Beiträge von Scholzi

    Servus,


    als Mitarbeiter eines Mineralölkonzerns mit Sitz in Holland (nicht weit von Yamaha Europe entfernt), habe ich mich betr. "welches Öl in RN69" mal schlau gemacht.

    Bei der Erstbefüllung im Werk wird YAMALUBE Semi Synthetik 10W-40 eingefüllt. Dieses Öl wird von YAMAHA auch den Vertragswerkstätten vorgeschrieben.

    Da Yamaha seit 1977 mit MOTUL zusammenarbeitet u. die Fahrzeughersteller weder Öle entwickeln, noch produzieren (das überlassen sie uns), wird das MOTUL 5100 identisch mit dem YAMALUBE Semi Synthetic sein. Nachfolgend eine Pressemitteilung u.a. zu dieser Zusammenarbeit. Um diese Identität zu prüfen, werde ich bei Gelegenheit in einem unserer Labors ein FTIR Spektrum von beiden Ölen machen lassen, dann kann ich es auch analytisch beweisen, oder widerlegen. Man kann bei der Ölanalytik zwar noch mehr in die Tiefe gehen, aber ein FTIR ist zum Produktvergleich in diesem Fall mal erst die sicherste Methode.

    https://www.motul.com/at/de/ne…91-4d37-8e77-6d63fef8dfe1


    Grüße

    Reiner

    Wenn du noch einen 2021-"Vorführer" bekommst, wäre das eine Alternative. Bei uns in Österreich wurde alles verkauft was MT 09 "heißt".

    Lt. Yamaha Austria kommen die ersten 2022er im Juni u. -SP frühestens Juli nach Österreich. Das ist der Status von gestern. Du solltest dir bei deinem Händler monatliches update holen, da sich die Situation der Lieferfähigkeit ständig ändert. Ich arbeite für einen Mineralölkonzern mit Europazentrale in Holland u. Yamaha Europe ist auch in NL stationiert. Von dort wird Europa über diverse Logistikstandorte "bedient". Es kann sein, dass dein Händler die Motorräder über NL, Frankreich, oder Italien bekommt.


    Gruß

    Reiner

    Dieses Thema bring immer wieder große Diskussionsrunden zusammen. Im racing4fun geht es noch viel "wilder" zu.

    Ich wollte auch nur die grundsätzliche Vorgehensweise zur SAG Berechnung aufzeigen, weil es unter uns ja auch eine Menge User gibt, die sich nicht so intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.

    In einem Pkt. sind wir uns sicher alle einig, dass die Federn in Gabel u. Dämpfer gleichermaßen grundsätzlich passen sollte.

    Eine "etwas" zu weiche Feder kann man mittels Vorspannung fallweise in ein nutzbares "SAG-Fenster" bringen, eine zu harte Feder nicht.

    Hier ein Video von 1000 PS (für lange Winterabende) in dem Video wird dieses Thema u.a. von Sven welcher für den Renndienst u. "Motorrad after Market parts" bei Öhlins in Euskirchen zuständig ist.

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    Grüße

    Reiner

    Korrekt. Die Gewichtsangabe zur Federauswahl ist lt. Öhlins nur ein grober Richtwert und der SAG sollte auf jeden Fall gemessen werden. Ich bin auch jahrelang mit 90 kg eine vorgespannte 90 N/mm Feder mit SAG 28 mm gefahren.

    Ich habe in meine RN 69 das after Market Öhlins Federbein YA 569 eingebaut. Es ist identisch mit dem Federbein der RN 69 SP in Erstausrüstung, nur die Klemmvorrichtung für Druckstufe u. Federvorspannung ist auch gold eloxiert, welche bei der SP nicht eloxiert ist.

    Feder Spezifikation: 01092-29/90 L 3821

    Es ist standardmäßig eine 90 N/mm Feder verbaut. Fahrergewicht 75-85 KG. Das ist aber nur ein grober Anhaltspunkt, ob die Feder wirklich passt, zeigt euch der dynamische Negativfederweg (SAG).

    1. Feder entspannen u. 1. Maß von Mitte Radachse bis zu einer Markierung am Heck ermitteln.

    2. Heck bis Anschlag anheben (komplett ausgefedert) u. erneut messen. Die Differenz der beiden Maße sollte 5-15 mm betragen u. ist der statische SAG.

