nehmen. Ich hab damals ein Motorrad "Intensivtraining" beim ADAC in Grevenbroich gemacht. Das war gut!

  • #7


    Ohhhhja, wenn du die Dunlop 222 oben hast!


    Die brauchen Temperatur und halbwegs guten Asphalt, sonst schmiert er leicht ... dank Traktionskontrolle weniger beim rausbeschleunigen, das regelt die TK sehr gut, aber Vorsicht auch beim Vorderrad wenns kalt ist.


    Über 25 Grad und bisschen eingefahren (5km reichen) finde ich fährt er sich richtig gut ... ein Reifen für den Sommer



    T-Racer

    Möge die 4te immer mit mir sein!

  • #8

    Danke Leute. Ihr habt mir auf jeden Fall weiter geholfen.
    Phil, ich würde mal so auf irgendwas zwischen 20-25 k km tippen. Das meiste war Autobahnballerei irgendwohin, um Kumpels zu besuchen usw. Und sonst halt Piano Landstraße :)

  • #9

    Moin neue Reifen fahr ich immer ein wenig vorsichtig ein hab gestern den neuen S20evo bekommen und der sah doch recht glänzig aus, mache das immer so ich geh auf meine Hausstrecke und fahre mit wenig zug am Hinterrad und leg sie dabei immer etwas weiter rein finde es halt wichtig in der Schräglage fast nicht an Gas zu gehen. Einmal die Strecke hoch und runter schon ist es gut ungefähr 5 km das ist das Ding eingefahren.
    Apropo S20 fährt den noch jemand? ist der erste Reifen der an der Seite sich aufraut fast wie auf der
    Rennstrecke habt ihr das auch

    Grüsse
    Peter

  • #10

    das ist meine einfahrstrecke. liegt etwa 5km von meiner haustüre weg und bietet die möglichkeit, die schräglage im verlauf von ein paar kurven schrittweise zu steigern. ziemlich neuer belag, guter grip. danach ist noch 1/2 cm an der reifenflanke unbenutzt, die kommen auf der nchsten serpentinenstrecke in angriff.

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