Beiträge von Andi Biotika

    TAG 2, (Österreich- Slowenien - Kroatien), Fortsetzung Teil 2



    An dieser Stelle möchte ich mal eine erstaunliche Beobachtung mitteilen, die ich gemacht habe: Auf meiner gesamten Strecke, die ich bisher in Slowenien zurückgelegt habe (immerhin so an die 200 Km, geschätzt), ist mir noch KEIN EINZIGES Insekt am Visier hängen geblieben, unglaublich.

    Kein Vergleich zu meiner Heimat: Nach der halbstündigen Feierabendrunde kratze ich normalerweise so viele Leichen vom Helm, daß ich damit vermutlich zwei Mahlzeiten kochen könnte.

    Ich kann's echt nicht glauben.....sind die Viecher im Urlaub oder was ist da los?


    Jetzt also weiter und auf einmal hab ich keinen Bock mehr auf Autobahn, die langweilt mich jetzt doch. Ich will jetzt mal zur Abwechslung schöne kurvige Strecken und entscheide mich, noch ein Stück Autobahn zu fahren bis etwa Kastelec, und dann weiter Hauptstraße.

    Die Autobahn würde ohnehin nicht viel weiter gehen glaube ich.

    Ich fahre also bis Kastelec weiter und verlasse dort die Autobahn, ab da geht's auf einer schönen kurvigen Landstraße weiter, noch ca. 35 Km bis zur Grenze.


    Als ich dann an die Grenze zu Kroatien komme, wo eine mittelgroße Schlange ist, muß ich schätzungsweise 20 Minuten warten, bis ich an die Reihe komme.

    20 lange Minuten, denn wir erinnern uns: Es ist heiß.

    Und wird gefühlt mit jedem Kilometer heißer, je näher ich Kroatien komme.

    Als ich dann endlich in meinem eigenen Schweiß zur Schranke schwimmen darf, will man nur meinen Ausweis sehen, weder Corona-Test noch das extra daheim ausgedruckte Einreiseformular zur schnelleren Abwicklung an der Grenze interessiert hier irgendjemand.

    Zumindest von mir wollen sie es nicht sehen, bei einigen anderen scheint's manchmal länger zu dauern, der Grund dafür bleibt mir verborgen.


    Und dann......bin ich endlich in Kroatien!

    Wo ich ja auch dringend auch noch Geld wechseln muß, fällt mir ein, als mir direkt nach der Grenze ein Geldwechsel-Stübchen am Straßenrand ins Auge springt.

    Und weil heute Samstag ist, danach meistens Sonntag kommt, heute keine Banken aufhaben werden und morgen schon gleich gar nicht, entscheide ich, hier mal gleich zu halten und etwas Geld zu wechseln.

    Wer weiß, wann und wo ich das nächste Mal Gelegenheit dazu haben werde, muß schließlich auch bald wieder tanken.


    Der Typ, der das Geld wechselt, scheint den realen Kurs wohl nicht zu kennen, denn er bietet statt dem Kurs, der gerade aktuell ist (1 zu 7.5, also für 1.- Euro gibt's 7.5 Kuna) irgendeinen Fantasiekurs, den er wohl ausgewürfelt hat und voll gut findet (1 zu 6.2).

    Ich finde den gar nicht gut und wechsle deshalb vorerst auch nur 50.- Euro und auch nur, weil ich muß.

    Aber jetzt schnell weiter, die Hitze gibt mir echt den Rest, hab noch fast 2 Stunden Fahrt für ca. 100 Km vor mir, weil keine Autobahn.


    Die Strecke ist toll, schön kurvig und es wird immer südländischer.

    So gefällt mir das.

    Den anderen Motorradfahrern auch, so wie es scheint und einige (keine Einheimischen, sondern auch Reisende) absolvieren mit ziemlicher Schräglage die kurvige Strecke.

    Das ist mir definitiv zu gefährlich und frage mich, ob die wohl schon öfters hier waren und die Strecken hier deshalb so gut kennen.

    So fahre ich etwas gemäßigter als so manch anderer und freue mich dann aufs Ankommen in Rovinj, denn so langsam steckt mir die Anreise in der Hitze doch ganz schön in den Knochen.

    Hab unterwegs mehrmals angehalten, um zu trinken (stets nur Mineralwasser) und hab mir auch vorsorglich mehrmals einen Magnesium-Kaliumstick reingepfiffen.

    Ich fühle, wie mein Körper ziemlich geschafft ist und nicht nur viel Flüssigkeit verloren, sondern auch viele Mineralstoffe verbraucht hat.

    Mein Elektrolyt-Haushalt ist ziemlich am Boden glaube ich.


    Ich hoffe ja immer noch, daß ich auf meiner Reise weder angehalten noch kontrolliert werde, und zwar genau deshalb: Wegen der immensen Menge an Magnesium-Päckchen, die ich mit mir führe.

    Erklär das mal den Bullen auf notdürftigem English, daß das weiße Pulver, das Du Dir da grad reinziehst und daß Du in rauhen Mengen mit Dir führst, nur Eigenbarf ist und vor allem: Daß es nur Magnesium und KEIN Koks ist.


    "Excuse me, Sir, but this few pounds of white powder here is NOT Cocaine, you can believe me. This is Magnesium from Germany, good quality, you wanna try?"

    "You wanna kidding me?! Put your hands off your bike and lay down down to the ground!"


    Und dann ist es endlich geschafft, ich bin um ca. 19.30 Uhr in Rovinj angekommen. Scheint schon eine etwas größere Stadt zu sein, Meer kann ich noch keines erblicken, aber egal, erst Mal ankommen.

    Die Unterkunft (hab ein Zimmer in einer Pension für knapp 50.-Euro/Nacht gebucht) ist schnell gefunden, wo ich übrigens nicht nur eine Nacht, sondern gleich zwei Übernachtungen gebucht hatte, was goldrichtig war, wie sich später herausstellen sollte.


    Beim Absteigen gleich Kontakt mit einem Österreicher gehabt, aber mäßig freundlich.

    Dieser hat nämlich kurz vor mir einen der ganz wenigen Parkplätze reserviert für seine Kumpels und macht mir sofort klar, daß hier reserviert ist für sie.


    Dann stelle ich mich eben rechts davon hin, ganz ans Haus, parke dort und steige ab. Seine Kumpels, die offenbar gleich mit einem zweiten Auto ankommen, sind dann auch schon da und fahren auch in die Einfahrt rein.

    Parken hinter dem anderen Ösi-Auto, so daß keiner mehr die enge Auffahrt zur Straße rein- und rauskommen kann, noch nicht mal ein Motorrad ohne Koffer.


    Als er aussteigt, rufe ich ihm zu, daß ich nicht glaube, daß ich da noch rauskomme und deshalb vermutlich spätestens morgen Probleme haben werde.

    "Also Iiiii hob koa Brobleme!" kriege ich als Antwort zu hören und dabei grinst der Fahrer auch noch frech.

    Ich werfe ihm einen unmissverständlichen Blick zu.

    Wichser.

    Auf solche Typen kann ich echt verzichten.

    Du hast echt Glück, daß ich so geschafft bin.


    Also die Wertsachen mitgenommen und rein ins Haus, wo es fast NOCH wärmer ist als draußen.

    Holy fucking shit.

    Die Hausherrin empfängt mich recht herzlich und wir verständigen uns auf Englisch.

    Besser gesagt, SIE verständigt sich, ich komme kaum zu Wort.


    "If you need this, you can get it here.

    If you want to go to town, go there.

    If you need blabla, you must blabla.

    Blabla bliblubb, blubb blubb, blabla."