    3. Mit Fahrer erneut messen. 1. Maß (Heck komplett ausgefedert) minus 3. Maß (mit Fahrer)= dynamischer SAG. Wenn dieser- im Bereich von 25-35 mm ist, passt die verbaute Feder ohne Federvorspannung. Wenn der dyn. SAG unter 25 mm, solltet ihr den Dämpfer auf eine weichere (85 N/mm oder 80 N/mm) Feder umrüsten lassen. Wenn der dyn. SAG über 35 mm ist, dann Feder schrittweise vorspannen u. erneut mit Fahrer messen bis max. 35 mm erreicht werden. Wenn mit max. Federvorspannung das Ergebnis immer noch >35 mm ist, ist die Feder zu weich u. es sollte z.B. eine 95 N/mm Feder verwendet werden. Die Federn gibt es in 5 N/mm Schritten der Federrate u. kosten ca. 90 .- bei Öhlins. Die Federn sind von 70 N/mm bis 100 N/mm verfügbar. < 70 N/mm > 100 N/mm auf Anfrage.


    Grüße

    Reiner

    Ich habe mich bei den 50° Schräglage mit einem "Strassenmotorrad" bewußt zurückgehalten, weil ich dachte es sei ein Schreibfehler.

    Mit meiner Fireblade rennfertig aufgebaut inkl. Öhlins Fahrwerk u. 12 mm Höherlegung, Gilles-Racingfußrastenanlage, ohne Seitenständer und auf Michelinslicks mit 95° Reifentemperatur bei 47° Schräglage mit DATA Recording aufgezeichnet, habe ich in einem 4 h Rennen auf dem Hungaroring den Lichtmaschinendeckel durchgeschliffen. Habe dann immer ein VA-Blech als Slider draufgeklebt, welchen ich dann nach jeder Rennveranstaltung erneuert habe. 50° Schräglage mit einem Strassenmotorrad sind utopisch. Schaut euch mal im TV ein Moto GP Rennen an, da sieht man es super. Um die 60° erreichen die Topfahrer u. die Bikes sind technisch "High End" für ca. 300.000 € Stückpreis.

    Hallo Bernd,


    diese "Zielvereinbarung" mit dir selbst ist genau richtig.

    Noch ein wichtiger Tip: Wenn du keine Sportreifen aufziehen möchtest, senke den Luftdruck auf 2.3/2.5 (kalt) ab. Bei den Sportreifen wie einem SS 22 kannst du hinten sicher bis auf 1.8 bar runter gehen.

    Bridgestone empfiehlt auf der Rennstrecke 2.3/1.7 bar.


    Grüße

    Reiner

    Hallo Toecutter,


    nun hast du ja allerhand Tips bekommen (bis zum Umbau deiner Tracer).

    Ich habe 14 Jahre Rennstrecke mit diversen Sportlern hinter mir u. kann vielleicht mit ein paar grundsätzlichen Tips helfen.

    Bitte nie das Wort Angst mit auf die Strecke nehmen. Wandel es in Respekt um.

    Ich denke die Tracer wird nur sporadisch auf der RS eingesetzt, deshalb würde ich keine großartigen Ändrungen vornehmen, weil du das Motorrad so kennst wie es jetzt ist. Ein Motorrad wird "schnell" immer übers Vorderrad gefahren , entsprechend sollte deine Position auch auf dem Motorrad sein, auch wenn es konstruktiv bedingt durch Lenker-u. Rastenposition nicht so einfach ist wie auf einem Sportler.

    Denke nicht auf der Geraden "oh je, jetzt bin ich schnell, wann wird sie wackeln/pendeln" Halte den Lenker bewußt locker u. bring dein Gewicht auf den Tank. Konzentriere dich auf deine Linie (du fährst immer dort hin wohin du schaust) Gerade als Neuling schaut man gerne nach hinten, weil man nicht " im Weg sein will". Das ist der häufigste Fehler bei Rennstreckeneinsteigern. Fahre auch nicht "Vertrauensvoll" hinter her, dann folgst du auch Fahrfehlern u. lernst die Strecke nicht wirklich selbst kennen.

    Fahre mit der jetzigen Fahrwerkseinstellung ca. 3 Runden u. versuche zu erfühlen was unter dir abgeht. I.d.R. ist die Zugstufe des Federbeins unterdämpft, wenn sie beim Kurvenausgang mit Gas pumpt, schließe die Zugstufe am Dämpfer schrittweise bis ganz zu.

    Wenn du einen Reifenwechsel geplant hast, ist der Bridgestone S 22 super, bei 80° auf Slicknivou. Fahre die Reifen aber zügig warm, wenn du zu vorsichtig bist, reisst der Reifen gerne früh auf. Wenn du spürst, dass deine Konzentration nachlässt (kommt früher als du jetzt vielleicht glaubst), fahr rein, mach eine Pause. Lieber ein paar kurze Pausen, als eine ganz lange-nach dem Abflug.

    Ich wünsche dir auf jedenfall viel Spass und keine 90° Schräglage.

    Sollte deine Tracer einen Hauptständer haben, entferne ihn sicherheitshalber, die Dinger setzten brutal schnell auf u. hebeln das Motorrad gerne aus.


    Reiner