Neuer Motor einfahren

  • #61

    Triple/one


    Meine Aussagen kommen aus den Jahren mitte der 90er. Und logo, warmfahren, einlaufen am Prüfstand, aber bestimmt nichtmal das equivalent von 100km bevor sie nach Würzburg geheizt sind.


    Mir gings auch nur drum, das Motoren inzwischen völlig anders gefertigt werden.

  • #62

    Im Grunde sind sich doch alle einig. Warmfahren ist immer wichtig, weil sonst der Ölfilm reißt. Einfahren ist wegen der geringen Fertigungstoleranzen immer mehr zu vernachlässigen.

    Gruß Sigi ;)

    Starflite, Kreidler RM 50, CB 900F bol dor, CBX 750F, CBR 1000 sc21, Gpz 900R, FZR 10003LE, CBR 900RR sc28,

    CBR1100 XX, MT 09 RN 43 in ständiger Verbesserung.

  • #63

    Also die Unterscheidung zwischen dem unzweifelhaft absolut erforderlichen "Warmfahren" vor Abruf grösserer Leistung und dem mindestens umstrittenen "Einfahren" eines fabrikneuen Motors / Motorrads müssen wir jetzt aber nicht mehr machen, oder? :)


    Genau darum geht´s sehr häufig: Dem eigenen "Glauben". "Glauben" hat nur eine mindere bis keine Aussagekraft.

    "Glauben" ist bestenfalls der Horizont der eigenen Gemengelage aus Gehörtem, dem eigenen Verstand entziehendem und weitgehend nicht selbst Erlebtem! "Glauben" halt...


    Deshalb nutze ich auch hemmungslos ikonoklastisch Autoöl in Motorrädern *gasp* - weil ich nicht glaube sondern versuche zu wissen, zu erfahren und v.a. der Wissenschaft gegenüber dem Glauben den Vorzug gebe,


    Dass aber jetzt Fahrwerke "eingefahren" werden können, war sogar mir neu!


    Was ist mit Lenkkopflager? Darf man nicht schnell am Lenker drehen die ersten xxx km?

    Tankdeckel? Nur langsam öffnen die ersten 7 Tankvorgänge?


    Interessanterweise, das was wirklich am Anfang sich setzen muss - darüber redet keiner: Die Bremsen bzw. die Bremsbeläge!

    Aber bremsen ist ja uncool...


    Es geht um Oberflächen, an denen Reibung stattfindet! Bis auf die obigen Ausnahmen gibt es (eben wieder mit der potentiellen Ausnahme des Getriebes und dort spezifisch der Zahnflanken) nichts einzufahren. Alle diese Oberflächen werden durch Betrieb nur schlechter, nicht besser!


    Die Oberflächen werden durch Betrieb "glatter": DAS IST SCHLECHT! Gleitende Oberflächen brauchen eine gewisse Rauhigkeitstiefe, die in der Fertigung perfekt erstellt wird, damit sich der Schmierstoff auch halten und seiner Aufgabe nachgehen kann. Spiegelglatt ist in höchstem Masse kontraproduktiv - im Gegenteil: Im (Diesel) Motorenbau ist das sog. "Bore Glazing" ein gefürchtetes Phänomen, wo gleitende Oberflächen immer glatter werden - bis der Schmierfilm reisst und die Oberflächen dann sehr sehr schnell sehr sehr viel weniger glatt werden :)



    Die LIterleistung entsteht durch das Verhältnis Hubraum zu (Nenn-)Leistung. Drehzahl hat damit nix zu tun.

    Worauf Du Dich beziehst ist vermutlich die Kolbengeschwindigkeit und dass die absolute Leistung beim Motorradmotor bei höherer Drehzahl als beim Automotor erreicht wird. (Die Menge an Luft, die zur Verbrennung erforderlich ist, wird bestimmt durch die Menge an Kraftstoff und derem stöchiometrischen Verhältnis.)


    Leider nicht: Das einzige, was relevant ist, ist die sog. mittlere Kolbengeschwindigkeit!


    Ich vermute, Du beziehst Dich auf die Abwärme durch Reibung der Kolben an den Zylinderwänden. Die hängt ab von der mittleren Kolbengeschwindigkeit und die dürfte ziemlich ähnlich sein im Bereich 15-20m/sec zwischen ziemlich allen modernen Motoren bei Nenndrehzahl. Schon der Physik geschuldet und dem Umstand, dass aus einem bestimmten Hubraum inzwischen auch eine bestimmte Leistung rauskommen muss um auf dem Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.


