Wilbers Federbein für RN43

Hallo,

bin im anderen Wilbers Post leider nicht fündig geworden und möchte daher speziell für die Nackte RN43 hier einen Neuen starten..

Das Federbein der RN43 ist nach meinem Empfinden schon um einiges besser als das der RN29 (hatte ich zuvor). Dennoch würden mich Erfahrungen und Meinungen mit einem Wilbers 640/641 an der RN43 interessieren, da ich über einen Umbau nachdenke, sollte sich dadurch das Fahrwerk spürbar verbessern.

Fahre ausschließlich Landstraße also keine Rennstrecke. Fahrweise gern mal etwas sportlich. Ohne Sozia. Gepäck nur wenns 1x im Jahr in den Urlaub geht.

Was meint Ihr, lohnt sich die Investition? Bei Zietech habe ich angefragt, da aktuell nicht auf der Website gelistet..
640 - 449€
641 - 629€

Ich sehe das ähnlich wie Secator.
Mir ist auf der Landstraße noch keine S1000R oder Fireblade davon gefahren.
Ich würde mal behaupten, wer das 2017er Fahrwerk an die Grenzen bringt,
ist permanent über doppelt so schnell unterwegs, so wie die STVO es
erlaubt.
Das sie beim anbremsen vorne etwas abtaucht, ist halt so.
Dafür muß der Öhlinsfahrer bei schlechten Straßen abreißen lassen,
weil er sonst seinen Zahnersatz verliert.

Gruß Tom

Möchte mich für Eure zahlreichen Meinungen bedanken, die erwartungsgemäß unterschiedlich ausfallen.

Gewicht vom Fahrer spielt sicher eine entscheidende Rolle, wenn nicht sogar DIE. Bringe bei 1.75m 76kg auf die Waage. Ein leichtes Pumpen habe ich bei unserem letzten Tripp durch die Dolomiten verspürt, wenn es mal wieder zügig durch enge Kurven ging. Unangenehm aber beherrschbar. Das Federbein bügelt sicher nicht jede Unebenheit weg, erwarte ich aber auch nicht vom Wilbers oder anderen Federbeinen. Das man Motorrad fährt darf man ruhig spüren.

Einen Vergleich zu anderen Fahrwerken habe ich leider nicht, bin seit meiner Rückkehr nur die MT09 gefahren und kann daher für mich nicht herausfinden, ob es auch besser/anders/toller/sicherer geht.

Da ich nach über 13 Jahren Pause zu Beginn letzten Jahres wieder eingestiegen bin und ein Austausch der Gabelfedern an meiner RN29 spürbare Verbesserungen mit sich brachte (mich nervte das tiefe eintauchen beim Bremsen und die etwas nervöse Gabel, Wilbers rein und gut war), liegt es für mich aufgrund der oben erwähnten "Probleme" nahe, mich mit dem Wilbers Federbein zu beschäftigen und ob ein Austausch unter Berücksichtigung von Preis/Leistung wirklich spürbare Verbesserungen mit sich bringt was Komfort, Sicherheit, Stabilität und Agilität betrifft (mein Goldesel ist leider ausgerissen ). Die Originalgabel der RN43 finde ich im Vergleich zur RN29 um Welten besser, hier macht für mich ein Umbau auf z.B. Wilbers keinen Sinn. Doch ist das mit dem Federbein auch so?

Vermute auch es danach nicht mehr missen zu wollen und dich fragst, wie konnte ich bisher nur ohne [emoji2] Doch momentan überwiegt eher der Habenwillteufel als der rational denkende Engel.

Fahrwerk habe ich auf Fahrgewicht eingestellt, Anleitungen gibt es ja hierfür genügend. Nur ob es schon das Opti-/Maximum ist bzw. sich die Investition als Ottonormalverdiener lohnt... Teufel sagt ja, Engel nein [emoji849]

möge der Teufel gewinnen

Ich habe auch auf progressive Gabel und Wilbers-Öl vorne sowie 641er hinten gewechselt.

Fahrfertig wiege ich um die 90kg und habe, ohne die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten maßgeblich zu überschreiten, zumindest in den Kurven ein deutliches Stampfen gespürt. Das habe ich auch nicht durch diverse Einstellungen am Original Fahrwerk völlig abstellen können, so dass sich vor jeder Kurve die Frage stellte: Mal sehen ob es immer noch beherrschbar ist . Daneben habe ich deutliche Unterschiede im Ansprechverhalten der originalen Dämpfung bei unterschiedlichen Temperaturen festgestellt. Wenns Kalt war, so unter 10 °C, verhielt sich die Dämpfung deutlich störrischer als im Warmen.

Na wie dem auch sei, mit der Wilbers-Dämpfung und Federung gibts kein Geeier mehr und auch bei kaltem Wetter bleibt der Reifen am Boden, dass es eine wahre Wonne ist (ich hab meine Einstellung zu dem sonst so gescholtenen Original-Reifen komplett geändert). Für mich läuft die MT jetzt wie auf Schienen durch die Kurve, noch beherrschbarer als vorher ohne den Unsicherheitsfaktor. Ich kann Dir nur empfehlen um zu steigen auf den Wilbers-Dämpfer. Der Fahrspass amortisiert die Kosten schnell .

Man sollte aber bei all den positiven Fahrwerkseigenschaften nicht vergessen, zur Sänfte wird die MT durch den Dämpfer nicht. Bodenunebenheiten sind deutlich zu spüren, und geben so eindeutig, aber nicht nervig oder schmerzhaft, Rückmeldung über den Zustand der Straße. --> Ich wollte es so.

Ob jetzt 640er oder 641er ist sicher neben dem Preis auch eine Frage des Einsatzes. Auf der Landstraße inkl. der Bahn) halte ich den 640er für mehr als ausreichend. der 641 lohnt sich für mich erst auf der Renne, wenn man wirklich an jedem Pups feilen möchte. Ich habe den 641er nur, weil ich ihn günstig bekommen habe und zum Glück nicht so sehr aufs Geld gucken muss.
Empfehlen würde ich aber unbedingt die hydr. Federvorspannung, falls das Gewicht der (Mit)Fahrenden und des Gepäcks sich doch höher ergeben als ursprünglich gedacht, denn ohne diese Verstellmöglichkeit ist die Federvorspannung meiner Meinung nach im eingebauten Zustand nicht anpassbar. Und auf eine Tour mit falscher Federvorspannung zu gehen kann schon auch unsangenehm werden.