Moin!
Ich bin Jahrelang Quickshifter mit Blipper gefahren, wenn auch eine BMW 
Aussage des Händlers bei der Auslieferung: Beim Hochschalten muss das Gas deutlich geöffnet sein, beim Runterschalten deutlich geschlossen! Und so war es auch. Schalten konnte man auch mal anders, war aber nicht "ruckfrei" . Mit Gas runterschalten ging kaum und wenn ,hat es einen Schlag im Getriebe gegeben. Das konnte ich genau so auch auf einer Probefahrt mit der neuen 9GT erkennen.
Beim Schalten eines Motorradgetriebes soll/darf keine Last auf dem getriebe sein: Stichwort klauengeschaltetes Getriebe!
Nicht wie beim Auto, wo´s dann knirscht wenn die Synchronisierung beim Schalten ausgehebelt wird, sondern beim Mopped knallts!
Beim Autogetriebe werden Zahnräder bewegt - beim Moppedgetriebe sind die Zahnräder absolut starr und Schaltklauen werden bewegt! Deshalb sind Moppedgetriebe auch sequentiell (1-2-3-4-5-6-5-4-3-2-1) und nicht wie beim Auto, wo die Gänge beliebig anwählbar sind.
Vorweg: Kupplung wird nicht angefasst bei Quickshifter oder Blipper!
Der Quickshifter (nur Hochschalten!) macht eins: Er nimmt automatisiert die Last vom Getriebe weg durch Zündunterbrechung. Dabei kann der Gasgriff geöfnet bleiben, weil einfach die Zündung unerbrochen wird für ein paar Takte, dabei ist die Gasgriffstellung beim HOCHschalten unerheblich. Mithin muss eben nicht der Gasgriff geschlossen werden. Damit der Schaltvorgang ruckfrei passiert, muss der Schalthebel aber auch relativ zügig nach oben bewegt werden. Die Zündunterbrechung ist nämlich meines Wissens "fix" und wenn innerhalb der Zündunterbrechung der Schaltvorgang nicht abgeschlossen werden kann, weil zu zaghaft der Schalthebel bewegt wurde, dann kracht´s eben. Manchmal kann man die Dauer der Zündunterbrechung auch einstellen, Bei Spochtmoppeds ist das recht verbreitet: Bei der 9GT geht das m.W. nur mit einem ECU Flash. Da sind die Werte der Zündunterbrechunsdauer fest hinterlegt.
Dazu ist der Apparat oberhalb des Schalthebels zuständig: Wenn der Schalthebel bewegt wird, kurz bevor dann Kraft auf die Schaltwalze käme, unterbricht der QS die Zündung (daher das Kabel), Getriebe ist ganz kurz ohne Last (quasi im Übergang zwischen Last- auf Schiebebetrieb) und die Schaltklauen schalten kraftschlüssig das nächste bzw. gewünschte Zahnradpaar zusammen. Sehr sanft und ohne Knall oder Ruck! Und v.a. korrekt gemacht ohne Verschleiss! Ich übe das auch gerade (anderer Thread), die "Schaltgeschwindigkeit" ist hier vorgegeben und die muss man sich "muskelgedächtnisch" einfach in den linken Fuss trainieren.
Beim Runterschalten (Blipper) ist der exakt gegenteilige Vorgang zum knallfreien Schalten erforderlich: Da ist der Gasgriff geschlossen, das Motorrad und das Getriebe befinden sich im Schiebebetrieb und das Hinterrad treibt Motor und Getriebe an. Zündunterbrechung würde jetzt nix bringen, weil im Regelfall zündet im Schiebebetrieb eh nix wegen elektronischer Schubabschaltung!
Jetzt macht der Blipper das genaue Gegenteil vom QS: Der Blipper gibt Gas, wenn von oben auf den Schalthebel getreten wird. Sprich: Er schaltet (bei Schubabschaltungsbetrieb) die Kraftstoff-Einspritzung wieder ein und "hebt" leicht die Drosselklappe (Deshalb gibt´s Quickshifter auch für ältere Moppeds, weil Zündung kann man unabhängig vom Baujahr unterbrechen, der Blipper aber muss Gas geben können - und das kann er nur bei modernen Motoren mit "e-gas" mithin elektronischen Drosselklappen und "Drive-by-Wire" oder besser "Gasgriff by Wire". Das hört man auch beim Runterschalten mit dem Blipper, dass sich ganz kurz die Motordrehzahl erhöht umd danach bei nicht-öffnen des Gasgriffs wieder in den Schiebebetrieb überzugehen.
Die GP und ähnliche Sportmopetten seien hier ausgenommen - die kriegen soweit ich weiss auch das Runterschalten kupplungsfrei hin und Lebensdauer des Getriebes spielt da eine untergeordnete Rolle. Evtl. schalten die auch elektromechanisch oder machen ganz was anderes
Warum funktioniert der Blipper nicht mit geöffnetem Gasgriff? Weil er da zu schnell Gas geben müsste! Wir erinnern uns, das sportliche Runterschalten beim Überholen (gerne auch gleich 2 Gänge - nicht mehr mit der Tracer 
) geht ja mit links Kupplung ziehen, fett (!) Zwischengas geben und mit neuer Drehzahl Kupplung "schnalzen lassen" und GAAAAAAAS! Da müsste der Blipper drehzahl- und lastabhängig Zwischengas geben - allerdings in dem miniwinzikleinen Zeitfenster zwischen Fuss "berührt" Schalthebel und "Fuss tritt richtig auf Schalthebel": Da reden wir von Hundertstel-Sekunden - jeweils unterschiedlich nach Drehzahl: So schlau sind die nicht bzw. so schnell kriegt man auch keine nennenswerte Drehzahländerung des Motors zu lastfreien Schalten hin ohne erheblichen Getriebeverschleiss.
