Lager in der Umlenkhebelei erneuern

  • #1

    Meine MT-09 Tracer RN29 2015 53'000km hat an der Schwinge horizontal Spiel. Spiel B

    Schwinge Spiel A und B


    Hat jemand schon mal alle Lager an der Umlenkhebelei ersetzt (neu gemacht)?

    Lager an Umlenkhebel


    Weiss jemand wie die gekäfigten Nadellager im Umlenkhebel sitzen (eingebaut sind)? Sind die eingepresst? Müssen die raus getrieben/gezogen werden? Oder sitzen die locker drin? Was, wenn ein Sitz zu gross(ausgeschlagen) ist? Neuer Umlenkhebel fällig? Gibt es den Umlenkhebel fertig mit eingesetzten Lagern zu kaufen? Welchen Auszieher braucht es?


    Wie werden die Einbautiefen "a", "b", "c" hergestellt/gemacht? Ergeben sich die aus den Lagersitzen im Umlenkhebel? Von selbst? Oder muss man die beim Einsetzen der Lager ausmessen/justieren? Sind die nur zur Verschleisskontrolle? Oder gelten die für die Montage? Ist die Zeichnung genau?


    Ich gehe mal zum Emil Schwarz. Weiss wäre mir zwar lieber.

    Gruss
    AW

  • #2

    Hi,


    das Spiel kann auch vom Schwingenlager und / oder vom Federbeinauge kommen. Tendenziell sind alle beteiligten Lager mit etwas Spiel behaftet.

    Ja, ausserdem Schwingenlager und Federbeinaugen, allerdings nicht bei der MT09.


    Die Lager sind normalerweise eingepresst. Der Sitz geht durchmessergleich durch, es gibt also keinen Anschlag für's Einpressen, deshalb auch die Maße für den Einbau.

    Du kannst die Lager mit Hammer und Dorn austreiben, ausser Du willst sie noch als 'gut abgehangen' verkaufen, dann solltest Du einen Auszieher verwenden.

    Wenn der Sitz ausgeschlagen ist, kannst Du den Hebel entsprechend ausbohren und eine Hülse einsetzen.

    Die Einbaumaße hälst Du ein, indem Du zum Einpressen eine Unterlage (z.B. 6mm für Maß 'a') beilegst und dann bündig einpresst.

    Die Dichtringe entsprechend.

    Je nach 'Schaden' sind zur Behebung mehr oder weniger spezifische Kenntnisse und Werkzeuge notwendig. Ob das Ganze durch den Ersatz der Lager wirklich spielfrei wird, ist nicht sicher.


    Aber Du hast ja schon Emil in's Spiel gebracht:

    Wenn Du Emil beauftragen willst, kannst Du Deinen Fragenkatalog ändern


    - Wo möchte ich die Schmiernippel, die Emil einbaut, genau haben, damit ich mit meiner Fettpresse gut rankomme?


    Grüße

    Schröder

    Einmal editiert, zuletzt von Schröder ()

  • #3

    Super! Danke!


    Jetzt kommen wieder Schmiernippel ins Spiel. Früher hatten die Motorräder Schmiernippel an den Schwingenlagern. Meine XS750 auch (meine MT-09 ist nicht die erste 4-taktige 3-zylindrige Yamaha, die ich habe).


    Der hier spricht sich aber gegen Schmiernippel aus

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    Wie soll das Fett bei Einbau eines Schmiernippels in die Nadelpackung reingedrückt werden. Von der Seite? Da drückt es doch weg. Zwischen Wellendichtring und Lager? Hält der Wellendichtring dem Fettdruck stand? Aber der Emil weiss bestimmt was Gescheits, diese Gscheidle und Kleverles im Schwäbischen.


    Ich schreib mal dem Emil und mach ein Ausfährtle ins Schwäbische. Ach, arg nett. :)

    Gruss
    AW

  • #5

    Ich hab' mich gerade vergewissert, ob mich mein Gedächtnis täuscht ...

    Wenn zwei Lager vorhanden sind, kommt der Schmiernippel zwischen die beiden Lager,

    bei einem Lager: zwischen Lager und Dichtring. Abschmieren funktioniert auch in diesem Fall gut: das Fett drückt zwar zuerst an dem Dichtring raus, bei dem der Schmiernippel sitzt; beim nächsten Pumpenhub kommt aber auch auf der anderen Seite Fett.


    Die MT09-Schwinge kriegt natürlich links und rechts einen Schmiernippel, usw..


    Übrigens hatte die Schwinge meiner MT09 seitlich 3,3mm Spiel (neu!). Hat man aber so nicht gemerkt, da man für diese Bewegung den einen Dichtring weiter auf den Sitz aufschieben und den anderen von seinem Sitz runterschieben muss. Eine zügige Hin- und Her-Bewegung, bei der man das Spiel bemerken würde, kann man so natürlich vergessen.