    Nachdem ich jetzt mehrere Minuten im brütend warmen Hausflur stehe und ich fleißig vor mich hin transpiriere, komme ich dann doch mal ganz kurz zu Wort und röchle ihr auf englisch zu, daß ich mich jetzt bitte frisch machen möchte, mir sei es dezent warm und ich nach der Fahrt ziemlich geschafft.


    "No Problem, here's your key. Have a nice evening!"


    Und dieser letzte Satz ist dann auch so ziemlich das einzige, was aus ihrem mehrminütigen Monolog bei mir hängen geblieben ist.

    Ich räume mein Zeugs rein, schließe auf und schaue mich um.

    Hier hängt sie also, daß wichtigste Element meiner Unterkunft: Die Klimaanlage.

    Gleich testen, also sofort eingeschaltet und auf maximale Kühlung eingestellt, damit ich hier überleben kann.

    Das Teil funktioniert, und wie, die hat richtig Leistung.


    Dann Koffertaschen und Gepäckrolle geholt, raus aus den Klamotten, ab in die Dusche und danach fühle ich mich schon viel besser.

    Jetzt möchte ich mich noch ein bisschen umschauen in der näheren Umgebung und laut der Hausherrin führt nur ein paar hundert Meter hinter unserem Haus ein Fußweg mit Treppe direkt runter an die Promenade bzw. den Hafen und die malerische Altstadt.


    Also schnappe ich mir meine Spiegelreflex (eine Nikon D5300 mit Tamron Objektiv), laufe die Straße hinunter und komme nach ein paar Hundert Meter an eine Art Wendeplatte, die Straße ist zu Ende und rechts ist hinter hohen Mauern ein krasser Mega-Palast von einer Ferienwohnung, wo eine Übernachtung vermutlich höhere vierstellige oder niedrige fünfstellige Summen kosten für die, die es sich leisten können.

    Also nicht für mich, aber mir gefällt mein 50.- Euro Apartment auch ganz gut.

    Und die armen Schweine in ihrem Luxusbunker haben dort sicher keine solch leistungsstarke Klimaanlage wie ich ...


    Links davon ist für die eben erwähnten Superreichen, die keinen Bock haben auf Apartments, sondern lieber ein Hotel wollen, ein pompöser Riesenbau von einem Luxushotel (offensichtlich min. 5 Sterne) mit großer gepflegter Gartenanlage.

    Und zwischen diesen luxuriösen Bauten führt offenbar der besagte Fußweg mit den Treppen den Hang hinab, wie mir gerade auffällt.


    Also gehe ich ihn entlang um die Biegung und als ich so um die Biegung herumkomme, bietet sich mir auf einmal völlig unvorbereitet ein Anblick, der mich regelrecht erschlägt.

    TAG 2, (Österreich- Slowenien - Kroatien), Fortsetzung Teil 1



    Ich denke mir, fährst halt noch schnell durch Graz, noch ein bisschen die Stadt anschauen (laut den Wirtsleuten ist Graz nämlich die erste Stadt, wo man allmählich schon das südländische erkennen kann) und dann so lange weiter auf der Hauptstraße, bis man zur in der Nähe gelegenen Autobahn geführt wird.

    Und schon bald verstehe ich, was sie meinen, denn gegen Ortsende wirkt Graz so, als ob hier wirklich schon viel südländischer Einfluss vorhanden ist, was irgendwie an der Machart und dem Aussehen der Häuser und Gebäude erkennbar ist.


    Ich fahre auf einer Bundesstraße aus Graz heraus und mein Zumo XT will mir irgendwie nur Routen zeigen, die ohne Autobahn sind, obwohl ich mich vergewissert habe, daß ich "Autobahnen vermeiden" und "Mautstraßen vermeiden" beides auf Off geschaltet habe.


    Also fahre ich jetzt halt nach Schildern und halte nach einem Autobahnschild Ausschau, weil ich auf die Autobahn will.

    Nur fahre ich dann -zig Kilometer weiter, ohne daß eine Autobahn in Sicht wäre oder daß mich mal ein Schild Richtung Autobahn führen würde, obwohl ich weiß, daß die Autobahn nicht weit weg sein kann, die verläuft ja parallel zur Hauptstraße.

    Google Maps auf dem Handy kann ich auch nicht nutzen, fahre jetzt gerade wirklich nach (Autobahn-) Schildern.


    Und es kommt aber einfach keines.

    Ortschaften gehen nahtlos in Ortschaften über, ständig 50 Km/h, oft 30 Km/h, dann mal kurz 70 Km/h und keinen Kilometer später wieder 30 Km/h.

    Nachdem ich ca. eine Stunde gefahren und gerade Mal 30 Km weit gekommen bin, wird's mir dann echt zu blöd.

    Ich gucke mir meine derzeitige Position auf dem Navi an und beschließe, jetzt da rüber zu fahren, die Autobahn verläuft doch keine 3 Km weiter immerzu parallel. Und so ziemlich genau vor mir ist offenbar auch eine Autobahnauffahrt, was aber durch kein einziges Schild jemals angekündigt wurde.

    Also das nächste Sträßchen, die alle gleich kleiner sein scheinen, nach rechts abgebogen und was laut Navi eine Straße sein sollte und über/unter der Autobahn durch, entpuppt sich als Sackgasse, die erst zum Schotterweg wird und dann endet.

    Toll.

    Also umgedreht und eine vorher abgebogen, da geht's dann, ich komme über die Autobahn drüber und schwupps - ist da tatsächlich auf einmal eine Autobahnauffahrt direkt vor mir - das könnte man ja auch mal irgendwie ankündigen?!

    Seltsam.

    Jedenfalls endlich auf der Autobahn und ein bisschen Gas gegeben, damit ich mal ein bisschen Kilometer zusammenkriege.


    Irgendwie und irgendwo war dann auf meiner Strecke von Ösiland nach Slowenien mal eine Mautstelle oder so was in der Art, wo ich mir überlegt habe, ob ich da nicht lieber vorsichtshalber mal rausfahre, aber ich hatte ja schon eine Vignette und so bin ich dann weitergefahren.

    Kurz darauf sehe ich, wie vor mir ein Tunnel ist und auf einmal schießt mir ein Gedanke durch den Kopf: Mist! War das vielleicht eine Mautstelle, wo man nochmal eine Extra-Maut für diesen tollen Tunnel bezahlen muß?

    Stand da irgendwo ein Schild, wo auf Tunnel-Maut hingewiesen wurde??

    Und falls ja, war das vielleicht genauso klein wie die Tempolimitschilder...???


    Vermutlich drei Mal ein ganz klares: "Ja, verdammte Scheiße! Ja, Sir!"

    Aber war eh schon zu spät.

    Bin auf der Autobahn, kurz vorm Tunnel, kann nicht wenden oder anhalten und fahre voll drauf zu in mein Verderben.

    Aber ganz kampflos kriegt ihr mich nicht, ihr Abzocker!


    Vor mir sehe ich einen LKW und hab einen Funken Hoffnung in mir, daß mich die Kameras vielleicht nicht erfassen, wenn ich ganz dicht hinter ihm fahre.

    Und so mach ich's dann auch, fahre so dicht wie möglich hinter dem LKW und hoffe, daß der nicht plötzlich bremsen muß.

    Und wie ich so den mehrere Kilometer langen und nicht enden wollenden Tunnel im Schatten des LKW dahingleite, fällt mir auf, daß die Kameras auf unserer Fahrspur offenbar teilweise "verkehrt herum" hängen.

    Also so, daß sie die Nummernschilder der Autos an deren Heck sehen können.

    HIMMELARSCHUNDZWIRN!

    Die kämpfen echt mit allen Mitteln.

    Oder sind das Radarfallen?


    Zum wohl ersten Mal in meinem Leben bete ich, daß auf meiner Fahrstecke so viele Radarfallen wie möglich angebracht sind.


