Beiträge von Andi Biotika

    TAG 3 (Rovinj)


    Ich habe in meinem letzten Bericht vergessen zu erwähnen, daß ich gestern bei meinem Bummel durch die Stadt nicht nur ein Eis gegessen habe, sondern gleich zwei, weil da an diesem Abend auch ein EM-Spiel lief und ich das teilweise geschaut habe, indem ich manchmal an einem Lokal angehalten habe, bei dem ein Fernseher im Außenbereich angebracht war, was oft der Fall war.


    Und bei einem dieser Lokale, die das EM-Spiel übertragen hatten, war gleich eine Eisdiele direkt daneben und auch noch eine richtig gute, wie sich kurz darauf herausgestellt hatte.

    So gut, daß ich eine ganze Weile dageblieben bin und danach noch ein Eis dort gekauft habe.

    Und ich glaube, sogar noch ein drittes auf dem Heimweg, das waren aber nur zwei Kugeln und da jeder weiß, daß ein Eis nur als Eis zählt, wenn es aus min. drei Kugeln besteht, hab ich das gar nicht mehr dazu gezählt.


    Naja, jedenfalls hab ich da wieder mehr Eis und somit mehr Zucker zu mir genommen, als ich sollte, was ein Fehler war, wie sich später zeigen würde.


    Als ich nämlich Morgens um ca. 7.00 Uhr aufstehe, habe ich eine harte Nacht hinter mir und bin bereits mehrmals aus dem Schlaf gerissen worden.
    Denn in dieser Nacht stand ich schlagartig so manches Mal regelrecht im Bett, weil ich einige heftige Krämpfe hatte in meinen Beinen.

    An dieser Stelle muß ich jetzt mal ein bisschen weiter ausholen und die ganze Thematik etwas erklären.


    Wenn ich von Krämpfen spreche, dann meine ich keine Krämpfe, wie sie bspw. meine Ex-Freundin manchmal hatte, wenn wir gewisse Matratzensportarten praktiziert hatten, wo es dann so ablief a la "Oh, warte mal, ich hab grad einen Krampf im Zeh. Moment......ach, geht schon wieder."

    Nein, solche Krämpfe bzw. Krämpfchen meine ich nicht.

    Ich meine Krämpfe von der Sorte, wo man sich zusammenreißen muß, um nicht laut zu schreien vor Schmerzen und wo der Muskel so derart verkrampft, daß er nicht so hart wie Holz, sondern eher so hart wie Beton ist.

    Krämpfe, die minutenlang andauern und die eine echte Tortur sind.

    SOLCHE Krämpfe meine ich.


    Ich habe das seit meiner Jugend, das erste Mal so richtig derb hatte ich das glaube ich als Heranwachsender, als ich noch aktiv Handball gespielt habe und nach dem Training bekam ich Abends dann öfters solch starke Krämpfe in den Beinen, daß ich deswegen auch zu einem Arzt gegangen bin.

    Dort hieß es: Magnesiummangel, der Bub braucht Magnesium.

    Außerdem wächst er wohl zu schnell, der Bub.

    Also immer schön brav Magnesium einnehmen.

    Was auch nicht immer half, aber mit den Jahren wusste ich, unter welchen Bedingungen Krämpfe stärker auftraten und wann eher nicht.


    So hab ich das also fast schon mein ganzes Leben lang im Prinzip und eigentlich ist es auch kein so großes Problem mehr, weil ich mittlerweile eben weiß, worauf ich achten muß und was zu tun ist, um das schon im Ansatz zu vermeiden bzw. es gar nicht so weit kommen zu lassen.

    Zumindest theoretisch, aber praktisch hapert's manchmal an der Umsetzung und ich weiß auch, daß es unter bestimmten Bedingungen und bei der Kombination mehrerer ungünstiger Faktoren wieder dazu kommen kann.


    Und es kann auch sein, daß ich monatelang keine großen Probleme diesbezüglich habe, aber wenn dann gleich mehrere der folgenden Faktoren eintreffen, dann krieg ich's oft volle Kanne ab:


    • Große körperliche Anstrengung über einen längeren Zeitraum hinweg

    • Starker Flüssigkeitsverlust

    • Magnesiummangel

    • Salzmangel

    • Kaliummangel

    • Hoher Zuckerkonsum

    • Übernächtigt/ungewöhnlich lange Zeit ohne Schlaf


    Es kann schon einer dieser Faktoren reichen, damit spürbar stärkere Krämpfe bei mir auftreten, wenn dieser Faktor gerade stärker ausgeprägt ist als normalerweise üblich.


    Also wie gesagt, Krämpfe treten bei mir desöfteren auf, aber nicht immer sooo krass.

    Doch wenn es eine Kombination von zwei oder gar mehrerer dieser Faktoren ist, dann wird's echt nicht lustig und ich brauche viel Magnesium, Kalium und auch Salz, und manchmal hilft nicht mal das noch besonders viel.

    Jedenfalls bin ich in dieser Nacht so in etwa im Stundentakt von Krämpfen geweckt worden, da reichen keine fünf Mal, die ich wach geworden bin.

    Teils war's richtig derb und an mehreren Stellen gleichzeitig, was besonders unterhaltsam ist.


    Hat man bspw. nur im Oberschenkel hinten einen Krampf, ist die Vorgehensweise klar und kann man dem am Besten entgegenwirken, indem der Muskel weitest möglichst gedehnt wird, also in diesem Fall das Bein möglichst weit ganz ausstreckt und überdehnt, damit sich der Krampf irgendwann löst.

    Was macht man aber, wenn man nicht nur einen Krampf im Oberschenkel hinten, sondern auch im Oberschenkel vorne hat...?

    Ja, dann wird's ganz spannend.

    Der Krampf hinten würde nämlich eigentlich nur verschwinden, wenn man das Bein ausstreckt und überdehnt, wohingegen der Krampf vorne im Oberschenkel genau das Gegenteil erfordern würde, nämlich Bein anwinkeln, um den betroffenen Muskel zu strecken.

    Man muß es dann ganz einfach irgendwie aushalten.


    Hilfreich bei starken Krämpfen ist übrigens auch japanisches Heilpflanzenöl, mit welchem man dann den Muskel einreibt, wird dann heiß-kalt an dieser Stelle, der Muskel wird gut durchblutet und das hilft wirklich.

    Dummerweise hab ich gerade das jetzt so wichtige japanische Heilpflanzenöl nicht mitgenommen, weil ich gedacht habe, daß die paar Kilo Magnesium-Kaliumsticks reichen werden, um dem vorzubeugen.

    Shit.


    Bevor ich dann morgens um 8.00 Uhr zum Frühstück bin, noch Magnesium-Kaliumsticks eingenommen und auch Mineralwasser getrunken, um alles für ein reibungslosen Ablauf des Frühstücks ohne Krampf-Zwischenfälle getan zu haben, dann auf in den Frühstücksraum.

