Reisebericht Österreich/Tirol - Budget Tipp

  • #1

    Bin am vergangenen Samstag wieder aus dem Urlaub zurückgekommen und kurz vor Urlaubsbeginn hatte ich mit jemand noch eine Diskussion zum Thema "Alles wird teurer, Urlaub bald nicht mehr bezahlbar".

    Streitbares Thema.

    Fest steht zumindest, daß die meisten in diesen Zeiten schon mehr auf's Geld schauen als früher und dankbar sind für gute Urlaubsangebote.

    Meine jüngsten Erlebnisse diesbezüglich enthalten eigentlich auch genug Material für einen Forenpost zu diesem Thema dachte ich mir.


    Anhand meines Urlaubsbericht hier möchte ich aufzeigen, daß sich nicht nur günstig Urlaub machen lässt, sondern daß sich günstig und ein gewisses Level an Komfort und sogar Luxus gar nicht mal ausschließen müssen.


    Ich bin der Meinung, daß es nach wie vor zahlreiche richtig günstige Urlaubsangebote gibt - man muß sie nur wahrnehmen und gewisse Sachen auch ausnutzen.



    Hab mich sehr kurzfristig für einen Urlaub in Sankt Anton am Arlberg (Österreich, Tirol) entschieden, eine Woche vorher erst gebucht. Mache das deshalb so kurzfristig, weil ich den ganzen Urlaub auf zwei Räder verbringen wollte und ich dafür wenigstens halbwegs gutes Wetter brauche. Allerdings war ich nicht mit dem Motobike unterwegs, sondern mit dem Bike ohne Motor (nein, auch kein E-Motor, Muskelkraft only).






    War also ein Aktiv-Urlaub.

    So wie schon der an Pfingsten, als ich mit dem Bike in Ruhpolding war.

    Ich finde, nirgends kann man die Natur so toll erfahren wie auf dem Fahrrad.


    Außerdem harmoniert das exzellent mit meinem anderem Hobby, dem Fotografieren. Es geht mir ganz einfach furchtbar auf den Sack, wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin und es viele schöne Motive gibt, die ich fotografieren möchte. Diese ganze zeitraubende Prozedur bei jedem Mal absteigen (Helm runter, Handschuhe aus, Kamera aus Tasche geholt, Bilder knipsen) nervt mich mittlerweile aber so dermaßen, daß ich es dann meist ganz sein lasse möchte.

    Will aber eigentlich nicht auf's Fotografieren verzichten, also ab auf's (Mountain-) Bike.


    Die Urlaubsorte, an denen ich mich aufhalte, sind aber genauso als Motorradreisender super geeignet, die günstigen Angebote sind genauso wahrnehmbar und es gibt dort auch tolle Routen en masse fürs Moped, was ja allgemein bekannt ist.

    Viele von Euch betätigen sich dagegen aber auch gerne mal sportlich und so ist dieser Bericht denke ich für beide Gruppen ganz interessant.


    Für den Einen oder Anderen gibt es hier zudem auch hilfreiche Empfehlungen für Radtouren zu lesen, welche ich zusätzlich per Schwierigkeitsgrad einordne.


    Und für diejenigen unter Euch, die wie ich Fan von Statistiken sind, hab ich am Ende meines Beitrages einen detaillierten Überblick über das Finanzielle aufgelistet.

    Aber erst Mal kurz zu den Eckdaten.



    • 7 Übernachtungen im 4 Sterne Hotel inkl. Frühstück

    • Unterkunft direkt in Sankt Anton

    • Jeden Tag Radtouren geplant, einmal wandern und evtl. auch mal Schwimmbad/Wellness/whatever, falls Wetter schlecht.

    • Gegessen wird abends in Restaurants oder Imbiss, kann aber auch mal nur was aus'm Supermarkt (gemischter Salat und Leberkässemmel) für abends geholt und auf dem Zimmer gegessen werden, bin da flexibel.

    • Auto wird im gesamten Urlaub voraussichtlich nicht einmal benutzt



    Anreisetag/Hotel: Diesen zähle ich nicht als Urlaubstag, da der mal völlig anders lief, als geplant. Musste während der Anreise aufgrund starker Zahnschmerzen (seit ein paar Tagen schon bekannt, dachte aber, die paar Tage halte ich es noch aus, mein Zahn war aber anderer Meinung) noch unterwegs einen Notfall-Zahnarzt ausfindig machen, der so halbwegs auf meiner Route liegt und hab tatsächlich eine Zahnarztpraxis in Friedrichshafen am Bodensee gefunden, die an diesen Samstag Notfalldienst hatte.

