Hi zusammen,
also dann berichte ich auch mal von meiner 2. ( leider nur 5 Tagestour ) aus England.
Gestartet sind wir ( ich und meine Frau ) am Samstag Morgen den 26.8.
Die Tracer hatte eine Gepäckrolle und Tankrucksack, was für den Trip vollkommend ausreichend war.
Allerdings merkte man schon deutlich, das die etwa 20 Kg Mehrgepäck zu uns beiden, der Tracer die "Leichtläufigkeit" genommen hat. Zwar immer noch wendig und agil, aber halt mit mehr "Schwerfälligkeit" wenn ich es mal so beschreiben kann.
1 Tag :
Morgens um 7 Uhr zur Anreise nach Calais gestartet, bis mir nach etwa 40 Km auffiel, das ich wohl die Fährtickets zu Hause vergessen hatte !! So ein Mist, also alles noch mal zurück, Tickets geholt und dann aber los.
Die Anreise verlief relativ unspektakulär, weil Autobahn ja nun nicht besonders "aufregend" ist. Lediglich mein Tom Tom Navi spielte wohl etwas verrückt, weil es mir trotz richtiger Wegangabe, eine Fahrzeit von mehr als 7 Stunden offerierte ???
Da ich die Strecke aber zur Genüge kannte ( weil ich eh 1 - 2 mal im Jahr in England bin um Verwandte und Freunde zu besuchen ) hab ich das Ding kurzerhand einfach aus gestellt.
Über die A 40 ging es zunächst Richtung Venlo, Eindhoven, Antwerpen, Gent, Oostende, nach Calais. Wie mein Sohn immer so schön sagte eine echte "Europareise", da man ( Deutschland mitgerechnet ) immerhin durch 5 Länder reist.
In Calais angekommen wird man ziemlich deutlich auf das "Flüchtlingsproblem" hingewiesen, da kurz vor dem Fährhafen, sehr viele Flüchtlinge die Parkplätze und angrenzenden Bereiche besiedelt hatten. Schon echt traurig diese Armut zu sehen.
Die Überfahrt verlief sehr ruhig, was mir zugute kam, da ich "schaukelnde" Schiffe gar nicht mag
In Dover angekommen, bin ich die Küstenstr. Richtung Folkestone gefahren, um dort im Hafen meine erste Rast auf Englischen Boden zu machen. Wie immer war der Hafen gut besucht, von Touristen, Familien, Bikern und sonstigem Fußvolk und ich fühlte mich gleich wohl und irgendwie "zu Hause" ( wobei ich kein Engländer bin, aber halt sehr oft dort )
....Im Old Ship Inn, einem sehr gemütlichen Pub tranken wir ein kühles Lager with Lime ( ähnlich einem Radler ) und trafen uns mit meiner Schwester zum Plausch. Nach einem weiteren Bier und Fish and Chips sind wir dann von Folkestone aus nach Canterbury gefahren, wo eine sehr gute Freundin auf einer Farm lebt und dies unsere Herberge für die nächsten 4 Tage werden sollte.
Herrlich,.. ein Haus aus dem 16 Jahrhundert, alt, krumm, schief und sehr englisch, mit riesigen Feldern ringsherum und sonst nichts.
Abends dann unsere 7 Sachen ausgepackt und im Garten mit einem herrlichen Blick über das Meer den langen Reisetag ausklingen lassen.
Tag 2 :
Da es Sonntag war, musste meine englische Freundin nicht arbeiten und konnte uns ein echtes englisches Frühstück servieren mit Schinken, Rührei, Würstchen und Champignons.
So gestärkt schon am frühen Morgen, sind wir aufgebrochen um die Küstenstr, von Folkestone weiter Richtung Westen zu fahren. Über St. Marys Bay und Dungeness, ging es nach Rye.
Rye ist einfach nur wunderschön ! Die ganze Stadt steht unter Denkmalschutz und wird entsprechend gehegt und gepflegt. Von Antikläden, schönen Pubs, einer uralten Kirche und schönen alten Gassen durchzogen, macht es einfach nur Spaß dort umherzulaufen.
Nach diesem Stop ging es dann die Küstenstr. weiter über Camber Sands, nach Hastings.
Hastings ist ein altes Seebad mit schönen Häusern im Barock Stil, einer sehr schönen Uferpromenade und reichlich Leben auf dieser.
Allerdings war in England auch "langes Wochenende", was mit dazu beigetragen hatte, das es sehr voll und überlaufen war.
Von Hastings aus ging es immer noch die Küstenstr. weiter bis wir in Brighton angekommen waren, was unser eigentliches Ziel für diesen Tag gewesen ist.
Die Seebrücke von Brighton war übervoll und der Strand ebenso. Die Straßen verstopft und es ging nur im Schritttempo vorwärts.