    Irgendwann ist der Tunnel dann endlich geschafft, aber die Ungewissheit bleibt. Die Ungewissheit, ob ich Glück gehabt habe und nicht gesehen wurde. Und falls nicht, ob ich jetzt bis zur Grenze von der Spezialeinheit gejagt werde, weil man als Mautpreller bei den Ösis schon zu den Schwerverbrechern zählt.


    Ich notiere mir im Geiste, mich bei nächster Gelegenheit unbedingt um die James Bond Spezialausrüstung zu kümmern, die ich mir schon bei Bankboy gewünscht hätte und die ich so langsam, aber sicher dringend brauche, um hier im österreichischen Outback zu überleben.


    Dann komme ich an die slowenische Grenze und ich halte an, um endlich mal wieder Kohle ausgeben zu dürfen für Maut.

    Es ist die Hölle los dort und ich habe die dumme Idee, ausgerechnet jetzt aufs Klo zu müssen.


    Aber erst hole ich mir das Ticket und dann muß ich aber echt dringend für ganz große Mopedfahrer.

    Es ist hygiene-technisch in etwa wie erwartet auf solch häufig frequentierten Toiletten. Ich quäle mich mühsam in dem engen Räumchen aus den ganzen Klamotten heraus und stelle fest, wie heiß es doch mittlerweile ist.

    Gestern noch bei unter 15 Grad angekommen, jetzt muß ich mit über 30 Grad klarkommen, sehr geil.


    Und dann geht's endlich weiter durch Slowenien, wo ich mir vornehme, so wenig wie möglich zu halten, weil ich diesen Monat noch in Kroatien ankommen möchte, was ich sehr sexy finden würde.

    Slowenien ist sehr hügelig-grünlich-rund, hat irgendwie so einen gewissen Wohlfühlcharme, aber ich möchte nicht dauernd halten zum fotografieren.

    Zwei oder drei Mal halte ich dann glaube ich insgesamt doch an, und da gibt's dann auch ein paar Fotos zu knippsen.







    Einer meiner Fotospots ist so eine nicht legale bzw. nicht öffentliche Autobahnabfahrt, die steil bergauf auf einen Hügel führt, dort abrupt endet und von wo man eine erhöhte Position hat und viel überblicken kann.

    Ich sehe, wie die Autobahn vor mir einen Bogen macht und über eine Brücke führt, die über eine hohe Schlucht gebaut wurde und da hinten, am Horizont.....ist das schon das Meer??

    Tatsächlich!








    Das motiviert mich auf einmal wieder, weiterzufahren, was ich vermutlich sowieso gleich getan hätte, denn mir läuft die Suppe runter vor lauter Hitze.


    Hatte ich eigentlich schon erwähnt, wie verdammt heiß es ist?

    Noch nicht, stimmt's?

    Dachte ich's mir doch, deshalb fand ich's jetzt an der Zeit, diese Erkenntnis mal ganz unauffällig in die Erzählung mit einzubinden ...

    TAG 2, Österreich- Slowenien - Kroatien



    Der Wecker klingelt um 7.00 Uhr und ich stehe auf. In der Nacht zwei, drei mal von Wadenkrämpfen aufgeweckt worden.

    Draußen ist schönster Sonnenschein, nix mehr zu sehen von Regen und Unwetter, als ob nie was gewesen wäre.






    Muß mein Zeug packen und packe einiges um, weil ich gemerkt habe, daß es noch nicht 100%ig optimal ist. An einige Sachen muß ich schneller und besser rankommen, andere dagegen brauch ich nicht während der Fahrt, die können woanders hin.


    Um Punkt 8.00 Uhr gehe ich nach unten und sehe, daß die Terrasse jetzt geöffnet ist, wo voll die Sonne drauf scheint - DA will ich hin!





    Durch den schönen Eingangsbereich gehe ich in die Wirtsstube ...





    ... und begrüße die Wirtsleute. Wir unterhalten uns, ich bekomme noch wertvolle Reisetipps (sie waren beide schon oft in Kroatien) und frage, ob ich auf die Terrasse darf. Darf ich und so hole ich mir Kaffee und Happa Happa und setze mich raus, wo die Sonne mir gute Laune aufs Gesicht zaubert.

    Da ich da aber ganz alleine sitze und sehe, daß die Gäste von gestern Abend jetzt auch da sind, als ich reingehe zum Nachschlag holen, frage ich kurzerhand, ob ich mich zu ihnen setzen darf und werde freundlich empfangen.

    Wir unterhalten uns noch eine gute halbe Stunde sehr nett, auch die Wirtsleute sind wieder mit dabei und dann muß ich aber aufbrechen, hab auch heute wieder über 500 Km vor mit und muß noch einen Corona Test machen in Liezen.

    Wir verabschieden uns herzlich, ich bedanke mich für das außerplanmäßige Abendessen und gebe dann auch beim Begleichen der Rechnung ein saftiges Trinkgeld.


    Also erst mal von Oppenberg nach Liezen geeiert, Corona Test absolviert, ca. 20 Minuten aufs Ergebnis gewartet und dann noch tanken.

    Erstaunt festgestellt, daß die Spritpreise doch deutlich günstiger sind, als bei uns in Schland. Super kostet hier ca. 15 Cent weniger als bei uns der Diesel, traumhaft.






    Aber jetzt dann mal los.

    Schon wieder kurz vor elf, Wahnsinn.

    Um 7.00 Uhr aufgestanden und nach vier Stunden im Prinzip noch keinen verdammten Kimometer vorwärts gekommen, unfassbar.

    Muß jetzt echt ein bisschen Gas geben, zumindest ab Slowenien, in Ösiland wäre das ziemlich unklug.


    Mein anfängliches Vorhaben, noch irgendwelche Alpenpässe mitzunehmen, hab ich schon gestern auf der Anfahrt hierher schweren Herzens über den Haufen geworfen, weil's einfach viiiel zu lange dauern würde. Hätte ich nur 200 Km zu fahren, hätte ich's gemacht, aber es sind über 500 Km, dazwischen zwei Grenzüberquerungen in Corona-Zeiten. Da muß ich einfach schauen, daß ich mal ein paar Kilometer mache, so unkompliziert und schnell wie möglich.

    Heute am Besten so viel wie möglich Autobahn, hilft alles nix.


    Also jetzt geht's dann endlich los und ich entscheide mich spontan, erst Mal doch auf der Hauptstraße zu bleiben, weil die ziemlich straight genau parallel zur Autobahn verläuft.

    Denn da kann ich dann doch mal leichter und schneller anhalten, wenn ich mal Fotos machen will oder so, ein bisschen was haben will ich ja auch von dem langen Abreisetag, soll ja nicht nur Arbeit sein.

    Und so fahre ich ca. 70 Km in einem endlos langem Tal entlang bis nach St. Michael, rechts und links von einer Bergkette eingerahmt, schön isses!








    Vor St. Michael fahre ich dann aber doch auf die Autobahn, hab schon wieder über eine Stunde gebraucht für die paar Kilometer, geht mir dann doch zu langsam.


    So fahre ich endlich mal etwas schneller, aber kriege schon bald Hunger, auf die Toilette müsste ich auch und da denk ich mir, ich suche mir einfach in Graz ein schönes Restaurant oder Lokal und esse dort ein bisschen was.

    Also in Graz runter, ein Lokal gesucht und gefunden (so ein cooles Studentencafe/Kneipe mit tollen Essensangeboten) und dort mal Rast gemacht für eine gute halbe Stunde.


    Beim Aufstehen danach fast die ganze Bude zerstört, weil ich mich da mit dem Fuß in einem Kabel verheddert hatte, das zu irgendeiner Deko gehörte und hab nur durch Glück verhindert, daß ich mit dem Herausreißen eine Kettenreaktion ausgelöst habe, bei der vermutlich der ganze Laden wie Dominosteine nach und nach umgefallen und komplett zerlegt worden wäre.