    Hatte Glück und hab auch noch einen richtig guten Zahnarzt erwischt, kann Herrn Dr. Höger nur wärmstens empfehlen.

    Nach einer Wurzelkanalbehandlung meines Backenzahns und angemessener Wartezeit aufgrund Betäubung ging's dann endlich nach Ösiland, wo ich dann erst ziemlich spät am Abend in meiner Unterkunft eingetroffen bin.


    Die Unterkunft ist wirklich top. Die Zimmer wurden wohl erst renoviert, ebenerdige Duschen mit Naturfließen und hochwertigen Armaturen, schöne schwere und massive Holztüren, überall riecht es sehr angenehm, es ist wirklich durch die Bank alles blitzsauber und die Hygiene bemerkenswert gut.

    Es wird offenbar sogar in Ecken Staub gewischt, wo eigentlich keiner hinschaut, selbst wenn man mal ganz gezielt auf so was achtet und nach solchen Sachen sucht.

    In punkto Sauberkeit und Hygiene gehört dieses 4 Sterne Hotel definitiv zu den besten, in denen ich jemals genächtigt habe.


    Auch der Zimmerservice und die Wirtsleute sind top.

    Sie achten auf kleine Details, sind sehr freundlich (natürlich freundlich, nicht aufgesetzt) und jeden Tag hat man mir die Handtücher und Bettwäsche in einer anderen Form zusammengelegt und gefaltet.

    Es gibt sogar einen sehr schönen Wellnessbereich (gratis nutzbar) im Hotel mit Saunen, Massageraum etc., welchen ich aber nicht in Anspruch genommen habe, kann also nicht mehr dazu sagen.


    Das Frühstücksbuffet ist ebenfalls sehr gut und da lege ich auch ziemlich viel Wert drauf.

    Gerade bei den Backwaren ist das Gebotene Ösi-typisch schon sehr gut. So gibt es verschiedene Brötchen, diverse süße Teilchen, mehrere Brotsorten, Croissants und sogar Apfelstrudel. Vieles davon ist sogar ofenwarm - also richtig schönes Verwöhnprogramm.

    Außerdem gibt es Rührei, Eier, gebratenen Speck und Würstchen.

    Dann hat man glaube ich 12 verschiedene Sorten Marmelade zur Auswahl, diverse Müslisorten, Joghurt, frisches Obst und frisches Gemüse wie Paprika, Gurke, Radieschen und Tomaten.

    Das alles sehr ansprechend angerichtet und es wurde auch stets aufgefüllt.

    Lediglich die Wurstauswahl wäre mir auf Dauer etwas zu eintönig und geräucherten Lachs schien es entgegen einiger Fotos bei den Rezensionen nun doch nicht zu geben.


    Aber der ist wohl der Wintersaison vorbehalten und kann man für diesen Preis in der Sommersaison (welche ja nur so was wie die Nebensaison ist bei denen) auch nicht erwarten.











    YOU live only once - so you should ride only at good motocycles ... 😉

  • #2

    Tag 1: Gleich zu Beginn des ersten Morgens hat sich eine Konversation am Frühstücksbuffet ergeben.

    Hab den Küchenchef nach schönen Routen gefragt, die auch noch bezwingbar sind mit einem Fahrrad OHNE E-Antrieb für einen Halbwegs-Normalo wie mich, der mehrere Wochen nicht mehr auf dem Bike gesessen und noch bissle außer Form ist.

    Er überlegt kurz, sagt dann: "Dann fährst am Besten zur Konstanzer Hütte, super Route, tolle Ausblicke. Am Anfang isses halt bissle steil, aber kann man ja schieben. Danach geht's aber und ansonsten ist das eine Anfängerroute."

    Ein zufällig bei uns stehender Gast (vermutlich etwas älter als ich, so etwa Ende 40 oder Anfang 50): "Kann ich nur beipflichten, ist echt zu empfehlen und die schaff sogar ich."

    Na, dann.

    Hab mich bedankt und deren Empfehlung beherzigt.


    Nach dem Frühstück aufgebrochen und sich auf die Route begeben, die mir Google Maps (jaja, ich weiß, ich verwende bis jetzt noch immer kein Komoot, aber gelobe Besserung) angezeigt hat.

    Nach etwa einer halben Stunde dann total am Limit das Handtuch geschmissen und umgekehrt, keine Chance.

    Laut Google geht die Fahrradroute in Serpentinen einen Steilhang hinauf und ab dem Museum ist das kein Asphalt mehr, sondern ein schmaler Schotterpfad den Hang hinauf, wo die Galzig-Seilbahn hochführt.