    Mich erschlägt's aber schon fast, als ich mein Zimmer verlasse, denn die Temperatur im Hausflur ist wie ein Schlag ins Gesicht, so krass ist der Temperaturunterschied zu meinem Zimmer.

    Die Hausherrin hat mich gleich nett empfangen und ist gerade fertig geworden mit anrichten. Sie empfiehlt mir eine bestimmte Sorte Brot, was sehr gut sein soll (und zugleich auch ihr Lieblingsbrot) und erklärt mir noch einiges.

    Dann hole ich mir was vom ziemlich reichhaltigen Frühstück (es gibt u.a. Obst, Rührei, Spiegelei, verschiedene Wurst- und Käsesorten, sogar Gemüse wie gegrillte Zucchini und Aubergine, verschiedene Brötchen und Brotsorten, Fruchtsaft und Kaffee) und setze mich raus auf die Terrasse, wo ich der erste bin.





    Habe die Empfehlung mit dem Brot beherzigt und stelle fest, daß das ein absolut geniales Wahnsinns-Brot ist, was sie hier auftischt. Es ist wohl eine Art Roggenmischbrot, aber sowas von fluffig-saftig und der Rand richtig schön knusprig, daß ich echt hin und weg bin. Es gibt das gleiche Brot auch noch als Weißbrot, was ich auch probiere und welches fast ebenso umwerfend gut schmeckt.

    Wow, also Brot-mäßig haut mich Kroatien schon mal echt von den Socken.


    Ansonsten esse ich sehr viel gegrilltes Gemüse und gesunde Sachen, denn ich brauche möglichst viel Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente, um meinen Körper das zu geben, womit er offensichtlich unterversorgt ist.

    Nach dem dritten Nachschlag ist's dann aber genug und ich beschließe, nach einer erneuten Magnesium-Kalium Ration den Gang in die Stadt zu wagen.

    Ich will ja was sehen vom tollen Rovinj.


    Es ist kurz vor zehn, als ich aus dem Haus trete und die Hitze ist schon wieder voll da.

    Also auf Richtung Stadt, wieder an den Luxustempeln vorbei und dieses Mal entscheide ich mich aber, die Abzweigung links an der Wendeplatte zu gehen, die offenbar zum oder am Luxushotel vorbeiführt, das zu meiner linken liegt.

    Was nicht die schlechteste Entscheidung war, denn nach ein paar Metern kommt man tatsächlich direkt an den Eingangsbereich des Luxustempels und dort bot sich ein ziemlich beeindruckendes und exklusives Bild, zumindest für Autoliebhaber.

    Denn wann sieht man schon mal mehrere Ferraris, mehrere Porsche, einen Lamborghini und sogar einen McLaren F1 zusammen nebeneinander aufgereiht?






    Nachdem ich die Luxusschlitten abgelichtet habe, will ich mich aber nicht mehr länger damit aufhalten, Autos anzuschauen und kehre wieder um, denn ich bin jetzt mehr an meinem Urlaubsort interessiert und mache mich auf zum mir mittlerweile bekannten Weg mit der langen Treppe und schieße dort noch ein paar Aufnahmen, dieses Mal teils auch mit der Spiegelreflex.





    Jetzt will ich dann schleunigst Richtung Stadt, mir das Wahrzeichen von Rovinj ansehen, diese zauberhafte Altstadt auf dieser halbrunden Halbinsel.


    Und eines hab ich mir noch vorgenommen, und zwar an der Qualität meiner Aufnahmen zu arbeiten. Denn bei der Durchsicht der Bilder heute morgen am Frühstückstisch kam ich zu der ernüchternden Erkenntnis, daß ich bisher eigentlich noch keine besonders tollen Aufnahmen fabriziert habe, zumindest nix künstlerisch wertvolles.

    Das waren alles mehr oder weniger Touri-Fotos ohne künstlerischen Anspruch, manchmal sogar überbelichtet und das muß jetzt besser werden.

    Gut, in der Motorradkluft hat man keine Zeit und Muße, um sich minutenlang in einem bestimmten Winkel hinzuknien und innezuhalten, bis man den perfekten Ausschnitt gefunden und alle Parameter eingestellt hat (fotografiere ausschließlich im M-Modus, also stelle alle Parameter manuell ein).

    Da dauert es nämlich nicht lange, bis einem die Suppe in Strömen runterläuft.

    Das ist einfach bescheiden, in diesen Klamotten, bei dieser Hitze.


    Aber die Motorradkluft hab ich jetzt zum Glück nicht an und heute werde ich mir einfach die Zeit nehmen, um mehr auf die Bildkomposition zu achten, nach Objekten zu suchen, die ich in den Vordergrund nehme (Stichwort: Goldener Schnitt, Drittel-Regel etc.) und den Lichteinfall mehr berücksichtigen.

    Also hoffe ich darauf, daß ich heute endlich mal ein paar ansehnliche Aufnahmen zustande bringe und finde schon bald die ersten fotogenen Motive im Hafen.







    Tja, und mir geht's so, daß ich keinem Teil vertraue, welches durch Magnet oder Saugnapf irgendwo befestigt ist. :wink:

    Ist mir persönlich viel zu unsicher ...

    Weil es da stets ein ziemlich großes Risiko gibt, daß es eben nicht hält und dann ist der Schaden meist groß.

    Das kann ich nachvollziehen, denn ich hatte mir auch einen gebrauchten Tankrucksack von Yamaha gekauft (den mittleren, die Yamaha Tankrucksäcke sind ja auch von SW Motech produziert) und den für knapp 40.- Euro geschossen bei eBay Kleinanzeigen, was ja angesichts des Neupreises (170.- Euro) ein richtiges Schnäppchen war.

    Allerdings dämmerte mir dann bald, warum der Verkäufer sich so so weit herunter handeln lies: Die Mechanik mit dem Zugseil ging extrem schwer und teilweise gar nicht zu öffnen.

    Wenn mir das mal auf einer Tour passiert wäre, daß ich den beim Tanken nicht aufbekommen hätte, dann hätte ich ein ernsthaftes Problem gehabt.


    Hab das Gehäuse mit der Verschlussmechanik dann mehrmals auseinander- und wieder zusammengebaut und auch die Schiebeplatte im inneren mal gut mit einem Abziehstein abgezogen, erst dann ging's irgendwann und er ließ sich öffnen.

    Ich vermute, daß der von Anfang an leicht verzogen war, als das Gehäuse mit der Verschlussmechanik auf den Tankrucksack geschraubt wurde. Die vier Auflagefläche bei den Schrauben waren nämlich nicht ganz eben, da war teilweise eine leichte Wulst um die vier Schraubenbohrung der Schrauben herum, mit denen das Mechanikgehäuse an den Tankrucksack geschraubt ist.