    Natürlich sofort entschuldigt, obwohl glücklicherweise nicht viel passiert ist und der Besitzer meinte augenzwinkernd, mit mir würde er sich lieber sowieso nicht anlegen.

    Manchmal hat's halt doch Vorteile, wenn man groß und halbwegs durchtrainiert ist ...


    Ich schwinge also meinen - zumindest halbwegs - durchtrainierten Astralkörper aufs Moped und werde schlagartig zurück in die Realität geholt, weil ich fast einen Krampf dabei bekomme, während ich mein Bein über die Sitzbank schwingen will.

    Zum Glück nur fast, aber der Warnschuss war deutlich.

    Magnesium, dringend!

    Also schnell noch einen Magnesium-Kaliumstick reingepfiffen, dann noch Mineralwasser getrunken und weiter geht's.

    Auf die Fragen gehe ich demnächst mal gezielt ein, kann sich nur um Jahre handeln ...


    Aber das mit den Bildern raffe ich selber nicht, die konnte man nämlich anfangs ALLE sehen und jetzt nur noch einige wenige.

    Vielleicht könnte sich mal ein Admin und/oder Moderator dazu äußern, was da passiert ist?

    Regeln hab ich dadurch nämlich keine verletzt, da bin ich mir sicher ...


    Jetzt poste ich jedenfalls mal den nächsten Teil meines Reiseberichts und hoffe, daß es jetzt mit allen Bildern reibungslos klappt ...

    FORTSETZUNG TAG 1, ANREISE (Deutschland - Österreich)



    Die Kommunikation mit dem Allmächtigen (mit Petrus sowieso) ist stark optimierungsbedürftig, stelle ich ernüchternd fest und hoffe, daß es jetzt erträglich bleibt.

    Bleibt es, es hört sogar ganz auf zu regnen, ab München klart sogar der Himmel auf und es zeigt sich blauer Himmel.


    So muß das, weiter so!


    Und so geht's mit Stopps ab und zu weiter Richtung Salzburg, an der Grenze will man keinen Corona-Test sehen, sondern nur Ausweis, geht aber alles sehr schnell, sehr kurze Schlange und kaum Wartezeit.

    So, bin ich also endlich in Ösiland angekommen und bremse erst Mal, als mir klar wird, daß ich zu schnell fahre für dieses Land. Und weil ich nämlich absolut keine Lust habe, wegen 23 Km/h zu viel in den Ösi-Knast zu wandern und/oder horrende Strafen zu zahlen, ermahne ich mich zur Vorsicht und erhöhten Aufmerksamkeit.


    Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sich beim Überfahren der Autobahnbrücke rechts ein toller Anblick bietet.


    Eine beeindruckende Burg- oder Schlossanlage, Felsen, Berge - geile Aussicht, und nur von hier!

    Natürlich keine Möglichkeit zum Halten.


    Ich überlege kurz, mitten auf der Autobahn anzuhalten und ein Foto zu schießen, was ich angesichts des überwältigenden Anblicks als völlig angemessen empfinde, ist schließlich quasi ein (fotografischer) Notfall und dafür hat man in Österreich sicher Verständnis.

    Doch so ganz bin ich selber dann doch nicht von meiner Theorie überzeugt, die Vernunft siegt und ich fahre weiter.

    War da grad ein Schild mit Tempolimit?

    Schon wieder nicht aufgepasst, verdammt.


    Ich mit meiner Konzentrationsschwäche übersehe schon ständig in meiner Heimat die Geschwindigkeitsbeschränkungsschilder (geiles Wort), sind meiner Meinung nach viiiiiel zu klein und müssten min. einen Durchmesser haben von 10 m.

    Im Geiste überlege ich schon Argumente, um meinen Chef zu einer Gehaltserhöhung zu überreden, sobald ich wieder daheim bin.

    Irgendwie muß ich ja die ganzen vermutlich anfallenden Strafzettel bezahlen.

    Jaja, ich mit meiner Konzentrationsschwäche, und das im Radarfallen-geilen Ösiland.

    Oh Gott, das wird lustig.


    Ich fahre also weiter, OHNE ein Foto gemacht zu haben.

    Hab ich überhaupt schon irgendeines gemacht heute?

    Nö, war ja nur am Pissen und auch keine tollen Motive bzw. Ausblicke.

    Mittlerweile fahre ich auf der Hauptstraße weiter, keinen Bock mehr auf Scheiß Autobahn.

    Und da isses dann auf einmal richtig schön.


    Ich komme erst vorbei an einen See namens Fuschlsee, wo das Wasser so dermaßen unglaublich Türkisblau ist, daß ich fest davon überzeugt ist, daß das ein Fake ist.

    Und HIER wird jetzt aber angehalten, Fotos machen.



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    Das sagenhafte Blau kommt leider nicht sooo beeindruckend auf den Fotos rüber wie in echt, weil der See leider auch noch ein ganzes Stück weit entfernt ist.


    Genauso halte ich dann auch ein paar Kilometer weiter, am schönen Wolfgangsee.



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    Das Wasser ist zwar nicht so unglaublich schön wie bei der großen Pfütze davor, aber dafür noch mehr Berge im Hintergrund, richtig toller Ausblick.

    Nachdem ich wieder aufgestiegen bin, beginnt es zu pissen.

    Bin wirklich erleichtert, daß es endlich mal wieder regnet, da die unglaublich lang anhaltende Dürre mir schon sehr zu schaffen gemacht hat.


    Aber das Wetter in den Bergen ist ja bekanntlich nicht so ohne, ändert sich oftmals schnell und kann ziemlich heftig werden. Es hat sich richtig schwarz zugezogen, pisst immer mehr und stärker und ich hab noch fast 100 Km vor mir.

    Jetzt hab ich dann so langsam auch die Schnauze voll und will einfach nur noch ankommen, nix mehr Ausblick genießen und so'n Zeugs.


    Österreich ist so schön und ich kann's leider nicht genießen.

    Meine Aversion gegen Petrus wird immer größer.

    Unfassbar, was sich dieses inkompetente Wetter-Personal erlaubt. Dieser dumme Penner soll mir echt mal im Dunkeln über den Weg laufen, dem hau ich so dermaßen auf die Schnauze ...

    Ich fahre durch, ohne anzuhalten, obwohl mein Rücken und mein Hintern weh tun und biege dann irgendwann rechts ab, weil mein Navi das so will.

    Muß wohl bald da sein und es hört so langsam wieder auf zu schiffen.

    Was los, mein Freund?

    War das schon alles?

    Mehr kannste nicht?

    Anfänger.


    Ich biege noch einmal ab und die Straße ist jetzt nur noch ein ganz kleines Sträßchen, ich muß über ein Flüsschen und gleich danach geht's ziemlich steil in engen Serpentinen den Berg hoch.

    Geil!

    Wäre es, wenn der Boden nicht noch total nass wäre vom Regen, die Straße nicht so schlecht und nicht irgendein Ösi auf den Einfall gekommen wäre, statt des Asphalts einfach mal ein paar Meter Holzweg (!) zu verlegen.

    Ja, richtig gelesen, HOLZweg.

    Nein, keine Ahnung, was sich der Dödel DABEI gedacht hat.

    Jedenfalls weiß ich aus Erfahrung, daß die Kombination Regen plus Holzplanken extrem uncool ist, weil rutschig wie Eis.


    Also gaaanz langsam drübergefahren und blos keine Lenkbewegungen, Gewichtsverlagerungen oder so'n Blödsinn.

    Geschafft.

    Es geht noch weiter den Berg nach oben und ich frage mich, wer zum Geier hier in dieser Abgeschiedenheit leben soll und was zur Hölle ich da nur gebucht habe.