Sehen und gesehen werden, Straßenmusiker, tolle Bikes, Autos und Menschen gab es hier zu sehen. Besonders erwähnenswert ist der "Brighton Lambretta Club" ..... Immer an sonnigen Wochenenden treffen sich die aufgemotzten Vespas und Lambrettas an der Pier um sich zur Schau zu stellen. Voll mit Lampen, irren Lackierungen, und was man sich sonst so alles an einer Vespa vorstellen kann, bekommt man hier zu sehen, inklusive der illustren Besitzer, die mit Petticoat, Anzug und Krawatte auf den Rollern sitzen um sich ebenfalls zur Schau zu stellen.
Von Brighton ging es dann die gleiche Str. wieder zurück Richtung Canterbury, wobei wir kurz hinter Rye ins Inland abgebogen sind um einfach diese kleinen, kurvigen Country Roads genießen zu können.
Abends sind wir dann noch in einem Pub essen gewesen und haben uns später wieder auf der Terrasse der Farm den Sonnenuntergang bei einem Glas Wein angeschaut.
Tag 3 :
Morgens aufgewacht, eine Tasse Kaffee und ab auf`s Moped,....... Heute sollte es durch die South Downs gehen. Leider hat mein Tom Tom trotz Europakarten England einfach nicht rauf gehabt, was mich sehr ärgerte. So musste ich nach guter alter Landkarte fahren, was aber nicht schlimm war, da man beim "Verfahren" immer die schönsten Strecken kennen lernt
Vorbei an alten Häusern, schönen Wäldern und Wiesen, auf kurvigen Strecken mit hohen Hecken links und rechts sind wir quer durch die Lande gefahren. Am Pevensley Castle ( einer Burgruine ) haben wir in einem Biergarten halt gemacht, etwas gegessen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Weiter ging es dann wieder über die gleichen schönen Straßen zurück nach Folkestone zum Hafen und danach dann wieder zu unserer Farm.
Tag 4 :
Heute stand Stonhenge auf dem Programm.
Zunächst etwas Autobahn, was mir dann aber zu langweilig wurde, ging es dann wieder über Land Richtung Winchester, Salisbury nach Stonhenge.
Tja, es war ja leider langes Wochenende in England und immer noch war es übervoll an den bekannten Ausflugszielen. So auch in Stonhenge und wir wollten uns nicht in endlos lange Schlangen einreihen um dann auch noch 20 Pfund Eintritt pro Person zu zahlen, nur um einen alten Steinkreis zu sehen. ( zumal ich schon früher einmal dort war ). Also nur ein paar Fotos aus der Ferne gemacht und nach einem kurzen Stopp in einem der Zahllosen Pups wieder zurück nach Canterbury. Allerdings jetzt nur Autobahn, da Stonhenge schon einige Meter weit weg ist von Canterbury.
Tag 4 :
Tja, so schnell gehen 5 Tage rum. Das Moped wurde morgens gepackt und aufgerödelt und sind dann zu meiner Schwester zum Frühstück gefahren. Leider wurde das Wetter immer schlechter ( wir hatten bisher nur Sonnenschein und um die 22 Grad ) und es fing bald an zu nieseln.
Mit dem Wissen, das auch für die gesamte Rückfahrt nur Regen angesagt war, haben wir uns dann entschlossen früher nach Dover zu fahren, um dort mit etwas Glück ein paar Fähren eher zurück zu fahren.
Das war kein Problem ( wie ich es auch zuvor schon oft erlebt hatte ).
Das Wetter wurde zunehmend schlechter schon bei der Überfahrt und in Calais angekommen, regnete es in Strömen.
Also Regenkombis angezogen und auf eine nasse Rückfahrt eingestimmt ging es los.
Regen in Frankreich, Regen in Belgien und ab der Holländischen Grenze ging es mit Gewitter und echtem Starkregen los !!!
Auf der Autobahn mit höchstens 70 Km/h durch Pfützen das es nur so spritzte und zudem waren wir mittlerweile auch nass bis auf die Haut, trotz der guten Regenkombis.
Erst im guten alten Ruhrpott bei Essen hörte es auf und wir waren froh, nach mehr als 8 Stunden Regenfahrt heil zu Hause angekommen zu sein.
Alles in Allem dennoch ein sehr schöner Trip, den ich immer wieder machen werde und auch nur empfehlen kann. England ist immer einen Mopedreise wert !!!! Und meine Tracer hat keinen Mucken oder Zicken gemacht und ist brav durch Regen, Wind und Nässe gefahren.
Leider kann ich von der Reise keins der vielen Fotos hier einstellen, weil ich noch kein Programm habe um die Größe anzupassen.
Schade das hier von Forumsseite nicht ein entsprechendes Programm bereitgestellt wird, bzw. warum es überhaupt so umständlich ist.
P.S. ganz vergessen habe ich Canterbury selbst !!!! Wwer da in der Gegend ist, darf es auf keinen Fall versäumen sich die Innenstadt und vor allem die prächtige Kathedrale von Canterbury anzugucken !!!! Das Ding ist einfach nur irre und die alten Mauern erzählen tausend Geschichten aus vergangenen Zeiten !!!
Also dann