    Und weil die Schiebeplatte sich im Gehäuse bewegt und dort wirklich kaum Spiel hat (ist ziemlich genau gefertigt), reicht es wohl aus, wenn das Gehäuse bspw. an einem einzigen Auflagepunkt einen Millimeter höher aufliegt als auf den anderen drei.

    Dann verzieht sich in Folge das Gehäuse leicht, sobald man bei der Montage des Gehäuses an den Tankrucksack alle vier Halteschrauben anzieht und die Schiebeplatte wird eingeklemmt, so daß sie sich nicht mehr bewegen kann.


    Also wer auch mal das Problem hat, der hat es vermutlich aus genau dem gleichen Grund.

    Auseinander bauen, alles sauber abziehen/entgraten und darauf achten, daß es an allen vier Auflagepunkten am Tankrucksack eben und gleichmäßig aufliegt, dann dürfte das mit Sicherheit auszuschließen sein, daß das

    nie mehr vorkommt.

    So, jetzt möchte ich mich mal den Fragen widmen, hab Euch nicht vergessen ... 😉


    Nein, mag eigentlich keine Autobahn mit Motorrad. Aber bei der langen Anreise (je 2 x über 500 Km) hab ich entschieden, so viel wie möglich Autobahn, sonst kommste echt nicht vorwärts und vor allem im Regen biste froh, so schnell wie möglich da zu sein.



    Du wirst's nicht glauben, aber dieses Lokal war nicht direkt an der Promenade, sondern schon etwas Richtung Altstadt und ich hab extra aus genau diesem Grund auf den Meerblick verzichtet, weil das nämlich sonst noch teurer geworden wäre.



    Liebe Scheuermilch, da muß ich Dich leider enttäuschen, denn von all den Fotos, die ich bisher hier veröffentlicht habe, war bisher jedes einzige davon mit meinem Smartphone geschossen worden, kein einziges mit der Spiegelreflex.

    Ganz einfach aus dem Grund, weil ich noch keine Zeit hatte, die unzähligen Bilder von der Spiegelreflex in Ordner einzusortieren und aus den mehreren Tausend Aufnahmen die wenigen wirklich sehenswerten Highlights herauszufiltern, die man dann auch zeigen kann.

    Bei den Aufnahmen, die ich mit meinem Smartphone gemacht habe, ist mir das dagegen schon gelungen, da ich meist schon während meines Urlaubs Ordner angelegt und Bilder aussortiert habe.


    Und um Deine Frage zu beantworten, lieber wortex: Ja, mein Handy ist ein Samsung S10 (das normale S10, kein S10 Plus).



    Die Handschuhe sind top, da ist kein Tröpfchen Feuchtigkeit reingekommen und die sind auch ziemlich gut gefüttert und halten die Hände mollig warm, also auch ideal für kältere Tage.

    Außerdem ist am linken Handschuh eine Wischlippe am Zeigefinger.

    Die Handschuhe sind von Reusch, das hier sind sie:


    Reusch, wasserdichte Tourenhandschuhe


    Die gibt's auch in einer weniger gefütterten Variante und diese Variante wäre eigentlich meine erste Wahl gewesen. Da die allerdings nur noch in einer Größe vor Ort waren, die mir vermutlich doch einen Tick zu klein gewesen wäre, hab ich dann diese genommen und bin mit denen aber auch sehr happy.

    Vermutlich unter'm Strich sogar besser, weil eben auch bei Kälte einsetzbar.

    TAG 2, (Österreich- Slowenien - Kroatien), Fortsetzung Teil 3


    Da ist es.

    Rovinj.

    In seiner vollen Pracht.








    Malerisch erstreckt sich der Anblick von Rovinj in der Abendsonne vor mir, das Meer, der Hafen, eine kleine Insel, die märchenhafte Altstadt auf dieser runden Halbinsel, die ins Meer ragt, das Erkennungsmerkmal von Rovinj.

    Wahnsinn.

    Alleine für diesen einen Anblick haben sich sämtliche Strapazen schon gelohnt.

    Ich setze mich hin und genieße diesen Hammer-Anblick.

    Fast könnte ich heulen vor lauter Schönheit.

    Bevor es soweit kommt, mache ich mehrere Aufnahmen und beschließe, zum Hafen und an die Promenade zu laufen.






    Mir fällt auf, daß ich Hunger habe, und zwar richtig. Hab nämlich heute nur einmal was gegessen unterwegs, so ein Asia-Nudel-Gedöns und ein Pizzateilchen vom Bäcker, geile Kombi.


    Erst Mal umgeschaut in Rovinj, in den Abendstunden ist dort echt der Hölle los, die Stadt lebt und pulsiert, es wuselt regelrecht überall vor lauter Menschen und die Außenbereiche der Restaurants an der Promenade sind proppenvoll.

    Das ist der Beweis: Corona MUSS ein Fake sein.







    Diesen Eindruck könnte man zumindest bekommen, wenn man sich hier umsieht, wo eigentlich alles ist, wie immer und die Menschen teils dicht an dicht sitzen/stehen/laufen, natürlich ohne Mundschutz.

    Ich versuche, so gut wie möglich Abstand zu halten und es gelingt mal mehr, mal weniger gut.


    Unterwegs schaue ich mir mehrere Restaurants an und lasse mich dann in einem nieder, das ganz nett aussieht.

    Bestellt wird eine gemixte Fischplatte und ein Salatteller vorneweg, dazu zwei 0.5l Flaschen Wasser.

    Der Fisch war fast schon mies, fast nur Gräten und Fischreste, aber viel Panade, der Salat war halbwegs okay, das Mineralwasser wurde in einer Billigst-PET-Flasche an den Tisch gebracht und ich bin 40.- Euro los.

    Alleine eine 0.5l Wasserflasche kostet schon über 3.- Euro.

    Willkommen in Kroatien.


    Beim Aufstehen merke ich dann, wie ich total fertig bin und ich merke, wie ich höllisch aufpassen muß, daß ich keine Krämpfe krieg in den Ober- und Unterschenkeln.

    Bin echt fix und fertig, die Hitze in Kombination mit der langen Anreise fordern ihren Tribut stärker, als gedacht.

    Also ab nach Hause.

    Hab dann auch echt Mühe, mich die lange Treppe an den Luxus-Immobilien vorbei hochzuschleppen und bin sowas von froh, als ich in meiner Pension bin und die Zimmertüre aufschließe.

    Wo ich dann erst Mal einen Temperaturschock bekomme, denn die Klimaanlage kann offenbar etwas, was ziemlich ungewöhnlich ist: Sie schaltet bei Verlassen des Zimmers NICHT ab.

    Geil.


    So hat es dann auch angenehm frische - 12 Grad im Zimmer schätze ich, was ich als angemessenen Ausgleich empfinde zur Hitze, die trotz später Stunde draußen immer noch vorherrscht (29 Grad um ca. 23.00 Uhr).

    Ich falle ins Bett, auf dem schon eine leichte Raureifschicht ist und bin innerhalb weniger Minuten im Reich der Träume.


