Beiträge von Bazille

    Gerade um die Eifel herum hibt es geeignete Übungsstrecken :)
    Nürburgring (GP-Strecke), Spa, Zolder ...


    Je mehr man die Schräglage beherrscht, desto weniger verkrampft reagiert man, wenn man ungewollt mal 'schräg' abrufen muss.
    Heisst ja nicht, daß man es jedesmal in der Kurve grundlos bis auf die Spitze treiben muss. Üben und im täglichen Leben 75%
    des Könnens nutzen. Dann hat man noch 25% zum Drauflegen (ohne gleich in Stress zu geraten).

    Wenn Du den Tank komplett füllst, ist die Plörre garnicht so Plörre!
    Auch bedenke, daß es ab Oktober Winterbenzin an den Tankstellen gibt, die noch mehr leichtflüchtige Bestandteile enthält das der verkaufte Sprit im Zeitraum ~April - ~Oktober.
    Wenn Du im Tank nur eine Pfütze an Sprit hast, bleibt eher nur ein Rest von weniger flüchtigen Kohlenwasserstoffen übrig. Auf alle Fälle kannst Du die Kiste mit vollem Tank durchaus 3-4 Monate in der Garage trocken und kühl aber kondensfrei abstellen.

    Die Frage ist, was Du unter "länger" verstehst?


    Bei bis zu 2 Monaten mache ich garnichts aussen das Motorrad wirklich trocken (durch längere Ausfahrt bei trockener, salzfreier Strasse) abstellen.
    Über 2 Monate: Kette fetten, Luftdruck etwas erhöhen, Tanksfüllen und Batterie abklemmen.


    Bisher nie Probleme mit Honda (eh nie problematisch), Suzuki, Kawa und KTM gehabt.


    Wichtig ist, daß Du die Maschine nicht direkt nach dem Waschen abstellst. Es reicht auch nicht wenn Du nur 2km von der Waschbox nach Hause fährst. Sie muss schon wirklich komplett trocken sein.


    Das Beste ist noch, das Motorrad regelmässig (1x im Monat) zu bewegen. Nur so kannst Du die Standschäden vermeiden. Motorräder die lange gestanden haben, ohne daß sie bewegt wurden, gammeln erstaunlich schnell und nachhaltig. Lieber ein Motorrad/PKW, was in kurzer Zeit viel gelaufen ist, als ein Motorrad/PKW, das in 10 Jahren sporadisch gefahren wurde - wenn beide z.B. 15tkm auf der Uhr haben.

    Völlig normal bei gelochten Bremsen.
    Hatte ich bei jedem meiner Motorräder und Autos, sofern sie gelochte Bremsen haben. Bei gewissen PKWs beschweren sich die Leute noch viel mehr, weil sie es nicht gewohnt sind, daß die Bremsen Geräusche machen. War bei meinen Wagen besonders gut zu hören, wenn ich High-Performance-Beläge drauf hatte, es womöglich nass war und ein Tunnel oder eine Leitplanke links neben dem Auto verlief.


    Von daher durchaus nichts, was Sorge bereiten sollte. Wenn Du die Bremse mal wieder trocken und von Rückstanden durchs Reinigen freigebremst hast, wird sie wieder ruhiger werden. Gelochte Bremsscheiben sind aber nie geräuschlos; manchmal geräuschloser oder manchmal lauter.

    Hatte in 25 Jahren 4 Stürze: 1× Landstrasse durch einen Anfängerfehler nach Selbstüberschätzung
    und 3x auf der Rennstrecke:
    2x Low-Sider - zuviel Gas in der Kurve. Dann schmiert Dir auch der Rennreifen auf der Kante halt irgendwann weg. (einmal bei ca. 100 km/h und einmal bei ca. 150km/h).
    1x wegen "Angstrand" oder besser "noch nicht angefahrenen Reifen" und dann bei Nässe auf der Rennstrecke.
    Seit damals fahre ich nicht mehr mit Neureifen bei Nässe und reinige den Rand mit Bremsenreiniger - auch wenn hier Reifenexperten meinen, dass es dem Reifen irgenwie schaden könnte. Die anderen Reifenexperten, die mit die mit dem Breimsenreiger gegeben hatten, waren immerhin diejenigen, die Reifen herstellten.


