Gerade für junge Menschen ist es enorm wichtig das sie von ihrem gleichaltrigen Umfeld wahrgenommen werden. Dahinter steckt ein Mechanismus, der dafür sorgen soll, das die eigenen Erbinformationen erfolgreich weiter gegeben werden. Es handelt sich hier um doch recht fest verdrahtetes Verhalten, dass zur Aufgabe hat, das die Spezies nicht ausstirbt. Dieser Drang wird von Betreibern sozialer Netzwerke, etc. sehr erfolgreich angesprochen. Das hat für Menschen, für die es normal war mit Facebook, Twitter und co aufzuwachsen weitreichende Folgen. Beispielsweise verhindert, bzw. verzögert der täglich Konsum von sozialnetzwerkindiziertem Dopamin die Bildung einer eigenen Identität, die aber zwingend notwendig ist, sich mit zunehmendem Alter von seinem Umfeld abgrenzen zu lernen. Ein Teufelskreis.
Schließlich und endlich ist die Motivation der Betreiber sozialer Netzwerke der eigene finanzielle Vorteil. Was diese über mich wissen wird verwendet für deren Vorteil. Damit aber nicht genug. Das Wissen das Google über mich hat wird nicht nur verwendet um es Werbekunden zu verkaufen, sondern zunehmend auch um mein Verhalten in eine Richtung zu lenken, in die immer mehr Schäfchen getrieben werden. Sehr zu empfehlen in diesem Zusammenhang ist dieses bei Wikipedia erwähnte Werk von Shoshanna Zuboff.
Wir leben in spannenden Zeiten, die wie jede Epoche neue Herausforderungen bietet. Meine Aufmerksamkeit wird als Ware gehandelt von Menschen, denen klar ist, dass sie die Realität von Menschen bestimmen, deren Aufmerksamkeit sie annektiert haben. Deswegen halte ich es auch aus diesem Grunde für sehr hilfreich sich täglich darin zu üben, die Autonomie über die eigene Aufmerksamkeit zurück zu gewinnen.
Viel Spaß dabei und weiterhin entspannte Grüße
Stoppelhopser