    Aber nicht, ohne mir vorher noch drei Sachen vorzunehmen:


    • Morgen ein besseres Restaurant zu finden als heute

    • Die Stadt zu erkunden

    • Eine gute Eisdiele ausfindig zu machen


    TAG 2, (Österreich- Slowenien - Kroatien), Fortsetzung Teil 2



    An dieser Stelle möchte ich mal eine erstaunliche Beobachtung mitteilen, die ich gemacht habe: Auf meiner gesamten Strecke, die ich bisher in Slowenien zurückgelegt habe (immerhin so an die 200 Km, geschätzt), ist mir noch KEIN EINZIGES Insekt am Visier hängen geblieben, unglaublich.

    Kein Vergleich zu meiner Heimat: Nach der halbstündigen Feierabendrunde kratze ich normalerweise so viele Leichen vom Helm, daß ich damit vermutlich zwei Mahlzeiten kochen könnte.

    Ich kann's echt nicht glauben.....sind die Viecher im Urlaub oder was ist da los?


    Jetzt also weiter und auf einmal hab ich keinen Bock mehr auf Autobahn, die langweilt mich jetzt doch. Ich will jetzt mal zur Abwechslung schöne kurvige Strecken und entscheide mich, noch ein Stück Autobahn zu fahren bis etwa Kastelec, und dann weiter Hauptstraße.

    Die Autobahn würde ohnehin nicht viel weiter gehen glaube ich.

    Ich fahre also bis Kastelec weiter und verlasse dort die Autobahn, ab da geht's auf einer schönen kurvigen Landstraße weiter, noch ca. 35 Km bis zur Grenze.


    Als ich dann an die Grenze zu Kroatien komme, wo eine mittelgroße Schlange ist, muß ich schätzungsweise 20 Minuten warten, bis ich an die Reihe komme.

    20 lange Minuten, denn wir erinnern uns: Es ist heiß.

    Und wird gefühlt mit jedem Kilometer heißer, je näher ich Kroatien komme.

    Als ich dann endlich in meinem eigenen Schweiß zur Schranke schwimmen darf, will man nur meinen Ausweis sehen, weder Corona-Test noch das extra daheim ausgedruckte Einreiseformular zur schnelleren Abwicklung an der Grenze interessiert hier irgendjemand.

    Zumindest von mir wollen sie es nicht sehen, bei einigen anderen scheint's manchmal länger zu dauern, der Grund dafür bleibt mir verborgen.


    Und dann......bin ich endlich in Kroatien!

    Wo ich ja auch dringend auch noch Geld wechseln muß, fällt mir ein, als mir direkt nach der Grenze ein Geldwechsel-Stübchen am Straßenrand ins Auge springt.

    Und weil heute Samstag ist, danach meistens Sonntag kommt, heute keine Banken aufhaben werden und morgen schon gleich gar nicht, entscheide ich, hier mal gleich zu halten und etwas Geld zu wechseln.

    Wer weiß, wann und wo ich das nächste Mal Gelegenheit dazu haben werde, muß schließlich auch bald wieder tanken.


    Der Typ, der das Geld wechselt, scheint den realen Kurs wohl nicht zu kennen, denn er bietet statt dem Kurs, der gerade aktuell ist (1 zu 7.5, also für 1.- Euro gibt's 7.5 Kuna) irgendeinen Fantasiekurs, den er wohl ausgewürfelt hat und voll gut findet (1 zu 6.2).

    Ich finde den gar nicht gut und wechsle deshalb vorerst auch nur 50.- Euro und auch nur, weil ich muß.

    Aber jetzt schnell weiter, die Hitze gibt mir echt den Rest, hab noch fast 2 Stunden Fahrt für ca. 100 Km vor mir, weil keine Autobahn.


    Die Strecke ist toll, schön kurvig und es wird immer südländischer.

    So gefällt mir das.

    Den anderen Motorradfahrern auch, so wie es scheint und einige (keine Einheimischen, sondern auch Reisende) absolvieren mit ziemlicher Schräglage die kurvige Strecke.

    Das ist mir definitiv zu gefährlich und frage mich, ob die wohl schon öfters hier waren und die Strecken hier deshalb so gut kennen.

    So fahre ich etwas gemäßigter als so manch anderer und freue mich dann aufs Ankommen in Rovinj, denn so langsam steckt mir die Anreise in der Hitze doch ganz schön in den Knochen.

    Hab unterwegs mehrmals angehalten, um zu trinken (stets nur Mineralwasser) und hab mir auch vorsorglich mehrmals einen Magnesium-Kaliumstick reingepfiffen.

    Ich fühle, wie mein Körper ziemlich geschafft ist und nicht nur viel Flüssigkeit verloren, sondern auch viele Mineralstoffe verbraucht hat.

    Mein Elektrolyt-Haushalt ist ziemlich am Boden glaube ich.


    Ich hoffe ja immer noch, daß ich auf meiner Reise weder angehalten noch kontrolliert werde, und zwar genau deshalb: Wegen der immensen Menge an Magnesium-Päckchen, die ich mit mir führe.

    Erklär das mal den Bullen auf notdürftigem English, daß das weiße Pulver, das Du Dir da grad reinziehst und daß Du in rauhen Mengen mit Dir führst, nur Eigenbarf ist und vor allem: Daß es nur Magnesium und KEIN Koks ist.


    "Excuse me, Sir, but this few pounds of white powder here is NOT Cocaine, you can believe me. This is Magnesium from Germany, good quality, you wanna try?"

    "You wanna kidding me?! Put your hands off your bike and lay down down to the ground!"


    Und dann ist es endlich geschafft, ich bin um ca. 19.30 Uhr in Rovinj angekommen. Scheint schon eine etwas größere Stadt zu sein, Meer kann ich noch keines erblicken, aber egal, erst Mal ankommen.

    Die Unterkunft (hab ein Zimmer in einer Pension für knapp 50.-Euro/Nacht gebucht) ist schnell gefunden, wo ich übrigens nicht nur eine Nacht, sondern gleich zwei Übernachtungen gebucht hatte, was goldrichtig war, wie sich später herausstellen sollte.


    Beim Absteigen gleich Kontakt mit einem Österreicher gehabt, aber mäßig freundlich.

    Dieser hat nämlich kurz vor mir einen der ganz wenigen Parkplätze reserviert für seine Kumpels und macht mir sofort klar, daß hier reserviert ist für sie.


    Dann stelle ich mich eben rechts davon hin, ganz ans Haus, parke dort und steige ab. Seine Kumpels, die offenbar gleich mit einem zweiten Auto ankommen, sind dann auch schon da und fahren auch in die Einfahrt rein.

    Parken hinter dem anderen Ösi-Auto, so daß keiner mehr die enge Auffahrt zur Straße rein- und rauskommen kann, noch nicht mal ein Motorrad ohne Koffer.