    Nur dass die Mitteldrücke beim Automotor ganz anders sind: Da fährt man beim Auto inzwischen bis zu 300bar - der wird ganz anders belastet als ein Moppedmotor, welcher technisch einfach 3 Generationen zurückliegt. Direkteinspritzung, Schichtladung, Extrem-Magerbetrieb,,... alles Fremdworte für den Moppedmotor. Da kommen beim Automotor Betriebszustände vor, von denen träumt ein Motorradmotor noch nicht mal. Nur um die motorradmotorische Kirche im Dorf zu lassen hinsichtlich technologischem Vorsprung.


    Kunststück - bei einem Absolut-Ladedruck von > 2,x bar rummst es pro Verbrennungstakt ganz anders als bei unseren normal-beatmeten Moppedmotoren.


    Und trotzdem muss man die Automotoren nicht einfahren - zumindest nicht laut Hersteller. Makes me wonder entweder können die´s besser oder der ganze Zinnober is einfach Tinnef. Ich tendiere weitestgehend zu Tinnef.


    Aber - kann jeder machen, wie er will, is ja seins! :)

  • #64

    Hi


    Ja die Fertigungs Toleranzen sind heute viel viel geringer, das ist Klar. Auch klar ist, das ein Motor der die ersten 1000 km nicht schonend Behandelt wurde, das dieser Eventuell mehr Benzin verbraucht, oder einen Ölverbrauch hat.


    Muss nicht sein, aber passiert. Das ein Motor gleich kaputt geht, kommt höchst selten vor. Man hört auch immer von Serienstreuung, wenn es um Benzinverbrauch oder Ölverbrauch geht. Könnte ja auch am Einfahren liegen 8)


    Ich fahre die ersten 1000 km ganz Normal. Nach dem ersten Ölwechsel, die Drehzahlen langsam steigern und man merkt beim längerem fahren, wie der Motor auf einmal leichter ans Gas geht. Das ist ein Hinweis, die Drehzahlen ab und zu weiter zu erhöhen. Man merkt ob der Motor laufen will oder ob er sich schwer tut.


    Gruß

    " Glück kann man nicht kaufen. Aber ein Motorrad und das ist verdammt nah dran."


  • #65

    Jo, normal fahren ist glaube ich das Stichwort. Sauber warm fahren, nicht nur 5km Stadtverehr im 5. sondern auch das Öl warm bekommen. Dann nicht Rennmässig unterwegs sein, sondern eben in der Tendenz unterhalb von 50% Drehzahl bleiben. Aber spielt keine Rolle wenn man ab und an dann mal 10000 beim Überholen kurz drauf hat.

  • #66

    und nicht Öltemperatur mit Wassertemperatur verwechseln… :)

  • #67

    Ich weiß gar nicht was ihr habt...


    Dieser Motor hat so unendlich viel Leistung auch schon bei 5-6k U/Min...1000km...1600km...Leute.. das ist bis Moskau :D


    2-3 Touren, mal bissl Brötchen geholt, vom Händler heim und die Karre ist eingefahren. Ich garantiere, selbst wenn den jmd von km 0 die Sporen gibt, hält der.


    Was viel wichtiger ist, sich ans neue Fahrzeug gewöhnen, dabei ist man eh erstmal sachte.


    Und ehrlich...habe jetzt 88km drauf. Und bin begeistert. Habe sie blind gekauft und alter Schwede geht das Teil ab 🤣


    Und das Vorderradgefühl ist auch voll ok. Kein SP aber gut

  • #68

    Der Glaube gehört in die Kirche. Ein Fahrwerk ist eine Mechanik, die Bewegung in Wärme umwandelt. Was soll da bitte Reibungslos funktionieren und ob ein Fahrwerk neu oder alt ist, sollte man erkennen können. Wenn nicht, ist es vielleicht das vollkommen falsche Hobby. 😜

  • #69

    Ja, deswegen sind an Fahrwerken auch Kühlkörper und Lüfter montiert, die würden sonst im Rennbetrieb oder, wenn Sie nicht eingefahren wurden, viel zu heiß 🤣

    Sorry, aber wenn man keine Ahnung hat ...

  • #70

    Die werden nicht zu heiß, sondern undicht.

    Vielleicht wird ja im Saarland die Bewegungsenergie in Schaumwein umgewandelt und nach einer Tour kann die Kartusche ausgesoffen werden. Das würde zumindest einiges beantworten.


    Ich habe auch nicht geschrieben das man das Fahrwerk einfahren muss. Da ein Dämpfer über Dichtungen und eine gewisse Reibung verfügt, habe ich meine eigene Routine um mit den Dingen umzugehen, das die auch über einen langen Zeitraum gut funktionieren. In meiner aktiven Crosserzeit waren undichte Dämpfer an der Tagesordnung. Ohne Dämpferöl fährt es sich bescheiden.

    Einmal editiert, zuletzt von Tom068 ()

  • Hey,

    dir scheint die Diskussion zu gefallen, aber du bist nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren. Dadurch verpasst du nichts mehr.


    Jetzt anmelden!