Kurztrip Elsass / Forumstreffen

  • #1

    Wenn man in der Passknacker-Rangliste was werden will, führt an zwei Regionen kein Weg vorbei: Nordschweiz und Vogesen. An dem Wochenende, das ich mir für die Vogesen ausgeguckt habe, ist das MT-09-Forumstreffen. Das MT-09-Forum leidet in meinen Augen etwas unter dem strikt kommerziellen Betrieb, aber immerhin gibt es ein Treffen im Jahr. Es wird immer von den gleichen Leuten immer am gleichen Ort organisiert: Von Eule in Speyerbrunn, das ist im Pfälzer Wald 5 km östlich vom bekannten Bikertreff Johanniskreuz, und an einer Strecke, die am Wochenende für Motorradverkehr gesperrt ist. Besucher erhalten aber eine Ausnahmegenehmigung. Da gucke ich doch gern mal am Freitagabend vorbei. Logischerweise mit der MT-09, die jetzt endlich mit dem größeren Tank fahrbereit ist, auch wenn letzte optische Feinarbeiten noch zu erledigen sind, insbesondere der Sitzbankbezug. Damit ich rechtzeitig ankomme brauche in den halben Freitag frei, und damit ich noch was von den Vogesen habe, nehme ich den Montag frei. Voila, 3,5 Tage Motorrad fahren :)


    Andi will mich in den Vogesen begleiten, ein MT-09 Tracer-Fahrer grob aus meiner Region, aber wir schaffen es nur fast uns auf eine Unterkunft und einen Zeitraum zu einigen: Er macht Fr-So, ich mache Sa-Mo. So bleibt uns eigentlich nur der Samstagabend. Beim Hotel landen wir immerhin im gleichen Ort, nämlich Colmar. Der liegt bequem für die An-/Abreise am Ostrand der Vogesen, hat Autobahnanschluss und jede Menge Hotels, die aber mitten im August ziemlich ausgebucht sind.


    Zur Vorbereitung der Reise habe ich Routen geplant. Da ich noch von einer gemeinsamen Tour ausgegangen bin, hatte ich eine lange und eine kurze Tagestour rund um Colmar geplant, die sich (fast) nicht überschneiden. So hätte ich mir noch einen Nachschlag holen können, wenn Andi schon in den Seile hinge. Eigentlich grundsätzlich keine schlechte Idee, und die kurze Runde lässt sich auch für Schlechtwetter verwenden oder wenn man den halben Tag was anderes gemacht hat. Also Gepäck packen und los!


    Ich will nicht mit Topcase fahren, daher kommt die Packrolle auf die Sitzbank. Ich will endlich mal die kleinere Hepco & Becker Packrolle ausprobieren, die statt eines Rollverschlusses einen wasserdichten Reißverschluss hat. So kann man auch Luft raus lassen. Ich kriege meine Übernachtungssachen gut unter, für die Regensachen wir es etwas eng, aber es ist leider ein Regentag angesagt.


    Da mein linker Heizgriff leicht verdrehbar ist, schiebe ihn am Vorabend der Anreise etwas nach außen, packe Sekundenkleber auf den Lenker und schiebe ihn wieder zurück. Voila, der Heizgriff ist nicht mehr verdrehbar! Allerdings geht auch der Schalter nicht mehr, der im Griff integriert ist. Das war wohl etwas viel Kleber. Beim konsequenten Testen mit mehr Kraft am Hebel und schließlich auch Zange bricht der Hebel ab. Okay, dann eben keine Heizgriffe dieses Wochenende :) Macht nichts, es sind 12-28 Grad angesagt, und den Regen werde ich wohl überleben.


    Fr 20.8. Anreise Pfälzer Wald


    Den Vormittag arbeite ich, aber nach dem Mittagessen geht es direkt aufs lauernde Pony mit den drei Herzen und zwei 360°-Beinen ;) Es geht zunächst ein paar Stunden geradeaus auf die Autobahn.