    Als er aussteigt, rufe ich ihm zu, daß ich nicht glaube, daß ich da noch rauskomme und deshalb vermutlich spätestens morgen Probleme haben werde.

    "Also Iiiii hob koa Brobleme!" kriege ich als Antwort zu hören und dabei grinst der Fahrer auch noch frech.

    Ich werfe ihm einen unmissverständlichen Blick zu.

    Wichser.

    Auf solche Typen kann ich echt verzichten.

    Du hast echt Glück, daß ich so geschafft bin.


    Also die Wertsachen mitgenommen und rein ins Haus, wo es fast NOCH wärmer ist als draußen.

    Holy fucking shit.

    Die Hausherrin empfängt mich recht herzlich und wir verständigen uns auf Englisch.

    Besser gesagt, SIE verständigt sich, ich komme kaum zu Wort.


    "If you need this, you can get it here.

    If you want to go to town, go there.

    If you need blabla, you must blabla.

    Blabla bliblubb, blubb blubb, blabla."


    Nachdem ich jetzt mehrere Minuten im brütend warmen Hausflur stehe und ich fleißig vor mich hin transpiriere, komme ich dann doch mal ganz kurz zu Wort und röchle ihr auf englisch zu, daß ich mich jetzt bitte frisch machen möchte, mir sei es dezent warm und ich nach der Fahrt ziemlich geschafft.


    "No Problem, here's your key. Have a nice evening!"


    Und dieser letzte Satz ist dann auch so ziemlich das einzige, was aus ihrem mehrminütigen Monolog bei mir hängen geblieben ist.

    Ich räume mein Zeugs rein, schließe auf und schaue mich um.

    Hier hängt sie also, daß wichtigste Element meiner Unterkunft: Die Klimaanlage.

    Gleich testen, also sofort eingeschaltet und auf maximale Kühlung eingestellt, damit ich hier überleben kann.

    Das Teil funktioniert, und wie, die hat richtig Leistung.


    Dann Koffertaschen und Gepäckrolle geholt, raus aus den Klamotten, ab in die Dusche und danach fühle ich mich schon viel besser.

    Jetzt möchte ich mich noch ein bisschen umschauen in der näheren Umgebung und laut der Hausherrin führt nur ein paar hundert Meter hinter unserem Haus ein Fußweg mit Treppe direkt runter an die Promenade bzw. den Hafen und die malerische Altstadt.


    Also schnappe ich mir meine Spiegelreflex (eine Nikon D5300 mit Tamron Objektiv), laufe die Straße hinunter und komme nach ein paar Hundert Meter an eine Art Wendeplatte, die Straße ist zu Ende und rechts ist hinter hohen Mauern ein krasser Mega-Palast von einer Ferienwohnung, wo eine Übernachtung vermutlich höhere vierstellige oder niedrige fünfstellige Summen kosten für die, die es sich leisten können.

    Also nicht für mich, aber mir gefällt mein 50.- Euro Apartment auch ganz gut.

    Und die armen Schweine in ihrem Luxusbunker haben dort sicher keine solch leistungsstarke Klimaanlage wie ich ...


    Links davon ist für die eben erwähnten Superreichen, die keinen Bock haben auf Apartments, sondern lieber ein Hotel wollen, ein pompöser Riesenbau von einem Luxushotel (offensichtlich min. 5 Sterne) mit großer gepflegter Gartenanlage.

    Und zwischen diesen luxuriösen Bauten führt offenbar der besagte Fußweg mit den Treppen den Hang hinab, wie mir gerade auffällt.


    Also gehe ich ihn entlang um die Biegung und als ich so um die Biegung herumkomme, bietet sich mir auf einmal völlig unvorbereitet ein Anblick, der mich regelrecht erschlägt.

    TAG 2, (Österreich- Slowenien - Kroatien), Fortsetzung Teil 1



    Ich denke mir, fährst halt noch schnell durch Graz, noch ein bisschen die Stadt anschauen (laut den Wirtsleuten ist Graz nämlich die erste Stadt, wo man allmählich schon das südländische erkennen kann) und dann so lange weiter auf der Hauptstraße, bis man zur in der Nähe gelegenen Autobahn geführt wird.

    Und schon bald verstehe ich, was sie meinen, denn gegen Ortsende wirkt Graz so, als ob hier wirklich schon viel südländischer Einfluss vorhanden ist, was irgendwie an der Machart und dem Aussehen der Häuser und Gebäude erkennbar ist.


    Ich fahre auf einer Bundesstraße aus Graz heraus und mein Zumo XT will mir irgendwie nur Routen zeigen, die ohne Autobahn sind, obwohl ich mich vergewissert habe, daß ich "Autobahnen vermeiden" und "Mautstraßen vermeiden" beides auf Off geschaltet habe.


    Also fahre ich jetzt halt nach Schildern und halte nach einem Autobahnschild Ausschau, weil ich auf die Autobahn will.

    Nur fahre ich dann -zig Kilometer weiter, ohne daß eine Autobahn in Sicht wäre oder daß mich mal ein Schild Richtung Autobahn führen würde, obwohl ich weiß, daß die Autobahn nicht weit weg sein kann, die verläuft ja parallel zur Hauptstraße.

    Google Maps auf dem Handy kann ich auch nicht nutzen, fahre jetzt gerade wirklich nach (Autobahn-) Schildern.


    Und es kommt aber einfach keines.

    Ortschaften gehen nahtlos in Ortschaften über, ständig 50 Km/h, oft 30 Km/h, dann mal kurz 70 Km/h und keinen Kilometer später wieder 30 Km/h.

    Nachdem ich ca. eine Stunde gefahren und gerade Mal 30 Km weit gekommen bin, wird's mir dann echt zu blöd.

    Ich gucke mir meine derzeitige Position auf dem Navi an und beschließe, jetzt da rüber zu fahren, die Autobahn verläuft doch keine 3 Km weiter immerzu parallel. Und so ziemlich genau vor mir ist offenbar auch eine Autobahnauffahrt, was aber durch kein einziges Schild jemals angekündigt wurde.

    Also das nächste Sträßchen, die alle gleich kleiner sein scheinen, nach rechts abgebogen und was laut Navi eine Straße sein sollte und über/unter der Autobahn durch, entpuppt sich als Sackgasse, die erst zum Schotterweg wird und dann endet.

    Toll.

    Also umgedreht und eine vorher abgebogen, da geht's dann, ich komme über die Autobahn drüber und schwupps - ist da tatsächlich auf einmal eine Autobahnauffahrt direkt vor mir - das könnte man ja auch mal irgendwie ankündigen?!

    Seltsam.

    Jedenfalls endlich auf der Autobahn und ein bisschen Gas gegeben, damit ich mal ein bisschen Kilometer zusammenkriege.