    Und dann komme ich um kurz nach 20.00 Uhr Abends endlich an, es ist wohl ein kleines Dörfchen mit 12 Häusern oder so und meine Unterkunft, ein Hotel, sieht von außen etwas.....naja aus.


    Aber egal, was willste erwarten, für knapp 50.- Euro die Übernachtung inkl. Frühstück, iss ja sowieso nur für eine Nacht und überhaupt iss mir grad alles egal, Hauptsache trocken ich will nur runter vom Moped und raus aus den Klamotten.

    Also rein in die Bude bzw. in die Wirtsstube und da staune ich erst Mal.

    Es sieht aus wie geleckt und gerade erst renoviert, alles sehr schön mit modern gestalteter Holzvertäfelung.

    Ich werde sehr freundlich empfangen und nehme die Zimmerschlüssel entgegen.


    Ab aufs Zimmer, aufgeschlossen und auch hier sieht's aus, als wäre der Handwerker gerade erst fertig geworden - blitzsauber, hochwertige (Echt-) Holzmöbel, stilvoll eingerichtet und einfach richtig cool.

    Das hätte ich so nicht erwartet.

    Und das für knapp 50.- Euro/Nacht, Respekt.



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    Und obwohl ich wusste (hab das im Vorfeld erfragt), daß es keine Mahlzeiten mehr geben wird, weil es schon zu spät ist und die Küche zu, bietet man mir sogar an, mir noch etwas zu Essen zu machen.


    Das finde ich ausgesprochen nett, nehme dankend an und schaue, daß ich mich so schnell wie möglich dusche, umziehe und in die wunderschön renovierte Wirtsstube zu meiner Futteraufnahme komme.


    Man hat mir einen Schweinsbraten mit Semmelknödeln gemacht, da freu ich mich jetzt richtig drüber. Zusammen mit einem Radler genau das Richtige jetzt und nach dem Essen bin ich dann auf einmal ziemlich kaputt und merke, wie mir die Anreise regelrecht in den Knochen steckt.

    Und so hab ich dann auch keine Muse mehr, mich mit den wirklich sehr netten Wirtsleuten und den ebenso nett scheinenden Gästen gleich neben mir zu unterhalten und verabschiede mich höflich.


    Noch ein ganz kurzer Spaziergang im Dorf (teilweise hängen schon die Wolken zwischen den Bergen bis ins Dorf hinein, geiler Anblick), dann ab aufs Zimmer.








    Ich falle ins Bett und komme nicht mal zum Schäfchen zählen glaube ich, dann bin ich weg.

    Aber nicht, ohne vorher noch zu zwei Erkenntnissen zu gelangen:


    - Motorradfahren im Regen ist Scheiße

    - Petrus ist ein Wichser



    _____________________________________________



    Gefahrene Kilometer: 563 Km

    TAG 1, ANREISE (Deutschland - Österreich)



    So, der große Tag ist gekommen, die Anreise nach Kroatien (respektive Österreich als erster Übernachtungszwischenstopp) steht an.

    Gestern noch bis in die Nacht hinein alles schön gepackt, so wie ich das bei unseren Fahrradurlauben mit meiner Freundin gelernt habe (also alles in wasserdichte Zip-Veutel vakuumisieren).


    Die Tracer ist vollgepackt, zwei große Seitenkoffer (die von der FJR 1300), ein Tankrucksack, wo u.a. die Spiegelreflex drin ist und eine Gepäckrolle, die ich gut festgezurrt habe.

    Heute wie geplant Früh Morgens aufgestanden, um dann auch noch zu meinen Eltern zu fahren, um mit ihnen gemeinsam zu frühstücken, weil meine Mutter an diesem Tag Geburtstag hatte.

    Also los geht's, ich freu mich voll und wende rückwärts in meiner Hofeinfahrt. Und auf einmal muß ich mit meinem linken Fuß weiter runter, als gedacht.


    Was soll denn der Scheiß?!

    Ach so, richtig: Das Gefälle meiner Garagenausfahrt, welches aber erst nach ein paar Metern beginnt.


    DACHTE ich.


    Und genau das ist dann auch die Ursache des Problems: Aus irgendeinem Grund dachte ich, daß das erst ein kleines Stückchen später beginnt und ich noch auf der ebenen Fläche bin.


    Bin ich aber nicht, und JETZT hab ich ein Problem.

    Meine vollgepackte Maschine hat nämlich aufgrund meines unerwarteten Fehltritts Schräglage Richtung hangabwärts bekommen und ich kann sie kaum halten.

    Ich verharre ca. 10 Sekunden unter Aufbietung all meiner Kräfte in Schräglage.


    Nein, vergiss es, ich falle jetzt nicht um.

    Nicht HIER, direkt vor meiner Haustüre.

    Nicht JETZT, nachdem ich noch keinen Kimometer gefahren bin.


    HHHRRRRRGGNNNNNN!


    Mit aller Kraft schaffe ich es, die Maschine wieder aufzurichten.

    Geschafft.

    Ich muß schon fast lachen: Noch keine zehn Meter unterwegs, und schon fast das erste Mal auf die Schnauze gelegt?!?


    Jesses.....am Besten keiner Sau erzählen und schnell weg, bevor noch jemand auffällt, welches Drama sich hier schon frühmorgens abspielt.

    Also auf zu meinen Eltern, Happy Birthday wünschen.


    Mein Weg dorthin führt mich zwangsläufig auch an der Bank vorbei, wo ich gestern dieses Theater hatte und aus dem Augenwinkel sehe ich, daß da gerade ein Typ in die Bank läuft.

    Ein Typ mit Che Guevara T-Shirt.

    War das Bankboy?

    Ich wünsche mir an meiner Tracer so eine Ausrüstung, wie sie James Bond in seinen Autos hatte. Gibt's da nix im Zubehörhandel von SW Motec, Givi oder von sonst wem?


    Ein Knopfdruck, und eine zielsuchende Homing Missile kommt unter'm Scheinwerfer rausgeschossen, explodiert im Arsch des Opfers und alle Probleme sind gelöst.

    Im Dienste Ihrer Majestät.

    Also in diesem Falle Miss Merkel.

    Die Realität holt mich ein.

    Nix Raketen, nix Explosion.

    Im Land der Regeln und Vorschriften dürften Superagenten wie ich *hüstel* unter Muttis Fuchtel vermutlich nur mit rosa Wattebäuschchen aufeinander werfen und Verfolgungsjagden bitte nur vor 22.00 Uhr und innerhalb des erlaubten Tempolimits, damit man dadurch keine Anwohner stört.


    Glück gehabt, Bankboy.

    Mutti hat Dir grad das Leben gerettet.


    Also nun Frühstück mit MEINER Mutti (und natürlich auch meinem Vater), danach Verabschiedung und auf dem Weg zur vollgepackt Tracer ca. 47 nützliche Sachen abgelehnt, die sie mir mitgeben wollte.

    Mutter bleibt halt Mutter.

    Dann um ca. 9.30 Uhr endlich losgefahren, kurzfristig meine Route geändert und so gelegt, daß ich möglichst wenig Regen abbekomme.


    Meine neue Route ist nun:

    Aalen - Ulm - Augsburg - München - Salzburg - Rottenmann


    Eigentlich wollte ich über Nürnberg und Passau fahren, aber da wäre zu krasser Regen laut Wetterfrosch.

    Also losgeeiert und rauf auf die A7 Richtung Ulm.

    Keine 15 Km komme ich, schon fängt es an, zu regnen, und zwar auch noch ziemlich doll.

    Klasse.

    Muß sowieso tanken, also in Ellwangen runter, getankt und etwas gewartet, bis es etwas weniger wurde.


    Meine Handschuhe scheinen übrigens überhaupt nicht regentauglich zu sein stelle ich fest, sie sind schon jetzt ziemlich durchweicht.