    Strecke machen ist angesagt. Bis auf kleine Staus vor Autobahnbaustellen (wir sind ja in Deutschland) klappt das sehr gut. Der große Tank beruhigt. Dann geht es endlich in den Pfälzer Wald, schön Wald und Wiesen und Natur. Bei Annweiler ist wegen einer Baustelle die Hauptstrecke nach Nordwesten gesperrt. Es gibt eine Umleitung, leider ist dazwischen eine Kreuzung ohne Vorfahrt für den Verkehr der Hauptroute. Also gibt es reichlich Rückstau, bis in einen Tunnel, der einspurig ist mit Überholverbot und Videoüberwachung - eine ganz blöde Kombination. Entlang der Umleitung ist dann durchgehend Überholverbot und Tempo 30. Mit den Anwohnern würde ich aber auch nicht tauschen wollen. Die sitzen im Garten und gucken recht sparsam auf die Verkehrslawine, die sich nonstop in beide Richtungen am Haus vorbeischiebt.


    Die erste Kurvenstrecke in den Pfälzer Wald hinein entschädigt allerdings bald. Hier kann man einwandfrei Motorrad fahren, und der zweirädrige Gegenverkehr winkt freundliche alle Bedenken davon. Nach all der Action ist es Zeit für eine Pause im Grünen.



    Am Passknackerpunkt Johanniskreuz ist ein Bikertreff, da steht eine MT-09 RN-43. Da stelle ich mich mal daneben. So treffe ich dann gleich den ersten Gast vom Treffen später, den Markus. Er gehört eindeutig zur Sportfraktion. Hier mache ich gleich mal ein Tank-Vergleichsfoto:



    Ich schnappe mir noch den letzten Passknackerpunkt für heute und rolle zu meinem Hotel - ich bin außerhalb einquartiert, um mir die Genehmigung zu sparen und weil's besser für die Weiterfahrt passt. Außerdem war's billiger ;) Der Checkin klappt super, die Dusche ist in Ordnung, die Insekten im Zimmer sind schnell erledigt und bald bin ich auf dem Weg zum Treffen, sind ja nur 20 Minuten. Nach dem Kennenlernen, Fachsimpeln und Sturm aufs Buffet rufe auf zu einem umfassenden Tank-Vergleichsfoto und kriege tatsächlich den Bildaufbau so hin, wie ich mir das gewünscht habe. Links nackt, rechts Tracer, mein Zwitter dazwischen. "Die Verwandlung"?



    Natürlich ist ein Modellforumstreffen genau der falsche Ort, wenn man Fahrzeuge im Originalzustand sucht ;) Nach dem Treffen geht es mit ausgewählter Vorsicht durch die Dunkelheit zurück zum Hotel. Bitte keine Wildunfälle, ich bin der Einzige weit und breit, da reicht Tempo 60. Wohlbehalten komme ich an. 360 km heute, guter Einstand!


  • #2

    Sa 21.8. Überführung Pfälzer Wald - Vogesen


    Ich bin mal wieder um halb 6 morgens wach. Das geht mir in letzter Zeit öfters so. Ich habe gelernt, es zu nutzen: Wenn man dann auch aufsteht, hat man jede Menge Zeit bevor die Pflicht ruft. Aber heute ruft keine Pflicht, ich muss nur diese paar 350 km nach Colmar fahren. Also packe ich ein und sitze tatsächlich schon um 6:30 im Sattel, obwohl ich extra trödle, damit die Sonne mal etwas weiter aufgeht und die Szenerie besser beleuchtet. Außerdem bitte keine Wildunfälle.