    Irgendwie und irgendwo war dann auf meiner Strecke von Ösiland nach Slowenien mal eine Mautstelle oder so was in der Art, wo ich mir überlegt habe, ob ich da nicht lieber vorsichtshalber mal rausfahre, aber ich hatte ja schon eine Vignette und so bin ich dann weitergefahren.

    Kurz darauf sehe ich, wie vor mir ein Tunnel ist und auf einmal schießt mir ein Gedanke durch den Kopf: Mist! War das vielleicht eine Mautstelle, wo man nochmal eine Extra-Maut für diesen tollen Tunnel bezahlen muß?

    Stand da irgendwo ein Schild, wo auf Tunnel-Maut hingewiesen wurde??

    Und falls ja, war das vielleicht genauso klein wie die Tempolimitschilder...???


    Vermutlich drei Mal ein ganz klares: "Ja, verdammte Scheiße! Ja, Sir!"

    Aber war eh schon zu spät.

    Bin auf der Autobahn, kurz vorm Tunnel, kann nicht wenden oder anhalten und fahre voll drauf zu in mein Verderben.

    Aber ganz kampflos kriegt ihr mich nicht, ihr Abzocker!


    Vor mir sehe ich einen LKW und hab einen Funken Hoffnung in mir, daß mich die Kameras vielleicht nicht erfassen, wenn ich ganz dicht hinter ihm fahre.

    Und so mach ich's dann auch, fahre so dicht wie möglich hinter dem LKW und hoffe, daß der nicht plötzlich bremsen muß.

    Und wie ich so den mehrere Kilometer langen und nicht enden wollenden Tunnel im Schatten des LKW dahingleite, fällt mir auf, daß die Kameras auf unserer Fahrspur offenbar teilweise "verkehrt herum" hängen.

    Also so, daß sie die Nummernschilder der Autos an deren Heck sehen können.

    HIMMELARSCHUNDZWIRN!

    Die kämpfen echt mit allen Mitteln.

    Oder sind das Radarfallen?


    Zum wohl ersten Mal in meinem Leben bete ich, daß auf meiner Fahrstecke so viele Radarfallen wie möglich angebracht sind.


    Irgendwann ist der Tunnel dann endlich geschafft, aber die Ungewissheit bleibt. Die Ungewissheit, ob ich Glück gehabt habe und nicht gesehen wurde. Und falls nicht, ob ich jetzt bis zur Grenze von der Spezialeinheit gejagt werde, weil man als Mautpreller bei den Ösis schon zu den Schwerverbrechern zählt.


    Ich notiere mir im Geiste, mich bei nächster Gelegenheit unbedingt um die James Bond Spezialausrüstung zu kümmern, die ich mir schon bei Bankboy gewünscht hätte und die ich so langsam, aber sicher dringend brauche, um hier im österreichischen Outback zu überleben.


    Dann komme ich an die slowenische Grenze und ich halte an, um endlich mal wieder Kohle ausgeben zu dürfen für Maut.

    Es ist die Hölle los dort und ich habe die dumme Idee, ausgerechnet jetzt aufs Klo zu müssen.


    Aber erst hole ich mir das Ticket und dann muß ich aber echt dringend für ganz große Mopedfahrer.

    Es ist hygiene-technisch in etwa wie erwartet auf solch häufig frequentierten Toiletten. Ich quäle mich mühsam in dem engen Räumchen aus den ganzen Klamotten heraus und stelle fest, wie heiß es doch mittlerweile ist.

    Gestern noch bei unter 15 Grad angekommen, jetzt muß ich mit über 30 Grad klarkommen, sehr geil.


    Und dann geht's endlich weiter durch Slowenien, wo ich mir vornehme, so wenig wie möglich zu halten, weil ich diesen Monat noch in Kroatien ankommen möchte, was ich sehr sexy finden würde.

    Slowenien ist sehr hügelig-grünlich-rund, hat irgendwie so einen gewissen Wohlfühlcharme, aber ich möchte nicht dauernd halten zum fotografieren.

    Zwei oder drei Mal halte ich dann glaube ich insgesamt doch an, und da gibt's dann auch ein paar Fotos zu knippsen.







    Einer meiner Fotospots ist so eine nicht legale bzw. nicht öffentliche Autobahnabfahrt, die steil bergauf auf einen Hügel führt, dort abrupt endet und von wo man eine erhöhte Position hat und viel überblicken kann.

    Ich sehe, wie die Autobahn vor mir einen Bogen macht und über eine Brücke führt, die über eine hohe Schlucht gebaut wurde und da hinten, am Horizont.....ist das schon das Meer??

    Tatsächlich!








    Das motiviert mich auf einmal wieder, weiterzufahren, was ich vermutlich sowieso gleich getan hätte, denn mir läuft die Suppe runter vor lauter Hitze.


    Hatte ich eigentlich schon erwähnt, wie verdammt heiß es ist?

    Noch nicht, stimmt's?

    Dachte ich's mir doch, deshalb fand ich's jetzt an der Zeit, diese Erkenntnis mal ganz unauffällig in die Erzählung mit einzubinden ...

    TAG 2, Österreich- Slowenien - Kroatien



    Der Wecker klingelt um 7.00 Uhr und ich stehe auf. In der Nacht zwei, drei mal von Wadenkrämpfen aufgeweckt worden.

    Draußen ist schönster Sonnenschein, nix mehr zu sehen von Regen und Unwetter, als ob nie was gewesen wäre.






    Muß mein Zeug packen und packe einiges um, weil ich gemerkt habe, daß es noch nicht 100%ig optimal ist. An einige Sachen muß ich schneller und besser rankommen, andere dagegen brauch ich nicht während der Fahrt, die können woanders hin.


    Um Punkt 8.00 Uhr gehe ich nach unten und sehe, daß die Terrasse jetzt geöffnet ist, wo voll die Sonne drauf scheint - DA will ich hin!





    Durch den schönen Eingangsbereich gehe ich in die Wirtsstube ...





    ... und begrüße die Wirtsleute. Wir unterhalten uns, ich bekomme noch wertvolle Reisetipps (sie waren beide schon oft in Kroatien) und frage, ob ich auf die Terrasse darf. Darf ich und so hole ich mir Kaffee und Happa Happa und setze mich raus, wo die Sonne mir gute Laune aufs Gesicht zaubert.

    Da ich da aber ganz alleine sitze und sehe, daß die Gäste von gestern Abend jetzt auch da sind, als ich reingehe zum Nachschlag holen, frage ich kurzerhand, ob ich mich zu ihnen setzen darf und werde freundlich empfangen.

    Wir unterhalten uns noch eine gute halbe Stunde sehr nett, auch die Wirtsleute sind wieder mit dabei und dann muß ich aber aufbrechen, hab auch heute wieder über 500 Km vor mit und muß noch einen Corona Test machen in Liezen.

    Wir verabschieden uns herzlich, ich bedanke mich für das außerplanmäßige Abendessen und gebe dann auch beim Begleichen der Rechnung ein saftiges Trinkgeld.