    Angstrand ist nichts Schlimmes! Es hat nicht jeder das gleiche Können oder die gleiche Erfahrung. Es macht keinen Sinn, über sein Können zu fahren, weil es dann sehr schnell zu ungewollten Fahrzuständen kommen kann. Laien können einen Reifen trotz geringerem Tempo partiell überlasten, weil sie falsche Reaktionen machen. Dann gehts schief.
    Profis können erstaunliche Dinge dem Reifen abverlangen, weil sie gelernt haben, wie man sich passend am Limit auf dem Mopped verhält. Das haben sie meist durch etliche Stürze gelernt - teils gab's auch geknickte Knochen.
    Und das ist jedermans eigene Entscheidung, ob man sich die Erleuchtung mit Schmerzen erkaufen will oder halt soweit von der Grenze weg bleibt, dass einem möglichst nichts passiert.

    Dass so eine Diskussion immer in eine Moraldebatte einmünden muss ... ?
    Die Frage war doch nicht, ob es vertretbar ist, auf der Landstrasse Angstränder zu eliminieren, sondern und den Angstrand ansich. Ja, natürlich ist es fragwürdig in jeder Land- und Stadtstrassenkurve den Reifen auf die Kante zu fahren aber das ist ein anderes Thema!


    Zurück zum Fahrtstil und Technik:
    1) In den Videos konnte man gut sehen, dass die Fahrer die Maschine aussliesslich gedrückt haben, denn das Tempo war eher niedrig. Hier bringt Hang-Off nichts, weil man nicht schnell genug unterwegs ist und auch sich garnicht schnell genug zur nächsten Kurve auf der anderen Seite platzieren könnte.


    2) Ja, man kann auch sich in einer Spitzkehre innen reinhängen. Aber es ging hier nicht um Akrobatik, sondern darum, wie man eine Kurve optimal durchfährt. Eine Pass-Spitzkehre rechtsrum fährt man drückend optimal - eben auch mit einer Fireblase, R1 oder Ducati Megaleggera. Hierbei kommt man in Geschwindigkeitsbereiche runter, in denen man keine Stabilität aus irgendwelchen Kreiselkräften ziehen kann. Im Gegenteil, man lässt das Mopped gezielt in die Kurve kippen und fängt sie passend durch Beschleunigen über den breiten Hinterreifen ab.
    Hier gilt die alte Rennfahreregel umso mehr: "in die Kurve lenkt man vorne ein, aus der Kurve hinten raus"
    Hang-Off fährt man dann, wenn die Maschine von alleine um die Kurve fährt, also wie oben geschrieben ab einem gewissen Mindesttempo (rd. 70 oder höher).
    Bedenkt, in der Erörterung geht es nur um die Fahrtechnik, nicht um ethische Belange.


    3) Trennmittel oder Angstränder -und- Schleifpapier ...
    Widerspänstig sich haltende Stammtisch-Methode = vollständiger Schmuh = Humbug = Schwachsinn.
    Es geht doch darum, die Trennmittelschicht weg zu bekommen. Reibt da wirklich jemand 1-2 Zehntel des Gummis komplett runter? Nein, das geht chemisch besser: Bremsenreiniger in einen Lappen und nur die äusseren Bereiche des Reifens reinigen, bis sie nicht mehr schmierig sind. Der Rest ist anfahren, denn der Reifen braucht Temperatur & mechanisches Arbeiten (Walken), um den Haftverhinderer abzubauen. Dieser ist ja auch in der obersten Reifenschicht enthalten. Kratzt doch mal mit Schleifpapier auf einer Kerze herum - ihr verschmiert doch nur das Wachs.
    Genauso ist es mit der wachsartigen Silikonschicht (oder was auch immer die Gummialchemisten für tauglich befinden), welches in die Pressform (fürs Vulkanisieren) des Reifens als Trennmittel gegeben wird.
    Bremsenreiniger greift üblicherweise Gummi nicht an.
    Nichtsdestotrotz müsst ihr den Reifen mit Gefühl anfahren - am besten auf Betonstrecken (Parkplatz) weil dieser eine hohe Haftung hat. Man sollte nie mit einem nagelneuen (und gereinigten oder gar geschmirgelten) Reifen gleich bei Regen grosse Schräglagen fahren! Das wird dann sicherlich zu 90° schräg enden. Habe ich ausgetestet!
    Beim Anfahren schon drücken, denn wenn's rutscht, kann man die Kiste schnell über den Lenker hochziehen und den Rutscher parieren - hoffentlich.