    Ich fahre recht direkt nach Südwesten und schnappe mir ein paar Passknackerpunkte in der Grenzregion zu Frankreich. Am Punkt Vogeseneck gelingt mir dieses Foto:



    Das hat sich doch schon fürs Foto gelohnt! Bald darauf bin ich schon in Frankreich unterwegs. Das freut mich jedes Mal, ich habe viele schöne Erinnerungen an Motorradtouren in Frankreich. Heute kommt aber eine weniger erfreuliche hinzu, denn ein Reh will unbedingt vor mir über die Straße, und mit ABS-Bremsung vermeide ich zwar den Unfall, aber da waren keine zwei Meter mehr dazwischen. Hallowach! Zeit für eine Pause. Frühstück gibt es vom Supermarkt, gegessen wird direkt auf dem Parkplatz. Hier kann mich in der Sonne schön aufwärmen, denn die defekten Heizgriffe und fehlenden Griffschalen sind eine etwas blöde Kombination. Aber in die Regenkombi will ich auch nicht.


    In den Vogesen sind die Passschilder manchmal schwer zu finden, und noch schwerer lesbar und gemeinsam mit dem Nummernschild auf ein Foto zu bannen.



    Da ich nicht das erste Mal hier bin fällt mir das aber nicht so schwer. Es werden auch ja andere Motive akzeptiert, so lange sie eindeutig sind.


    Man fährt viel im Wald in den Vogesen. Am Punkt Dabo habe ich mal endlich eine Aussicht.



    In St. Leon ist ein Passknackerpunkt 20 Meter vor einem Trinkwasserbrunnen. Hier laben sich gerade vier holländische Radfahrer, da geselle ich mich gern dazu. Und ich ziehe zwei Schichten aus. Die Fleece- und Membranjacke packe ich in die Packrolle, aber leider verklemmt die Membranjacke sich im Reißverschluss, als ich ihn schließe. Es kostet etwa 15 Minuten, um es wieder auseinander zu bekommen. Ob das der Membranjacke so gut bekommen hat, wage ich zu bezweifeln. Aber warum grübeln, es ist tolles Wetter, ich bin einer toller Region auf einem tollen Motorrad unterwegs!



    Etwas verwundert bin ich über einen mautpflichtigen Tunnel auf meiner Route. Ist der neu oder komme ich hier das erste Mal entlang? Damit ist meine Anreiseroute auch schon bald zu Ende. Damit ich nicht schon um 14 Uhr am Hotel ankomme und dort untätig rumsitze, lade ich am letzten Zwischenziel der Anreise-Route die Route mit der kürzeren Tagestour. Bereinigt um den Weg vom/zum Hotel ergibt das eine dreistündige Verlängerung meines Fahrtages. Das passt doch perfekt! So geht's dann bald die Route de Cretes runter. Hier ist mächtig Betrieb, aber das stresst mich nicht, denn ich mache alle 2 km Passknackerfotos :)



    Zum Col de Petit Ballon wird es dann wieder einsamer, was auch gut tut. Auch eine schöne Aussicht gibt es hier.



    Zum Col de Boenlesgrab kann man 40 km Straße fahren, die man danach ebenso zurück muss, oder 5 km legalen Schotter. Ich nehme den Schotter. Verglichen mit meinen Eskapaden in Spanien ist das völlig harmlos. Da mir die Hände schmerzen, es sind ja doch schon bereits 10h im Sattel, mache ich Pause bei der Hälfte. Ich wundere mich, dass hier sonst niemand fährt.


    Mein Hotel ist eine Motelkette der einfachsten Klasse, heißt "premiere Classe", und ist damit natürlich Schrott. Die Duschhalterung ist lose, das Waschbecken verstopft, man findet keinen Lichtschalter neben dem Eingang, keine Steckdose am Bett, keine Klimaanlage oder Fliegengitter, die Dusche ist ein Nassraum ohne wirksame Entlüftung, oberster Stock ohne Aufzug, und das WLAN geht nicht. Positiv aber der unkomplizierte Checkin und dass es trotz oberstem Stockwerk nicht unfassbar heiß im Zimmer ist.