    Egal, hilft nix, weiter geht's.


    Nach einer knappen Stunde mit mal mehr, mal weniger, mal gar keinen Regen geht's dann eben doch nicht mehr weiter.

    Denn meine Finger sind unterkühlt aufgrund der durchgeweichten Handschuhe und des kalten Fahrtwindes (es hat grad mal knapp 15 Grad).


    Hab in den letzten Kilometern schon Krämpfe bekommen in den Händen, weil sie so regennass und unterkühlt waren, also schleunigst anhalten und raus auf einen Parkplatz, bin kurz vor Ulm.

    Schnell zwei Magnesium-/Kalium-Sticks reingepfiffen, da hab ich vorsorglich gleich zwei Packungen mitgenommen a 30 Stk., mehr dazu später mal.


    So, ich muß mir was überlegen, SO geht's nicht weiter.


    Also was tun?

    Meister Google fragen, wo der nächste Polo und/oder Louis ist.

    Entweder in Ulm oder in Augsburg.

    Ich entscheide mich für Augsburg, weil's auf dem Weg liegt, der in Ulm bedeutet Umweg von min. einer halben Stunde.


    Ich rufe bei Polo in Augsburg an und frage, ob die dort 100%ig dichte Motorradhandschuhe in meiner Größe haben und habe Glück, es gibt welche.

    Ich soll dann nach der mit den grünen Haaren fragen, dort wird mir geholfen.


    Mittlerweile sind die Flossen wieder aufgetaut und es regnet auch nicht mehr, also weiter.

    Nach ca. 20 Km fängt's schon wieder an und ich verfluche Petrus lauthals unter meinem Helm.

    Hilft nix, muß es jetzt bis Augsburg aushalten, also am Besten Gas geben.

    Aber so langsam kotzt mich dieser "Sommer" echt an: Ich zahle monatlich einen ganzen Haufen Steuern und zum Dank krieg ich dann SO ein Dreckswetter präsentiert?!

    Ich nehme mir vor, bei Gelegenheit eine Beschwerde-Email zu verfassen.


    Kurz vor Augsburg fängt's dann richtig doll an zu regnen und erreicht seinen vorläufigen Höhepunkt just in dem Moment, als ich den Polo Store erreiche.

    Rein in den Store, die nassen Handschuhe runter und die mit den grünen Haaren gesucht. Erwartungsgemäß gab's nicht besonders viele weibliche Geschöpfe in diesem Polo Store, auf welche die Beschreibung zugetroffen hätte und so hat sie mich dann auch freundlich empfangen und auch gleich mehrere Handschuhe präsentiert, die sie vorbereitet hat für mich.

    Finde ich gut, Frau denkt mit und spart somit wertvolle (Anreise-) Zeit.


    Ich entscheide mich gegen die günstigere Polo Eigenmarke und kaufe die teuren Markenhandschuhe, da ich keine bösen Überraschungen mehr erleben will, nur weil ich ein paar Euro eingespart habe.

    Die neuen sind mit GoreTex zu 100% wasserdicht, gefüttert (und somit warm) und sogar mit Wischlippe, welch krasse Evolution zu meinen vorherigen Handschuhen.

    Aber kostet mich nen Hunni und mir wird klar, daß mich die Reise schon jetzt 300.- Euro mehr kostet, als geplant, und ich bin noch nicht mal im ersten Übernachtungsort angekommen.

    Oder vermutlich 350.- Euro, die Radarfalle von gestern will auch bezahlt werden.

    Ohmannomann ...


    Als Ausgleich für die ganzen finanziellen Mehrbelastungen wünsche ich mir vom Allmächtigen ab jetzt gutes Wetter und werde überrascht, denn als ich rauskomme, ist zwar das ganze Moped nass und ich muß erst Mal die Sitzbank abwischen, aber es regnet nicht mehr.


    Geht doch, warum nicht gleich so?

    Also angezogen, aufgestiegen und weiter geht's.

    Beim Aufsteigen merke ich, wie es auf einmal wieder anfängt zu regnen und es dauert keine zwei Minuten, bis es Wolkenbruch-artig runtermacht.

    Ich stehe noch beim Polo, weil ich mich noch richten musste und muß jetzt erst mal einen schützenden Unterstand suchen, denn es schüttet wie aus Eimern.


    Ja, leck mich doch!

    Bei einer Firma gleich gegenüber finde ich ein Vordach, stelle mich unter und warte etwa eine Viertelstunde, bis es deutlich nachgelassen hat zu regnen, dann breche ich auf.

    Da muß ich doch glatt auch mal mitmachen ... :wink:



    15.666 km blahwas (4627 km Versys, 11039 km MT09)

    15.028 km Stoppelhopser

    10.420 Km Andi Biotika (10.366 Km Tracer 900, 54 Km 650er Bandit)

    10.363 km Aircooled

    8.750 km Hannes

    6.250 km h0ij0i

    5.950 km Hussiqvar

    5.639 km Wolfman07

    5.583 km eD1c

    5.458 km wortex (Start bei 30248km, Ende Z900 bei 32800: Ergebnis: 2500 , Beginn Yamaha bei 19400)

    5.100 km MT09-SP Driver

    5.033 km TracerBen

    4.968 km pvdf

    4.377 km dougy508

    3.982 km triple/one

    3.912 km Andy_K

    3.883 km divefranz

    3.560 km Pattes

    3.124 km VILEDA

    3.062 Km Sigi63

    2.721 km Foxi_87

    2.637 km Zange

    2.551 km MT-Hannibal (MT09, XMax)

    2.405 km Chwenni

    2.402 km Wolke

    2.300 km brale69

    2.001 km Wasserwerk

    1.749 km Peter5

    1.288 km RedRider

    1.180 km der georg

    750 km PaulPanzer

    363 km Quickshifter

    265 km JRTracerGT

    257 km HPT

    203 km Franova

    162 km FjrSeb

    157,7 km Paps

    150 km Eule

    90 km freemanstyle

    20 km Denn

    Ich frage sie, ob wir hier im fucking Kindergarten sind oder ob das jetzt Realsatire ist.

    Sie entschuldigt sich und meint, sie dürfe das nicht tun und wird es auch nicht.

    Dann rät sie mir inoffiziell, ich könne aber nochmal zur Bank gehen, nochmal diese Nummer anrufen, darauf hoffen, daß jemand anderes dran ist, der das vielleicht nicht so eng sieht und dann einfach auf Freisprechlautsprecher stellen, wenn der Bearbeiter meine Karte checkt, damit die dort dann hören können, die Karte ist okay.

    Wenn sie ich wäre, dann würde sie jedenfalls dorthin gehen und dort einfach mal Terror machen.


    Das letztere braucht sie mir in der Tat nicht extra zu sagen.

    Ich also nochmal zur Bank und rein in den Schalterraum, dort erklärt, daß meine Karte nachweislich in Ordnung ist und es damit offensichtlich und im Prinzip erwiesen ist, daß es nicht an meiner Karte, sondern an ihren verdammten EC-Automaten liegt.

    Dieses Mal hab ich mich auch nicht mit dem Bankboy-Azubi zufrieden gegeben, sondern jemand verlangt, der was zu entscheiden hat.

    Und die blöde Nuss, die was zu entscheiden hat, entscheidet dann, daß ich die Karte trotzdem nicht bekomme.

    "Tut mir leid, das ist Vorschrift. Wir müssen uns daran halten."

    Und ich muß mich auch halten - und zwar ZURÜCKhalten.

    Wir einigen uns darauf, daß sie bei meiner Hausbank anruft, was sogar ihr eigener Vorschlag ist.

    Fremde Menschen anrufen?

    Einfach so?

    Jetzt wird's aber derb, ihr seid ja von der ganz krassen Truppe.

    Ich wittere Anarchie und Revolution im Schalterraum der VR-Bank.