    Also erst mal von Oppenberg nach Liezen geeiert, Corona Test absolviert, ca. 20 Minuten aufs Ergebnis gewartet und dann noch tanken.

    Erstaunt festgestellt, daß die Spritpreise doch deutlich günstiger sind, als bei uns in Schland. Super kostet hier ca. 15 Cent weniger als bei uns der Diesel, traumhaft.






    Aber jetzt dann mal los.

    Schon wieder kurz vor elf, Wahnsinn.

    Um 7.00 Uhr aufgestanden und nach vier Stunden im Prinzip noch keinen verdammten Kimometer vorwärts gekommen, unfassbar.

    Muß jetzt echt ein bisschen Gas geben, zumindest ab Slowenien, in Ösiland wäre das ziemlich unklug.


    Mein anfängliches Vorhaben, noch irgendwelche Alpenpässe mitzunehmen, hab ich schon gestern auf der Anfahrt hierher schweren Herzens über den Haufen geworfen, weil's einfach viiiel zu lange dauern würde. Hätte ich nur 200 Km zu fahren, hätte ich's gemacht, aber es sind über 500 Km, dazwischen zwei Grenzüberquerungen in Corona-Zeiten. Da muß ich einfach schauen, daß ich mal ein paar Kilometer mache, so unkompliziert und schnell wie möglich.

    Heute am Besten so viel wie möglich Autobahn, hilft alles nix.


    Also jetzt geht's dann endlich los und ich entscheide mich spontan, erst Mal doch auf der Hauptstraße zu bleiben, weil die ziemlich straight genau parallel zur Autobahn verläuft.

    Denn da kann ich dann doch mal leichter und schneller anhalten, wenn ich mal Fotos machen will oder so, ein bisschen was haben will ich ja auch von dem langen Abreisetag, soll ja nicht nur Arbeit sein.

    Und so fahre ich ca. 70 Km in einem endlos langem Tal entlang bis nach St. Michael, rechts und links von einer Bergkette eingerahmt, schön isses!








    Vor St. Michael fahre ich dann aber doch auf die Autobahn, hab schon wieder über eine Stunde gebraucht für die paar Kilometer, geht mir dann doch zu langsam.


    So fahre ich endlich mal etwas schneller, aber kriege schon bald Hunger, auf die Toilette müsste ich auch und da denk ich mir, ich suche mir einfach in Graz ein schönes Restaurant oder Lokal und esse dort ein bisschen was.

    Also in Graz runter, ein Lokal gesucht und gefunden (so ein cooles Studentencafe/Kneipe mit tollen Essensangeboten) und dort mal Rast gemacht für eine gute halbe Stunde.


    Beim Aufstehen danach fast die ganze Bude zerstört, weil ich mich da mit dem Fuß in einem Kabel verheddert hatte, das zu irgendeiner Deko gehörte und hab nur durch Glück verhindert, daß ich mit dem Herausreißen eine Kettenreaktion ausgelöst habe, bei der vermutlich der ganze Laden wie Dominosteine nach und nach umgefallen und komplett zerlegt worden wäre.

    Natürlich sofort entschuldigt, obwohl glücklicherweise nicht viel passiert ist und der Besitzer meinte augenzwinkernd, mit mir würde er sich lieber sowieso nicht anlegen.

    Manchmal hat's halt doch Vorteile, wenn man groß und halbwegs durchtrainiert ist ...


    Ich schwinge also meinen - zumindest halbwegs - durchtrainierten Astralkörper aufs Moped und werde schlagartig zurück in die Realität geholt, weil ich fast einen Krampf dabei bekomme, während ich mein Bein über die Sitzbank schwingen will.

    Zum Glück nur fast, aber der Warnschuss war deutlich.

    Magnesium, dringend!

    Also schnell noch einen Magnesium-Kaliumstick reingepfiffen, dann noch Mineralwasser getrunken und weiter geht's.

    Auf die Fragen gehe ich demnächst mal gezielt ein, kann sich nur um Jahre handeln ...


    Aber das mit den Bildern raffe ich selber nicht, die konnte man nämlich anfangs ALLE sehen und jetzt nur noch einige wenige.

    Vielleicht könnte sich mal ein Admin und/oder Moderator dazu äußern, was da passiert ist?

    Regeln hab ich dadurch nämlich keine verletzt, da bin ich mir sicher ...


    Jetzt poste ich jedenfalls mal den nächsten Teil meines Reiseberichts und hoffe, daß es jetzt mit allen Bildern reibungslos klappt ...

    FORTSETZUNG TAG 1, ANREISE (Deutschland - Österreich)



    Die Kommunikation mit dem Allmächtigen (mit Petrus sowieso) ist stark optimierungsbedürftig, stelle ich ernüchternd fest und hoffe, daß es jetzt erträglich bleibt.

    Bleibt es, es hört sogar ganz auf zu regnen, ab München klart sogar der Himmel auf und es zeigt sich blauer Himmel.


    So muß das, weiter so!


    Und so geht's mit Stopps ab und zu weiter Richtung Salzburg, an der Grenze will man keinen Corona-Test sehen, sondern nur Ausweis, geht aber alles sehr schnell, sehr kurze Schlange und kaum Wartezeit.

    So, bin ich also endlich in Ösiland angekommen und bremse erst Mal, als mir klar wird, daß ich zu schnell fahre für dieses Land. Und weil ich nämlich absolut keine Lust habe, wegen 23 Km/h zu viel in den Ösi-Knast zu wandern und/oder horrende Strafen zu zahlen, ermahne ich mich zur Vorsicht und erhöhten Aufmerksamkeit.


    Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sich beim Überfahren der Autobahnbrücke rechts ein toller Anblick bietet.


    Eine beeindruckende Burg- oder Schlossanlage, Felsen, Berge - geile Aussicht, und nur von hier!

    Natürlich keine Möglichkeit zum Halten.


    Ich überlege kurz, mitten auf der Autobahn anzuhalten und ein Foto zu schießen, was ich angesichts des überwältigenden Anblicks als völlig angemessen empfinde, ist schließlich quasi ein (fotografischer) Notfall und dafür hat man in Österreich sicher Verständnis.

    Doch so ganz bin ich selber dann doch nicht von meiner Theorie überzeugt, die Vernunft siegt und ich fahre weiter.

    War da grad ein Schild mit Tempolimit?

    Schon wieder nicht aufgepasst, verdammt.


    Ich mit meiner Konzentrationsschwäche übersehe schon ständig in meiner Heimat die Geschwindigkeitsbeschränkungsschilder (geiles Wort), sind meiner Meinung nach viiiiiel zu klein und müssten min. einen Durchmesser haben von 10 m.

    Im Geiste überlege ich schon Argumente, um meinen Chef zu einer Gehaltserhöhung zu überreden, sobald ich wieder daheim bin.