    Der Hang ist teils so steil, daß mir das Rad durchdreht, weil ich keinen Halt finde. Im Sitzen nicht mehr fahrbar, weil mir sonst das Vorderrad hochschnappt, also dürften wohl über 20% Steigung gewesen sein.







    Hab dann sogar noch ein Stück hochgeschoben, aber da war absolut kein Ende in Sicht, wurde nur noch steiler und ich schon massiv am pumpen, also entnervt aufgegeben.

    Anfängerroute, alles klar.


    Nach Alternativroute gesucht und dann einfach ins Tal Richtung Flirsch/Insbruck gefahren.

    Dort in diesem schönen langgezogenen Tal gibt es schöne Routen entweder am Fluß entlang oder parallel dazu verlaufend kleinere Sträßchen, Feldwege etc., wo es größtenteils relativ flach bleibt. Ab und an gibt es natürlich schon mal Steigungen, die sind aber meist moderat und wenn mal steil, dann nur kurz.

    Man kann im Prinzip gut und problemlos von Sankt Anton bis Flirsch fahren, nach Flirsch geht's dann aber glaube ich wieder ziemlich knackig bergauf.


    Route: Eine gute, gemäßigte Strecke mit größtenteils flachem Verlauf im Tal entlang mit beidseitigem Bergpanorama, einigen moderaten Steigungen, ein paar kurze steile Anstiege. Gut geeignet, um relativ entspannt reinzukommen und mit 30 Km auch nicht zu lang.

    Unter'm Strich größtenteils alles gut machbar, auch für ungeübtere und nicht so fitte Biker.


    TiPP: Etwa auf halbem Weg ist bei Pettneu am Flussufer ein Campingplatz, dort kann man gratis Trinkflaschen mit Wasser auffüllen (Trinkwasser an der Quelle direkt an der Straße vor dem Eingang, oder auch innerhalb des Areals rechts nach dem Eingang).









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  • #3

    An Tag 2 hat mich mein Stolz gepackt und ich hab mir gedacht, ich will die "Anfängerroute" nochmal versuchen.

    Mittlerweile weiß ich, der Herr des Hauses war früher Profi-Fußballer und auf diesem Fitnesslevel hat man wohl seine ganz eigene Definition für Anfängerrouten ...


    Also nach dem Frühstück auf den Weg gemacht und so weit gefahren, wie ich konnte, etwas weiter als gestern.

    Dann den Rest des Schotterpfades am Steilhang zu Fuß hinaufgekämpft und als ich irgendwann mit Seil und Haken in der Steilwand hing, das Fahrrad mit den Zähnen haltend, hab ich mir erlaubt, schnell noch ein paar Fotos zu schießen.

    Man gönnt sich ja sonst nix.





    (Der rot markierte Hang entspricht in etwa der Steigung des Hanges, den ich bezwingen musste)


    Das restliche Stück des Steilhangs hab ich dann mit lediglich 2 Reanimationen durch Passanten überstanden, was wie ich finde ein ganz guter Schnitt ist für einen mäßig fitten Durchschnittsradler wie mich auf einer Route wie dieser.

    Irgendwann war dann der krasse Anstieg am Anfang tatsächlich geschafft und der Küchenchef schien Recht zu haben: Man muß "nur" den ca. 2 bis 3 Km langen steilen Anfang schaffen, danach geht's.


    Dann wurde es auch richtig schön, in mehreren Hinsichten und zwar kurz nachdem man die Hauptstraße überquert.

    Man kann übrigens auch bis hier mit dem Auto fahren, das Bike ausladen und ab dort radeln.

    Sich somit 3 Km harte Plackerei sparen.

    Aber Ihr wisst ja, Stolz und so.

    Wer nix von Stolz wissen will, der fährt mit dem Auto bis zum Parkplatz Verwallweg, packt dort sein Rad aus und freut sich über die ab dort tolle Route.

    Und aufgepasst, ca. 700 m nach dem Parkplatz gibt es links einen echt coolen Offroadparcour für MTB's vor toller Rundum-Bergkulisse, der nicht nur für alle offen, sondern auch gratis befahrbar ist.

    Auch nicht mit Kauf- oder Mietzwang eines der Bikes des dort ansässigen E-Bike Vermieters gekoppelt, also wirklich free for all.









    Echt geile Sache, die ich mehrmals befahren habe während meines Aufenthaltes.

    Gleich danach wartet übrigens am Wegesrand ein schön gestalteter Hochseilgarten auf schwindelfreie Abenteurer (also nix für mich, nur gucken, nicht anfassen).


