Wobei es bei Drehmomentschlüsseln bereits div. Tests (und Diskussionen) gab, wie genau diese sind - mit einem Ergebnis dass die Abweichungen der Soll-Werte sich einigermaßen in Grenzen halten.
Und zu berücksichtigen ist, dass die Drehmomente nicht für alle Schrauben punktgenau mit exakt geeichten Geräten zwingend eingehalten werden müssen sondern es auch für dieses Angaben sicherlich "Toleranzen" gibt.
Beispiel: Ob eine Radmutter am PKW mit 110, 120 oder 130 NM angezogen ist wird aufgrund der Toleranzen kaum eine wesentliche Rolle spielen. Auch wenn sie von einem Kraftlackl mal mit 145 angezogen wurde wird die Radmutter meist halten. Radmuttern sind dazu ebenfalls mit Toleranzen gefertigt und halten den angegebenen Werten mindestens stand, überschreiten diese aber wohl meistens auch mit X%. Also eine Radmutter die z.B. für 140 NM ausgelegt ist wird wohl nur selten bei 150 NM bereits reißen.
Wenn eine Radmutter aber mit 200 NM angezogen wird ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie da schon gerissen ist oder reißen kann (wenn zusätzliche Kräfte drauf einwirken)
Wenn eine Radmutter mit 40 NM angezogen wird ist hingegen die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie sich lösen wird...
Manche Bauteile sind halt eher gröber und für große Kräfte dimensioniert, andere wiederum sind eher zartfühlend zu behandeln (z.B. Ölablassschraube, Ölfilterkartusche, Zündkerzen etc.)