    Wenn Du Emil besuchen willst, melde Dich vorher an. Er ist manchmal auch unterwegs.


    Grüße

    Schröder

  • #6

    Hallo


    Sorry das ich da was Einwenden muss.


    Die Nadellager und die Hülsen die darin laufen, sind fast eine Passung. Ich bezweifle das da genügend Fett von der Seite in das Nadellager kommt.


    Eventuell kommt sehr sehr Dünnflüssiges Fett, in das Lager. Das muss aber fast schon Öl sein. Offene Kugellager sind ja kein Problem, aber bei Nadellagern sehe ich da Schwarz.


    Wir hatten das schon im Triumph Forum Ausführlich besprochen und wieder verworfen.


    Gruß

    " Glück kann man nicht kaufen. Aber ein Motorrad und das ist verdammt nah dran."


  • #8

    Schau mal, was ein Motorradrahmen sonst so für Verformungen macht:

    https://www.motorradonline.de/…arten-von-motorradrahmen/

    Kommt es da noch auf ein paar mm Wackelei an der Schwinge an? Klar, das kumuliert sich, ist aber vielleicht auch einkalkuliert.

    Gruss
    AW

  • #9

    Bei zu hoher Steifigkeit leidet der Fahrkomfort.


    Dass zuviel Spiel ein Problem darstellt, steht außer Frage. Um das zu ermitteln, ist eine Eingangsmessung, bzw. die Herstellerangabe zu max. Toleranzen unumgänglich.


    Die liegen aber scheinbar nicht vor.
    Ist denn das Fahrverhalten schwammiger und indirekter geworden?

    Üblicherweise stellt man dies nur im direkten Fahrvergleich mit einer Neumaschine fest. Würd ich ggf. mal ins Auge fassen.

    Wg. Krach fahr ich aus der Haut: loud is out!

    -Not all you do, is only your own Ding. :happy-sunny:

  • #10

    Ich war ein paar Tage weg und konnte nicht antworten.


    trace_it:

    Seit mehr als 40 Jahren warte ich u.a. immer mal wieder derartige Lagerstellen, also schmieren, prüfen, ersetzen, aber auch berechnen und umbauen.

    Ich dachte, nach dieser Zeit kenne ich die Argumente für und wider zu Gleit- und Wälzlagern und deren Schmiermöglichkeiten.

    Dass es allerdings technisch gar nicht möglich ist, ein Nadellager via Schmiernippel mit einer Fettpresse zu schmieren, habe ich erst aus dem Beitrag #6 erfahren.

    Da staunt der Schröder und grübelt, wie ihm das entgehen konnte, nachdem er sich Fachkunde Metall, Maschinenkunde, Werkstoffkunde, höhere Mathematik, Chemie, Experimentalphysik, Technische Mechanik, Maschinenkonstruktionslehre, Thermodynamik, Strömungslehre, Mess- und Regeltechnik, Wärme und Stoff, usw. reingezogen und später in Beruf und Hobbys jahrelang in die Praxis umgesetzt und vertieft hat.

    Bevor ich nun in weitere technische Unmöglichkeiten stolpere, schenke ich mir Beiträge zu dem Thema.


    Noch ein kleiner Tipp am Rande: wenn Du noch vor hast Emil Schwarz zu besuchen, solltest Du vielleicht nicht erwähnen, dass das, was er bei seinen Umbauten zum Schmieren vorsieht und verkauft, gar nicht funktioniert.



    quickshifter:

    Was meinst Du mit Eingangsmessung? Eventuell habe ich das missverständlich beschrieben: die 3,3 mm axial waren bei 5000 km vorhanden. Da kein Verschleiß erkennbar war, gehe ich davon aus, dass die Schwinge mit diesem Spiel eingebaut wurde. Das "neu!"
    in Klammern sollte darauf hinweisen, dass das Fahrzeug (fast) neu war, nicht das Axialspiel.

    Ein Vergleich mit einem Neufahrzeug entfällt dann wohl, zumal neue RN29 eher nicht (mehr) als Testfahrzeuge zu Verfügung stehen. Ich habe aber noch weitere Mopeds, auch mehrere vom selbenTyp mit unterschiedlichen Fahrwerksumbauten und behaupte jetzt 'mal
    frech, ich könne das Fahrverhalten eines Kfz beurteilen. Dieses hat sich bei der MT im fraglichen Zeitraum nicht merklich geändert (ja, ich weiß, so was ist natürlich nie ganz objektiv).


    Herstellerangabe, im WHB steht dazu: "Funktion und auf übermäßiges Spiel kontrollieren". Ob 3,3 mm 'übermäßig' ist, kann man sicher kontrovers und ausgiebig diskutieren.

    Für die Kettenlaser-Fans könnte eine Antwort interessant sein.


    Grüße

    Schröder

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