Anyway - runterschalten mit Gewalt geht auch ohne Blipper: Von oben kann man ja annähernd beliebig kräftig auf den amen Schalthebel treten und irgendwann schieben sich die Schaltklauen schon aus den Zahnrad-Eingriffen raus.
Aber gut tut ihnen das ganz sicher nicht und relativ schnell macht sich das durch Herausspringen von Gängen bei scharfem Beschleunigen bemerkbar. Die Schaltklauen sind nämlich hinterschliffen ganz leicht, die "ziehen" sich quasi in´s Zahnrad unter Last rein. Dengelt man regelmässig auf den Schalthebel, dann wetzt sich dieser feine Hinterschliff ab und die Klauen halten nicht mehr in den Zahnrädern. Abgesehen davon verbiegen sich auch irgendwann mal die Schaltgabeln und dann is eh finster!
Hier ist eine gute Erklärung, wie ein mechanisches Moppedgetriebe funktioniert:
Aus jetzt knapp 200km Erfahrung mit der 9GT muss ich sagen, dass der QS sensationell funktioniert und der Blipper "zufriedenstellend". Aber da ist vermutlich bei mir noch Luft nach oben - die "Trittgeschwindigkeit" spielt beim Blipper anscheinend eine noch grössere Rolle als beim QS! Man lernt nie aus und das ist ja das Schöne!
Ich praktiziere das seit 126.000 km völlig ohne elektronische Unterstützung mit der Gashand. Hoch und Runter. Ist keine Raketenwissenschaft. Einfach (in beiden Richtungen) dafür sorgen das der Antriebsstrang lastfrei ist. Vorher Schalthebel ein wenig unter Spannung setzen (Ohne die Schaltgabeln zu verbiegen!) und bei Lastfreiheit springt der gewünscht Gang rein. Da würde ich beim Beschleunigen auf der Rennstrecke zwar wenige Zehntel verschenken, weil ich leicht von Gas gehen muß beim Hochschalten, aber ich war mit meiner XSR noch nie auf der Rennstrecke und kann das verschmerzen. Für mich ist das nix und das man das händisch machen kann ohne das Getriebe zu ruinieren habe ich mir selbst nun hinlänglich bewiesen.
Das heißt aber nicht das das nun alle machen sollen wie ich selbst. Wollte nur in diesem Thread auf die günstige Alternative hinweisen.
Entspannte Grüße
Stoppelhopser
Ich habe nun 2000 km mit der Tracer 9GT zurückgelegt und bin von der Schalthilfe begeistert (ist mein erstes Motorrad mit Quickshifter/Blipper, allerdings hatte ich früher mal eine Honda Innova mit Fliehkraftkupplung, also Halbautomatik). Sie funktioniert nach meiner Erfahrung am besten, wenn
- das Getriebe warm ist und
- möglichst zügig geschaltet wird.
Nicht empfehlen kann ich das Hochschalten vom 1. in den 2. Gang ohne Kupplungsbetätigung, das läuft nicht rund. Dagegen ist gerade das Runterschalten ohne Kupplung vor Kurven ideal, denn es bringt Ruhe ins Fahrwerk. Und das Hochschalten beim Beschleunigen, ohne merkliche Zugkraftunterbrechung und blitzschnell, ist auch nicht zu verachten.
Alles anzeigenBeim Schalten eines Motorradgetriebes soll/darf keine Last auf dem getriebe sein: Stichwort klauengeschaltetes Getriebe!
Nicht wie beim Auto, wo´s dann knirscht wenn die Synchronisierung beim Schalten ausgehebelt wird, sondern beim Mopped knallts!
Beim Autogetriebe werden Zahnräder bewegt - beim Moppedgetriebe sind die Zahnräder absolut starr und Schaltklauen werden bewegt! Deshalb sind Moppedgetriebe auch sequentiell (1-2-3-4-5-6-5-4-3-2-1) und nicht wie beim Auto, wo die Gänge beliebig anwählbar sind.
so nicht ganz richtig. Die klauen bewegen die verschiebbaren Zahnräder. diese werden dann mit anderen , auf der gleichen Welle arretierten, Gekoppelt.
Unter last geht das natürlich nicht. Es können schalt gabeln verbogen werden, im Worstcase auch abbrechen. und die Nasen die eingreifen in Feste Zahnräder, werden immer mehr verschliffen. irgendwann halten dann die Gänge nicht mehr von alleine. es gibt kraft auf die Gabeln in seitlicher Richtung.
das Krachen , wenn man das rauf bzw runter schalten nicht gut macht, sind die Nasen die dann rein gehauen werden.
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