    Nach der Dusche steht Abendessen mit Andi an. Er wählt ein China-Buffet. Okay, interessante Wahl, da muss ich jetzt durch. Es ist natürlich lecker, natürlich isst man zuviel, ich versuche bewusst auf Hygiene zu achten. Nicht nur wegen Covid, hier werden sogar unsere digitalen Impfpässe gescannt, aber Schmierinfektionen werden am Buffet immer gern genommen. Andi fährt noch nicht so lange Motorrad und ist das erste Mal in Frankreich, was ihm sehr gefällt. Den Impuls habe ich ihm gegeben. Er hat die ganze Woche frei und jede Menge Pläne und Verabredungen in Deutschland, würde aber eigentlich lieber hier bleiben. Immer diese Entscheidungen :)


    Für morgen schnappe ich mir die längere der beiden geplantes Tagestouren, und erweitere sie noch ein bisschen im Nordwesten. 340 km dürfen es schon gern sein. Heute waren es zwei Routen mit 315 und 170 km, plus die eine oder andere Umleitung. Der große Tank bewährt sich.



  • #3

    So 22.8. Vogesen Rundtour


    Heute muss ich mal nicht früh raus. Heute hole ich mir den Schlaf, trotz Gammelhotel, und steht erst um 8 auf. Zum Frühstück gibt es Kekse. Und dann gibt es eine Tour ohne Gepäck :)


    Das Wetter ist wesentlich besser als angekündigt und die Pässe gleiten in den Köcher. Nur einer nicht, da haben sich Hobby-Rally-Fahrer mit sehr schönen Autos getroffen und fahren da jetzt der Reihe nach hoch. Man könnte jetzt sagen, illegales Autorennen, öffentlicher Grund, blabla, aber ich kann es ihnen auch einfach lassen. Rauf würde ich sie nicht aufhalten, aber ich müsste eigentlich auch wieder runter - das wäre nicht so clever. Ich gönne ihnen die Freude, das Hobby ist schwer genug auszuleben, und begnüge mich eben mit den 30+x anderen Pässen, die ich heute fahre.


    Auf dem Weg zum nächsten Pass habe ich wieder Wild im Visier, aber dieses Mal sehe ich es frühzeitig und komme 20 Meter vorher zum stehen. Der Hirsch mit dem Geweih dahinter ist schlauer, sieht mich, und trabt im Wald an mir vorbei, um hinter mir die Straße zu überqueren. Straßenverkehr bleibt anscheinend Männersache. Ich will aber auch kein Geweih im Gesicht.


    Unterdessen klappert mein Motorrad sporadisch. Beim nächsten Stopp gehe ich auf Ursachenforschung:



    Voila, die Hupe hängt am seidenen Faden, bzw. am Kabel. Oben sieht man die Halterung, und die Schraube ist auch noch da! Den passenden Innensechskant habe ich dabei und so geht's schnell weiter, als wäre nie was passiert. Das war dann wohl die erste "echte" Panne mit der MT-09, ca. bei Kilometer 44800.


    Heute ist Regen angesagt und ich verfolge das Regenradar. Vermutlich fange ich auf meiner Route den Regen zur Mitte der Route ein und bleibe dann ständig unter der Wolke. Ich beobachte auch den Himmel, und immer wenn Aussicht ist, wirkt sie dramatischer durch die Wolken.



    Aber noch bleibe ich trocken! Mein Ansatz ist in solchen Lagen eigentlich, so lange ohne größere Pause weiter zu fahren, bis der Regen losgeht. Dann Pause machen und Alternativen prüfen: Warten, Ausweichen, Kürzen? Klamotten wechseln oder nicht? Aber zunächst weiterfahren - was man hat, hat man. Und oft sind die Prognosen pessimistischer als die Realität.


    So geht's elegant über Nebenstrecken.