    Das mit dem Bremsenreiniger haben mir vor Jahren mal die Reifentechniker eines der größten Reifenhersteller bei einem Seminar gesteckt. Ich war auch bis dahin ein Schmirgler.

    1) Welches Zubehör für 2.700€ hast Du denn dran?
    2) Welche Klemmböcke hast Du im Auge? Ich überlege auch, ob ich den Lenker nicht vorverlagern soll.
    3) TC? Wobei greift sie Dir ständig ein? Ich fahre in B und muss schon ziemlich hart in der Kurve unterwegs sein, dass sie den Heckdrift mit sanften Regeleingriffen begrenzt. Also Knie am Boden, mind. 70-100km/h und dann ordendlich am Gas ziehen. Dabei zieht man schon fette schwarze Striche. Ist absolut Rennstreckenfahren, was man auf der Landstr. eigentlich nicht permanent machen kann.

    Naja, immer diese Pauschalisierungen ......


    In einer (rechten) Spitzkehre fährt niemand ein Hangoff - dazu ist das Tempo dort zu niedrig und man würde einfach umkippen (nach innen).
    Hier fährt man auch mit einem Supersportler das Drücken - rein in die Spitze, Mopped runter drücken und mit Gas die Maschine wieder hoch holen. So kommt man schnell um diese enge Spitze. Braucht etwas Übung, daß Drücken, Fallen, Abfangen und rausziehen rund laufen.


    Für Hangoff als Kurvenstil benötigt man Tempo, zumindest ein Mindesttempo (ca. 70-80km/h).
    Auch mit einer SuMo fährt man Hangoff, wenn man schnell genug ist. Doch auf SuMo-Strecken gibt es kaum langezogene Kurven, wo man lange mit >80km/h unterwegs ist. Ausserdem nutzt man bei SuMo-Drückstil, daß das Hinterrad um die Kurve slidet und man so die Maschine schneller in die richtige Richtung bekommt. Bei Hochgeschwindigkeitskurven macht das niemand, weil Du Dir dann den Reifen zerreisst, Du eh die Maschine nicht ums Ecke wuchtest und es hier langsam macht.


    Also ist der Fahrstil kurvenabhängig - sprich ich muss den Stil auswählen, der zu der entsprechenden Kurve und Geschwindigkeit passt.
    A) Wenn ich sehr schnell bin und mehr Schräglagenfreiheit benötige, dann natürlich Hangoff.
    B) Bin ich sehr langsam, also weniger als 30km/h, dann drücken - auch weil ich die Maschine besser wieder hochziehen kann.
    Gerade sitzen bleibe ich, wenn weder A noch B notwendig ist.


    Zu A gehört Übung und Erfahrung, wenn man mit >160km/h sehr schräg ums Eck bügeln will (beispielsweise in Anneau Du Rhin: vor der Boxenausfahrt oder Spa: Double Gauchon Pouhon). Bei den beiden Beispielen bist Du so schräg, daß Du da fast das Knie an der Verkleidung liegen hast und trotzdem der Schleifer schräddelt) - dort fährt auch jeder SuMo Hangoff, weil Du mit Drücken langsam wie eine Wanderdüne wärest.

    Ich baue gerade meine 2017er auf konventionelles Heck (Kz-Halter) um, weil das Heck der '17 einfach zu schwülstig aussieht. Für mich ist das einfach nur ein kurzer Modetrend, der bei halbwegs sportlichen Motorräder nicht passt.