Versicherung und Steuern: Was Sie über die finanziellen Aspekte beim Saisonkennzeichen wissen sollten

Kfz-Steuer und Kfz-Haftpflichtversicherung werden ab Fahrzeuganmeldung fällig und oft teuer. Statt für ein ganzes Jahr zu zahlen und nur wenige Monate zu fahren, lohnt sich die saisonale Kurzanmeldung. Die hilft sowohl beim ohnehin im Winter stillstehenden Motorrad ebenso wie bei der An- und Abmeldung mehrerer Fahrzeuge in einer Familie.

Immer mehr Saisonanmeldungen von Fahrzeugen laut deutschem Kraftfahrt-Bundesamt

Laut KBA (Kraftfahrt-Bundesamt Deutschland) waren mit Stand 2021 etwa zweieinhalb Millionen Kraftfahrzeuge und Anhänger saisonal angemeldet. Der größte Anteil darunter entfällt wie bereits in den statistischen Jahren zuvor auf Motorräder. Gleich danach sind es PKW, vor allem Cabrios, und Wohnmobile. Für die Mindestgültigkeit von zwei Monaten entschieden sich nur wenige Fahrzeughalter und kaum jemand für den Maximalzeitraum von elf Monaten.

Drei Tipps zur Verwendung von Saisonkennzeichen für Fahrzeuge

Jeder abgemeldete Monat einer Fahrsaison spart kräftig Geld bei Steuern und Versicherung. Mit den folgenden drei Tipps bringt Sie ein Saisonkennzeichen für Ihr Motorrad oder ein anderes Kraftfahrzeug sparsam durch den Sommer und die notwendigen Nutzungszeiten:

Tipp Eins: Geld sparen bei mehreren »Familienkutschen«

Sofern dies möglich ist, nutzen viele Familien ein Fahrzeug als tägliches Kurzstreckenmobil und eines für schicke und längere Reisen. Wenn dieses Reisegefährt für mindestens zwei, besser drei Monate nur in der Garage steht, kann es getrost für diesen Zeitraum abgemeldet werden. Noch besser ist die Auswahl der Fahrzeuge nach Sommer und Winter. Denn vor allem Versicherungen bieten Halbjahrestarife günstiger als Kurzzeitversicherungen an.

Tipp Zwei: Ersparnis und Nachteile bei Kurzzeitzulassung abwägen

Im Unterschied zur Saisonzulassung ist eine Kurzzeitzulassung nur fünf Tage lang gültig. Häufig wird sie beim Kauf eines Gebrauchtfahrzeugs zu dessen Überführung vom Händler zum Kunden ausgegeben. Eine sinnvolle Ausgabe ist diese vorübergehende Anmeldung auch bei der Vorführung aktuell stillstehender Fahrzeuge (zum Beispiel nach einer Restauration) bei TÜV und DEKRA. In allen anderen Fällen wären die Kosten für Kennzeichen und kurzfristige Betriebserlaubnis vergleichsweise hoch, ebenso der zeitliche Aufwand.

Tipp Drei: Fahrzeug auch für nur drei Monate besser abmelden

Statistisch ist die Halbjahresanmeldung von Fahrzeugen in Deutschland am beliebtesten. Doch drei Monate Stillstand sparen bereits entsprechend viel an Versicherungsbeitrag, auch angesichts der mit einer Police verbundenen Versicherungssteuer und Zusatzgebühren. Steuerlich entstehen keine Nachteile, da die Erhebungsdaten pro Fahrzeug nicht von Unfallstatistiken abhängen. Vielmehr zählen diese Kriterien:

  • Alter des Fahrzeugs (Datum und Jahr der Erstzulassung)
  • Antriebsart und Hubraum (Leistungsstärke)
  • CO2-Ausstoß (berechnet nach Kraftstoffart und -verbrauch)

Fazit:
Durch die saisonale Anmeldung von Kraftfahrzeugen für die Verwendung im öffentlichen Straßenverkehr können Motorrad- und Autofahrer jährlich kräftig bei Steuern und Versicherung sparen. Die Fahrzeuge müssen dennoch auch während der abgemeldeten Zeit in Hof und Garage gewartet werden. In einigen Fällen sollten die Kostenersparnis und der zeitliche Aufwand für die kurzfristige Anmeldung vorab verglichen werden, um nicht mehr Rennerei für ein paar gesparte Cent zu riskieren.