    Irgendwann kriege ich aber Hunger und kann's kaum erwarten. Ich bin auch bald am südlichsten Punkt der Route angekommen und dann geht's los, ich fahre mitten durch die Regenfront, und das nur in Membrankleidung. Es hört noch vor der Passhöhe wieder auf, aber eigentlich müsste ich wieder zurück. Neee, das geht doch bestimmt auch andersrum, gell Navi? 15 statt 10 km zum nächsten Punkt, geschenkt. So geht es noch eine Stunde trocken weiter. Dann ist aber wirklich Zeit für Pause. Ich habe Appetit auf Waffeln. Es gibt aber nirgends Waffeln. Ich kehre ein bei einem netten kleinen Grill/Bar. Auch hier keine Waffeln, dann eben Salat mit Hähnchen. Die salzigen Snacks und die Getränke dazu vernichte ich zügig, da war wohl Bedarf. Die Pause tut gut, aber als mit Essen fertig bin und gerad bezahlt habe, geht es draußen so richtig los: Sturm und Regen, die Wassertropfen hüpfen von der Straße wieder hoch. Da gehe ich nicht raus :( So warte ich noch 20 Minuten, was laut Regenradar nicht viel bringen sollte, aber dann hört es tatsächlich wieder auf und ich fahre weiter. Mit Regenjacke, vorsichtshalber, auch gegen die Kälte. So fahre ich bald wieder fröhlich Pässe knackend über die Lande.



    Viele Orte erkenne ich wieder, aber die Route ist eine andere als früher. Das gefällt mir. Weniger gefällt mir, dass ich dann doch wieder 45 Minuten Regen habe :( Auf dem Weg nach Norden schickt mich das Navi wieder über die Route des Cretes. Da war ich aber gestern schon, außerdem ist dichter Nebel und es ist kalt. Und dann steht da ein Schild, dass heute der Verkehr behindert wäre - Umleitung über Soultzeren. Das schaue ich mir am Navi an. Das gefällt mir. Das ist östlich vom Kamm, das Wetter kommt vom Westen. Et Voila, ich habe wieder Sonnenschein!




    Ich schiele allerdings tatsächlich auch aufs Handy, was denn wäre, wenn ich die beiden letzten Passknackerpunkte weglassen würde? Das würde Zeit sparen. Aber ich habe Zeit. Ich habe sogar eine gute Zeit. Mir doch egal ob das jetzt mehr oder weniger Passknackerpunkte pro Stunde sind.


    Zurück am Hotel bin ich wieder trocken geföhnt. Der Zimmerservice war nicht da. Es gibt eine kleine Katzenwäsche und dann als Abendessen Ungesundes auf dem Zimmer. Das kickt nicht richtig, und ich bin neugierig, darum fahre ich in die Altstadt von Colmar. Und das lohnt sich richtig:






    Außer, wenn man in Nürnberg wohnt und Bamberg kennt, denn da sieht's fast genauso aus :) Ich finde leider keine Crepes bzw. Waffeln, die scheinen im Elsass unpopulär zu sein - die haben ja Flammkuchen hier - und so lande ich bei einem Eis bzw. Sorbet, das wirklich sehr lecker ist. Und für meinen Körper irgendwie auch als Abendessen durchgeht.


    334 km heute. Reicht auch mal zwischen zwei langen Tagen. Echt schön hier.


  • #4

    Mo 23.8. Abreise


    6:30 Aufstehen, raus aus dem schrecklichen Hotel. 7:30 Abfahrt, tatsächlich schnellster Weg nach Deutschland. Eigentlich wollte ich noch ein paar Punkte in den Vogesen sammeln, aber so früh habe ich Bedenken wegen Wild, und in Deutschland wartet noch genug Schwarzwald und Schwäbische Alb. Als Wetter sind Regenschauer bei 12-20 Grad angesagt. Echtes Membranwetter. Die geplanten 690 km sind da arg viel bei nur 200 km Autobahnanteil. Also kürze ich auf 570 km - das ist schon realistischer.


    So wandert die MT-09 in nordöstlicher Richtung über den Rhein und fädelt dann in eine Spur aus Passknackerpunkten ein, die sich in West-Ost-Richtung durch BaWü zieht. Anfangen tun wir heute bei der Brandstetter Kapelle. Schöne Aussicht hier.



    Mit "Ringelbacher Kreuz / Langacker" und "Blaubronn Grillplatz" hole ich mir zwei Punkte, die neu in der Datenbank sind, wo ich also tatsächlich das erste mal bin. Schöne kleine Streckchen. Da findet sich bald auch eine nette Stelle fürs Frühstück aus dem Tankrucksack.