    Irgendwie muß ich ja die ganzen vermutlich anfallenden Strafzettel bezahlen.

    Jaja, ich mit meiner Konzentrationsschwäche, und das im Radarfallen-geilen Ösiland.

    Oh Gott, das wird lustig.


    Ich fahre also weiter, OHNE ein Foto gemacht zu haben.

    Hab ich überhaupt schon irgendeines gemacht heute?

    Nö, war ja nur am Pissen und auch keine tollen Motive bzw. Ausblicke.

    Mittlerweile fahre ich auf der Hauptstraße weiter, keinen Bock mehr auf Scheiß Autobahn.

    Und da isses dann auf einmal richtig schön.


    Ich komme erst vorbei an einen See namens Fuschlsee, wo das Wasser so dermaßen unglaublich Türkisblau ist, daß ich fest davon überzeugt ist, daß das ein Fake ist.

    Und HIER wird jetzt aber angehalten, Fotos machen.



    mt09.de/forum/core/attachment/20960/


    mt09.de/forum/core/attachment/20961/



    Das sagenhafte Blau kommt leider nicht sooo beeindruckend auf den Fotos rüber wie in echt, weil der See leider auch noch ein ganzes Stück weit entfernt ist.


    Genauso halte ich dann auch ein paar Kilometer weiter, am schönen Wolfgangsee.



    mt09.de/forum/core/attachment/20962/





    Das Wasser ist zwar nicht so unglaublich schön wie bei der großen Pfütze davor, aber dafür noch mehr Berge im Hintergrund, richtig toller Ausblick.

    Nachdem ich wieder aufgestiegen bin, beginnt es zu pissen.

    Bin wirklich erleichtert, daß es endlich mal wieder regnet, da die unglaublich lang anhaltende Dürre mir schon sehr zu schaffen gemacht hat.


    Aber das Wetter in den Bergen ist ja bekanntlich nicht so ohne, ändert sich oftmals schnell und kann ziemlich heftig werden. Es hat sich richtig schwarz zugezogen, pisst immer mehr und stärker und ich hab noch fast 100 Km vor mir.

    Jetzt hab ich dann so langsam auch die Schnauze voll und will einfach nur noch ankommen, nix mehr Ausblick genießen und so'n Zeugs.


    Österreich ist so schön und ich kann's leider nicht genießen.

    Meine Aversion gegen Petrus wird immer größer.

    Unfassbar, was sich dieses inkompetente Wetter-Personal erlaubt. Dieser dumme Penner soll mir echt mal im Dunkeln über den Weg laufen, dem hau ich so dermaßen auf die Schnauze ...

    Ich fahre durch, ohne anzuhalten, obwohl mein Rücken und mein Hintern weh tun und biege dann irgendwann rechts ab, weil mein Navi das so will.

    Muß wohl bald da sein und es hört so langsam wieder auf zu schiffen.

    Was los, mein Freund?

    War das schon alles?

    Mehr kannste nicht?

    Anfänger.


    Ich biege noch einmal ab und die Straße ist jetzt nur noch ein ganz kleines Sträßchen, ich muß über ein Flüsschen und gleich danach geht's ziemlich steil in engen Serpentinen den Berg hoch.

    Geil!

    Wäre es, wenn der Boden nicht noch total nass wäre vom Regen, die Straße nicht so schlecht und nicht irgendein Ösi auf den Einfall gekommen wäre, statt des Asphalts einfach mal ein paar Meter Holzweg (!) zu verlegen.

    Ja, richtig gelesen, HOLZweg.

    Nein, keine Ahnung, was sich der Dödel DABEI gedacht hat.

    Jedenfalls weiß ich aus Erfahrung, daß die Kombination Regen plus Holzplanken extrem uncool ist, weil rutschig wie Eis.


    Also gaaanz langsam drübergefahren und blos keine Lenkbewegungen, Gewichtsverlagerungen oder so'n Blödsinn.

    Geschafft.

    Es geht noch weiter den Berg nach oben und ich frage mich, wer zum Geier hier in dieser Abgeschiedenheit leben soll und was zur Hölle ich da nur gebucht habe.

    Und dann komme ich um kurz nach 20.00 Uhr Abends endlich an, es ist wohl ein kleines Dörfchen mit 12 Häusern oder so und meine Unterkunft, ein Hotel, sieht von außen etwas.....naja aus.


    Aber egal, was willste erwarten, für knapp 50.- Euro die Übernachtung inkl. Frühstück, iss ja sowieso nur für eine Nacht und überhaupt iss mir grad alles egal, Hauptsache trocken ich will nur runter vom Moped und raus aus den Klamotten.

    Also rein in die Bude bzw. in die Wirtsstube und da staune ich erst Mal.

    Es sieht aus wie geleckt und gerade erst renoviert, alles sehr schön mit modern gestalteter Holzvertäfelung.

    Ich werde sehr freundlich empfangen und nehme die Zimmerschlüssel entgegen.


    Ab aufs Zimmer, aufgeschlossen und auch hier sieht's aus, als wäre der Handwerker gerade erst fertig geworden - blitzsauber, hochwertige (Echt-) Holzmöbel, stilvoll eingerichtet und einfach richtig cool.

    Das hätte ich so nicht erwartet.

    Und das für knapp 50.- Euro/Nacht, Respekt.



    mt09.de/forum/core/attachment/20963/


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    mt09.de/forum/core/attachment/20965/


    Und obwohl ich wusste (hab das im Vorfeld erfragt), daß es keine Mahlzeiten mehr geben wird, weil es schon zu spät ist und die Küche zu, bietet man mir sogar an, mir noch etwas zu Essen zu machen.


    Das finde ich ausgesprochen nett, nehme dankend an und schaue, daß ich mich so schnell wie möglich dusche, umziehe und in die wunderschön renovierte Wirtsstube zu meiner Futteraufnahme komme.


    Man hat mir einen Schweinsbraten mit Semmelknödeln gemacht, da freu ich mich jetzt richtig drüber. Zusammen mit einem Radler genau das Richtige jetzt und nach dem Essen bin ich dann auf einmal ziemlich kaputt und merke, wie mir die Anreise regelrecht in den Knochen steckt.

    Und so hab ich dann auch keine Muse mehr, mich mit den wirklich sehr netten Wirtsleuten und den ebenso nett scheinenden Gästen gleich neben mir zu unterhalten und verabschiede mich höflich.


    Noch ein ganz kurzer Spaziergang im Dorf (teilweise hängen schon die Wolken zwischen den Bergen bis ins Dorf hinein, geiler Anblick), dann ab aufs Zimmer.








    Ich falle ins Bett und komme nicht mal zum Schäfchen zählen glaube ich, dann bin ich weg.

    Aber nicht, ohne vorher noch zu zwei Erkenntnissen zu gelangen:


    - Motorradfahren im Regen ist Scheiße

    - Petrus ist ein Wichser



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    Gefahrene Kilometer: 563 Km