    Bin dann letzten Endes nicht bis zur Konstanzer Hütte gekommen, wie geplant, sondern nur bis ein Stück hinter die Salzhütte.

    War begründet aus einem Mix von zu viel Zeit gebraucht um Fotos zu schießen, zu wenig Zeit weil Unwetter ab 15:00 Uhr gemeldet (obwohl dann doch gar nix war) und schon wieder zu starke Steigung für mein noch mäßiges Fitnesslevel, dieses Mal auch noch mit grobem Schotter.

    Also Ziel nicht ganz erreicht, wieder Richtung Heimat, trotzdem eine super Route mit vielen schönen Ausblicken, u.a. einen Bergsee (Verwallsee), einen Wasserfall und noch vieles mehr.


    Route: 18 bis 20 Km weitestgehend schön fahrbare und machbare Strecke (den krassen Anfang, den man ja via Autoanfahrt "überspringen" könnte, sowie das steile Stück auf gröberem Schotterweg nach der Salzhütte einfach mal ausgeblendet), wenn man bereits eine etwas bessere Grundfitness hat.

    Immer wieder mal Steigungen, mal mehr, mal weniger, auch schon mal ein wenig knackigere Passagen dabei.

    Prinzipiell schon ein wenig fordender, aber alles noch vertretbar.


    TiPP: Quelle mit Trinkwasser genau gegenüber des Hochseilgartens, also kurz nach dem EldoRADo Offroad Bike Parcour.







    YOU live only once - so you should ride only at good motocycles ... 😉

  • #4

    Tag 3: Mein Stolz ist wieder da und spricht zu mir, als ich gerade das fünfte Stückchen himmlischen Apfelstrudels vom reichhaltigen Frühstücksbuffet verdrücke.

    Zur Konstanzer Hütte will er.

    Und ich soll mir nicht wegen dem steilen Stück nach der Salzhütte in die Hose machen, das schaffen wir schon.

    Ich sag ihm, daß er gefälligst sein blödes Maul halten soll, aber er denkt gar nicht daran.

    Dumme Sau.


    In der Tat bin ich aber schon wieder deutlich fitter als am ersten Tag.

    Bin ja beileibe kein Extremsportler, aber schon größere Radtouren gewöhnt wie ca. 600 Km mit meiner Ex-Freundin, wo Tagestouren teils 120 km hatten.

    Bin früher auch mit zwei Kumpels echt viel Rad gefahren, auch auf Geschwindigkeit.

    Daher hab ich da wohl eine ganz gute Basis, aber hab eben auch immer mal wieder längere Phasen von mehreren Wochen, wo ich null radle.

    Nach so einer Null-Phase in den Bergen wieder anzufangen, ist dann auch echt kein Zuckerschlecken.

    Der erste Tag ist echt zäh und erst Recht bei solch einem Hardcoreanstieg wie in Sankt Anton.

    Echt erschreckend, wie schlecht meine Kondition da anfangs immer ist.

    Und immer wieder genauso verblüffend, wie schnell meine Grundfitness dann aber auch wieder zurückkommt.

    Erfahrungsgemäß ist der erste Tag absolut schrecklich, der zweite Tag schon deutlich besser und ab dem dritten, spätestens vierten Tag bin ich fast wieder voll da.

    Und heute ist der dritte Tag.

    Die Konstanzer Hütte ist fällig.


    Komme schon viel schneller voran als die anderen beiden Tage und natürlich auch deswegen, weil ich bis zur Salzhütte keine Bilder mehr zu machen brauche, hab ich ja schon.

    Lustigerweise treffe ich ungefähr am gleichen Punkt kurz nach der Salzhütte, an dem ich gestern wieder umgedreht bin, zwei Jungs auf ihren Bikes und wir fahren ein Stück zusammen.

    Die sind von der ganz krassen Truppe und wollen noch um einiges höher hinaus als ich.

    Der eine ist wie ich einer von den ganz wenigen hier, der tatsächlich noch mit einem Biobike fährt (zur Info: als Biobike werden heute alle Bikes bezeichnet, die ohne E-Antrieb sind, also durch reine Muskelkraft betrieben werden).

    Der andere ist eigentlich noch krasser, weil er ein (bekanntlich schwereres) E-Bike fährt, den E-Antrieb aber nie wirklich nutzt aus Rücksicht auf seinen Kumpel, der ja keinen E-Antrieb hat.

    Erstaunlicherweise kann ich durchaus mithalten mit den beiden. Sie machen ihr eigenes Tempo und ich registriere, sie sind auch nicht schneller als ich, was ich nicht gedacht hätte.