    Und danach einfach idyllisch weiter, freundlicherweise noch ohne Regenschauer, auch wenn Himmel und Regenradar bedenklich aussehen.



    Kurz vor 12 nagt der Hunger an mir, denn gestern abend und heute früh gab es wenig. Montags sind viele Restaurants geschlossen, wie mir schon im Vorbeifahren auffällt. Da muss wohl mal Google Maps ran. Es findet sich ein gutes, aber auch etwas gehobeneres bzw. hochpreisigeres deutsches Gasthaus nah an der Route. Dort gönne ich mir Maultäuschle "Wiener Art" mit Spiegelei und einem Salatberg. Das tut gut. Die Pause darf gern etwas länger sein, denn im Restaurant regnet es sicherlich nicht.


    Nach einer Stunde fahre ich dann doch weiter. Beim Roßberg habe ich Glück, dass nicht Samstag oder Sonntag ist, denn sonst hätte ich hier einkehren müssen oder nicht hochfahren dürfen. Ich habe beim Bildaufbau des Passknacker-Nachweisfotos extra an Herrn BDR529 gedacht :)



    So ziehe ich übers Land und komme meinem Ziel immer näher, auch wenn mich einige Umleitungen doch noch reichlich irritieren. Regenschauer drohen und kommen doch nie so richtig....




    ... auch wenn das Motorrad hinterher reichlich dreckig ist. Die Autobahn nach Hause ist dann schließlich endlich mal weitgehend frei von Stau und besonders untalentierten Verkehrsteilnehmern. So komme ich 18:30 gut zuhause an. Das reicht ja noch für eine Dusche vor dem Abendessen, was für ein Komfort. Nur die MT-09 darf draußen schmollen, die wird erst morgen geputzt.


    587 km heute (plus Umleitungen)


    Fazit!


    Vogesen sind echt immer wieder schön, nicht nur um Passknackerpunkte wie Popcorn zu fressen. Ich war jetzt erstmals in der Hochsaison am Wochenende dort, und bin nicht wahnsinnig geworden. Immer wieder gern! Günstige Motels sind nicht schön, aber zweckmäßig und einfach in der Handhabung. Ferienwohnungen muss man erst mal finden und dann auch noch irgendwie rein kommen, gern mit oft schrulligen Vermieter und versteckten Zusatzkosten. Die MT-09 ist nun mit dem großen Tank richtig reisetauglich geworden. Das hätte mir Anfang des Jahres auf den 17000 km Spanien sicher auch geholfen, aber hey, ich hab's überlebt. Das MT-09-Forentreffen war voll in Ordnung, und mit der Durchfahrtsgenehmigung des Hotels kann man sich Samstag und Sonntag alle eigentlich für Motorräder gesperrten Strecken der Region zu Gemüte führen, wenn ich das richtig verstanden habe, was mir recht attraktiv scheint. Vielleicht nächstes Mal! Und immer wieder erstaunlich, was man an einem verlängerten Wochenende alles erleben kann :)

  • #6

    Dieser Bericht mit den tollen Fotos war wieder ein schöner Beginn des Tages.

    Lesen hat echt Spaß gemacht.

    Gruß Sigi :thumbup:

    Starflite, Kreidler RM 50, CB 900F bol dor, CBX 750F, CBR 1000 sc21, Gpz 900R, FZR 10003LE, CBR 900RR sc28,

    CBR1100 XX, MT 09 RN 43 in ständiger Verbesserung.

  • #8

    Schade das wir am Freitag Abend nicht mehr über dein Vorhaben gesprochen hatten. Bin am Samstag so ziemlich die gleiche Route Richtung Heimat gefahren. Dann hätte ich Dir auch zeigen können das `nicht so schön` aber `verdammt geil ` fährt;) mach weiter so. Bist nen cooler Typ:thumbup:

  • Hey,

    dir scheint die Diskussion zu gefallen, aber du bist nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren. Dadurch verpasst du nichts mehr.


    Jetzt anmelden!