    Der Bankboy-Azubi ist kurz davor, sich das Hemd zu zerreißen, es sich als Bandana um den Kopf zu binden und mit der Machete in die Schlacht zu ziehen, ich sehe es in seinen glänzenden Revoluzzer-Augen.


    Also rufen wir an.

    Sie ruft an.

    Todesmutig.

    Braucht eine Weile, bis sie einen echten Menschen an den Hörer kriegt.

    Ohne PIN.

    WIE hat sie das gemacht?!?

    Der Bankboy überlegt während dessen, ob er Minen legen soll an der Schiebetür und statt der Machete eine Kalaschnikov verwenden, ich sehe es ihm an.

    Währenddessen liegt übrigens die ganze Zeit meine VISA-Card neben ihr auf dem Schreibtisch.

    Ich denk echt drüber nach, ein paar Schritte auf sie zuzumachen und mir meine Karte, MEIN EIGENTUM, einfach zu schnappen und die Bank zu verlassen.

    Sollen sie ruhig versuchen, mich daran zu hindern.

    Doch was ist dann? Zeigen die mich dann an?

    Vermutlich.

    Werde ich dann verhaftet, sobald ich die Karte das erste Mal im Ausland einsetze und was abheben will?

    Kann ich damit überhaupt noch was abheben oder wurde die dann schon gesperrt?

    Also behält die Vernunft (noch) die Oberhand.


    Endlich bekommt sie jemand an die Strippe.

    Und natürlich ist nun wieder jemand anderes am Hörer.

    Sie erklärt, worum es geht, diskutiert und labert.

    Nach einigem Hin- und Her zwischen VR-Bank und meiner Hausbank wird's mir zu blöd und ich mache der Tussi ein Zeichen.

    Das Headset wird mir überreicht und ich spreche persönlich mit der Dame am Telefon.

    Diese Dame ist nun ganz knallhart, nix von wegen Bestätigung, daß meine Karte doch okay sei und meint, weder sie von der ING noch die VR-Bank könnten und dürften da irgendetwas machen.

    Die VISA-Karte sei eingezogen worden und warum, das könne man nicht so genau sagen.

    Ich entgegne, daß mir eine andere Person von der ING nach Übermittlung meiner Daten die Karte gecheckt hat und daß ich die Bestätigung bekommen habe, daß die Karte okay ist, was ja belegt, daß es NICHT AN MEINER KARTE LIEGT!!!

    Das sei egal, sie ist eingezogen worden, basta.

    Ich würde schnellst möglichst eine neue bekommen (natürlich nicht mehr rechtzeitig zu Reisebeginn).

    Darauf entgegne ich, daß das ja ganz wunderbar ist, mir das aber JETZT nichts bringt und ich nun jedes Mal hohe Gebühren bezahlen müsse, wenn ich mit meiner Bankcard Geld abheben würde im Ausland, was ich so überhaupt nicht einsehe.

    Denn es ist nachweislich nicht mein Verschulden, daß die Karte eingezogen wurde und wie gesagt: Die Karte ist OKAY!

    Das verstehe sie und für die Umstände würde sie mir als Ausgleich 50.- Euro überweisen.

    Allerdings ändere das nichts an der Tatsache, daß meine Karte eingezogen ist und bleibt.

    PUNKT.


    Für mich ist die Unterhaltung beendet, ich bin echt bedient.

    Ohne einen Ton zu sagen, werfe ich der leitenden Tussi das Headset vor die Füße und ohne sie oder die Angestellten noch eines einzigen Blickes zu würdigen, verlasse ich die Bank und brause heim.

    Ziemlich sauer stelle ich fest, daß mich diese ganze Scheiße mehrere Stunden gekostet hat, die ich eigentlich gebraucht hätte, um Reisevorbereitungen zu treffen, mein Zeugs zu packen etc.

    DANKE!!!

    Außerdem muß ich ja noch die Versicherungskarte abholen und auch mein Moped.

    Ich schaue auf die Uhr und erschrecke: Das wird knapp.

    Also nochmal rein ins Auto, und zackig losgestochen. Daß ich es aus guten Gründen eilig hatte und nur vorübergehend die STVO etwas flexibler ausgelegt habe, hat die Radarfalle, die ausgelöst hat, als ich sie passiert habe, leider gar nicht interessiert und hat einen sicherlich tollen Schnappschuss von mir gemacht.

    MAAAAANN!!! :angry-screaming:


    Quasi im Vorbeifliegen erst die Versicherungskarte geholt, dann auf zum Händler und kurz vor Ladenschluss das Moped abgeholt.

    Für einmal Navianschluss verlegen verlangen sie 200.- Euro.

    Bämm.

    JESSESMARIAUNDJOSEPH!

    War viel Arbeit laut Servicemann, da muß man Verkleidungsteile abschrauben und so'n Zeug.

    Also sowas, wer hätte denn DAS gedacht.

    Ich bezahle zähneknirschend.


    So, jetzt aber schnell heim, Bude muß ich noch aufräumen vor'm Urlaub, Müll rausbringen etc. und essen muß ich auch mal was, noch kaum was gepackt, Mannomann.

    Ich inhaliere schnell einen wunderbaren Döner und mache mich dann an die Arbeit, mit welcher ich so gegen 2.00 Uhr nachts fertig werde.

    Wann wollte ich aufstehen?

    Um 7.00 Uhr?

    Geil.

    Willkommen im Urlaub.

    Meine Kroatien Rundreise ist ja nun leider schon wieder zu Ende und während der Tour hatte ich keine Zeit und Muse, längere Texte zu tippen und schon gar nicht am Handy. Daher werde ich jetzt hier die nächste Zeit häppchenweise meinen Reisebericht posten, je nachdem, wie ich zeitlich dazu komme.


    Die Idee zu meinem Kroatien Trip entstand ja ganz spontan und musste sehr schnell organisiert und geplant werden: Bei einer Konversation mit meinem Cousin aus Berlin stellte sich heraus, daß er und seine Family bald drei Wochen Urlaub haben und zufälligerweise im gleichen Zeitraum wie ich auch.
    Er meinte, sie fahren nach Kroatien und dann, mit einem Augenzwinkern: "Kannst ja mitkommen ... 😉".

    Hab ihn gefragt, ob das jetzt Spaß oder wirklich Ernst gemeint war und er meinte, im Auto mitnehmen könnten sie mich nicht, da kein Platz, aber wenn ich selber fahre, wäre es eine coole Sache.
    Hab dann kurz überlegt und mir gedacht: "Hmmm.....warum eigentlich nicht?"


    Mit der Freundin läuft's nicht gut derzeit, muß dringend mal raus, brauch jetzt was Schönes, was mich erfüllt, einfach mal abschalten und sich des Lebens erfreuen - so what?!
    Also war die Sache geritzt und ich voll im Reisefieber.


    Allerdings hatte ich nur ein paar Tage Zeit und ganz viel zu erledigen.
    Übernachtung organisieren.
    Route planen.
    Infos einholen über die aktuelle Corona Situation in allen Ländern, die ich befahre.
    Gedanken machen über meine Ausrüstung, die ich habe und was ich noch brauche.
    Und schnell war mir klar: Ich möchte - anders als mein Cousin und seine Family - nicht an einem Ort verweilen bzw. die ganze Zeit im gleichen Ort wohnen, sondern ich möchte eine Rundreise machen, bis ganz runter an den südlichsten Zipfel, nach Dubrovnik.
    Und auf dem Rückweg noch ein paar Tage an dem Ort bleiben, wo auch er und seine Family sich eingemietet haben und noch eine schöne Zeit mit ihnen zu verbringen.
    Das klingt nach einem guten Plan.
    Also überlegt, wie ich fahre, gebucht, gemacht, getan.
    Listen gemacht, Dinge abgehakt, Sachen erledigt.


    Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht irgendeine Kleinigkeit vergessen hätte.
    Dieses Mal waren's dann sogar drei Kleinigkeiten - kurz vor'm Abreisetag.
    Die Schlösser für die Koffer, die Stromversorgung fürs Navi und die verdammte grüne Versicherungskarte fürs Motorrad, die ich dann auch partout nicht finden konnte.


    Das mit der Stromversorgung beim Zumo XL wollte ich eigentlich demnächst mal in den Angriff nehmen, hatte ich mir vorgenommen und dieses Vorhaben hatte ich schon kurz vor Urlaubsbeginn und kurz bevor ich überhaupt wusste, daß ich nach Kroatien fahren werde.
    Aktuell ist es ja noch über den externen Anschluss des Navis via Nebenverbraucheranschluss der Tracer mit dem Zigarettenzünderkabel verbunden zur Stromversorgung und das ist nicht besonders gut auf Dauer. Da wurde mir schon vor Kurzem abgeraten, das so zu anzuschließen, Vibrationen würden den empfindlichen Anschluss am Navi auf Dauer wohl kaputt machen. Lieber über den anderen ebenfalls mitgelieferten Halter anschließen, der für einen Anschluss direkt ans Stromnetz der Tracer vorgesehen ist hieß es und der die Stromübertragung via integrierter Metallkontakte im Navihalter herstellt.
    Ich überlege, ob ich das morgen - einen Tag vor Reiseantritt! - zeitlich noch hinkriege bzw. ob ich das überhaupt unbedingt brauche. Aber es ist mir dann doch zu heikel, mit der behelfsmäßig wirkenden Stromversorgung via Zigarettenanzünderanschluss eine so große Reise zu machen bzw. es ist mir für so eine große Route zu riskant, weil evtl. anfällig (Regen, Beschädigung ...) und somit nicht zuverlässig.


    Ich brauche aber gerade im Ausland an Orten, wo ich noch nie war und mich nicht auskenne, ein gutes Navi, das zuverlässig ist und nicht ausfällt.
    Aber ich hab auch echt keine Zeit mehr, mich darum zu kümmern.
    Also schnell die Moped-Werkstatt am Ort angerufen und gefragt, ob sie mich noch schnell reinschieben können, es eilt.
    Es geht tatsächlich, ich soll die Maschine und alles benötigte Zeugs gleich morgen früh vorbeibringen.


    Dann die Sache mit den Schlössern.
    Die hatte ich total vergessen, die wollte ich mir irgendwann mal kaufen, geriet aber in Vergessenheit. Meine Recherche ergab, das ziemlich günstige 3er Set scheint gerade überall ausverkauft zu sein bzw. ewig lange Lieferzeit, dafür gibt's die rotzfreche überteuerten Dinger als einzelne Schlösser überall zu kaufen.....Suarez-Kanal hin oder her, DAS ist bestimmt kein Zufall, daß AUSGERECHNET die günstigen 3er Sets nicht zu haben sind und nur die sauteuren einzelnen Schlösser, sondern beabsichtigte und vorsätzliche Abzocke.
    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...


    Jedenfalls musste ich da auf die Schnelle noch was organisieren, Versand dauert wohl zu lange bzw. nicht sicher, ob rechtzeitig vor Abreise da und der Retter in der Not war da mein Yamaha Händler. Der hatte zwei Schlösser da, die er eigentlich gar nicht da hatte, weil die in den Koffern einer Verkaufsmaschine eingebaut waren. Aber er hat mir freundlicherweise angeboten, mir die beiden Schlösser für den Urlaub auszuleihen, ich soll sie ihm bitte nur gleich danach wieder vorbeibringen, er braucht die wieder.
    Hab mich für die großzügige Tat bedankt und hatte ein Problem weniger.


    Blieb noch die Versicherungskarte, und die brauche ich wirklich dummerweise, denn die muß mitgeführt werden, wenn man mit dem Fahrzeug in einen Nicht-EU-Staat fährt. Was ich nämlich tue, da ich durch Bosnien-Herzegowina muß, was aber nur ganz wenige Kilometer sind, was sich aber nicht umgehen lässt und ich will nix riskieren vor Ort.
    Auch da durch einen Anruf meinen Versicherungsheini drauf angesetzt, der hat mir das Ding noch am gleichen Tag besorgt.

    Ich also einen Tag vor Abreise noch voll im Stress.
    Um 7.00 Uhr aufgestanden, Maschine zum Händler gefahren mitsamt Navi und Zubehör.
    Heimgelaufen.
    30 Km zum Yamaha Händler gefahren, Schlösser geholt, wieder zurück, 3 x einkaufen gewesen, 2 x Auto nicht mehr gefunden nach dem Einkaufen und dann zieht's mir die VISA Karte am Automaten ein, als ich Geld abheben will.
    What da fuck?!


    Ich schlage Alarm und ein Bediensteter öffnet den EC-Automat von hinten, wo er dann auch meine Karte rausfischen kann.
    Rausrücken will er sie aber nicht, sie wurde eingezogen, da bleibt er hartnäckig.
    Ich soll mit meiner Hausbank telefonieren und das klären.
    Ich WEISS aber, daß die verdammte Karte 100%ig in Ordnung ist, da bin ich mir sicher, es MUSS am Automaten liegen, der vor ein paar Wochen schon mal außer Betrieb war bzw. Probleme gemacht hat, als ein Kunde vor mir dort Geld abheben wollte.
    Hilft alles nix, er bleibt stur.
    Also telefonieren mit meiner Hausbank (ING), was gar nicht so einfach ist.
    Denn um EINEN ECHTEN MENSCHEN an den Hörer zu kriegen, braucht man nicht nur seine Kartennummer bzw. Kontonummer, sondern auch noch eine PIN und neeeeiiiin, nicht die Internet-Banking PIN, die man sonst braucht, wenn man sich über seine Bank APP einloggt.
    Das wäre nämlich viiiieeel zu einfach und würde überhaupt keinen Spaß machen.
    Sondern man braucht eine PIN, die man sonst niiiieee braucht und die ich erst mal daheim suchen muß.


    Dann endlich, den Scheiß PIN gefunden, angerufen, es hebt ein echter Mensch ab, besser gesagt: Eine Menschin.
    Erklärung der Lage und der Dringlichkeit derselbigen (morgen Reisebeginn, Karte weg, akuter Handlungsbedarf ...).
    Alles schön und gut, alles furchtbar, bedauernswert und überhaupt, aber sie können leider nix machen, die Karte wurde eingezogen.
    Blablabla.
    Immerhin konnten sie meine Karte prüfen und siehe da - sie bestätigt mir am Hörer, die Karte ist okay!
    Das ist ja super, endlich gute News, meine Laune wird besser!
    Wenn sie okay ist, dann möchte ich sie ganz schnell wieder zurück, und alles wird gut.
    Das müsse ich mit der Bank ausmachen, wo die Karte eingezogen wurde und ich solle am Besten gleich nochmal hingehen, meint sie.
    Ich frage, ob sie denn nicht schnell dort anrufen könnte und denen bestätigen, daß meine Karte in Ordnung sei?
    Das dürfe sie nicht, sie dürfen nicht anrufen.
    Wie bitte??
    Sie dürfen nicht mit fremden Menschen reden.
    Was ist los?!?
    Also ehrlich, es ist nicht zu fassen......nicht mit fremden Menschen sprechen?

    Auch keine Lollis von fremden Männern annehmen, weil's die Mami nicht erlaubt hat?!

    Also die Sitzbank gefällt mir richtig gut, Alcantara ist ein absolut geiler Bezug für eine Sitzbank finde ich, geniale Haptik. :handgestures-thumbupright:

    Wo hast die denn beziehen lassen, wenn ich fragen darf?