    So viel zur wiederkehrenden Fitness - da ist sie!





    Unsere Wege trennen sich dann doch zwangsläufig, denn Ausblicke wie dieser hier zwingen mich regelrecht dazu, etwa alle 10 m anzuhalten und Fotos zu schießen.







    Wir treffen uns dann aber später an der Konstanzer Hütte wieder zum Essen, angenehme und lustige Unterhaltung mit coolen Menschen.





    Dann ziehen die zwei aber weiter, haben noch ziemlich viele Höhemeter vor sich an diesem Tag.


    Auf dem Heimweg hat's mich dann dieses Mal doch mal richtig kräftig erwischt.

    Es war wieder ab Nachmittag Unwetter gemeldet, sah aber nicht viel anders aus als gestern, wo ja dann nix war und ich dachte, fährst halt noch ein Stück weiter höher hinaus in diese und jene Richtung, fleißig Bilder machen.

    Das Wetter wird schon halten, so wie gestern.

    Die vielen anderen E-Biker, Wanderer etc. gaben mir mit ihrer blosen Anwesenheit unbewusst Bestätigung bezüglich meiner Vermutung.

    Wurde dann aber doch langsam dunkler am Himmel, was ich registriert hatte und hab dann doch den Rückweg angetreten.


    Etwa auf halbem Weg zwischen Salzhütte und Konstanzer Hütte hat's dann angefangen, kräftig zu regnen, dann auch mit Hagel.

    Hatte trotzdem Glück im Unglück, denn ich hab nur relativ kleinen Hagel abbekommen.

    Wäre ich dagegen 10 Minuten eher bei der Salzhütte gewesen, hätte es mich voll erwischt, da war der Boden zeitweise weiß und die Hagelkörner deutlich größer.

    Nach kurzem Unterstellen und bei einer dezenten Regenpause dann weiter, Richtung Heimat und nach ein paar Minuten ging's erst richtig los.





    Es hat angefangen zu schütten und bekannte Wege haben sich im Handumdrehen in kleine Sturzbäche verwandelt.

    Bis auf die Haut durchnässt, Wasser steht bis zu den Knöcheln in den Schuhen - Anhalten und Unterstellen überflüssig.


    Bin dann noch eine gute halbe Stunde im strömenden Regen weitergefahren, bis ich wieder daheim war.

    Klitschnass bis auf die Haut, so als ob ich in einen Fluß gesprungen wäre, aber sonst nix schlimmeres passiert.

    Survival-Urlaub in Österreich, Teil 1.


    Route: Etwa 25 bis 30 Km lang und ab Start 540 Höhenmeter.

    Erst ein Stück nach der Salzhütte gibt's die eigentlich grandiosen Ausblicke. Teils starke bis sehr starke Anstiege, nicht unterschätzen, besonders das letzte Viertel. Richtig anstrengend wird's in einer Passage irgendwo zwischen Salzhütte und dem traumhaften Tal vor der Kontanzer Hütte (längerer sehr steiler Anstieg auf teils grobem Schotter).

    Ohne E-Bike definitiv nur mit einer gewissen Fitness zu bewerkstelligen, gutes Reifenprofil wird empfohlen.

    Mit guter Grundfitness aber machbar.

    Die Ausblicke weiter oben entschädigen dann für die ganzen Anstrengungen.


    TiPP: Zwischen Konstanzer Hütte und Salzhütte gibt's im Ernstfall nicht viel an Unterstellmöglichkeiten, eigentlich gar nix und die Salzhütte ist auch nur eine unbewohnte Mini-Hütte mit Platz für max. 8 Leute.

    Wenn's ganz schlimm wird, dann irgendwie bis zur Wagner Hütte retten (1,5 Km bergabwärts von der Salzhütte, gleich unterhalb des Verwallsees, direkt am Weg). Das ist eine große Almhütte, die auch bewirtet wird mit viel Unterstellmöglichkeiten.


    Wer es etwas einfacher haben will und sich ein Stück grobschotteriger Serpentinen am Steilhang sparen will kurz vor dem Tal unterhalb der Konstanzer Hütte, der fährt wie wir den schmalen Pfad links den Berg hinauf.

    Deutlich weniger krasser Anstieg, etwas kürzerer Weg, schönerer Ausblick - aber Vorsicht!

    Wurzelig und felsig, nicht übermütig werden und lieber mal kurz schieben, der Abgrund ist teils sehr nah.






    YOU live only once - so you should ride only at good motocycles ... 😉

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